Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem "Ausstieg" von Frauen aus wissenschaftlichen Karrieren. Da entscheidende Weichen für den weiteren Berufsweg von Frauen bereits beim Einstieg in die Wissenschaft gestellt werden, richtet sich die Untersuchung gezielt auf den wissenschaftlichen Nachwuchs. Dabei wird Wissenschaft als soziale Praxis untersucht: in ihren Organisationsstrukturen, Hierarchien, Zeitstrukturen, Sitten und Gebräuchen der scientific community, alltäglichen Praxen und Interaktionen.
Für die empirische Untersuchung sind die Fächer Biochemie und Geschichte ausgewählt worden; jedes Fach ist mit 2 Universitäts-Instituten vertreten. Es werden vorrangig ethnographische Methoden verwendet. Die Untersuchung soll einen Beitrag leisten zur Wissenschaftsforschung, insbesondere zur Forschung über die Kulturen der Fächer, aber auch das Wissen darüber erweitern, wie das Geschlechterverhältnis in Organisationsstrukturen eingelagert ist.
Beaufays, Sandra (2003): Wie werden Wissenschaftler gemacht? Beobachtungen zur wechselseitigen Konstitution von Geschlecht und Wissenschaft. Bielefeld: transcript.
Krais, Beate (Hg.) (2000): Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung. Über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt. Frankfurt/Main: Campus.
Krais, Beate 2000: Das soziale Feld Wissenschaft und die Geschlechterverhältnisse: Theoretische Sondierungen, in: Beate Krais (Hrsg.): Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung, Frankfurt a.M./New York: Campus, S. 31-54.
Krais, Beate 2000: Wissenschaftskultur und weibliche Karrieren. In: Wechselwirkung, 105/106: 22, S. 28-35