Technikwissenschaften: Geschlecht in Strukturen, Praxen und Wissensformationen der Ingenieurdisziplinen und technischen Fachkulturen
Titelübersetzung:Technical sciences: gender in structures, practices and knowledge formations of engineering disciplines and special technical cultures
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Handbuch Frauen- und Geschlechterforschung: Theorie, Methoden, Empirie. Ruth Becker (Hrsg.), Beate Kortendiek (Hrsg.), Barbara Budrich (Mitarb.), Ilse Lenz (Mitarb.), Sigrid Metz-Göckel (Mitarb.), Ursula Müller (Mitarb.), Sabine Schäfer (Mitarb.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Geschlecht und Gesellschaft), 2008, S. 779-790
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Inhalt: Mit der Bezeichnung "Technikwissenschaften" ist, so die Verfasserin, für die Frauen- und Geschlechterforschung ein äußerst breites Gegenstands- und Handlungsfeld gegenwärtiger und künftiger (Forschungs-)Initiativen umrissen. Für dieses Feld sind gerade aus der Perspektive der feministischen Wissenschafts- und Technikforschung, die Geschlecht als Analysekategorie konsequent mitführt bzw. ins Zentrum stellt, noch einige Leerstellen zu verzeichnen. Wenn man Geschlechterforschung zu Technikwissenschaften betreiben will, so die These, muss der Blick über die Frage nach der Exklusion bzw. (marginalisierten) Integration von Frauen hinausgehen, um die sozialen Funktionsmechanismen in den Technikwissenschaften differenzierter zu analysieren. Ausgehend davon sollten sich Forschungsinteressen zunehmend auch auf die Untersuchung der spezifischen Formen der Inklusion von Männern in diese Domäne des wissenschaftliches Feldes richten sowie auf ein vertiefteres Verständnis von Formierungsprozessen 'technischer' Männlichkeiten. Ebenso besteht dringender Bedarf, neuere theoretische Diskussionen der Geschlechterforschung in den Fragehorizont zu integrieren. Perspektiven, die auf die Überschneidung verschiedener gesellschaftlicher Differenzlinien fokussieren sind bislang in der feministischen Technikforschung im Allgemeinen und in der Untersuchung des Ingenieurbereichs im Besonderen weitgehend unterbelichtet geblieben, könnten jedoch fruchtbare Ansatzpunkte zur Verbreiterung des analytischen Blicks bieten. (ICF2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Geschlechterverhältnis; Technik; technischer Beruf; Ingenieur; Ingenieurwissenschaft; Hochschulbildung; Hochschulforschung; Kultur; Segregation; Identitätsbildung; historische Entwicklung; Symbol; Feminismus; Dominanz; Wissenschaftsforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Flexible Modi der Vergeschlechtlichung : neue Perspektiven auf technikwissenschaftliches Wissen
Titelübersetzung:Flexible methods of gendering : new perspectives of technical science knowledge
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Geschlechterwissen und soziale Praxis: theoretische Zugänge - empirische Erträge. Angelika Wetterer (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2008, S. 164-184
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Inhalt: Der Beitrag geht von der These aus, dass Forschungen zum Thema Geschlecht in klassischen ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und Berufen dazu tendieren, in ihren Forschungsperspektiven hinter die These von der Ko-Konstruktion von Technik und Geschlecht zurück zu fallen. Im Gegenzug scheint die konstruktivistisch orientierte feministische Technikforschung ihrerseits den klassischen Ingenieurbereich und seine historische Entstehung in der Moderne zu simplifizieren. Die empirischen Untersuchungen der Autorin zeichnen vor diesem Hintergrund Formen der Vergeschlechtlichung nach, die Teil der Wissensformationen und -kämpfe in der Zeit der Emergenz des wissenschaftlichen Maschinenbaus um 1900 im deutschsprachigen Raum sind, einer Zeit also, in der die Grundlagen der klassischen Ingenieurwissenschaften diskutiert wurden und sich die technische Domäne professionalisiert. Auf Basis dieser exemplarischen Betrachtung wird die These belegt, dass Konstruktionen von Geschlecht in Bezug auf Technik in der Moderne weitaus inkohärenter, instabiler und umstrittener sind, als dies aus heutiger Sicht weithin unterstellt wird. Wichtig ist auch, dass die Vergeschlechtlichungen der Technik entlang mehrerer gesellschaftlicher Differenzlinien erfolgt, die auch Ethnisierungen und soziale Hierarchisierungen ins Spiel bringen. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; soziale Konstruktion; Ingenieurwissenschaft; Berufsbild; Professionalisierung; Feminismus; Technikgeschichte; Techniksoziologie; Wissen; Maschinenbau
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Dokumentation : wissenschaftliche Kolloquien 1999-2002
Titelübersetzung:Proceedings : scientific colloquiums from 1999 to 2002
Herausgeber/in:
Paravicini, Ursula; Zempel-Gino, Maren
Quelle: Norderstedt: Books on Demand (Wissenschaftliche Reihe NFFG, Bd. 2), 2003. 218 S.
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Inhalt: "Mit dem zweiten Band seiner wissenschaftlichen Dokumentationsreihe möchte der Niedersächsische Forschungsverbund für Frauen-/Geschlechterforschung in Naturwissenschaften, Technik und Medizin die Beiträge und Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Kolloquien einer fachlichen Öffentlichkeit zugänglich machen. Der Forschungsverbund ist eine forschungsfördernde Einrichtung des Landes Niedersachsen, bundesweit die erste dieser Art. Er wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Kultur 1997 mit einem Fördervolumen von 7,5 Mio. DM für zunächst fünf Jahre eingerichtet und anschliessend bis September 2003 verlängert. In vier Förderrunden konnten 18 Projekte aus Naturwissenschaften, Technik und Medizin zur Förderung empfohlen werden (vgl. Anhang). In diesen Wissenschaftsbereichen, in denen Frauen im hohen Maße unterrepräsentiert sind und androzentrische Sichtweisen vorherrschen, setzt der Forschungsverbund mit seinem Förderprogramm neue Akzente bei der Wissenschaftsentwicklung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis: Regina Becker-Schmidt: Frauen- und Geschlechterforschung in interdisziplinärer Perspektive (17-32); Regina Becker-Schmidt: Women's Studies, Gender Studies and Studies of Gender - based Societal Arrangements in the Natural Sciences, Technology and Medicine (33-41); Irmgard Schultz: Gender and Environment. A look at the debate in Germany (43-55); Ursula Müller: 'Objektivität' und 'Wahrheit' sind komplizierter geworden. Methodologische Probleme und Konsequenzen für die Frauen- und Geschlechterforschung (59-77); Britta Schinzel: Geschlechterverhältnis und Technikentwicklung (81-95); Margreet Zwarteveen: Dangerous liasons? Exploring how feminists can meet irrigation engineers (97-118); Cecil Crutzen: Dekonstruktion, Konstruktion und Inspiration. Gender in der Informatik (119-132); Sigrid Schmitz: Informationstechnische Darstellung, kritische Reflexion und Dekonstruktion von Gender in der Hirnforschung (133-151); Regina Becker-Schmidt: Innovative Ansätze in der Frauen- und Geschlechterforschung (155-166); Mathilde Schmitt, Heide Inhetveen, Ira Spieker: Agrarpionierinnen. Herausforderungen für die Wissenschaftsentwicklung des Ökologischen Landbaus (167-180); Anita Rieder: Angewandte Geschlechterforschung. Beispiele aus der Public Health Praxis (181-189); Gabrielle Hiltmann: KybernEthik? Philosophische Hintergründe und Grenzen der Artifical Life - Forschung (191-200); Jutta Weber: A Computational Universe and Its Living Machines. Rewriting Life and Organisms in Artifical Life Research (201-210).
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Naturwissenschaft; Technik; Informatik; interdisziplinäre Forschung; Interdisziplinarität; Umweltethik; Objektivität; Methodologie; Geschlechterverhältnis; Technikgenese; Ingenieur; Dekonstruktivismus; Gehirn; Agrarwissenschaft; Feminismus; ökologischer Landbau; Public Health; Ethik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Einschreibungen von Geschlecht : lassen sich Informationstechnologien feministisch gestalten?
Titelübersetzung:Registrations of gender : can information technologies be organized along feminist lines?
Autor/in:
Bath, Corinna
Quelle: Turbulente Körper, soziale Maschinen: feministische Studien zur Technowissenschaftskultur. Jutta Weber (Hrsg.), Corinna Bath (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2003, S. 75-95
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Inhalt: "Geschlechtsstereotypen bei anthropomorphen Software-Agenten im Netz nutzt wiederum Corinna Bath, um systematisch nach Einschreibungen von Geschlecht zu fragen. Sie arbeitet vier Ebenen der Vergeschlechtlichung anhand unterschiedlicher feministischer Studien der Technikforschung heraus: Unsichtbarkeit geschlechtsspezifischer Arbeit, Einschreibung der Abwesenheit von Geschlechterverhältnissen, Vergegenständlichung maskulinistischer Imaginationen und Rückgriffe auf geschlechtscodierte, anthropologische Grundannahmen. Sie macht den politischen Charakter der Technologiegestaltung über ihre Ein- und Ausschlüsse deutlich. Gleichzeitig fragt sie nach Möglichkeiten feministischer Intervention in den Prozessen der Softwareentwicklung und informatischen Forschung." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Technikgenese; Informationstechnologie; Feminismus; Stereotyp; Software; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Zwischen Nachhaltigkeit und Beschleunigung : Technikentwicklung und Geschlechterverhältnisse im Bereich Verkehr
Titelübersetzung:Between sustainability and acceleration : technical development and gender relationships in the field of transportation
Autor/in:
Spitzner, Meike
Quelle: Technikfolgenabschätzung : Theorie und Praxis, Jg. 11 (2002) Nr. 2, S. 56-69
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Inhalt: "Die feministische Auseinandersetzung mit Verkehr hat sich an den Folgen der Entwicklung des Verkehrssystems entzündet. Die Gestaltung der Verkehrssysteme hat einen direkt erfahrbaren Einfluss auf den Lebensalltag und langfristige Wirkungen auf die Lebensplanung und gesellschaftliche Teilhabe von Frauen. Dabei handelt es sich um ein stark technisch ausgerichtetes Handlungsfeld, in dem fast ausschließlich Männer agieren. Auf der Suche nach den Ursachen und Gestaltungsperspektiven in diesem Bereich konnten in den letzten eineinhalb Jahrzehnten in Deutschland mit dem Blick auf gesellschaftliche Geschlechterverhältnisse völlig neue, bis dato unbelichtete Bereiche an Folgen der Verkehrssystementwicklung erkannt werden. Insbesondere die feministische verkehrswissenschaftliche Methodenkritik zeigte, wie deren spezifische Konstruktionen und kategorielle Verengungen auf männliche 'Normal'-Arbeitsverhältnisse in der gegenwärtigen Verkehrswissenschaft gesellschaftliche, nachhaltigkeitsrelevante ökonomische Rationalitäten und Praxisbereiche aus dem Blick verlieren. Damit gehen Verschiebungen zwischen Gesellschaftlich-Öffentlichem und Privatem einher, so dass Handlungskontextualisierungen nicht in ihrer gesellschaftlichen und Verkehrsplanung nicht mehr in ihrer individualisierten Folgenwirksamkeit erkannt werden können. Der Beitrag zeigt auf, dass aus der Krise der Versorgungsarbeit, der Versorgungsökonomie und Reproduktion eine Dynamik der Produktion nicht intendierter verkehrserzeugender Folgen resultiert und dass (und wie) Betrachtungsweisen und Entwicklungsorientierungen der Verkehrssystementwicklung - in Bezug auf Reproduktion sowohl in Geschlechter- als auch in Naturverhältnissen - dominieren, die von sozialen und physischen Raum- und Zeiteigenschaften abstrahieren." (Autorenreferat)
Schlagwörter:technische Entwicklung; Geschlechterverhältnis; Verkehr; Feminismus; Verkehrssystem; Technikfolgen
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauen und Männer in der TechnoScience? : Überlegungen zum Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft
Titelübersetzung:Men and women in technoscience? : reflections on the relationship between science and society
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Geschlechterverhältnisse - Naturverhältnisse: feministische Auseinandersetzungen und Perspektiven der Umweltsoziologie. Andreas Nebelung (Hrsg.), Angelika Poferl (Hrsg.), Irmgard Schultz (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Soziologie und Ökologie), 2001, S. 75-101
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Inhalt: In der Wissenschaftsforschung wird seit kurzem das Aufbrechen der traditionellen Natur/Kultur-Dichotomien diagnostiziert, denn die beschleunigten Entwicklungen der "TechnoScience" vervielfachen die Existenz von Hybriden oder Cyborgs, d.h. von Mischwesen, die nicht mehr eindeutig dem Bereich des Natürlichen oder Künstlichen zugeordnet werden können. Es waren vor allem die Arbeiten von Bruno Latour und Donna Haraway, die eine Diskussion darüber auslösten, und ihre Thesen werden inzwischen von weiteren Studien zur Rolle von Wissenschaft und Technik in der modernen Gesellschaft gestützt. Die Autorin skizziert in ihrem Beitrag die Grundlinien dieser neuen Argumentation und untersucht ihren Stellenwert für die Thematisierung der Geschlechterdifferenz. Sie geht dabei der Frage nach, welche Veränderungen die neuen Wissenschaftsentwicklungen für den Zusammenhang von Geschlechterverhältnis und Naturverhältnis bedeuten und welche gesellschaftstheoretischen Theorieansätze hierfür geeignet sind. Die Auflösungserscheinungen der dichotomen Strukturen des gesellschaftlichen Naturverhältnisses stellen auch neue Anforderungen an die feministischen Diskurse. Die Kritik der Geschlechterdifferenz ist eine wichtige Voraussetzung für das Erkennen einer neuen Ordnung von Natur und Gesellschaft. (ICI)
Schlagwörter:soziale Differenzierung; Natur; Gesellschaft; Technik; Gesellschaftsordnung; Feminismus; Gesellschaftstheorie; Umwelt; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Naturwissenschaften
Titelübersetzung:Natural sciences
Autor/in:
Scheich, Elvira
Quelle: Gender-Studien: eine Einführung. Christina von Braun (Hrsg.), Inge Stephan (Hrsg.). Stuttgart: Metzler, 2000, S. 193-206
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Inhalt: Die Rolle der Naturwissenschaft in der Frauen- und Geschlechterforschung ist eng mit der Unterscheidung von biologischem und sozialem Geschlecht verbunden. Auf dem Hintergrund der Tatsache, dass die Diskussionen über sex und gender einen Komplex von Fragen eröffnen, bei denen die Naturwissenschaften gerade unter den modernen Lebensbedingungen eine erhebliche Rolle spielen, geht der Beitrag den komplizierten und verzweigten Wechselwirkungen von Wissensformen und Wissensproduktion nach. Standpunkte und Diskussionen in der bisherigen Forschung zum Zusammenhang von Geschlecht und Naturwissenschaft werden entlang der Leitthemen Körper, Objektivität und Natur umrissen. Sie bilden zugleich die Markierungspunkte, an denen sich erste Ansätze zur Institutionalisierung und disziplinären Verankerung der neuen Forschungsrichtungen aufzeigen lassen. (ICH)
Schlagwörter:Frauenforschung; Theorie; Naturwissenschaft; biologische Faktoren; historische Entwicklung; Natur; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; soziale Faktoren; Feminismus; Körper; Wissen
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"The virus might infect you" : bewegt sich das Geschlechter-Technik-Gefüge?
Titelübersetzung:"The virus might infect you" : is the gender technology structure moving?
Autor/in:
Bath, Corinna
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauenforschung und feministische Praxis, Jg. 9 (2000) H. 17, S. 48-66
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Inhalt: Die Autorin beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen die gegenwärtigen Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnologie auf die feministische Theoriedebatte um die Kategorie 'Geschlecht' und auf das offenbar festgefahrene Geschlechter-Technik-Gefüge haben. Um den Wandel deutlich zu machen, skizziert sie zunächst einige Hauptentwicklungslinien der feministischen Theoriedebatte seit den 80er Jahren und diskutiert Ergebnisse aus theoretischen und empirischen Studien hinsichtlich des Stellenwerts postmoderner bzw. konstruktivistischer Ansätze für die Technikgestaltung. Anschließend beschreibt sie 'Grenzverflüssigungen' und Verschiebungen, die sich im gegenwärtigen Geschlechter-Technik-Gefüge andeuten, um aufzuzeigen, inwieweit Technologien als "mächtige Instrumente der Durchsetzung von Bedeutungen" (Haraway) für eine feministische Politik und Forschung - z.B. im "Cyberfeminismus" fruchtbar gemacht werden könnten. (ICI)
Schlagwörter:Technik; virtuelle Realität; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Informationstechnologie; Internet; Diskurs; sozialer Wandel
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bits und Bytes vom Apfel der Erkenntnis : Frauen - Technik - Männer
Titelübersetzung:Bits and bytes from the apple of knowledge : women - technology - men
Herausgeber/in:
Ritter, Martina
Quelle: Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, 10), 1999. 254 S.
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Inhalt: Die Beiträge stellen Zwischenergebnisse aus größeren Forschungsprojekten vor und behandeln das Thema Technik und Geschlecht aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen (Philosophie, Geschichte, Soziologie, Politologie, Informatik, Naturwissenschaften und Ökonomie). Im Mittelpunkt stehen 'Konfliktlagen, die sich für Frauen durch ihre Selbstdeutungen wie auch durch gesellschaftliche Stereotypisierungen in der Beschäftigung mit Technik ergeben.' Die Beiträge suchen die hinter technischer Rationalität und scheinbar objektiver Logik verborgenen Denk- und Deutungsmuster zu 'entschlüsseln und zu kontextualisieren. Mit dem Anlegen feministischer Kategorien an diese Logiken lassen sich dann Perspektiven für eine Gesellschaftskritik und für Utopien unverzerrter Identität entwickeln.' (9) Inhaltsverzeichnis: I. Geburten aus dem Geist: Regina Becker-Schmidt: Matrix und Junggesellenmaschine. Identitätslogik in naturwissenschaftlichen Diskursen (16-32); Maria Osietzki: Energetische Selbstorganisation. Soziale Voraussetzungen, ökologische Begleiterscheinungen und technisch-naturwissenschaftliche Konsequenzen der Thermodynamik (33-46); Heike Stach: Schöpfermythos Künstliche Intelligenz. Zur Strukturierung eines Technikfeldes durch die sprachliche Form (47-60); Barbara Schelkle: Die Konstruktion des Menschen als Nicht-Maschine (61-73). II. Situiertes Wissen, Lebenswelt und Deutungsmuster: Elvira Scheich: Technologische Objektivität und technische Vergesellschaftung. Identitätslogik im naturwissenschaftlichen Diskurs. Zur Veränderung erkenntnistheoretischer Perspektiven durch die Konstruktion und Politisierung der Natur (76-104); Martina Hammel: Zu Feminismus und Softwareentwicklung - Theorie und Praxis (105-120); Martina Ritter: Das Gesetz des Vaters. Zum Strukturierungseffekt der Computerbeschäftigung - Ergebnisse einer Untersuchung über adoleszente Mädchen am Computer und eine Follow-Up-Studie nach sieben Jahren (121-136); Christel Walter: Frauen sind anders (als gedacht). Ergebnisse einer Untersuchung subjektiver Technikkonzepte (137-154). III. Organisationen ohne Geschlecht?: Eva Jelden: Frauen am Computer: Männlich programmiert? (156-170); Regina Buhr / Boris Buchholz: Mit QWERTY ins 21. Jahrhundert? Die Tastatur im Spannungsfeld zwischen Technikherstellung, Anwendung und Geschlechterverhältnis (171-185); Brigitte Aulenbacher: Technische Sachzwänge und rationale Entscheidungen. Die androzentrische Modernisierung industrieller Produktion (186-202); Bettina Schmitt: Frauenerwerbsarbeit und Informationstechnologie - Bringt die Informationsgesellschaft den Frauen die Emanzipation? (203-216); Margot Poppenhusen: Noch lange nicht selbstverständlich. Frauen in gewerblich-technischen Berufen (217-231). IV. Techniknutzung - Frauenbewegung - Frauenpolitik: Doreen Westphal: Belgrad - Moskau - Washington - Berlin. Frauen Ost-West On-Line (234-241); Tanja Paulitz: Virtuelle Schwestern. Perspektiven elektronischer Kommunikation für feministische Politik (242-250). (ZPol, NOMOS)
Schlagwörter:Technik; Konflikt; Stereotyp; Rationalität; Objektivität; Logik; Deutung; kognitive Struktur; Naturwissenschaft; Selbstorganisation; künstliche Intelligenz; Sozialisierung; Natur; Erkenntnistheorie; Politisierung; Feminismus; Software; Computer; Beschäftigung; Adoleszenz; Mädchen; Geschlechterverhältnis; Industrieproduktion; Informationstechnologie; Frauenerwerbstätigkeit; Emanzipation; gewerblich-technischer Beruf; Frauenpolitik; Internet
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerk
Computer sapiens : Problemaufriß und sechs feministische Thesen zum Verhältnis von Wissenschaft, Technik und gesellschaftlicher Entwicklung
Titelübersetzung:Computer sapiens : outline of the problems and six feminist theses on the relationship between science, technology and social development
Autor/in:
Becker-Schmidt, Regina
Quelle: Vermittelte Weiblichkeit: feministische Wissenschafts- und Gesellschaftstheorie. Elvira Scheich (Hrsg.). Hamburg: Hamburger Ed., 1996, S. 335-346
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Inhalt: Der Beitrag stellt im Sinne einer Technikkritik einige Thesen vor, die sich vor allem auf Zeitdiagnosen beziehen, in denen lokale und globale gesellschaftliche Fehlentwicklungen als technokratisch vermittelte Zivilisationskrisen gedeutet werden. Die im Zuge der Technologisierung entstandene Umwertung von Natur und Kultur durch die Dominanz des Künstlichen, die zur Herabsetzung der Kultur, des Vergänglichen und Veränderlichen geführt haben, bedeutet keine Revolution des Weiblichen, keine Aufhebung der Minderbewertung des weiblichen Geschlechts - weder sozial noch biologisch. Statt dessen kann diese Umwertung eher als Festhalten an universellen Regulations- und Konstruktionsprinzipien interpretiert werden. Das postbiologische Denken bringt eine alte, in ihrem Kern androzentrische (auf den Mann zentrierte) Ideologie zum Vorschein: Technik als Sachzwang, Sachzwang als Resultat wissenschaftlichen Denkens, wissenschaftliches Denken als männliches Prinzip. (ICH)
Schlagwörter:Computer; postindustrielle Gesellschaft; Feminismus; Technik; Theorie; Geschlechterverhältnis; soziale Entwicklung; Entwicklung; Informatik; Technologie; Naturwissenschaft; Dominanz; Weiblichkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag