Gleichheit durch individuelle Lösungen? : Betriebliche Folgen des Wirtschaftsnutzendiskurses in der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik
Titelübersetzung:Equality through individual solutions? : Company level consequences of the economic benefitdiscourse in current gender equality policy in Switzerland
Autor/in:
Lanfranconi, Lucia Marina
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 6 (2014) H. 1, S. 93-110
Inhalt: "Der Beitrag beleuchtet Mechanismen, die geschlechtsspezifische (Un-)Gleichheit in Unternehmen fördern. Dabei interessiert das Zusammenspiel von innerbetrieblichen Vorstellungen und dem dominierenden Diskurs der aktuellen schweizerischen Gleichstellungspolitik (Wirtschaftsnutzendiskurs). Dokumente, Interviews und Statistiken eines mittelgroßen Industrieunternehmens, das an einem typischen Gleichstellungsprojekt teilgenommen hat, werden diskursiv analysiert. Die Resultate zeigen sowohl Möglichkeiten zur Reduktion als auch Risiken zur Verfestigung von geschlechtsspezifischen Ungleichheiten auf. Dabei sind insbesondere betriebliche Vorstellungen von Führungspositionen und Teilzeitarbeit relevant. Diese können in Interaktion mit unverbindlichen und individuellen Lösungen, die durch den Wirtschaftsnutzendiskurs legitimiert werden, kontraproduktiv zu einer Verfestigung von Geschlechterungleichheiten führen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article discusses mechanisms that foster gender-specific(in)equality within work organisations. The special focus here is on the interaction between intra-company perceptions and the dominant discourse in current Swiss equality policy (economic benefit discourse). The article discursively analyses documents, interviews and statistics from a medium-sized industrial company that participated in a typical gender equality project. Results indicate both possibilities for reducing and risks of stabilising gender-specific inequalities. Of particular relevance is the way in which leadership positions and part-time work are perceived. Through interacting with noncompulsory and individual solutions, legitimised by the economic benefit discourse, these perceptions can counterproductively lead to the stabilisation of gender inequalities." (author's abstract)
Aufstiegsbedingungen weiblicher Führungskräfte unter besonderer Berücksichtigung des Gesundheits- und Sozialwesens : eine hypothesengenerierende Interviewstudie
Titelübersetzung:Advancement conditions of female executives with particular regard to the health and social system : a hypothesis-generating interview study
Autor/in:
Sosa y Fink, Stefanie
Quelle: Einsteigen, Umsteigen, Aufsteigen: personenbezogene und strukturelle Rahmenbedingungen für Berufe und Bildungschancen im Sozial- und Gesundheitssektor. Türkan Ayan (Hrsg.). Köln: Kölner Wiss.-Verl., 2013, S. 41-67
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Getrennt und doch zusammen - die paarinterne Verarbeitung von beruflichen Mobilitäts- und Verfügbarkeitserwartungen
Titelübersetzung:Separated and yet together - processing by couples of occupational mobility and availability expectations
Autor/in:
Bathmann, Nina; Müller, Dagmar
Quelle: Transnationale Vergesellschaftungen: Verhandlungen des 35. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Frankfurt am Main 2010 ; Bd. 1 u. 2. Hans-Georg Soeffner (Hrsg.), Kathy Kursawe (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Transnationale Vergesellschaftungen"; Wiesbaden: Springer VS, 2013, 13 S.
Inhalt: "Die Flexibilisierung beruflicher Karrieren geht mit erhöhten Mobilitäts- und Verfügbarkeitserwartungen an Arbeitskräfte einher. Für Doppelverdiener- und Doppelkarrierepaare, in denen beide Partner berufstätig sind, ergeben sich daraus besondere Schwierigkeiten, ihre individuellen Lebensführungen räumlich und zeitlich zu koordinieren. Die Herstellung von Gemeinschaft wird damit zu einer voraussetzungsvollen Leistung, die von den Paaren aktiv erbracht werden muss (vgl. Schier/Jurczyk 2007). In unserem Beitrag gehen wir der Frage nach, wie diese beruflich bedingten Anforderungen innerhalb von (Doppelkarriere-)Paaren verarbeitet werden und wie die Paare Partnerschaft ('doing couple') und ggf. Familie ('doing family') herstellen: Wie weit setzen sich betriebliche Mobilitätsund Zeitregime auch in der familialen Lebensführung durch? Kommt es z.B. zu taylorisierten Paarund Familienzeiten oder zu multilokalen Wohnarrangements? Auf welche Ressourcen können die Paare in ihrer Lebensführung zurückgreifen? Zur Beantwortung dieser Fragen stützen wir uns auf Ergebnisse eines qualitativ angelegten Forschungsprojekts, das die Karriereverläufe von Frauen in Paarbeziehungen untersucht. In diesem Projekt, das seit 2007 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und vom Europäischen Sozialfonds für Deutschland gefördert wird, wurden 39 weibliche Fach- und Führungskräfte und ihre Partner in narrativen Einzel- und Paarinterviews zu ihrer Berufs- und Paarbiographie befragt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Organisationskultur und Macht sind zentrale Aspekte des Erfolgs von Führungspersonen. Der Sammelband konzentriert sich unter der differenzierenden Perspektive von Gender auf Netzwerke(n), Teams, Nachhaltigkeit, Arbeitszeitkultur, Mobilität und Karrierestrukturen. Im Zentrum steht die Frage, wie viele Gestaltungspotenziale mit welchen Karrierewegen Führungsfrauen in Umwelt und Technik zur Verfügung stehen und wie sie diese einsetzen (können). Die meisten AutorInnen berichten aus Projekten des Forschungsrahmenprogramms 'Frauen an die Spitze' des Bundesministeriums für Bildung und Forschung" (Verlagsangabe). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Metz-Göckel: Vorwort (7); Felizitas Sagebiel: Organisationskultur und Macht - Veränderungspotenziale und Gender: Einleitung (9-21); Bärbel Könekamp: Erfolg, Anerkennung und Geschlecht in den Natur- und Ingenieurwissenschaften (23-48); Felizitas Sagebiel: Organisationskultur und Macht - Veränderungspotenziale durch Führungsfrauen in der Technik (49-83); Eva Viehoff: Umwelt und Technik - Frauen in MINT-Karrieren. Potentiale und Best Practice Beispiele von "Komm, mach MINT" (85-94); Wiebke Kronsbein, Sabrina Weber, Ulrike Busolt: "... und dann hat man ein schönes 'Baby'" - Innovationskultur in Erfinderinnen-Teams (95-111); Ida H.J. Sabelis: Kommentar (113-114); Christine T. Schrettenbrunner: Netzwerke als Gestaltungspotenziale weiblicher Führungskräfte in Technik und Umwelt (115-134); Selly Wane: Netzwerke: Perzeption, Funktion, Stellenwert und Mechanismen Eine genderspezifische Wahrnehmung (135-143); Ann-Kathrin Vaske, Martin K.W. Schweer: Zur Bedeutung von Vertrauen für eine geschlechterintegrierende Netzwerkarbeit (145-157); Ida H.J. Sabelis: Kommentar (159-160); Ulrike Röhr: Frauenmacht und Geschlechtergerechtigkeit im Klimaregime (161-175); Uta von Winterfeld: Macht für Nachhaltigkeit (177-201); Christine Katz, Anja Thiem: Führen Nachhaltigkeitskompetenzen an die Spitze? Geschlechterrelevante Faktoren des Gelingens und Scheiterns (203-220); Christine Katz: Kommentar (221-222); Ulla Hendrix: Leistungsverständnisse von Führungskräften in Technikbereichen - Veränderung von Leistungskulturen durch Führungsfrauen? (223-244); Andrea Wolffram: Wissenschaftsmigrantinnen aus postsozialistischen Ländern in Deutschland und ihre Gestaltungspotenziale an technischen Hochschulen (245-260); Desiree H. Ladwig, Michel E. Domsch: Innovative Laufbahnkonzepte für Spitzenfrauen (261-270); Ida H.J. Sabelis: Kommentar (271-272).
Schlagwörter:Führungskraft; Hochschullehrerin; beruflicher Aufstieg; Karriere; Organisationskultur; Macht; politische Macht
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Netzwerke und Organisationen, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Berufliche Geschlechtersegregation und Verdienste in Führungspositionen
Titelübersetzung:Professional gender segregation and earnings in management positions
Autor/in:
Busch, Anne; Holst, Elke
Quelle: Geschlecht Macht Karriere in Organisationen: Analysen zur Chancengleichheit in Fach- und Führungspositionen. Gertraude Krell (Hrsg.), Daniela Rastetter (Hrsg.), Karin Reichel (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2012, S. 81-98
Inhalt: Anhand einer deskriptiven Analyse auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels für die Jahre 2001 bis 2008 zeigen die Autorinnen, dass die berufliche Geschlechtersegregation eine wichtige Bestimmungsgröße auch für den "Gender Wage Gap" in Führungspositionen ist. Deutlich wurde zunächst, dass Frauen in Führungspositionen in geringerem Maße als andere angestellte Frauen in Berufen tätig sind, die stark von ihrem Geschlecht dominiert sind. Frauen in Führungspositionen sind weniger segregiert als andere Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Unter den Männern in Führungspositionen ist die berufliche Segregation im Vergleich zu anderen erwerbstätigen Männern dagegen deutlich stärker ausgeprägt. Diese starke Konzentration der männlichen Führungskräfte auf einzelne Berufsgruppen könnte sich als Nachteil erweisen, da Innovations- und Kreativitätspotenziale durch "Gender Diversity" nicht zum Tragen kommen. Eine stärkere Durchmischung der Geschlechter auch auf den Führungsetagen - nicht nur: mehr Frauen in Männerberufe, sondern ebenfalls: mehr Männer in Frauenberufe - dürfte sich auch hinsichtlich der Erhöhung der Produktivität als sinnvoll erweisen. (ICF2)
Quelle: Berufliche Karrieren von Frauen: Hürdenläufe in Partnerschaft und Arbeitswelt. Waltraud Cornelißen (Hrsg.), Alessandra Rusconi (Hrsg.), Ruth Becker (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2011, S. 21-63
Inhalt: Der Beitrag widmet sich der Frage nach den raum-zeitlichen Mobilitäts- und Flexibilitätsanforderungen für Frauen auf dem Weg zur Spitze und an der Spitze. Dargestellt werden zunächst zentrale Ergebnisse einer repräsentativen, standardisierten postalischen Bevölkerungsbefragung in ausgewählten Stadtteilen und Umlandgemeinden dreier deutscher Großstädte. Es folgen die Ergebnisse einer standardisierten Online-Befragung von Akademikerinnen, die in den letzen Jahren in "frauenuntypischen" ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Fächern promoviert oder habilitiert haben, wobei nur solche Fächer ausgewählt wurden, in denen eine Promotion als Indikator einer weit überdurchschnittlichen Qualifikation gelten kann. Schließlich werden die Ergebnisse einer Befragung von Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen über deren Mobilitätserwartungen und -konzepte dargestellt. Die Studie zeigt insgesamt, dass eine räumliche Fernmobilität für Frauen zwar karriereförderlich sein kann, aber weder eine notwendige noch eine hinreichende Karrierebedingung darstellt. (ICE2)
Frauenkarrieren in Unternehmen : Forschungsergebnisse und Handlungsoptionen ; Dokumentation der BMBF-Tagung vom 18.-19. November 2010 in Berlin
Titelübersetzung:Women's careers in enterprises : research results and action options; proceedings of the conference of the Federal Ministry of Education and Research in Berlin on November 18 and 19, 2010
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Bildung und Forschung
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Bonn, 2011. 80 S.
Titelübersetzung:Leadership and power in enterprises
Autor/in:
Nickel, Hildegard Maria
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 121-141
Inhalt: Die Autorin untersucht anhand einer Fallstudie aus dem Bankenbereich die strukturellen und personalen Rahmenbedingungen für den beruflichen Aufstieg von Frauen. Das Ziel des befragten Unternehmens ist es, durch Transparenz und Formalisierung den Anteil der Frauen in Führungspositionen zu erhöhen. Die Autorin arbeitet jedoch die Mechanismen heraus, aufgrund derer das selbst gesteckte Ziel des Unternehmens scheitert. Sie zeigt, dass die oberen Führungspositionen auch in diesem Unternehmen traditionell symbolisch mit Männlichkeit verknüpft werden, was dazu führt, dass die Potenzialerkennung und -förderung von Frauen durch ihre (meist männlichen) Vorgesetzten scheitert. Gegenstand der Fallstudie sind die Arbeits- und Aufstiegsorientierungen der vom Unternehmen identifizierten "Potenzialträgerinnen" einerseits und das Führungs- und Förderverhalten der ihnen vorgesetzten männlichen Führungskräfte als "Strukturgeber" für Karrierewege andererseits. Die untersuchungsleitende Frage lautet, ob sich für Frauen durch veränderte Führungskompetenzen tatsächlich verbesserte Karrierechancen ergeben und ob "feminine skills" als Führungskompetenzen von Frauen (an-) erkannt werden: Spielen sie bei der Personalbeurteilung eine positive Rolle? Welche Instrumente können der Sichtbarmachung von "feminine skills" dienen? Oder ist das Etikett "feminine skills" auch bei diesem Finanzdienstleister nur ein neuer Modus alter stereotyper Tätigkeitszuschreibungen, der traditionelle Arbeitsteilungen und Geschlechterhierarchien eher befestigt? (ICI2)
Frauen führen - auch bei Ihnen? : eine Untersuchung, ein Arbeitsinstrument
Titelübersetzung:Women manage - also with you? : a study, a work instrument
Autor/in:
Angst, Trix
Quelle: Zürich: vdf Hochschulverl. an der ETH Zürich (Arbeitswelt, Bd. 25), 2008. 142 S.
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist es, die Erwartungen von Mitarbeitern zu den Karrieremöglichkeiten von Frauen in der Verwaltung des Kantons Zürich aufzuzeigen. Die Untersuchung beleuchtet die Themen "Frauen in Führungspositionen" und "Gleichstellung von Mann und Frau in der kantonalen Verwaltung" aus der Perspektive der Angestellten. Eine quantitative Befragung von Verwaltungsmitarbeitenden (n=1704) liefert die Grundlagen für eine Situationsanalyse. Diese wird mittels halbstandardisierter qualitativer Interviews vertieft (n=20). Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse wird eine Typologie von Konstellationen organisationaler Bedingungen erstellt, die Auskunft über für Frauenkarrieren förderliche oder hinderliche Faktoren gibt. Vier Prototypen von Ämtern werden unterschieden: das konstruktive, das regulierende, das beobachtende und das gleichgültige Amt. Auf dieser Basis wird eine Checkliste entwickelt, mit der der Stand der Gleichstellung von Mann und Frau in einer Organisationseinheit diagnostiziert werden kann und das ggf. auf Maßnahmen hinweist, mit deren Hilfe sich der Frauenanteil in Führungspositionen erhöhen lässt. (ICE2)