‘If you put pressure on yourself to produce then that's your responsibility’ : Mothers’ experiences of maternity leave and flexible work in the neoliberal university
Quelle: Gender Work Organ (Gender, Work & Organization), 26 (2019) 6, S 772–788
Inhalt: Women remain underrepresented in senior positions within universities and report barriers to career progression. Drawing on the concepts of Foucault and Bourdieu, with an emphasis on technologies of the self, this article aims to understand mothers’ academic career experiences. Interviews were conducted with 35 non‐STEMM (science, technology, engineering, mathematics and medicine) academics in Scotland and Australia, to reveal the gender dimensions of parents’ academic careers, in neoliberal university contexts. The data suggest that there are tensions between organizational policies, such as maternity leave and flexible work, and the contemporary demands of academic labour. New managerial discourses which individualize and make use of moral systems are particularly effectual in driving women to take up marketized research activity and compromise leave entitlements.
Quelle: European Educational Research Journal, 16 (2017) 2-3, S 277–297
Inhalt: This paper discusses results of a research project on equal opportunities between women and men in the postdoctoral phase in German universities. It illustrates how the funding system is organized and whether this contributes to more equal opportunities for men and women, especially concerning the work–life interference. Although the system loses women after the doctorial phase, equal opportunity is not a core issue in the promotion of postdoctoral researchers in Germany. Instead, it tends to be addressed indirectly via an array of different compensatory support programmes. One key finding is that certain programmes, such as ‘coaching’, ‘networking’, ‘mentoring’ or financial support, are not offered everywhere, and therefore many postdoctoral researchers do not have the opportunity to utilize them. Furthermore, we found evidence of a gender-specific demand for support programmes. Another finding was that work–life interferences in scientific careers are not addressed by support programmes. The organization of everyday life is not taken into account. Given the context of uncertain career paths in Germany and the unequal working conditions of women and men in academia in Germany, it becomes clear that equal opportunities cannot be realized by ignoring the informal and gendered handling of work-life-balance.
Wie wirken sich Vereinbarkeitsmaßnahmen auf den beruflichen Aufstieg aus? : Neue Anforderungen nach § 13 Bundesgleichstellungsgesetz
Autor/in:
Jochmann-Döll, Andrea; Tobsch, Verena
Quelle: GiP - Gleichstellung in der Praxis, 12 (2016) 3, S 20–27
Inhalt: Seit der Novellierung des Bundesgleichstellungsgesetzes (BGleiG) sind alle Bundesbehorden verpflichtet, als Teil der Bestandsaufnahme „eine Darstellung [zu gestalten], die zeigt, wie Frauen und Manner die Ma.nahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Berufstatigkeit in Anspruch genommen haben und wie sich ihr beruflicher Aufstieg darstellt im Vergleich zu Frauen und Mannern, die solche Ma.nahmen nicht in Anspruch genommen haben“ (§ 13 BGleiG). Diese neue Anforderung geht uber eine einfache statistische Darstellung der Haufigkeit der Inanspruchnahme von Vereinbarkeitsma.nahmen und des beruflichen Aufstiegs hinaus, und erfordert die Berechnung von statistischen Zusammenhangen und Einflussen. Dieser Beitrag stellt eine geeignete Analysemethode sowie zwei neue Kennzahlen vor, die fur das Umweltbundesamt (UBA) im Rahmen eines Projektes im Dezember 2015 entwickelt wurden.
Wandel der Wissenschaft und Geschlechterarrangements : Organisations und Steuerungspolitiken in Deutschland, Österreich, Großbritannien und Schweden
Autor/in:
Aulenbacher, Brigitte; Binner, Kristina; Riegraf, Birgit; Weber, Lena
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, 37 (2015) 3, S 22–38
Inhalt: Die universitäre Wissenschaft befindet sich in einem tief greifenden und weit reichenden Umbauprozess. Eine dominierende Entwicklungstendenz ist die Ökonomisierung, die sowohl das Verhältnis zwischen Organisation und Profession, als auch zwischen Staat und Markt neujustiert. Daneben lassen sich weitere Entwicklungen feststellen, etwa die Standardisierung der Studiengänge im Rahmen des Bologna-Prozesses, die Implementation von Gender Mainstreaming und Diversity Policies, sowie Auditierungen und Zertifizierungen, welche Universitäten eine neue Familienfreundlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit bescheinigen. Diese Prozesse berühren die Geschlechterarrangements in der Wissenschaft. Der Beitrag fragt, wie die verschiedenen Entwicklungen einander beeinflussen und wirken. Er zeigt, dass die Gewichtung der verschiedenen Tendenzen, ihr Zusammenspiel und die Folgen für die Geschlechterarrangements länder- und organisationsspezifisch variieren.
Vielfältige Lebensverläufe - Vielfältige Gleichstellungsarbeit? : Migrationsprozesse und (einige) Folgen für die Vereinbarkeit von wissenschaftlicher Karriere und Familie
Autor/in:
Menz, Margarete
Quelle: GiP - Gleichstellung in der Praxis, 11 (2015) 4, S 27–31
Schlagwörter:Deutschland; Familie; Geschlecht; Geschlechterverhältnis; Gleichstellungsarbeit; Hochschule; Migration; Vereinbarkeit Familie und Beruf
NFP 60 Gleichstellung der Geschlechter : Ergebnisse und Impulse - Synthesebericht
Autor/in:
Leitungsgruppe des NFP 60 Gleichstellung der Geschlechter
Quelle: Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FNSNF); Nationales Forschungsprogramm "Gleichstellung der Geschlechter" (NFP 60); 2014. 65 S
Schlagwörter:Schweiz
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Gleichstellungspolitik
Vereinbarkeitspolitik als Karrierepolitik : empirische Befunde und theoretische Überlegungen
Titelübersetzung:Work-Life Policy as Career Politics : Empirical Findings and Theoretical Considerations
Autor/in:
Gottwald, Markus
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 3, S. 26-42
Inhalt: "Die rezente Vereinbarkeitsforschung legt vielfach nahe, dass Unternehmen auf die politische Erwartung, familienfreundliche Personalpolitik zu betreiben, überwiegend mit einem decoupling reagieren. Im Beitrag werden drei Organisationsfallstudien vorgestellt, die diesen Befund im Prinzip bestätigen, darüber hinaus aber Ergebnisse liefern, die sich mit dem neoinstitutionalistischen Erklärungsmodell nicht fassen lassen, u. a. Vereinbarkeitspolitik als Karrierepolitik. Die Fälle veranlassen dazu, das decoupling mit den Mitteln der pragmatistischen Differenzierungstheorie (Renn 2006) zu reformulieren - es lässt sich auch als eine kontextsensible Übersetzung verstehen. Dass sich darüber zu einer steuerungs-, herrschafts- und ungleichheitssoziologischen Analyse kommen lässt, führt der Beitrag am Material vor. Abschließend werden zwei Thesen formuliert, die das Vereinbarkeitsgeschehen in den Betrieben als nichtintendierten Nebeneffekt politischer Steuerung deuten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Recent research on the compatibility of family and work suggests decoupling as typical strategy businesses pursue with regards to societal expectations for family-friendly policies. The article presents three qualitative organizational case studies which basically confirm this diagnosis. However, it also brings to light findings that cannot be subsumed under the neoinstitutional explanatory model, including work-life balance policies as career policies. This gives rise to further theoretical considerations: Based on the pragmatist theory of differentiation (Renn 2006) this decoupling is reframed as context-sensitive translation. The case studies show that such a strategy opens up new possibilities of analysis: they can also be understood in terms of control theory, mechanisms of domination and inequality. The article concludes by proposing two theses which interpret the conditions for reconciling work and family life as unintended consequence of political regulation." (author's abstract)
Gleichstellung in der Differenz oder Differenz in der Gleichstellung? : Zum Verhältnis der Geschlechter in Partnerschaft und Familie seit der Nachkriegszeit
Titelübersetzung:Affirmative action in difference or difference in affirmative action? : the relationship between genders in a partnership and family since the post-war period
Inhalt: "In den letzten 60 Jahren haben sich die Geschlechterverhältnisse in der Familie vielfältig gewandelt, dabei sind Angleichungen der Geschlechter, vor allem in Bildung und beruflicher Qualifikation aber auch im Hinblick auf ein zunehmendes Gleichheitsverständnis im Privaten festzustellen. Zugleich bestehen nach wie vor Unterschiede in den Arbeitsmarktchancen von Frauen und Männern, den Berufsbiografien von Vätern und Müttern nach Familiengründung sowie der häuslichen Arbeitsteilung und des Engagements in der Kinderbetreuung. Angleichungen der Geschlechter werden vielfach assoziiert mit einer Entdifferenzierung der Lebensführung, einem Bedeutungsverlust von Geschlechterdifferenzen im öffentlichen wie privaten Leben und einer Zunahme von Geschlechtergerechtigkeit. Geschlechterdifferenzen werden dagegen mit Retraditionalisierung der Geschlechterrollen, Geschlechterungleichheit und Benachteiligungen, in der Regel zu Ungunsten des weiblichen Geschlechts, aber auch mit Umkehrungen der Ernährerrolle gleichgesetzt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Die Autorin geht davon aus, dass die Familie eine gesellschaftliche Institution ist, die die Geschlechterungleichheit (re-)produziert. In acht Thesen entfaltet sie das Argument, dass Gleichstellung auch die Familie adressieren muss, um den normativen Anforderungen an eine moderne und zukunftsfähige Gesellschaft gerecht zu werden. Unter Rückgriff auf international vergleichende Studien zur Geburtenentwicklung in Wohlfahrtsgesellschaften zeigt sie, dass die Verwirklichung von Gleichheit und Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern zugleich auch zur Erhöhung der Geburtenziffern beitragen kann." (Autorenreferat)