Heteronormativität revisited : Komplexität und Grenzen einer Kategorie
Titelübersetzung:Heteronormativity revisited : complexity and limits of a category
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Queer Studies in Deutschland: interdisziplinäre Beiträge zur kritischen Heteronormativitätsforschung. Andreas Kraß (Hrsg.). Berlin: Trafo Verl. Weist (Frankfurter kulturwissenschaftliche Beiträge), 2009, S. 23-40
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Inhalt: Der Beitrag kritisiert mit der Heteronormativitätsforschung folgendes soziale Konstrukt: Die Natur gibt vor, was wir geschlechtlich sind und werden können. Dieses Skript ist zwar in Maßen variabel; unsere Rollen als komplementär und zugleich kontradiktorisch aufeinander bezogen sind heteronormativ grundiert. Die "Alltagstheorie" der Zweigeschlechtlichkeit heißt, dass es zwei und nur zwei Geschlechter gibt, dass diese zwei Geschlechter biologisch (natürlicherweise) gegeben sind und sich im Laufe eines Lebens niemals ändern, dass alle Personen ausnahmslos natürlicherweise einem Geschlecht angehören, dass schließlich die Genitalien als der objektive Beweis eines Geschlechts gelten, und dass diese beiden Geschlechter sich natürlicherweise wechselseitig begehren, Heterosexualität also als Regime der Regulierung von Geschlecht fungiert und zugleich der Sinn von Zweigeschlechtlichkeit ist. Mit dem Begriff der Heteronormativität sucht Queer Theorie nun genau diese "Selbstverständlichkeiten" zu brechen und Heterosexualität als Norm und Institution, Praxis und Matrix zum Objekt des Wissens, zum Ziel von Kritik zu machen. In den Blick gerückt werden die Reproduktionsmechanismen, Vernetzungen und institutionellen Zwänge, die dafür sorgen, dass Heterosexualität als zeitlos, unveränderbar und als Inbegriff von Geschichte gleichsam jenseits von Geschichte erscheint. Analysiert wird die heteronormative Grundierung und Fundierung als produktive Matrix von Geschlechterverhältnissen, Körper, Familie, Nation. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Stereotyp; kulturelle Faktoren; Alltagstheorie; soziale Institution; Mann; Biologie; Biologismus; Naturalismus; Ideologie; Ideologiekritik; Normativität; Heterosexualität
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Queer-Theorie und Gleichstellungspolitiken : eine Un/Gleichung?
Titelübersetzung:Queer theory and equal opportunity policies : an un/equation?
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gefühlte Nähe - faktische Distanz: Geschlecht zwischen Wissenschaft und Politik ; Perspektiven der Frauen- und Geschlechterforschung auf die "Wissensgesellschaft". Birgit Riegraf (Hrsg.), Lydia Plöger (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S. 101-114
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Inhalt: Der Beitrag thematisiert die scheinbare Unvereinbarkeit von Queer Theory und Gleichstellungspolitiken. Während Gleichstellungspolitik Männer und Frauen als Genusgruppen voraussetzt, stellt Queer Theory genau dieser Klassifikation in Frage. Die Verfasserin zeigt zunächst, in wie fern es der Queer Theory um die Kritik an Normativität und Normalisierung, insbesondere von Heteronormativität geht. Vor diesem Hintergrund diskutiert sie am Beispiel lesbisch-schwuler Rechtspolitiken Aporien und Paradoxien rechtspolitischer Kämpfe. Veränderungspotenziale macht sie im Dialog zwischen radikal verschiedenen Lebensweisen zur Entwicklung gesellschaftlicher Teilhabe aus ("dissidente Partizipation"). Die Verfasserin plädiert für die Stärkung von sozialen Bewegungen, in denen reflektiertes Geschlechterwissen produziert wird, um kritischen Ansätzen zur Definitionsmacht zu verhelfen. (ICE2)
Schlagwörter:Gleichstellung; Geschlechterpolitik; Normativität; Normalisierung; Kritik; Homosexualität; Mann; soziale Bewegung; Gleichheit; Queer Theory
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht : Geschlechterforschung als kritische Ontologie der Gegenwart
Titelübersetzung:Transformations of knowledge, people and gender : gender studies as critical ontology of the modern day
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht: transdisziplinäre Interventionen. Irene Dölling (Hrsg.), Dorothea Dornhof (Hrsg.), Karin Esders (Hrsg.), Corinna Genschel (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.). Königstein: Helmer, 2007, S. 9-24
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Inhalt: Die Verfasserin präsentiert das Konzept des Projekts "Transformationen von Wissen, Mensch und Geschlecht". Sie zeigt, dass das Projekt auf Fragen zielt, die sich aus aktuellen gesellschaftlichen und diskursiven Spannungen, Konfliktlagen und Transformationen ergeben und rückt insbesondere die Frage in den Mittelpunkt, wie Begriffe die von ihnen beschriebenen Praktiken zugleich prägen und definieren. Die Autorin geht den Fragen nach, ob durch Wissenschaften, neue Technologien und neue Medien gegenwärtig in vergleichbar epochaler Weise wie "um 1800" neu 'erfunden' klassifiziert und normiert wird, was der Mensch ist? Werden im Prozess dieses diskursiven Entwerfens jene Denkmuster obsolet, die im Dreieck von 'Natur - Kultur - Geschlecht' der sozialen Ordnung der Moderne bis heute Stabilität und Bedeutung vermittelt haben? Werden neue Grenzen und Hierarchisierungen generiert, bilden sich neue Wissensformen heraus, die die bisherigen Weisen der Wissensproduktion, die Bestimmung von Gegenständen, die Grenzziehungen zwischen Wissenschaftsdisziplinen verändern? Welche wissenschaftlichen Disziplinen sind an der Neuerfindung des Menschen beteiligt? Welche Relationen und Konflikte können zwischen Wissenschaft, Politik, Kultur und Medien ausgemacht werden? Wie ist das jeweilige Diskursfeld strukturiert, wer sind die beteiligten Akteure, wer formuliert welche Geltungsansprüche, wer beansprucht die Diskursführerschaft, was gilt als sinnvolle Aussage, wie werden aktuelle und akute Probleme und Krisen artikuliert, was gilt überhaupt als Problem bzw. Krisenphänomen? Welche Rolle spielen neue Medien für die Wissensproduktion und die Konstituierung des Menschseins? In welchen Weisen dringt wissenschaftliches Wissen durch mediale Vermittlung ins Alltagswissen ein? Wie beeinflusst Alltagswissen umgekehrt die wissenschaftliche Wissensproduktion? Welche Rolle spielen die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Generierung von Vorstellungen über Körper und Bewusstsein? (ICG2)
Schlagwörter:Transformation; Mensch; Foucault, Michel; Moderne; Geschlechtsrolle; Macht; interdisziplinäre Forschung; Intervention; Wissen; Konstrukt; Konstruktion; Kultur; Objektivierung; Differenzierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom Gebrauch der Reflexivität : für eine 'klinische Soziologie' der Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Use of reflexivity : in favor of a 'clinical sociology' of women's studies and gender studies
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Prekäre Transformationen: Pierre Bourdieus Soziologie der Praxis und ihre Herausforderungen für die Frauen- und Geschlechterforschung. Ulla Bock (Hrsg.), Irene Dölling (Hrsg.), Beate Krais (Hrsg.). Göttingen: Wallstein, 2007, S. 39-62
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Inhalt: Der Text verfolgt im Kern zwei Ziele: die wesentlichen Elemente dessen, was Bourdieu unter einer reflexiv verfahrenden "klinischen Soziologie" versteht, systematisierend herauszuarbeiten in theorieprogrammatischer Absicht, Umrisse dessen zu entwerfen, worum es in einer solchen "klinischen Soziologie" der Frauen- und Geschlechterforschung gehen und weshalb sie von Nutzen sein könnte. Die Argumentation erfolgt in drei Schritten: Zunächst wird exemplarisch gezeigt, dass Bourdieus Vorstellung einer Sozioanalyse der Wissenschaft deutliche, bisher wenig beachtete Parallelen mit einer Reihe kritischer feministischer Epistemologien aufweist, beispielsweise mit Donna Haraways Theorie des "situierten Wissens". Hier werden Leistungen und Grenzen feministischer Reflexivitätskonzeptionen diskutiert. Es wird deutlich, dass eine "klinische Soziologie" der Frauen- und Geschlechterforschung ein Desiderat darstellt. Der Versuch, die wesentlichen Elemente der Bourdieu'schen Konzeption einer solchen reflexiv verfahrenden klinischen Soziologie systematisierend zu rekonstruieren, ist dann das Thema des dritten Abschnitts. Abschließend versucht die Autorin zu umreißen, um welche Fragen es in einer "klinischen Soziologie" der Frauen- und Geschlechterforschung gehen könnte. (ICA2)
Schlagwörter:Bourdieu, Pierre; soziologische Theorie; Methodologie; Theoriebildung; Theorie-Praxis; Reflexivität; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Diagnose; Erkenntnistheorie; Erkenntnisinteresse; Wissenschaftstheorie; klinische Soziologie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Überflüssig": Negative Klassifikationen : Elemente symbolischer Delegitimierung im soziologischen Diskurs?
Titelübersetzung:"Superfluous": negative classifications : elements of symbolic delegitimization in the sociological discourse?
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Achsen der Ungleichheit: zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2007, S. 151-162
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Inhalt: Ausgehend von Bourdieus Konzept einer "reflexiven Soziologie" und der Beobachtung, dass wissenschaftsgenerierte Darstellungen sozialer Ungleichheit einen nicht unwesentlichen Teil des Ungleichheitsgeschehens selbst indizieren, diskutiert der Beitrag die Frage, ob die Bilder und Beschreibungen, in denen die Soziologie sich Phänomenen der Prekarisierung annimmt, nicht dazu beitragen, Exklusionen zu reifizieren und gesellschaftlich relevante Vollzüge von Ungleichheit eher zu verdecken als offenzulegen. Im Mittelpunkt der Überlegungen stehen die soziologischen, politischen und sozialen Implikationen der Rede von den "Überflüssigen", den nicht mehr "verwertungsgeeigneten" Personen, deren Einbindung in die Gesellschaft fragwürdig geworden sei. Die Autorin plädiert dafür, den soziologische Diskurs über Ungleichheit und die ihn führenden SoziologInnen selber zum Gegenstand soziologischer Reflexion zu machen, um ausloten zu können, in welchen Aspekten ihre Beschreibungen von Ungleichheit kollaborieren oder mit politisch-medial erzeugten Deutungsmustern zusammenfallen, die Politiken der Stigmatisierung oder Wertschätzung steuern. (ICA2)
Schlagwörter:soziale Ungleichheit; Soziologie; Reflexivität; soziologische Theorie; Diskurs; Legitimation; Massenmedien; Politik; Stigmatisierung; Armut; Benachteiligung; soziale Schichtung; Ideologiekritik; Gouvernementalität; Bourdieu, Pierre; Prekariat
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen, Männer, Geschlechter, Fantasien : Politik der Erzählungen
Titelübersetzung:Women, men, genders, fantasies : politics of narrations
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie. Gabriele Dietze (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.), Carsten Junker (Mitarb.), Julie Miess (Mitarb.), Susann Neuenfeldt (Mitarb.), Julia Roth (Mitarb.). Königstein: Helmer, 2006, S. 19-45
Details
Inhalt: Der Beitrag geht den Reisen des Begriffs Gender durch die Kulturen des (deutschsprachigen) akademischen Feminismus nach. Ausgehend von der These, dass Erzählungen politisch agieren, d.h. sie definieren Grenzen und konstruieren Genealogien, sie ordnen Relevanzen und generieren Plausibilität, rekonstruiert die Autorin Erzählungen feministischer Theoriegeschichte und Verwendungsweisen der Kategorie Gender. Insbesondere wird die Geschichte der Namensgebung des akademischen Projekts der Untersuchung von Geschlechterverhältnissen und Geschlechterordnung analysiert sowie die regulierende Funktion befragt, die in diesem Zusammenhang durch die Verwendungsweisen von Gender ausgeübt wird. Das zentrale Argument lautet, dass Geschichten über die Geschichte eines Feldes ebenso wie die Namen, mit denen ein Feld bezeichnet wird, nicht getreue Abbilder eines irgendwie realen Prozesses sind, sondern von aktuellen Imperativen ebenso wie von womöglich unbewussten Wünschen regierte, interessierte Geschichten und Bezeichnungen, die also aus heutiger Perspektive, mit heutigen Zielen und im Kontext gegenwärtiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Referenzen und Anforderungen erzählt werden. Die Ausführungen zielen auf die Frage, ob die jetzt etablierten intellektuellen und institutionellen Formationen der Gender Studien in der Lage sind, die anstehende Arbeit zu leisten, nämlich insbesondere produktiv mit dem oben angesprochenen epistemischen Paradox umzugehen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenpolitik; Forschungsstand; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Mann; Wissenschaftsgeschichte; Wissenschaftsdisziplin
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Unfehlbare Kategorien?
Titelübersetzung:Infallible categories?
Autor/in:
Hark, Sabine; Dietze, Gabriele
Quelle: Gender kontrovers: Genealogien und Grenzen einer Kategorie. Gabriele Dietze (Hrsg.), Sabine Hark (Hrsg.), Carsten Junker (Mitarb.), Julie Miess (Mitarb.), Susann Neuenfeldt (Mitarb.), Julia Roth (Mitarb.). Königstein: Helmer, 2006, S. 9-18
Details
Inhalt: Der Einführungsartikel zu dem Herausgeberband 'Gender kontrovers. Genealogien und Grenzen einer Kategorie' (2006) erörtert die Diskussion um die Kernkategorie der Gender Studies. So ist Gender auch nach seiner Etablierung als wissenschaftliche Leitkategorie ein umstrittener Begriff. Einerseits befindet sich das Wissensfeld 'Gender' in einem Prozess radikaler Selbstherausforderung und selbstkritischer Reflexion. Andererseits unterliegt es den theoretischen und politischen Versuchen seiner Zähmung. Ziel der Einzelbeiträge aus der US-amerikanischen und deutschen Theoriegeschichte ist es, Rezeption und Geschichte des kontroversen Begriffs Gender nachvollziehbar zu machen. Damit wird eine Reflexion der Voraussetzungen, Grenzen und Überschreitungsmöglichkeiten des bisherigen Umgangs mit dieser Erkenntniskategorie möglich. Die AutorInnen rekonstruieren Genealogien des Gender-Begriffs und befragen einige seiner Außengrenzen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Forschungsstand; Geschlechterforschung; USA; Wissenschaftlichkeit; Wissenschaftsdisziplin; Feminismus; Sexualität; Nordamerika
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Inter/Disziplinarität : Gender Studies Revisited
Titelübersetzung:Inter/disciplinarity : Gender Studies Revisited
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Quer denken - Strukturen verändern: Gender Studies zwischen Disziplinen. Heike Kahlert (Hrsg.), Barbara Thiessen (Hrsg.), Ines Weller (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung), 2005, S. 61-89
Details
Inhalt: Anhand einer symptomalen Lektüre von Titel und Einleitung eines Sammelbandes zur sozialwissenschaftlichen Frauen- und Geschlechterforschung ("Das undisziplinierte Geschlecht") diskutiert die Verfasserin zunächst den Anspruch der Frauen- und Geschlechterforschung, nicht "diszipliniert" zu sein. Sie beschäftigt sich im Folgenden in wissenschaftshistorischer und -soziologischer Perspektive mit der Frage, was eine akademische Disziplin als solche ausmacht. Wissenschaftsdisziplinen werden als "diskursive Formationen", als Ensembles heterogener Elemente und als politische Institutionen beschrieben. Anhand der in den Studiengängen zur Frauen- und Geschlechterforschung häufig behandelten Frage der Kanonisierung wird diskutiert, in wie fern Kanonisierung institutionelles Vergessen, aber auch reflexive feministische Gedächtnisbildung begünstigen kann. Um dem Anspruch der Undiszipliniertheit gerecht werden zu können, so das Fazit der Verfasserin, braucht es nicht weniger, sondern mehr institutionelle und intellektuelle Disziplin. (ICE2)
Schlagwörter:Interdisziplinarität; Wissenschaftsdisziplin; Frauenforschung; Geschlechterforschung; Feminismus; Institutionalisierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Das Maskenspiel der Fächer - Transdisziplinarität als geschlechterpolitische Intervention?
Titelübersetzung:The dressing up game of subjects - transdisciplinarity as intervention in gender policy?
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 205-218
Details
Inhalt: Die Autorin setzt sich mit den Forderungen nach Inter- und Transdisziplinarität im Wissenschaftssystem und in der Geschlechterforschung kritisch auseinander und fragt danach, ob sie als "geschlechterpolitische Interventionen" tauglich sind. Sie weist darauf hin, dass transdisziplinäre Wissensprojekte eine Geschichte, einen Ort und eine Zeitachse haben und dass sie daher hegemoniale Praktiken und funktionale Antagonismen gleichermaßen stützen wie in Frage stellen können. Sie diskutiert die Transformation der Hochschule zur "entrepreneurial university" und die Bedeutung von Frauen- und Geschlechterforschung in den "Häusern des Wissens". Eine Dekonstruktion der vergeschlechtlichten disziplinären Wissensordnung setzt ihrer Meinung nach voraus, dass die Perspektiven der Transdisziplinarität nicht jenseits der Disziplinen, sondern in der reflexiven Praxis einer wechselseitigen Befragung des disziplinären Ortes gesucht werden. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; interdisziplinäre Forschung; Frauenpolitik; Forschungspraxis; Konzeption; Wissenschaftsverständnis; Geschlechtsrolle; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Normalisierte Wissenschaft? : zum herrschaftskritischen Potential von Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Normalized science? : domination-critical potential of women's studies and gender studies
Autor/in:
Hark, Sabine
Quelle: Zwischen Emanzipationsvision und Gesellschaftskritik: (Re)Konstruktion der Geschlechterordnung in Frauenforschung - Frauenbewegung - Frauenpolitik. Ursula Hornung (Hrsg.), Sedef Gümen (Hrsg.), Sabine Weilandt (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauenforschung : Schriftenreihe der Sektion Frauenforschung in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie), 2001, S. 58-62
Details
Inhalt: Die gegenwärtige Frauen- und Geschlechterforschung ist nach Meinung der Autorin von einer "normalisierten Wissenschaft" im Sinne Thomas Kuhns noch weit entfernt. In ihrem Statement zur Podiumsdiskussion über das Schicksal subversiver Ansprüche in der Frauen- und Geschlechterforschung weist sie darauf hin, dass eine stärkere Programmatik selbstreflexiver Handlungspraxen erforderlich ist, um hegemoniale Denk- und Handlungsmuster in der Wissenschaftspraxis zu überwinden. Die Autorin skizziert die Bedingungen, unter denen der herrschaftskritische Anspruch feministischer Wissenschaft aufrechterhalten werden kann. Begreift man z.B. Normalisierung als komplexen Prozess, in dem Ein- und Ausschlussmechanismen durch bestimmte Wissensformen reproduziert werden, so stellt die beständige Reflexion von Grenzziehungsprozessen und damit verbundenen Herrschaftsstrukturen eine wichtige Voraussetzung dar. Ferner müssen die Komplexität von Macht und die Arten und Weisen der Subjektformierung berücksichtigt werden, die sich immer auf die Kategorien von Geschlecht, Sexualität, Rasse oder Klasse beziehen. (ICI)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Normalität; Feminismus; Wissenschaftsverständnis; Herrschaft; Macht; Diskurs
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag