Familiale Arbeitsteilung bei Studierenden mit Kleinkindern : erste Ergebnisse einer Zeitbudgetstudie
Titelübersetzung:Studying with pre-school children : division of labor in the family - first insights of a time budget study
Autor/in:
Künzler, Jan
Quelle: Zeitschrift für Soziologie, Jg. 19 (1990) H. 5, S. 376-384
Inhalt: "Gerade bei jungen Frauen und Männern mit hohem Bildungsniveau haben sich in den letzten Jahren die Einstellungen zur familialen Arbeitsteilung stark gewandelt. Mittlerweile wird eine partnerschaftlich-egalitäre Verteilung der Pflichten im Haushalt mehrheitlich begrüßt. Um festzustellen, ob veränderte Einstellungen auch verhaltenswirksam geworden sind, wurden 66 Studentinnen und Studenten mit Kleinkindern mit Methoden der Zeitbudgetforschung zu Tagesablauf und Zeitverwendung befragt. Bei insgesamt im Vergleich zur Erwerbsbevölkerung hoher Gesamtbelastung waren auch hier Hausarbeit und Kinderbetreuung ungleich, und zwar zu Lasten der Frauen, verteilt. Studentinnen können daher wesentlich weniger Zeit in ihr Studium investieren als Studenten. Immerhin hatte eine relativ große Minderheit partnerschaftliche Formen der Arbeitsteilung verwirklicht." (Autorenreferat)
Inhalt: "In particular young women and men with a high level of education have developed new orientations towards the division of labor in the family. Today most of them appreciate an equal and symmetrical distribution of the duties of housework and child care. In order to explore whether changes in attitude have also shaped concrete behavior 66 female and male students with pre-school children were requested to report their daily routines in a diary according to time budget methods. Female and male students were spending a much higher amount of time on work than the average gainfully employed person. In the student population, too, women were the primary housekeepers and caregivers. The distribution of household tasks disadvantaged the female students, who had less time at their disposal for studying than male students. Nevertheless, a relatively large minority of families had realized a symmetrical distribution of housework and childcare." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gratwanderungen : eine Studie über Studentinnen mit Kindern
Titelübersetzung:Balancing acts : a study on female students with children
Autor/in:
Schön, Bärbel; Frankenberger, Tamara; Tewes-Karimi, Maria
Quelle: Weinheim: Dt. Studien Verl., 1990. 214 S.
Inhalt: "Die vorliegende qualitative empirische Studie beschäftigt sich mit Lebensbedingungen, Lebensentwürfen und Konfliktbewältigungsstrategien von Frauen, die Studentinnen und zugleich Mütter sind. Wir gehen dabei sowohl auf die Studiensituation als auch auf die Familiensituation mit ihren verschiedenen Facetten ein. Die täglich wieder herzustellenden Balanceakte zwischen den unterschiedlichen und teilweise gegensätzlichen Anforderungen machen die Biographie von Studentinnen mit Kindern prekär, aber auch komplex, vielfältig und facettenreich. Viele Studentinnen geraten aufgrund fehlender Kinderbetreuungsangebote, aufgrund der nach wie vor herrschenden geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und schließlich aufgrund fehlender Bafög-Regelungen und gesellschaftlicher Ignoranz immer wieder in Konflikte und Notlagen. Dennoch erscheinen die von uns befragten Frauen als relativ anpassungsresistent. Sie artikulieren Ansprüche auf Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, auf Selbstbestimmung und Gleichberechtigung, ohne auf ein Leben mit Kindern und die alltägliche Sorge für diese zu verzichten. Unsere Gesprächspartnerinnen beharren auch darauf, daß ein Leben mit Studium und Kind trotz aller Schwierigkeiten und Bedingungen ein Gewinn ist." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Emanzipation und Mutterschaft : Erfahrungen und Untersuchungen über Lebensentwürfe und mütterliche Praxis
Titelübersetzung:Emancipation and motherhood : experiences and studies regarding life plans and maternal practice
Herausgeber/in:
Schön, Bärbel
Quelle: Weinheim: Juventa Verl., 1989. 272 S.
Inhalt: "Mutterschaft wird assoziiert mit Abhängigkeit, Hingabe und Verzicht. Emanzipation steht für Fortschritt und Selbständigkeit, Berufstätigkeit und Karriere. Kinder können dann nur hinderlich sein. In der Lebenswirklichkeit der meisten Frauen stellen sich die scheinbar widerstreitenden Lebensentwürfe gar nicht als alternative Möglichkeiten dar. Sie sind Mütter, ihre Lebenspraxis ist durch die Fürsorge und Verantwortlichkeit für Kinder geprägt, und trotzdem können und möchten sie nicht auf Berufstätigkeit und außerfamiliäre Lebensziele verzichten. Sie leben in vielfältigen Variationen eine mütterliche Praxis, die die vorherrschende geschlechtsspezifische Arbeitsteilung aufbricht und neue Freiräume schafft. In diesem Band berichten Wissenschaftlerinnen über Untersuchungen und ihre eigenen Erfahrungen aus dem Zusammenhang von Lebensentwürfen und mütterlicher Praxis im Spannungsfeld zwischen Fürsorge und Emanzipation. Dabei geht es um das ganze Problemspektrum von mütterlicher Berufstätigkeit, Arbeitsteilung innerhalb der Familie, um Konflikte zwischen Studium und Kind bis hin zu politischer Teilhabe. Damit werden Fragen aufgeworfen und Perspektiven entwickelt für die Diskussion um weibliche Emanzipation wie für die Lebenspraxis von Frauen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Emanzipation; Mutterschaft; Lebensperspektive; Verantwortung; berufstätige Frau; Arbeitsteilung; politische Partizipation; Studium
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Mutterschaft und Mitleid : der Zauber konservativer Frauenpolitik
Titelübersetzung:Motherhood and compassion : the magic of conservative women's policy
Autor/in:
Pfarr, Heide
Quelle: Die Wohlfahrtswende: der Zauber konservativer Sozialpolitik. Peter Grottian (Mitarb.), Friedrich Krotz (Mitarb.), Günter Lütke (Mitarb.), Heide Pforr (Mitarb.). München: Beck (Beck'sche Reihe), 1988, S. 51-79
Inhalt: In dem Beitrag werden am Beispiel der Förderung der Teilzeitarbeit und ihrer gesetzlichen Regelung im Beschäftigungsförderungsgesetz von 1985 sowie anhand des Gesetzes über Erziehungsurlaub und Erziehungsgeld die Auswirkungen der konservativen Frauen- und Familienpolitik auf die Lebenssituation und Lebenschancen von Frauen analysiert. Beiden Gesetzen wird die Festschreibung traditioneller Rollenzuschreibungen und eine Orientierung an den Interessen von Männern und von Unternehmen attestiert, wobei hinter einer frauenfreundlichen Fassade die Interessen der Frauen an Eigenständigkeit und Gleichberechtigung mißachtet werden. (KO)