Wie verändern sich wissenschaftliche Publikationsaktivitäten im Laufe einer akademischen Karriere? : Eine empirische Analyse am Fallbeispiel der Erziehungswissenschaft
Autor/in:
Röbken, Heinke
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 22 (2014) H. 1, S. 190-203
Schlagwörter:Publikation; Karriere; Erziehungswissenschaft; wissenschaftliche Arbeit
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 42 (2013) H. 1, S. 74-92
Inhalt: "Welche Faktoren beeinflussen in Deutschland die Chance, auf einen Lehrstuhl berufen zu werden? Die hierzu aus Diskriminierungs-, Sozial- und Humankapitaltheorie sowie dem Signaling-Ansatz abgeleiteten Hypothesen werden mittels einer Primärerhebung von Daten über Personen untersucht, die sich zwischen 1985 und 2005 in Mathematik, Rechtswissenschaften oder Soziologie an einer westdeutschen Universität habilitiert haben. Ein geringes Lebensalter zum Zeitpunkt der Habilitation wirkt sich in allen Disziplinen positiv aus. In der Soziologie hat die Anzahl der SCI-Publikationen den größten positiven Einfluss. Zudem haben Frauen bessere Chancen unter sonst gleichen Bedingungen wie Männer. In den Rechtswissenschaften steigt die Chance mit dem Vorhandensein hochgebildeter Eltern und einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation und in der Mathematik mit hohem Berufsprestige der Eltern, einem hohen Anteil an Zeit für Forschung, einer Spezialisierung in angewandter Mathematik oder einem Mentor bzw. einer Mentorin mit hoher Reputation." (Autorenreferat)
Inhalt: "What factors determine the chances of being appointed to a chair in Germany? The authors propose to derive hypotheses from discrimination theory, social and human capital theory, and the signaling approach. In a survey they sampled scholars from mathematics, law and sociology who had completed their Habilitation ('second book') from 1985 and 2005 at West German universities. A young age at the time of completion of the Habilitation is beneficial across all disciplines. In sociology, the number of publications included in the Science Citation Index is the most important factor in attaining a chair, and women are at an advantage when they face the same conditions as do men. In the field of law, parents' years of education have a significant impact on success, as has having a highly respected mentor. In mathematics, the chances of getting a professorship increase significantly with high occupational prestige of the parents, the share of time spent in research, the specialty of applied mathematics, or having a mentor with a high reputation." (author's abstract)
Wie offen ist die Universitätsprofessur für soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger? - Explorative Analysen zur sozialen Herkunft der Professorinnen und
Professoren an den nordrhein-westfälischen Universitäten
Titelübersetzung:How open is the professorship for social risers? : empirical results about the social background of professors at universities in North rhine-Westphalia (Germany)
Autor/in:
Möller, Christina
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 64 (2013) H. 4, S. 341-360
Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag werden Daten zur sozialen Herkunft von 1.340 Universitätsprofessorinnen und -professoren in Nordrhein-Westfalen vorgestellt, die mittels einer Online-Befragung im Sommer 2010 erhoben wurden. Die Darstellung der sozialen Herkunft erfolgt anhand des Konzepts der sozialen Herkunftsgruppen, das sich an den Berufspositionen der Eltern orientiert und in die vier Herkunftsgruppen 'niedrig', 'mittel', 'gehoben' und 'hoch' aufgegliedert ist. Da für qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler bisher keine vergleichbaren Daten zur sozialen Herkunft vorliegen, erfolgt eine erste Annäherung an die Frage zur Durchlässigkeit der Professur einerseits durch einen Vergleich mit der sozialen Herkunft von Studierenden. Andererseits werden Zusammenhänge zwischen der sozialen Herkunft und der universitären Verortung (Fächergruppen und Status) sowie dem Geschlecht untersucht. In Übereinstimmung mit einschlägigen Befunden der Bildungsforschung, die auf einen Zusammenhang zwischen der Erreichung hoher Bildungstitel und einer sozio-ökonomisch privilegierten sozialen Herkunft verweisen, stammen auch die untersuchten Professorinnen und Professoren zu einem Drittel (34%) aus der höchsten und nur zu geringen Anteilen (11%) aus der niedrigen Herkunftsgruppe, während die Anteile aus der mittleren und gehobenen Herkunftsgruppe je 27% betragen. Zeitliche Analysen des Datenmaterials zeigen, dass sich in den letzten 20 Jahren durch einen Anstieg von berufenen Personen aus der höchsten Herkunftsgruppe die Selbstrekrutierungspraxen aus den statushohen Gesellschaftsschichten verschärft haben, sodass sich der Trend einer sozialen Schließung der Universitätsprofessur andeutet. Signifikante Zusammenhänge zeigen sich zudem zwischen der sozialen Herkunft und der Fächergruppenzugehörigkeit, dem Status der Professur und dem Geschlecht. So wird u. a. deutlich, dass größere Konzentrationen an sozialen Aufsteigerinnen und Aufsteigern vor allem in sozial- und gesellschaftswissenschaftlichen Fächergruppen zu finden sind. Daraus lässt sich schließen, dass die Universität als eine sozial hoch differenzierte Karrierebastion unterschiedlich große bzw. kleine Möglichkeitsräume für soziale Aufsteigerinnen und Aufsteiger aus unteren Herkunftsgruppen bereithält." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on an online-survey conducted in summer 2010, this article analyses with the concept of social background groups the social background of 1.340 university professors in North Rhine-Westphalia. It focuses on the professional standing of the parents and is divided into four groups 'low', 'middle', 'medium high', and 'high'. Since there are no similar data available for the social background of junior scientists the paper compares the latter with the social background of students. Moreover, this study analyses the relationship between social origin, locality (including discipline and status) and the sex of the professorship. Similar to other findings within educational research, the paper confirms a dose relationship between the attainment of high education status and a privileged social background. 34% of the professors derive from the highest and only 11% from the lowest background group. The middle and the higher background group each represented 27% of the respondents. Accordingly more persons from privileged socio-economic families have reached a professorship. Time analysis shows that self-recruitment has intensified over the last twenty years through the increased appointment of incumbents from the highest society-groups, indicating a trend of social closure. Furthermore a statistically significant relationship between the social background and other variables like the disciplines, the status of the professorship, and the sex shows that the social origin of incumbents is very differentiated. For example higher concentrations of social risers are found in the Social Sciences. In effect, Universities can be seen as socially highly differentiated organizations offering dissimilar possibilities for social risers." (author's abstract)
Verbessert der Doktortitel die Karrierechancen von Hochschulabsolventen?
Titelübersetzung:Does a doctorate improve the career opportunities of university graduates?
Autor/in:
Falk, Susanne; Küpper, Hans-Ulrich
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, Jg. 35 (2013) H. 1, S. 58-77
Inhalt: "Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Frage nach dem Stellenwert der Promotion für die Karriere von Hochschulabsolventen. Mit Daten bayerischer Hochschulabsolventen für die ersten sechs Jahre nach Studienabschluss wird untersucht, ob eine Promotion zu Einkommensvorteilen führt und den Zugang zu Führungspositionen erleichtert. Darüber hinaus wird der Frage nachgegangen, ob promovierte Hochschulabsolventen eine höhere Inhaltsadäquanz sowie Berufszufriedenheit erreichen als nicht-promovierte Hochschulabsolventen. Die Ergebnisse machen deutlich, dass eine Promotion in der Privatwirtschaft ein wichtiges Signal darstellt, das vom Arbeitgeber mit einem höheren Einkommen honoriert wird. Für das Erreichen einer Führungsposition zeigt sich fünf bis sechs Jahre nach dem Hochschulabschluss (noch) kein Einfluss des Doktortitels. In diesem Stadium der Karriere sind die Berufserfahrung, Arbeitsplatzmerkmale und vor allen Dingen die soziale Herkunft der Hochschulabsolventen zentrale Faktoren, die über den Aufstieg in eine Führungsposition entscheiden." (Autorenreferat)
Wissenschaft als Beruf? : Karriereziele von Promovierenden und Promovierten am Beispiel der Fächer Politikwissenschaft und Chemie
Titelübersetzung:Science as an occupation? : career goals of doctoral students and holders of doctorates, using the subjects of political science and chemistry as examples
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Femina politica : Zeitschrift für feministische Politik-Wissenschaft, Jg. 21 (2012) H. 1, S. 154-157
Inhalt: Querschnittsdaten zu den Geschlechterverhältnissen in wissenschaftlichen Laufbahnen belegen, dass im wissenschaftlichen Personal an Hochschulen mit zunehmendem Status der Anteil von Frauen ab- und der Anteil von Männern entsprechend zunimmt. Dies gilt auch für die Fächer Politikwissenschaft und Chemie an deutschen Hochschulen, die im Rahmen eines Forschungsprojekts im Jahr 2008 näher untersucht wurden. Im Mittelpunkt standen dabei die Promotionsphase und der Übergang in die Postdoc-Phase, welcher im engeren Sinn den Einstieg in die wissenschaftliche Laufbahn bildet. Obwohl die dargestellten Ergebnisse zu den Karrierezielen auf die individuellen Perspektiven der Befragten fokussieren, zeigen sie auch die enge Verknüpfung des antizipierten Karrierehandelns mit institutionellen und strukturellen Bedingungen auf. Die universitäre Wissenschaft als Beruf erscheint demnach kaum mehr vereinbar mit Vorstellungen einer befriedigenden persönlichen Lebensführung. Wissenschaft wird als Arbeitsplatz betrachtet, der lange individuelle Investitionen erfordert und mit einem hohen Risiko der Prekarität auf Dauer einhergeht und somit für die meisten Befragten nur noch bedingt als attraktiv angesehen wird. Es bleibt zu beobachten, inwiefern dies mit einem weiteren Anstieg der Frauenanteile in der Wissenschaft einhergehen wird. (ICI2)
Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 63 (2012) H. 442, S. 39-51
Inhalt: "Der Mangel an Frauen in Spitzenpositionen von Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beschäftigt wie viele andere Länder auch Deutschland bereits seit geraumer Zeit. Vergleichsweise weniger Beachtung finden hingegen die beruflichen Positionen von Frauen in der Wissenschaft." (Autorenreferat)