From cooperation to criticism of economic globalization: an intersectional concept of gender justice
Titelübersetzung:Von der Kooperation zur Kritik an der wirtschaftlichen Globalisierung: ein intersektionales Konzept von Geschlechtergerechtigkeit
Autor/in:
Benjamin, Orly
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 45-62
Inhalt: "In der Realität von Pflegehilfskräften überschneiden sich Geschlecht, Klasse, race/Ethnizität und Staatsbürgerschaft. Sie sind da, wo die Öffentliche Reformverwaltung (NPM) eingeführt wurde, mit Ausgrenzung, Kommodifizierung und der Verweigerung gewerkschaftlicher Rechte konfrontiert. Wie auch bei anderen weiblichen Angestellten in Pflegediensten, denen eine berufliche Anerkennung ihrer Qualifikationen verwehrt wird, findet ihre Ausgrenzung auf dem Arbeitsmarkt und in Kampagnen für Geschlechtergleichheit und GenderMainstreaming (GM) statt. Anstatt die ausgrenzende Gleichheitsdefinition der internationalen Institutionen zu übernehmen, sollte kritisch hinterfragt werden, inwieweit die Globalisierung die Verschlechterung der Arbeitsbedingungenfür weibliche Pflegekräfte legitimiert. FeministInnen sollten da rauf bestehen, Gendergerechtigkeit durch ein anderes Verständnis von Gleichheit und GM zu fördern. Der Beitrag stellt ein intersektionales Modell von Geschlechtergerechtigkeit vor, das die negativen Auswirkungen der Globalisierung untersucht, und formuliert eine politische Ethik für die Behandlung von Frauen in schlecht bezahlter Pflegearbeit. Arbeitsqualität und Durchschnittseinkommen müssen als Grundlage für die Definition von Diskriminierung dienen. Neukonzeptionen von Gleichheit und GM, die auf den vorgeschlagenen Diskriminierungskriterien basieren, würden die Grundlage bereiten für feministischen Aktivismus gegen ausgrenzende NPM-Praktiken." (Autorenreferat)
Inhalt: "Gender, class, race/ethnicity and citizenship intersect in the experience of nursing assistants and expose them to exclusion, commodification and denial of their unionization rights in every country that has embraced the new public management (NPM) reform. Resembling other women employed in caring services that are denied the benefit of skills recognition, their exclusion occurs both in the labour market and in campaigns targeting gender equality and gender mainstreaming. Rather than accepting the exclusionary definition of equality promoted by the institutions of economic globalization, the role of economic globalization in legitimizing the deterioration of employment quality for women employed in caring services should be challenged. In particular, feminists should insist on promoting gender justice by revisiting the concepts of equality and gender mainstreaming. This article presents an intersectional model of gender justice that reveals the deleterious effects of economic globalization and formulates a political ethics of care for women in badly-paid caring work. Job quality and average income in occupational fields must serve as the basis for defining discrimination. Revised notions of equality and gender mainstreaming, based on these proposed measures of discrimination, would provide the ground for feminist activism against NPM exclusionary practices." (author's abstract)
Vom "Curryking" zum "LadyKracher": kultursemiotischer Wandel in der Werbung für Geflügelfleisch
Titelübersetzung:From "Curryking" to "Ladycracker": cultural semiotic change in meat advertisements
Autor/in:
Wilk, Nicole M.
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 1, S 120-128
Inhalt: "Fleisch gilt seit Jahrhunderten als Statussymbol des Mannes, während energiearme Früchte und Gemüse zum Inbegriff weiblicher Verzichtleistung und Sittsamkeit geworden sind. Der Aufstieg einer als herstellbar imaginierten 'Gesundheit' zur sozialen Strukturkategorie nimmt in der Gender-Typisierung des Geflügelfleischs einen Ausgangspunkt, um gesundheitsbewusstes Ernährungshandeln mit Geltungswerten auszustatten. In einer stichprobenhaften diskurslinguistischen Untersuchung zu Konstruktion und Einsatz von Geschlechterklischees in der Fleischwerbung konnte die Ironisierung als (konstruktionsverschleiernde) Diskursstrategie mit den zugehörigen sprachlichen und bildlichen Mitteln (Produktbezeichnung, Genusgruppenbildung, Stereotypisierung) herauspräpariert werden. Nicht zuletzt dokumentiert der auffällige Gebrauch des Verbs 'wissen' das Wirken eines gesundheitsbezogenen Macht-Wissens-Komplexes." (Autorenreferat)
Inhalt: "For many centuries meat has been regarded as a status symbol of men, whereas low-energy fruit and vegetables have come to embody female abstinence and modesty. The rise of 'doing health' as a social structure category takes the gender typification of chicken as a starting point for attaching prestige to healthy nutritional behaviour. A discourselinguistic sampling analysis of the construction and use of gender stereotypes in meat commercials shows that irony is used as a (construction-concealing) discourse strategy together with the corresponding pictorial language (product name, constitution of sex/gender system, stereotyping). The conspicuous use of the verb 'to know' reveals the impact of a health-related power-knowledge complex." (author's abstract)
For what it's worth: an examination of the persistent devaluation of "women's work" in capitalism and considerations for feminist politics
Titelübersetzung:"For what it’s worth": eine Untersuchung zur anhaltenden Abwertung von "Frauenarbeit" im Kapitalismus und Folgerungen für feministische Politik
Autor/in:
Mulvaney, Kelly
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 27–44
Inhalt: "Der Beitrag untersucht die Entwicklung der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Kapitalismus und skizziert die Transformation von 'Frauenarbeit' von Fordismus zum Postfordismus und der gegenwärtigen Reproduktionskrise. Mit Rückgriff auf die Arbeit früher marxistischer Feministinnen, die die Produktivität von weiblicher Reproduktionsarbeit im Haushalt aufgezeigt haben, fragt er nach den Mechanismen, die zur anhaltenden Abwertung von Frauenarbeit und zur geschlechtlichen Arbeitsteilung beitragen, die dazu führt, dass Frauen weiterhin die Verantwortung für un- und unterbezahlte Pflege- und Reproduktionsarbeit übertragen wird. Die vorliegende Analyse kommt zu dem Schluss, dass der analytische Rahmen marxistischer Feministinnen, der die Beziehung zwischen Arbeit und Wert fokussiert, nicht als alleinige Erklärungsgrundlage für das Fortbestehen von geschlechtsspezifischer ökonomischer Ungleichheit herangezogen werden kann. Geschlecht muss auch als weiter gefasste soziale Institution über Arbeitsbeziehungen hinaus in den Blick genommen werden, in der Frauen als den Männern unterlegen definiert werden. Ansätze zur Aufwertung von Frauenarbeit sind nur dann erfolgsversprechend, wenn sie mit Bemühungen zur Emanzipation von Frauen verbunden werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article examines the gender division of labour as it has developed under capitalism, sketching the transformation of 'women's work' from Fordism to post-Fordism and the pending crisis of social reproduction of the present. Drawing on the work of early Marxist feminists who revealed the productivity of women’s reproductive labour in the home, it investigates the mechanisms that contribute to the persistence of the devaluation of women's work and the gender division of labour which continues to hold women responsible for unpaid and underpaid care and reproductive labour. This analysis leads to the conclusion that the analytical framework of the Marxist feminists, which focuses on the relation between labour and value, cannot fully account for the persistence of gender economic equality. Attention must also be given to the broader social institution of gender beyond labour relations, which defines women as inferior to men. Thus, efforts to valorize women’s work will only succeed in combination with struggles to liberate women." (author's abstract)
(De-)Thematisierungen und neoliberale Verdeckungen am Beispiel feministischer Mädchen_arbeit - ein Zwischenruf
Titelübersetzung:Feminist (social) work with girls as an example of (de-)thematizing and neoliberal masking - an interjection
Autor/in:
Klinger, Sabine; Kagerbauer, Linda
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 129–138
Inhalt: "In diesem Artikel wird am Beispiel der Praxis feministischer Mädchen_arbeit über Gender im Spannungsfeld zwischen Gleichstellung, Differenz und Vereinnahmung - auch im Hinblick auf die Mechanismen und Verdeckungen neoliberaler Aktivierungen - reflektiert. Die Überlegungen zeichnen sich durch einen parteilichen Praxisbezug sowie ein feministisches Wissenschaftsverständnis aus. Die Ausführungen sind als dialogische und politische Positionierung angelegt, um eine Thematisierung und Auseinandersetzung zu ermöglichen und anzuregen. Dieser Beitrag ist als Zwischenruf zu verstehen, der zur weiteren Diskussion einlädt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In this article we reflect on gender issues caught between gender equality, difference and usurpation, using the example of feminist (social) work with girls and taking into account the mechanisms and masking effects of neoliberal activations. Our ideas are characterized by a partisan foundation in reality and a feminist understanding of science. The line of argument is based on a dialogical and political positioning, which is aimed at stimulating and facilitating a thematization and debate. We would like the article to be seen as an interjection which invites further discussion." (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Erziehungswissenschaft
Das kulturelle Deutungsmuster "Geschlechterdifferenz": zur Kritik von Heinz-Jürgen Voß an Claudia Honegger und Londa Schiebinger
Titelübersetzung:The cultural pattern of “gender difference”. On Heinz-Jürgen Voß’s critique of Claudia Honegger und Londa Schiebinger
Autor/in:
Heitzmann, Daniela
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 114–128
Inhalt: "Vor drei Jahren veröffentlichte Heinz-Jürgen Voß eine Untersuchung biologisch-medizinischer Geschlechtertheorien von der Antike bis zur Gegenwart, in der er bisherige Erkenntnisse zum kulturellen Deutungsmuster 'Geschlechterdifferenz' – insbesondere jene von Claudia Honegger und Londa Schiebinger – grundsätzlich infrage stellt. Dieser Beitrag diskutiert die einzelnen Argumente von Voß und konfrontiert sie mit den Forschungsinteressen, dem analytischen Vorgehen und den Ergebnissen von Honegger und Schiebinger. Meine These lautet, dass Voß bis dato vorliegende Aussagen zum kulturellen Deutungsmuster 'Geschlechterdifferenz' nicht widerlegt hat. Jedoch eröffnet seine Analyse die Möglichkeit, neue Fragen zur Konstitution der Geschlechterordnung zu formulieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "Three years ago Heinz-Jürgen Voß published an analysis of gender theories in biology and medicine from the ancient world to the present in which he contested findings about the cultural pattern of gender difference, in particular those of Claudia Honegger and Londa Schiebinger. This article discusses Voß's arguments und confronts them with the research interests, the analytical approach and the conclusions of Honegger and Schiebinger. I contend that Voß does not succeed in falsifying the findings, although his results do inspire new questions about the constitution of the gender system." (author's abstract)
Schlagwörter:gender; gender-specific factors; Medizin; medicine; Geschlechterforschung; gender studies; Wissenschaftsgeschichte; history of science; Geschlechterordnung
Männlicher Negativismus: zwischen Hilferuf und Stigmatisierungsangst
Titelübersetzung:Masculine negativism: crying for help and risking stigmatization?
Autor/in:
Raadts, Stefan; Neitzel, Lothar
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 2, S 139–147
Inhalt: "Alle PatientInnen des Jahres 2011 einer norddeutschen psychosomatischen Klinik wurden hinsichtlich ihrer Ausprägung auf der PSSISkala 'Kritischer Stil/ negativistische Persönlichkeitsstörung' in hoch (t-Werte 71–80) vs. niedrig (t-Werte 20–40) und nach Geschlecht voneinander unterschieden. Es wurde angenommen, dass negativistische Männer ihre Persönlichkeitsstruktur unter anderem über traditionelle Männlichkeitskonzepte erworben haben, und zwar in der Form, dass sie affektive Regungen nach negativ-bedrohlichen Reizen eher unterdrücken und mit diesem Verhaltensmuster bei der Lebensbewältigung mehr und mehr gescheitert sind, bis hin zur Entwicklung einer klinischen Symptomatik. Bei der Aufnahme in die Klinik wird dieses Muster dann erneut aktiviert, sodass diese Männer im Vergleich zu hoch negativistischen Frauen reduzierte Angaben der Symptomausprägung (SCL-90) dokumentieren. Mehrere signifikante ANOVAS bestätigten diese Annahme. In der Korrelation der SCL-90-Skalen zu anderen Persönlichkeitsstilen des PSSI konnte dargestellt werden, dass im Vergleich zu hoch negativistischen Frauen die in der Sozialisation verdrängten negativbedrohlichen Inhalte auf den Skalen des depressiven Stils und des selbstunsicheren Stils zum Ausdruck kommen. Dies unterstützt die These, dass diese Männer frühzeitig gelernt haben, traditionell männlichen Verhaltensnormen zu entsprechen und selbstunsichere bzw. depressive Erlebensinhalte zu unterdrücken." (Autorenreferat)
Inhalt: "All the patients in a psychosomatic hospital in northern Germany, having received psychotherapeutic treatment in 2011, were examined as to their scores on the PSSI scale 'Critical personality style/ negativistic personality disorder'. Based on their t-values they were labelled 'low' (20–40) or 'high' (71–80) and grouped according to gender. High negativistic male subjects were hypothesized to have acquired many aspects of their personality structure from traditional masculinity concepts, leading them to tend to suppress affective impulses after exposure to negative or threatening stimuli. The development of clinically relevant symptoms was thus derived from the experience of increasing failure of this affective pattern of behaviour in social situations. At the point of entry into hospital, high negativistic male patients re-activate that pattern and we expected them to score significantly lower than high negativistic women on the SCL-90 symptom index. Several significant 2x2 ANOVAs supported this hypothesis. Personality measures (PSSI) and SCL- 90 score correlates showed, in comparison to high negativistic female individuals, a preference for the negative and threatening contents of the symptom index to be expressed on the Depressive and Self-Critical personality style, thus supporting the idea of early exposure to traditional male behavioural norms and their implementation in social situations." (author's abstract)
Positionsartikel zum Forschungsprogramm 'Explizite und implizite geschlechterbezogene Kognitionen heute'
Titelübersetzung:Explicit and implicit gender-related cognitions today
Autor/in:
Ebert, Irena D.; Steffens, Melanie C.
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 3, S 26-40
Inhalt: "'Frauen kümmern sich gern um andere.' 'Männer streben nach Wettbewerb mit anderen.' 'Frauen sind emotional.' 'Männer sind rational.' - Geschlechterklischees prägen oft Denken und Handeln. Doch wie ist es tatsächlich um unser Denken in Bezug auf Frauen und Männer bestellt? Wie hat sich dieses Denken über die letzten Jahrzehnte hinweg entwickelt und worauf ist zurückzuführen, dass manche stereotypen Vorstellungen im Wandel begriffen sind, andere hingegen in unveränderter Weise vorherrschen? Und: Wie hängt unser Denken über die Geschlechter mit den in einer Gesellschaft geltenden Geschlechterrollenstrukturen zusammen? Unter Berücksichtigung einschlägiger psychologischer Modelle sowie aktueller Erkenntnisse aus eigenen Forschungsarbeiten werden Antworten gegeben und mit Blick auf theoretische und praktische Implikationen diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Explicit and implicit gender-related cognitions today 'Women like caring for other people.' 'Men like engaging in competition with other people.' 'Women are emotional.' 'Men are rational.' - Gender stereotypes often determine our thinking and acting. But which explicit and implicit stereotypes of men and women still exist today? How has such thinking about gender changed over the last decades and how can we explain the fact that some stereotypical content is in a state of flux while some prevails unaltered? And, how do cognitions of gender relate to genderrole structures in a given society? These questions are addressed below. By considering relevant psychological models and latest findings from the authors' research, answers will be provided and discussed with respect to theoretical and practical implications." (author's abstract)
Schlagwörter:cognition; research; gender studies; Federal Republic of Germany; image of society; research policy; gender; research focus; Stereotyp; model; Gesellschaftsbild; Modell; Kognition; stereotype; research approach; Forschungsansatz; Geschlechterforschung; Forschungsschwerpunkt; Forschungsdefizit; gender-specific factors; Forschungspolitik; research deficit
SSOAR Kategorie:Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Ambivalente Praxen der (Re-)Produktion: Fürsorge, Bioökonomie und Geschlecht in der Lebendorganspende
Titelübersetzung:Ambivalent practices of (re)production: care, bioeconomy and gender in living organ donation
Autor/in:
Motakef, Mona; Wöhlke, Sabine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 3, S 94-113
Inhalt: "Frauen spenden wesentlich häufiger Organe, während Männer häufiger Organe empfangen. Wie sich dieses Geschlechterverhältnis in der Lebendorganspende begründet, ist bisher wenig erforscht. Ziel des Beitrags bildet die Entwicklung einer Genderperspektive auf die Lebendorganspende. Unsere These lautet, dass Lebendorganspenden eine ambivalente und vergeschlechtlichte Praxis der (Re)Produktion darstellen. Mit Rückgriff auf Marx und seine geschlechtersoziologischen Kritiken sowie anknüpfend an bioökonomische Arbeiten erarbeiten die Autorinnen ein doppeltes Verständnis von (Re-)Produktion als Selbst- und Fürsorge und als eine (Wieder-)Herstellung von Lebensprozessen. Auf der Basis von qualitativen Interviews wird rekonstruiert, wie Betroffene einer Lebendorganspende auf (Re-)Produktion Bezug nehmen. Eine Lebendorganspende umfasst nicht nur den singulären Akt der Transplantation, so unser Fazit, sondern bildet eine Herausforderung für das Verhältnis von Körper, Arbeit und Leben aller Beteiligten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Women are more likely to donate organs, while men are more likely to receive organs. So far, little research has been done into the reason for this gender disparity in regard to living organ donation. This article aims to develop a gender perspective on living organ donation. The authoresses argue that living organ donation should be understood as an ambivalent and gendered practice of (re)production. Based on Marx, feminist criticisms on his work and bioeconomic studies, they develop a dual understanding of (re)production as a form of care and (re)building of life processes. Based on qualitative interviews they reconstruct how the involved living organ donors relate to (re)production. The authoresses conclude that living organ donation should not be limited to the individual act of transplantation, but should be understood as a challenge for the relationship between the body, work and life of all those involved." (author's abstract)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Bioethik; bioethics; gender; Geschlechterverteilung; sex ratio; gender-specific factors; Organspende; organ donation; Reproduktion; reproduction; Körper; body; Gesellschaftskritik; social criticism; Ambivalenz; ambivalence; Fürsorge; welfare care; Betroffener; the affected party
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaften, Technik, Medizin, Medizinsoziologie
Erfolgreich optimiert? Das neuropharmakologische Optimierungsparadigma und dessen geschlechtliche Implikationen
Titelübersetzung:Successfully enhanced? The neuropharmacological paradigm of enhancement and its gendered implications
Autor/in:
Höppner, Grit; Schmidt, Sigrid
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 1, S 39-55
Inhalt: "Selbst-Optimierung bis ins Gehirn wird zunehmend als Erfolgsstrategie für jeden Menschen prognostiziert. Wir gehen in diesem Beitrag der Frage nach, wie das Phänomen pharmakologisches Neuro-Enhancement in der deutschen Medienberichterstattung im Zeitraum 2006-2011 verhandelt wird. Dabei ist zentral, inwieweit diese Debatte auf explizite oder implizite genderrelevante Annahmen rekurriert, wenn Neuro-Enhancement mit Begriffen wie Leistungs- und Erfolgsgesellschaft, Eigenverantwortung, Leistungsfähigkeit und Emotionalität verbunden wird. Die Analyse zeigt, dass das neuropharmakologische Optimierungsparadigma in der erfolgsorientierten Gesellschaft nicht frei von geschlechtlichen Implikationen ist, sondern im Gegenteil biologische Ursachenzuschreibungen an Fähigkeiten von Frauen und Männern reproduziert. Demnach verhindert es nicht nur eine Angleichung der Geschlechterrollen, sondern unterstützt auch ein Fortschreiben geschlechtsspezifischer Ungleichheiten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Successfully enhanced? The neuropharmacological paradigm of enhancement and its gendered implications Self-optimization even of the brain is increasingly being predicted as a strategy for success for everybody. In this paper we consider how the phenomenon of pharmacological neuro-enhancement was discussed in the German media in the period between 2006 and 2011. We focus on the extent to which this discourse refers to explicit and implicit gendered concepts where neuro-enhancement is framed in terms of an achievement-orientated society, a society in which success matters, as well as personal responsibility, productivity and emotionality. The analysis shows that the neuropharmacological paradigm of enhancement is not free of gendered implications in a society in which success matters. Instead, it reproduces biological attributions to women and men. Consequently, the paradigm of enhancement not only prevents an approximation of gender roles but even helps to maintain gendered inequality." (author's abstract)
Schlagwörter:responsibility; Erfolg; gender role; success; Federal Republic of Germany; legitimation; Geschlechtsrolle; explanation; Pharmakologie; social inequality; Legitimation; emotionality; optimization; Leistungsfähigkeit; gender; Optimierung; Emotionalität; Erklärung; gender-specific factors; soziale Ungleichheit; performance; Verantwortung; pharmacology
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Medizinsoziologie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 5 (2013) 1, S 129–137
Inhalt: "Der dynamische Professionalisierungsprozess in der Frühpädagogik soll eine Qualitätssteigerung der frühpädagogischen Arbeit erzeugen, aber auch das Berufsfeld aufwerten. Inzwischen reichen die möglichen Qualifikationsstufen von der Berufsfachschule bis zum universitären Master. Die Fragen für die Zukunft sind, welche Einflüsse dies auf die Geschlechterpräsenz in den frühpädagogischen Berufsfeldern hat, und ob die verschiedenen Qualifikationsniveaus zu einer geschlechterspezifischen Hierarchisierung führen. Die Studie liefert einen Gesamtüberblick zur Präsenz von Frauen und Männern in den verschiedenen Segmenten des frühpädagogischen Feldes. Weiterhin dominieren Frauen quantitativ auf allen Qualifikations- und Hierarchieebenen, allerdings schwanken die Anteile erheblich von 56 bis 97 Prozent. Besonders erstaunt, dass in der akademisierten Variante der frühpädagogischen Ausbildung der bisher ohnehin schon niedrige Männeranteil im beruflichen Ausbildungsbereich nochmals halbiert wird." (Autorenreferat)
Inhalt: "The aim of the dynamic process of professionalizing early childhood education is to improve the quality of pedagogical work, as well as to enhance the status of the professional field as a whole. Nowadays, the possible qualification levels range from vocational school to a university Master’s degree. As a result, the question arises of what impact this has on the gender-related profiles of professional fields in early childhood education and whether the different qualification levels lead to a gender-related hierarchy. This study provides an overview on the presence of women and men in the various segments of early childhood education. As it turns out, women still dominate quantitatively on all levels of qualification and hierarchy. However, the share of women varies considerably from 56 to 97 per cent. It is particularly surprising that in the academic training route in early childhood education the hitherto low share of men in vocational training is again halved to non-academic training." (author's abstract)
Schlagwörter:frühkindliche Erziehung; early childhood education and care; pädagogischer Beruf; occupation in the field of education; Professionalisierung; professionalization; Qualifikation; qualification; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Geschlechterverteilung; sex ratio; Chancengleichheit; equal opportunity
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Bildungswesen Primarbereich