Familie, Karriere oder beides? : Die spezifischen Vereinbarkeitsprobleme im Wissenschaftsbereich
Autor/in:
Lange, Janina; Ambrasat, Jens
Quelle: Übergänge in Wissenschaftskarrieren. Svea Korff (Hrsg.), Inga Truschkat (Hrsg.), Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer VS. 2022, S 95–123
Support on the way to the top? The effect of organisational equal opportunities measures on women’s promotion prospects
Autor/in:
Wanger, Susanne
Quelle: IAB-Discussion Paper (IAB-Discussion Paper: Beiträge zum wissenschaftlichen Dialog aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung), 13 (2022)
Inhalt: Even though women have been able to increase their participation in management positions to a small extent in recent years, they are still significantly underrepresented in management positions. Organisational measures to promote gender equality and work-life balance are seen as an option to reduce inequalities between men and women. However, there are relatively few firms that have formalised organisational gender equality policies. Against this background, I examine whether organisational measures may increase women's career opportunities or promote the assumption of management positions on a part-time basis. This is investigated using a German Linked-Employer-Employee dataset (LIAB) from 2012 to 2016 and logistic panel regression models. The results show that the targeted promotion of women in particular improves their chances of promotion. However, this is not the case for mothers and their chances of achieving a part-time management position: these are lower when targeted promotion of women is practised in a firm. Measures to improve reconciliation, such as firm support for childcare or for employees with dependents in need of care, have a positive effect on advancement to management positions. The effect of family-friendly working conditions in a firm is heterogeneous: while women have lower chances of promotion, their chances of obtaining a management position with reduced working hours are higher. In contrast, a firm's membership in a family-friendly network has a negative effect on the career and promotion opportunities of women.
Führung in Teilzeit? Eine empirische Analyse zur Verbreitung von Teilzeitarbeit unter Führungskräften in Deutschland und Europa
Autor/in:
Hipp, Lena; Sauermann, Armin; Stuth, Stefan
Quelle: WZB Discussion Paper, 501 (2022)
Inhalt: Teilzeitarbeit in Führungsetagen ist eine Ausnahme, obwohl das Thema Arbeitszeit1reduzierung durch veränderte Familienarrangements und zunehmende berufliche Belas2tung wichtiger geworden ist. Daran hat weder der seit mehr als 20 Jahren bestehende
Rechtsanspruch auf einen Teilzeitarbeitsplatz noch das im Jahr 2019 eingeführte Rück3kehrrecht auf einen Vollzeitarbeitsplatz nach zeitlich begrenzten Arbeitszeitreduktionen
etwas geändert. Dieser Beitrag nutzt Daten der Europäischen Arbeitskräfteerhebung, um
Teilzeitarbeit von Führungskräften in Deutschland sowohl im zeitlichen als auch im inter4nationalen Vergleich einzuordnen und damit ein empirisches Fundament für die gesell5schaftliche Diskussion um Teilzeitführungskräfte zu legen. Die Auswertungen zeigen: In
Deutschland arbeiteten im Jahr 2019 laut eigener Aussage rund 14 Prozent der Führungs6kräfte in Teilzeit. Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Ländern mit
dem höchsten Anteil an teilzeitarbeitenden Führungskräften. Die Auswertungen zeigen
auch, dass in Deutschland der Anteil der weiblichen Führungskräfte in Teilzeit mit rund 32
Prozent deutlich über dem der männlichen Führungskräfte liegt (rund 3 Prozent) und es
große Unterschiede nach Altersgruppen gibt. Als Motiv für eine Arbeitszeitreduktion geben
Führungskräfte, insbesondere Frauen, zumeist Pflege- und Betreuungsverpflichtungen
Schlagwörter:familiäre Verpflichtung; family responsibilities; Teilzeitarbeit; Teilzeitbeschäftigung; Vereinbarkeit Beruf-Familie; work and family
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaftspolitik, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Teilzeitarbeit von Männern. Berufliche Geschlechtersegregation und Arbeitszeitarrangements als Kontextfaktoren im Lebensverlauf
Autor/in:
Althaber, Agnieszka
Quelle: Barbara Budrich, 2022.
Inhalt: Teilzeitarbeit ist ein wichtiges Instrument für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Männer in den jüngeren Generationen wünschen sich zunehmend eine aktive Vaterschaft und mehr Zeit für die Familie. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich dieses Buch gezielt mit der Frage, welche strukturellen Barrieren für die Teilzeitbeschäftigung von Männern auf der Ebene von Berufen bestehen. Ausgehend von der Lebensverlaufsperspektive werden die Übergänge von Vollzeit- in Teilzeitbeschäftigung, der Wechsel aus Teilzeit- in Vollzeittätigkeiten sowie die Nachteile durch Teilzeitarbeit beim Aufstieg in eine Leitungsposition untersucht. Als strukturelle Einflussfaktoren werden die berufliche Geschlechtersegregation und berufliche Arbeitszeitarrangements in den Blick genommen.“
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Nach der Krise ist vor der Krise ist in der Krise … : Geschlechtliche Arbeitsarrangements und ungelöste Care-Konflikte aus der Sicht von Pflegekräften während der Corona-Krise
Autor/in:
Weber, Lena
Quelle: Arbeit, 31 (2022) 1, S 95–113
Inhalt: Die „Care-Krise“ war schon längst vor der „Corona-Krise“ in den Sozialwissenschaften diagnostiziert worden. Während der Corona-Krise treten die strukturellen Widersprüche der Care-Krise – einerseits gestiegener Bedarf an Care-Arbeit und andererseits Fachkräftemangel in den Care-Berufen – noch deutlicher hervor und verschärfen die Arbeitsbedingungen in der formalen Pflegearbeit, wovon Frauen ungleich stärker betroffen sind. Der vorliegende Beitrag untersucht anhand einer qualitativen Interviewstudie die alltäglichen und biografischen Arbeitsarrangements von Eltern, die in der Pflege während der Corona-Pandemie erwerbstätig sind. Die Ergebnisse zur geschlechtlichen Arbeitsteilung geben Aufschluss darüber, inwieweit ein Ausbau der Kinderbetreuungsangebote zur Gleichstellung der Geschlechter und zugleich zu einer nachhaltigen Krisenprävention und einem leistungsfähigeren Gesundheits- und Pflegesystem beitragen kann. Das geschlechtliche Arbeitsarrangement des Typus Quasi-Single-Mum zeigt, dass gesellschaftliches Mutterbild und gestiegene Anforderungen an systemrelevante Arbeitskräfte widersprüchlich zueinander sind und auf der Subjektebene zu inneren Care-Konflikten der überwiegend weiblichen Pflegekräfte führen.
Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktwirkung der Covid-19-Pandemie: Ähnlicher Arbeitszeitausfall, aber bei Müttern höhere zusätzliche Belastung durch Kinderbetreuung
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB-Kurzbericht, 3), 2022.
Inhalt: "Die Covid-19-Pandemie hat im Frühjahr 2020 eine Rezession ausgelöst, von der - anders als in früheren Rezessionen - Frauen ähnlich stark betroffen waren wie Männer. Die Kita- und Schulschließungen führten außerdem zu sehr starken zusätzlichen Belastungen für Eltern. Mütter haben dabei deutlich mehr zusätzliche Zeit für Kinderbetreuung übernommen als Väter." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Sexism in the silences at Australian Universities: Parental leave in name, but not in practice
Autor/in:
Duffy, Sarah; O’Shea, Michelle; Bowyer, Dorothea; van Esch, Patrick
Quelle: Gend Work Organ (Gender, Work and Organization), (2022)
Inhalt: Unequal distribution of child rearing and domestic responsibilities between parents contributes to gender inequity, a wicked problem in Australia. Inequitable parental leave policies at Australian public Universities place the burden of care squarely on the mother, diminishing or absenting the father. We examine how the gendered nature of the existing policies are constructed in ways that create inequities and discourage their uptake. A post-structural feminist lens provides us with a theoretical vantage point from which this wicked problem can be problematized. We present three recommendations for enabling more equitable outcomes for parents. The first is to eradicate the punitive approach and support flexibility; second, the policies must be parental leave in name, provision and practice; and finally we recommend a minimum parental leave standard for Australian universities nationally. These findings have policy-level significance for redressing parental leave inequity within the Australian university context. The paper concludes with theoretical contributions, practical implications, and suggestions for future research.
Academic women’s voices on gendered divisions of work and care: ‘Working till I drop . . . then dropping’
Autor/in:
Sümer, Sevil; Eslen-Ziya, Hande
Quelle: European Journal of Women's Studies, (2022)
Inhalt: Our main goal in this article is to discuss the structural and persistent problems experienced by women academics, especially with respect to the gendered divisions of academic tasks and unequal divisions of care obligations in the domestic sphere. The analysis is based on reflexive thematic analysis of the open-ended questions of an online questionnaire on the academic work environment, work satisfaction, stress, academic duties and allocation of tasks, and thoughts on gender equality. Academics from different countries voice their lived experiences, frustrations as well as worries about their future. We aim to highlight how these issues are embedded in the structures of academic capitalism and argue against the tendency to individualise these issues in a bid to inspire an informed collective resistance.
Schlagwörter:academic capitalism; academic care; Arbeitsteilung; Arbeitszufriedenheit; Care; care responsibility; Diskurs; division of labor; domestic labour; Forschung; gender equality; gendered work organization; Lehre; qualitative Analyse; qualitative analysis; questionnaire; resistance; time allocations; work environment
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Kind – und dann? Wandel partnerschaftlicher Erwerbsverläufe drei Jahre nach dem Übergang in die Elternschaft
Autor/in:
Kelle, Nadiya; Romeu Gordo, Laura; Simonson, Julia
Quelle: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 74 (2022) 3, S 329–351
Inhalt: Der Übergang in die Elternschaft markiert für viele Elternpaare den Übergang in geschlechterspezifische Erwerbsarrangements, oft unabhängig von der gelebten vorgeburtlichen Arbeitsteilung. Dabei können die Entscheidungen über die Erwerbsarrangements nach der Geburt des ersten Kindes richtungsgebend für die zukünftigen Erwerbsverläufe und Alterssicherung sein. Vor diesem Hintergrund fokussiert der Beitrag auf zwei Fragen: erstens, ob sich gerade für jüngere Elternpaare der in den 1980er-Jahren Geborenen eine Konvergenz in den Erwerbsverläufen nach dem Übergang in die Elternschaft im Vergleich zu den in den 1970er-Jahren geborenen Elternpaaren zeigt und zweitens, ob die Arbeitsteilung vor dem Übergang in die Elternschaft eine zunehmende Rolle für die Erwerbskonstellationen danach spielt.
Unter Verwendung der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) werden anhand sequenz-, cluster- und regressionsanalytischer Verfahren Erwerbsverläufe von 900 Paaren über 36 Monate nach dem Übergang in die Elternschaft analysiert. Für die Kohorte der in den 1980er-Jahren Geborenen setzt sich die Bedeutungsabnahme traditioneller Erwerbsarrangements fort. Zudem gibt es immer mehr Elternpaare, in denen beide Elternteile relativ schnell nach der Geburt eines Kindes in die Erwerbstätigkeit zurückkehren. Kaum zu beobachten ist, dass Väter ihre Erwerbstätigkeit zunehmend zugunsten einer stärkeren Einbindung in Haushalts- oder Familientätigkeiten einschränken. Hingegen scheinen die Konvergenzen in den Erwerbsverläufen zwischen Müttern und Vätern vielmehr ein Resultat zunehmender Erwerbsdiskontinuitäten zu sein. Darüber hinaus hat die vorgeburtliche Arbeitsteilung auch für die jüngeren Elternpaare einen eher geringen Einfluss auf ihre nachgeburtlichen Erwerbskonstellationen. Die Ergebnisse legen nahe, dass der Abbau von geschlechterspezifischen Ungleichheiten am Arbeitsmarkt verstärkt voranzutreiben ist, damit weitere Anreize für die gleichmäßigere Erwerbsaufteilung im Paarkontext entstehen können.
Karriere mit Kind – Wie wirkt sich frühe Mutterschaft auf das Erreichen von Führungspositionen bei Akademikerinnen aus?
Autor/in:
Brandt, Gesche; Spangenberg, Heike
Quelle: KZfSS Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 74 (2022) 3, S 303–327
Inhalt: Dieser Beitrag widmet sich im Anschluss an die Diskussion zur Entzerrung der „Rushhour des Lebens“ der Frage, ob es vorteilhaft für die berufliche Karriere von Akademikerinnen ist, wenn sie, anstatt nach dem Berufseinstieg, bereits vor dem Studienabschluss oder direkt im Anschluss daran Kinder bekommen. Während ein Aufschieben der Erstgeburt verschiedenen Studien zufolge durchaus positiv für den Karriereverlauf ist, ist der Zusammenhang zwischen einer frühen Familiengründung und dem Erreichen einer Führungsposition für Deutschland bislang kaum erforscht.
Anhand von Absolventendaten des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) wird mit logistischen Regressionsanalysen untersucht, wie wahrscheinlich das Erreichen einer Führungsposition für Mütter mit akademischem Abschluss in Abhängigkeit vom Geburtentiming ist. Die Befunde zeigen, dass Mütter, die bereits vor dem Berufseinstieg Kinder bekommen haben, zehn Jahre nach Studienabschluss mit höherer Wahrscheinlichkeit in Führungspositionen tätig sind als die Vergleichsgruppe der Mütter, die erst während des Erwerbsverlaufs eine Familie gegründet haben. Erstere weisen im Erwerbsverlauf weniger Vollzeitphasen, aber mehr Teilzeitphasen und weniger Unterbrechungsphasen auf. Die Ergebnisse stützen humankapital- und signaltheoretische Annahmen, wonach Akademikerinnen auf dem Arbeitsmarkt von einer Familiengründung vor dem Berufseinstieg profitieren, da längere Erwerbsunterbrechungen unwahrscheinlicher werden.
Schlagwörter:absolventenbefragung; DZHW; Frauen in Führungspositionen; Führung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf