Probleme und Hemmnisse mit der Diversität Sexueller Orientierung in der stationären Kinder- und Jugendhilfe - empirisches Forschungsprojekt
Autor/in:
Baer, Steffen
Quelle: Hochschule RheinMain, FB Sozialwesen; Wiesbaden, 2017. 105 S
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Inhalt: Diese Arbeit geht der Frage nach, ob es in der stationären Kinder- und Jugendhilfe Hemmnisse im Umgang mit lesbischen, schwulen oder bisexuellen Jugendlichen gibt und zu welchen Problemen in der pädagogischen Arbeit eine nicht heterosexuelle Orientierung führen kann. Hierfür wurde ein quantitatives Forschungsdesign gewählt, welches mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens versucht, die benannte Frage zu beantworten.
Grundlegend wird in den Ergebnissen beschrieben, dass es sowohl Hemmnisse als auch Probleme im Umgang mit der Zielgruppe gibt, welche je nach Ausgangssituation und strukturellen Gegebenheiten stark voneinander unterschieden werden müssen.
Hieraus lässt sich schließen, dass die Soziale Arbeit im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe im Kontext sozialer Gerechtigkeit noch Defizite aufarbeiten muss um Kindern und Jugendlicher aller Orientierungen und Biografien einen sicheren Ort zu bieten.
Inhalt: This work addresses the question of whether there are barriers to the treatment of lesbian, gay or bisexual adolescents in inpatient child and adolescent care, and to which problems in pedagogical work a non-heterosexual orientation can lead. For this purpose, a quantitative research design was selected, which, using a standardized questionnaire, tries to answer the question. Basically, the results show that there are both obstacles and problems with the target group, which have to be distinguished strongly depending on the initial situation and the structural conditions. It can be concluded that social work in the field of child and youth welfare needs to address deficits in the context of social justice, in order to provide a safe place for children and adolescents of all orientations and biographies.
Schlagwörter:Jugendhilfe; youth welfare; betreutes Wohnen; assisted living; Heimerziehung; upbringing in an institution home; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Geschlechtsrolle; gender role; Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; Sozialpädagoge; educational social worker; Einstellung; attitude; Sexualerziehung; sex education; Federal Republic of Germany; Sexuelle Orientierung, Kinder- und Jugendhilfe, Ablehnung
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Geschlecht in den Debatten der Heimkampagne von 1969
Titelübersetzung:Gender in the debates of the 1969 campaign against residential care institutions
Autor/in:
Stange, Sabine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 91-104
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Inhalt: "Der Beitrag untersucht, welche Bedeutung Geschlecht als ordnungsstiftende Größe in den öffentlichkeitswirksamen Debatten zukam, die Ende der 1960er-Jahre um Fürsorgeerziehungsheime für weibliche und männliche Jugendliche geführt wurden. Analysiert werden Auszüge aus schriftlichem Archivmaterial zur sogenannten Heimkampagne in Hessen 1969. Mit Blick auf Verhandlungen um Arbeitsaufgaben und Erscheinungsbilder der in den umstrittenen Einrichtungen untergebrachten jungen Frauen und Männer wird nach der Bezugnahme auf Geschlecht in den jeweiligen Argumentationen gefragt. Die exemplarischen Textanalysen zeigen, wie Annahmen zu Geschlechterdifferenzen in die Kritik an Bestehendem und die Aufforderungen zum Wandel ebenso einfließen wie in damalige Reaktionen darauf." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper explores gender as an ordering factor that shaped and structured the 1969 debate on residential care institutions for young women and men in the German state of Hesse. To this end, it analyses excerpts of written archive material from the public campaign against these institutions. The focus lies on the use of gender as an argument in discussions about the duties assigned to the young women and men living in residential care facilities and about their outward appearance. The analysis of selected texts shows assumptions of gender-related differences in both the criticism of the existing situation and the campaign for change, as well as in contemporaries' responses to these demands." (author's abstract)
Schlagwörter:Erziehungsheim; institutional home for juveniles; Fürsorgeerziehung; correctional education; Jugendlicher; adolescent; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Diskurs; discourse; Hessen; Hesse; Federal Republic of Germany; Geschlechterdifferenz; Ordnung; 1960er Jahre
SSOAR Kategorie:Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kontrolle außer Kontrolle: genealogische Betrachtungen zum Konzept der Essstörungen
Autor/in:
Schmechel, Corinna
Quelle: Soziologiemagazin : publizieren statt archivieren, 10 (2017) 1, S 55-72
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Inhalt: "Der Beitrag betrachtet Anrufungen zur 'richtigen' Ernährung als Element einer 'Körperführungsethik', welche mit Fokus auf die darin enthaltenen Problematisierungsweisen genealogisch verortet werden. Konkret widme ich mich den Problematisierungsweisen von Ernährungspraktiken, welche heute als 'Magersucht' gefasst werden. Neben unzähligen Au orderungen, den 'inneren Schweinehund' und mit ihm die vielfältigen sogenannten 'Problemzonen' zu bekämpfen, gibt es viele Warnungen vor der wachsenden Zahl von 'Essstörungen' bei denen der Kampf gegen die Problemzone Körper außer Kontrolle geraten ist. Stützend auf einer Analyse populärer Medienerzeugnisse über problematisierte Körperpraktiken wird gezeigt, was die konkreten Modi der Problematisierung über die dahinterliegenden Subjektnormen aussagen und welche genderbezogenen Implikationen hierin enthalten sind." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Ernährung; nutrition; Essverhalten; eating behavior; Essstörung; eating disorder; Magersucht; anorexia; Körper; body; Norm; standard; Subjektivierung; subjectivation; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Emanzipation; emancipation; Geschlechterverhältnis; gender relations
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sonstiges zur Soziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender of interviewer effects in a multitopic centralized CATI panel survey
Autor/in:
Lipps, Oliver; Lutz, Georg
Quelle: Methods, data, analyses : a journal for quantitative methods and survey methodology (mda), 11 (2017) 1, S 67-86
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Inhalt: "This paper is motivated by two recent articles which show that numerous studies which analyzed
gender of interviewer effects did not take interviewer nonresponse selection effects into account. For example, interviewers may be more successful at recruiting respondents with characteristics similar to themselves and who give answers that are similar to their own, and this may result in spurious gender of interviewer effects. Our research is novel because it uses data from a large panel survey in which the same respondent is asked the same questions repeatedly by interviewers of random genders using the centralized telephone
mode. We use the panel design to show the importance of checking for all relevant variables in models where selection may cause bias. To this end, we use respondent fixed effects models as a reference to yield unbiased coefficients. We find gender of interviewer effects that are in line with social desirability theory on gender issues such as female discrimination. However, not all gender-related questions are affected by gender of interviewer effects and, in addition, we do not find any effects on political and (factual) household task related questions. In line with the notion of social distance, there is a higher likelihood that answers respondents are less comfortable with are given to interviewers of the same gender regarding (sensitive) health questions." (author's abstract)
Schlagwörter:Antwortverhalten; role; Forschungsreaktivität; interview; gender role; soziale Erwünschtheit; soziale Distanz; Interview; Geschlechtsrolle; social distance; Rolle; social desirability; response behavior; reactivity effect; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Visuelle Geschlechterinszenierungen von Musikerinnen
Titelübersetzung:Visual performances of gender by female musicians
Autor/in:
Godlewsky, Tanja
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 45-64
Details
Inhalt: "Heute können Künstler_innen die Distribution, Vermarktung und Selbstinszenierung über Social-Media-Plattformen selbst steuern. In den Fotos, Artworks und Musikvideos, die die Musiker_innen über diese Plattformen verbreiten, werden visuelle Darstellungsmuster und Gestaltungsstrategien der Selbst-und Geschlechterinszenierung sowie ästhetische Inspirationsquellen und Trends sichtbar. Die vorliegende Untersuchung nimmt explizit Musikerinnen in den Blick und geht deren Selbst- und Geschlechterinszenierungen nach. Es werden genreübergreifend Beispiele gezeigt und untersucht, wie diese Plattformen und Technologien dazu beitragen, visuelle Hierarchien und stereotype Geschlechterrollen zu verändern sowie Selbst- und Geschlechterdarstellungen jenseits der hetero-normativen Zweigeschlechtlichkeit zu entwerfen. Dabei werden verschiedene oppositionelle Designstrategien aufgezeigt, die entweder das Geschlecht verwischen, die Betrachter_innen provozieren oder stereotype Geschlechterdarstellungen überwinden. Untersucht werden diese Möglichkeiten in Bezug auf die Frage nach der Gestaltung, also der Konstruktion von Gender." (Autorenreferat)
Inhalt: "Today, artists can use social media platforms to control both the distribution and marketing of their work as well as their image. The photos, artwork, and music videos artists distribute through these platforms highlight the visual representation patterns and design strategies they use to represent themselves and their gender, and reveal sources of aesthetic inspiration and trends. This essay focuses on female musicians, exploring their representations of self and gender. Using cross-genre examples, we analyse how these platforms and technologies contribute to changing both visual hierarchies and stereotypical gender roles and how these media and tools are being used to design representations of self and gender that go beyond heteronormative gender binaries. We juxtapose different design strategies that blur gender, provoke the viewer, or overcome stereotypical gender representations. We then analyse these strategies in relation to questions of design, that is, to the construction of gender." (author's abstract)
Schlagwörter:Musikerin; ; gender; Inszenierung; staging; Visualisierung; visualization; Design; design; Musik; music; Video; video; Soziale Medien; social media; Geschlechtsrolle; gender role; Stereotyp; stereotype; Weiblichkeit; femininity; Selbstdarstellung; self-presentation; Selbstbestimmung; self-determination; Artwork
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, sonstige Geisteswissenschaften
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Challenges for gender equality: women's religious circles in post-revolutionary Iran
Titelübersetzung:Herausforderung für Geschlechtergleichheit: religiöse Frauenzirkel im postrevolutionären Iran
Autor/in:
Chavoshian, Sana
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 117-132
Details
Inhalt: "Die Handlungsmacht von Frauen im postrevolutionären Iran ist in hohem Maße mit religiösen Frauenzirkeln und deren spezifischen Ritualen verbunden. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten attestieren neuen Formen religiös basierter Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung. Im Fall des Iran ist die drängende Frage, in welchem Ausmaß religiöses Handeln in weiblichen Pietätszirkeln - lange vor der Revolution 1978/79 gegründet und mit wachsender Relevanz danach - über diese Zirkel hinaus zivilgesellschaftliche Bedeutung zukommt. Diese Studie widmet sich den inneren Dynamiken unter Frauen innerhalb der Zirkel aus der Perspektive struktureller Machtbeziehungen. Im Mittelpunkt steht der Prozess der 'Selbst-Spiritualisierung' von Frauen, und zwar als eine Form der Selbstermächtigung und Selbstautorisierung, und weiterhin als Modus einer spirituell legitimierten Hierarchiebildung innerhalb der Zirkel. Es wird argumentiert, dass diese Art des religiösen Wettbewerbs unter Frauen Geschlechtersegregation reproduziert und die Unterordnung unter institutionalisierte Strukturen männlicher, religiöser Macht verstärkt. Die Wirkungen der 'Selbst-Spiritualisierung' in Form von Selbstermächtigung, Selbstautorisierung können aber auch als Ausdruck von Selbstbestimmung gelesen werden: über das Aushandeln von neuen Geschlechterrollen und politischen Lebenshaltungen, inklusive nichtreligiöser Bewegungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The agency of women in Islamicate societies is largely anchored in ideas over pious circles and gender-specific rituals. Recent studies attest religious modes of women's presence in the public space a high significance. Taking the case of Iran, the urging question is how and to which extent religious agency within female pious circles - which were formed before the 1978/9 Revolution and fashioned after it - has been able to attain broader civil significance beyond these circles. This study explores the inner dynamics of female pious circles among women as related to structural power relations. It spells out the process of 'self-spiritualization' to characterize interactions within the circles that act as a tool for self-elevation and self-authorization and as a mode of spiritually legitimated construction of hierarchies within the circles' spiritual empowerment. It is argued that a type of pious competition between the women unfolds leading to an affirmation of gender segregation and concomitantly, of submission to institutionalized structures of masculine hierarchy and power. Finally, it pursues the effects of unfolding 'self-spiritualization' through elevation, authenticity and self-authorization that might achieve a considerable degree of self-empowerment for negotiating gender roles and political life attitudes." (author's abstract)
Schlagwörter:woman; religiöse Gruppe; religious group; Religiosität; religiousness; Islam; Islam; Empowerment; empowerment; Geschlechtsrolle; gender role; Segregation; segregation; Macht; power; Ritual; ritual; Iran; Iran; Nahost; Middle East; Weibliche Pietätszirkel; Selbst-Spiritualisierung; islamische Pietät; Stärkung der Frauen; Märtyrertum; Träume
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Religionssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Beikost als komplizierte Angelegenheit: erwartete Risiken bei der Umstellung auf feste Kost und daran gebundene Verantwortlichkeiten beim Elternpaar
Autor/in:
Pape, Judith
Quelle: Soziologiemagazin : publizieren statt archivieren, 10 (2017) 1, S 35-52
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Inhalt: "Der Artikel behandelt die Gestaltung der Übergangsphase von Milchernährung zu fester Kost und in diesem Kontext aktualisierte Geschlechter- und Rollenbilder innerhalb der Familie. Ausgangsfrage ist, welche normativen Anforderungen an Eltern bei der Ablösung der Stillernährung durch feste Kost entstehen oder fortgeschrieben werden. Datengrundlage bilden teilnehmende Beobachtungen in unterschiedlichen Bildungsangeboten eines Familienzentrums. Der Fokus der Analyse liegt auf den bei der Beikosteinführung erwarteten Risiken, die dem Bild der als sicher angesehenen Stillernährung gegenübergestellt werden. Der Artikel zeigt, dass von Eltern und Mitarbeiter_innen des Familienzentrums bei der Beikosteinführung viele unterschiedliche Risiken für das Kind erwartet werden. Der Artikel fragt nach den Strategien, die angewandt werden, um diese Risiken zu minimieren. Er zeigt, wie Beikosteinführung dabei im Setting von Familienbildung als anspruchsvolle Aufgabe entworfen wird und untersucht, wem diese Aufgabe zugewiesen wird und mit welchen Mutter- und Vaterschaftskonstruktionen diese Verantwortungsübernahme begründet wird." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Säugling; baby; Kleinkind; infant; Ernährung; nutrition; Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Geschlechtsrolle; gender role; Rollenbild; role image; Familienbildung; family education; Verantwortung; responsibility; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Essalltag und Arbeitsteilung von Eltern in Paarbeziehungen - eine quantitative Analyse auf Basis der repräsentativen Zeitverwendungsdaten 2012/13 und 2001/02
Titelübersetzung:Everyday food routines and division of labor in two-parent households - a quantitative analysis based on the German representative Time Use Survey 2012/13 and 2001/02
Autor/in:
Klünder, Nina; Meier-Gräwe, Uta
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 29 (2017) 2, S 179-201
Details
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die zeitliche Gestaltung sowie die innerfamiliale Arbeitsteilung des Essalltags von Müttern und Vätern in Paarbeziehungen differenziert nach deren Erwerbsumfang. Die Sekundäranalyse erfolgt auf Basis der repräsentativen Zeitverwendungsdaten 2012/13 und 2001/02, wobei drei Paarkonstellationen untersucht werden: Doppelverdiener-Paare, weibliche Zuverdiener-Paare sowie Paare mit männlichem Familienernährer. Die Analyse des Essalltags zeigt, dass der Erwerbsstatus der Mutter die zeitliche Gestaltung des Essalltags beeinflusst. Je höher dieser ist, desto weniger Zeit wird für die Ernährungsversorgung aufgewendet. Darüber hinaus hat sich die tägliche Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung von 2001/02 bis 2012/13 reduziert, wobei die stärksten Einsparungen bei vollzeiterwerbstätigen Müttern zu konstatieren sind. Väter engagieren sich verstärkt am Wochenende bei der Mahlzeitenzubereitung, gleichwohl liegt die Verantwortung insgesamt bei den Müttern. Ebenso beeinflussen Alter und Anzahl der Kinder die Zeitverwendung für die Ernährungsversorgung. Letztlich kann in keiner untersuchten Paarkonstellation eine egalitäre Arbeitsteilung zur Gestaltung des Essalltags festgestellt werden. Vielmehr dominieren relativ ausgeprägte geschlechtsspezifische Arrangements." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article examines the division of labor for everyday food routines of two-parent households depending on their labor force participation. Using data from the representative German Time Use Survey 2001/02 and 2012/13, three different pairs were formed: dual-earner couples, couples with additional female income and male-breadwinner couples Findings show that mother’s employment influences the time used for everyday food routines: It was found that the higher the employment rate of mothers, the less time was spent on food routine activities. Furthermore, the daily time used for everyday food routines was reduced from 2001/02 to 2012/13. The largest reductions were seen in the group of mothers working fulltime. Besides that, fathers were more engaged in meal preparation on the weekends, although the responsibility was the mother’s. In addition, the age and number of children in a household influenced the time used for everyday food routines. However, none of the examined pair constellations can help determine an egalitarian division of everyday food routines. There is still a labor division by gender." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern; parents; Ernährung; nutrition; Essverhalten; eating behavior; Zeitverwendung; time budgeting; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Mutter; mother; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Geschlechtsrolle; gender role; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Alte neue Ungleichheiten? Auflösungen und Neukonfigurationen von Erwerbs- und Familiensphäre
Titelübersetzung:Old new inequalities? Dissolutions and new configurations in the work and family sphere
Herausgeber/in:
Alemann, Annette von; Beaufays, Sandra; Kortendiek, Beate
Quelle: Opladen (Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft ; Sonderheft, 4), 2017. 181 S
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Inhalt: Wie sehen die Lebensrealitäten von Frauen und Männern in den Lebensbereichen "Erwerbssystem" und "Familie" aus? Welche Interdependenzen und damit möglicherweise einhergehenden Ungleichheiten im Geschlechterverhältnis ergeben sich hieraus? Das GENDER-Sonderheft präsentiert theoretische und empirische Beiträge, die sich mit der Auflösung und Neubestimmung der gesellschaftlichen Sphären 'Erwerbsarbeit' und 'private Lebensführung' auseinandersetzen. Dabei werden neben der Analyse des Bestehenden auch aktuelle Tendenzen und Perspektiven diskutiert. Die strikte Unterscheidung klar umrissener Geschlechtersphären scheint heute einer vergangenen Epoche anzugehören. Frauen haben sich nach und nach Zugang zu Bildung, Erwerbsarbeit, Politik und Öffentlichkeit verschafft und traditionelle geschlechtliche Kodierungen in diesen Bereichen verlieren an Gültigkeit. Gleichzeitig öffnen sich die bislang weiblich konnotierten Sphären von Familie und Sorgearbeit für das andere Geschlecht und vergeschlechtlichende Zuschreibungen schwächen sich ab. Vielfältige Entgrenzungsprozesse zwischen Arbeit und Leben scheinen diese Entwicklung weiter voranzutreiben und eine Erosion geschlechtlich kodierter und segregierter Sphären zu befördern. Dennoch zeigen alle Befunde zu Geschlechterdifferenzierung und sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, dass die ungleiche und asymmetrische Verknüpfung von Erwerbssystem und privater Lebensführung einen nach wie vor machtvollen Resonanzboden für Geschlechterungleichheit darstellt, auch wenn die Ungleichheitsmechanismen subtiler werden und nicht immer auf den ersten Blick sichtbar sind. Die anhaltende Diskussion über Vereinbarkeit, Work-Life-Balance und Lebensführung macht darüber hinaus deutlich, dass die Trennungen und Verknüpfungen zwischen den Lebensbereichen, ihre Entgrenzung und Durchdringung mehr denn je nicht nur ein individuelles Handlungsproblem, sondern auch ein (ungelöstes) gesellschaftliches Strukturproblem darstellen, das in seinen ungleichheitsgenerierenden Effekten nicht länger auf das weibliche Geschlecht beschränkt ist.
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; gender relations; Erwerbsbeteiligung; labor force participation; Familie-Beruf; work-family balance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Lebensweise; way of life; Geschlechtsrolle; gender role; soziale Ungleichheit; social inequality; Kinderbetreuung; child care; Elternschaft; parenthood; Vaterschaft; fatherhood; Mutterschaft; motherhood; Lebensplanung; life planning; Chancengleichheit; equal opportunity; Familienpolitik; family policy
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Dokumenttyp:Sammelwerk
Challenges for gender equality: women's religious circles in post-revolutionary Iran
Titelübersetzung:Herausforderung für Geschlechtergleichheit: religiöse Frauenzirkel im postrevolutionären Iran
Autor/in:
Chavoshian, Sana
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 117-132
Details
Inhalt: "Die Handlungsmacht von Frauen im postrevolutionären Iran ist in hohem Maße mit religiösen Frauenzirkeln und deren spezifischen Ritualen verbunden. Aktuelle wissenschaftliche Arbeiten attestieren neuen Formen religiös basierter Präsenz von Frauen in der Öffentlichkeit eine hohe Bedeutung. Im Fall des Iran ist die drängende Frage, in welchem Ausmaß religiöses Handeln in weiblichen Pietätszirkeln - lange vor der Revolution 1978/79 gegründet und mit wachsender Relevanz danach - über diese Zirkel hinaus zivilgesellschaftliche Bedeutung zukommt. Diese Studie widmet sich den inneren Dynamiken unter Frauen innerhalb der Zirkel aus der Perspektive struktureller Machtbeziehungen. Im Mittelpunkt steht der Prozess der 'Selbst-Spiritualisierung' von Frauen, und zwar als eine Form der Selbstermächtigung und Selbstautorisierung, und weiterhin als Modus einer spirituell legitimierten Hierarchiebildung innerhalb der Zirkel. Es wird argumentiert, dass diese Art des religiösen Wettbewerbs unter Frauen Geschlechtersegregation reproduziert und die Unterordnung unter institutionalisierte Strukturen männlicher, religiöser Macht verstärkt. Die Wirkungen der 'Selbst-Spiritualisierung' in Form von Selbstermächtigung, Selbstautorisierung können aber auch als Ausdruck von Selbstbestimmung gelesen werden: über das Aushandeln von neuen Geschlechterrollen und politischen Lebenshaltungen, inklusive nichtreligiöser Bewegungen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The agency of women in Islamicate societies is largely anchored in ideas over pious circles and gender-specific rituals. Recent studies attest religious modes of women's presence in the public space a high significance. Taking the case of Iran, the urging question is how and to which extent religious agency within female pious circles - which were formed before the 1978/9 Revolution and fashioned after it - has been able to attain broader civil significance beyond these circles. This study explores the inner dynamics of female pious circles among women as related to structural power relations. It spells out the process of 'self-spiritualization' to characterize interactions within the circles that act as a tool for self-elevation and self-authorization and as a mode of spiritually legitimated construction of hierarchies within the circles' spiritual empowerment. It is argued that a type of pious competition between the women unfolds leading to an affirmation of gender segregation and concomitantly, of submission to institutionalized structures of masculine hierarchy and power. Finally, it pursues the effects of unfolding 'self-spiritualization' through elevation, authenticity and self-authorization that might achieve a considerable degree of self-empowerment for negotiating gender roles and political life attitudes." (author's abstract)
Schlagwörter:woman; religiöse Gruppe; religious group; Religiosität; religiousness; Islam; Islam; Empowerment; empowerment; Geschlechtsrolle; gender role; Segregation; segregation; Macht; power; Ritual; ritual; Iran; Iran; Nahost; Middle East; Weibliche Pietätszirkel; Selbst-Spiritualisierung; islamische Pietät; Stärkung der Frauen; Märtyrertum; Träume
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Religionssoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz