Grenzkonstruktionen zwischen Virtualität und Nicht-Virtualität am Beispiel internationaler Vernetzung von Frauen
Titelübersetzung:Boundary constructions between virtuality and non-virtuality, using international networking of women as an example
Autor/in:
Paulitz, Tanja
Quelle: Arbeit und Vernetzung im Informationszeitalter: wie neue Technologien die Geschlechterverhältnisse verändern. Heike Kahlert (Hrsg.), Claudia Kajatin (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2004, S. 259-278
Inhalt: Die Verfasserin thematisiert Internet und Subjektivität aus einer Herstellungsperspektive. Ihr Interesse gilt der Konstruktion von Vernetzung als Prozess, in dem auch Konzeptionen vernetzter Subjektivität entworfen werden. Netz und Subjektivität werden in einem wechselseitig produktiven Verhältnis gesehen, in dem sich technische und soziale Konstruktionsprozesse überlagern. Gefragt wird, in wie fern die Virtualisierung der Zusammenschlüsse von Frauen zu spezifischen Entwürfen vernetzter Subjektivität führt. Dies wird anhand einer qualitativen Studie (dichte Beschreibung) zur Virtuellen Internationalen Frauenuniversität (Vifu) untersucht. Die Verfasserin analysiert die in der Vifu vorgefundenen Grenzkonstruktionen als produktives Vernetzungswissen frauenbezogener Zusammenschlüsse, in denen heterogene virtuelle Kommunikationsformen und ein physisch-präsenter kommunikativer Körper reflexiv gemacht und in flexible Mischkonstellationen gebracht werden. (ICE2)
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Evaluation des Kompetenzzentrums "Frauen für Naturwissenschaft und Technik" der Hochschulen
Mecklenburg-Vorpommerns
Titelübersetzung:Evaluation of the competence center "Women for natural science and technology" of
universities in Mecklenburg-Western Pomerania
Autor/in:
Bloch, Roland; Hüttmann, Jens
Quelle: Wittenberg (Arbeitsberichte / Institut für Hochschulforschung Wittenberg e.V. an der Martin-Luther-Universität
Halle-Wittenberg, 4/03), 2003. 43, 3 S.
Inhalt: "Das Kompetenzzentrum 'Frauen für Naturwissenschaft und Technik' der Hochschulen Mecklenburg-Vorpommerns
wird im Rahmen des Hochschul-Wissenschaftsprogramms (HWP) als Maßnahme zur Erhöhung
des Frauenanteils in naturwissenschaftlichen und technischen Studiengängen gefördert.
Die konzeptuelle Grundlage für die Arbeit des Kompetenzzentrums bietet der Gender-Mainstreaming-Ansatz,
der mittlerweile auch im Landeshochschulgesetz MecklenburgVorpommern verankert wurde.
HoF Wittenberg - Institut für Hochschulforschung e.V. wurde mit der Evaluation der
ersten Projektphase 2001 bis 2003 beauftragt. Mit Dokumentenanalysen, Experteninterviews
und dem Vergleich mit anderen Projekten wurde die bisherige Arbeit des Kompetenzzentrums
systematisiert und eingeschätzt. Dabei erwies sich das alleinige Ziel einer Erhöhung
des Frauenanteils als zu eng gefasst, um die in weiteren Bereichen erfolgreich geleistete
Arbeit des Kompetenzzentrums, etwa die hochschulinterne Sensibilisierung für geschlechtstypische
Problemlagen, anerkennen zu können. Abschließend wurden künftige Entwicklungsmöglichkeiten
anhand der Szenario-Technik entwickelt, die u.a. mögliche Aufgabenprofilierungen aufzeigen."
(Autorenreferat)
Inhalt: "The Centre of Excellence "Women for Natural Sciences and Technology' at the universities
of Mecklenburg-Vorpommern is funded by the Higher Education Science Program (HWP)
with the goal of increasing the ratio of women in natural sciences and technology
study programs. Its conceptual basis is drawn from the Gender Mainstreaming approach
that has now been implemented into the Higher Education Law of Mecklenburg-Vorpommern.
The evaluation of the first project phase from 2001 to 2003 was assigned to HoF Wittenberg
- Institute of Higher Education Research. The performance of the Centre of Excellence
was systematized and estimated with document analyses, expert interviews, and the
comparison with other projects. One result was that the sole aim to increase the ratio
of women was too narrowly defined in order to account for successful work in other
areas, for instance the sensitization of higher education personnel for gender typical
problems. Finally, possible future developments were presented with the application
of the scenario method, among others a possible task profile for the Centre of Excellence."
(author's abstract)|
Schlagwörter:Naturwissenschaft; Technik; Studiengang; Mecklenburg-Vorpommern; Gleichstellung; Frauenförderung; Gender Mainstreaming; Studium
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Netzwerke und Organisationen
Titelübersetzung:Experiences from the women's working party of HGF
Autor/in:
Bertram, Barbara
Quelle: Gleichstellung in der Forschung: Organisationspraktiken und politische Strategien. Hildegard Matthies (Hrsg.), Ellen Kuhlmann (Hrsg.), Maria Oppen (Hrsg.), Dagmar Simon (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2003, S. 245-252
Inhalt: Die Autorin berichtet kurz über die Erfahrungen eines Netzwerkes im Wissenschaftsbetrieb am Beispiel des Arbeitskreises "Frauen in Forschungszentren" der Helmholtz-Gemeinschaft (HGF), welcher im Jahre 1995 auf Beschluss der Mitgliederversammlung gegründet wurde. Diesem Beschluss gingen zahlreiche Gespräche von frauenpolitisch aktiven Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinschaft mit den Zentrumsleitungen voraus, in denen die Bestellung von Frauenbeauftragten gefordert wurde. Dieser Forderung wurde allerdings erst 1999 entsprochen. Der Arbeitskreis berät Direktorien der Einrichtungen und andere Gremien der HGF bezüglich der Förderung der Chancengleichheit und unterstützt den Erfahrungs- und Informationsaustausch zu frauenspezifischen Themen zwischen den Forschungszentren. Ein aktuelles Arbeitsfeld ist die Ausführungsvereinbarung zur Rahmenvereinbarung Forschungsförderung, welche die Grundzüge des zum 5. Dezember 2002 in Kraft getretenen Gleichstellungsdurchsetzungsgesetzes (DGleiG) zum Inhalt hat. (ICI2)
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Linzer Arbeitskreis für Gleichbehandlung als Beispiel der universitären Frauenbewegung
Autor/in:
Floßmann, Ursula
Quelle: Frauenförderung in Wissenschaft und Forschung: Konzepte, Strukturen, Praktiken. Roberta Schaller-Steidl (Hrsg.), Barbara Neuwirth (Hrsg.). Wien: Verl. Österreich (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft), 2003, S 105 - 116
Inhalt: Judith Butler zufolge rührt der "gender trouble" daher, dass die Gleichstellungserwartungen und -hoffnungen von Frauen bis heute enttäuscht werden. Der vorliegende Beitrag zeigt, warum es zum gender trouble kommt - welche Mechanismen die Gleichstellung der Geschlechter im beruflichen Bereich behindern. Dabei wird von der These ausgegangen, dass Konkurrenz zwischen Frauen und Männern im beruflichen Sektor historisch betrachtet eine relativ neue Erscheinung ist. Denn erst in der Gegenwart sind die Geschlechter in einen Wettbewerb um dieselben Positionen eingetreten. An diese Behauptung schließt sich die Frage an, warum der gender trouble geblieben ist, warum die behauptete Konkurrenz der Geschlechter scheinbar kaum Niederschlag in statistischen Zahlen findet. Für die Autorin ist hier ein "Konkurrenzunterbrecher" verantwortlich, der Frauen aus dem Wettbewerb exkludiert. Als diesen Unterbrecher wird "gendering" identifiziert, die stereotype Vergeschlechtlichung von Individuen und beruflichen Tätigkeitsfeldern. Gendering nützt männlichen Bewerbern, da es ihnen - zumindest die weibliche - Konkurrenz vom Halse hält. Es ist aber kein Mechanismus, welcher der formalen Ebene von Organisationen zuzurechnen ist. Vielmehr wird er in Netzwerken wirksam, die für die Karriereentwicklung zwar äußerst relevant sind, aber informell operieren. Die Argumentation wird mittels der Systemtheorie von Niklas Luhmann entwickelt und am Fall des "glass ceiling phaenomenon" veranschaulicht. (ICA2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Juristinnen in Deutschland : Die Zeit von 1900 bis 2003
Herausgeber/in:
Deutscher Juristinnenbund e.V. (djb)
Quelle: Baden-Baden: Nomos (Schriftenreihe / Deutscher Juristinnenbund e.V, Bd. 1), 2003, 4., neu bearbeitete Aufl.. 256 S
Inhalt: Dass Frauen zum Studium der Rechtswissenschaften erstmalig 1900 in Baden, zur 1. juristischen Staatsprüfung am 1. August 1912 in Bayern – in Preußen gar erst 1919 – zugelassen wurden, wer weiß das heute noch? Erst mit Wirkung vom 1. Juli 1922 konnten Frauen die Fähigkeit zum Richteramt erwerben und damit z.B. Richterinnen, Staatsanwältinnen und Rechtsanwältinnen werden. Die Zulassung zu Studium und Beruf wurde vor allem von dem 1914 gegründeten Deutschen Juristinnenverein erkämpft. Ab 1933 wurden die Frauen durch gesetzliches Verbot aus ihren Berufen verdrängt und konnten erst nach 1945 wieder als Juristinnen arbeiten.
Im westlichen Teil Deutschlands haben sich Juristinnen 1948 im Deutschen Juristinnenbund e.V. (djb) zusammengefunden, der sich als Nachfolgeorganisation des Deutschen Juristinnenvereins versteht.
Die Dokumentation zeichnet den dornenreichen Weg der Juristinnen in Deutschland von 1900 bis 2003 nach und stellt gleichzeitig die Arbeit des Deutschen Juristinnenbundes e.V. (djb) und den Einsatz der Juristinnen für die Durchsetzung der Gleichberechtigung der Frauen insbesondere in der Gesetzgebung dar. Die aktualisierte vierte Auflage wurde durch weitere Lebensbilder hervorragender Vertreterinnen dieser Profession ergänzt.
CEWS Kategorie:Netzwerke und Organisationen, Studium und Studierende, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
Regionale Frauennetzwerke : frauenpolitische Bündnisse zwischen beruflichen Interessen und geschlechterpolitischen Zielen
Titelübersetzung:Regional women's networks : women's policy alliances between occupational interests and gender policy objectives
Autor/in:
Bock, Stephanie
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht, Bd. 10), 2002. 224 S.
Inhalt: "Bei der konkreten Analyse regionaler Frauennetzwerke sind zwei innerhalb der Vernetzung wirkende Beziehungsebenen zu unterscheiden, die nur in einer gemeinsamen Betrachtung aufschlussreiche Ergebnisse liefern können: das zwischen den Akteurinnen aufgebaute soziale Beziehungsnetz, das auch als informelles Netzwerk wirkt, und das strategische Netzwerk, mit dem als politisches Bündnis über die Einzelinteressen hinausgehende Ziele verfolgt werden können. Das bedeutet, dass bei einer Betrachtung regionaler Frauennetzwerke auf der einen Seite das soziale Netz in den Vordergrund rückt. Diese Perspektive, die bisher in der politikwissenschaftlichen Netzwerkforschung weitgehend ausgeblendet bleibt, lenkt das Forschungsinteresse auf die Zusammensetzung der Netzwerke, auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Akteurinnen, auf Motive und Interessen einzelner Netzwerkakteurinnen sowie die interne Struktur der Netzwerke. In den Blick geraten aber auch die informellen Komponenten der Vernetzung, die aus dem Aufbau eines regionalen Kontakt- und Informationsnetzes resultieren. Regionale Frauennetzwerke darüber hinaus als eine kollektive Strategie zur Gestaltung regionalpolitischer Handlungsfelder zu definieren, führt auf der anderen Seite zu der Beschäftigung mit den sich in den Regionen neu konstituierenden Netzwerkstrukturen und zu einer Analyse der Themen, Strategien und Zielsetzungen regionaler Frauennetzwerke. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Akteursnetzwerke, die in Regionen entstehen und arbeiten, gehe ich davon aus, dass regionale Frauennetzwerke in diesem besonderen Umfeld spezifische Vorteile zur Mitgestaltung regionaler Politik aufweisen. Sie tragen durch die Bündelung schwacher Ressourcen dazu bei, gemeinsame Ziele zu erreichen. Zudem sind Netzwerke mit der Vorstellung neuer gesellschaftlicher Mitgestaltungs- und Einflussmöglichkeiten in den 'neuen' Regionen verbunden, und schließlich ist zu vermuten, dass sich Netzwerke in eine von Netzwerkstrukturen geprägte regionale Politikarena besser einfügen. Eine weitere Forschungsperspektive zielt auf das Verhältnis regionaler Frauennetzwerke als informelle Bündnisse zu den sich ebenfalls herausbildenden regionalen Politik- und Steuerungsnetzwerken. Von der Zusammenarbeit in Frauennetzwerken wird erwartet, dass diese in einem von informellen Strukturen geprägten Politikklima den 'Männerbünden' und 'old-boynetworks' machtvolle Strukturen entgegensetzen können. Die Binnendimension der Netzwerke - das soziale Netz - ist dabei zunächst als regional unabhängiger Bestandteil der Vernetzungen zu interpretieren; die strategischen und inhaltlichen Ausprägungen der Netzwerke stehen dagegen in engem Bezug zu regionalen Kontexten und Regionalisierungsverläufen. Hierbei interessieren die Auswirkungen unterschiedlicher Regionalisierungsprozesse und Institutionalisierungsmodelle." (Textauszug)
Habitus und Organisation : Ertrag der Bourdieuschen Problemformulierungen und alternative Konzeptualisierungsvorschläge
Titelübersetzung:Behavior and organization : results of Bourdieu's problem formulations and alternative conceptualization proposals
Autor/in:
Janning, Frank
Quelle: Bourdieus Theorie der Praxis: Erklärungskraft - Anwendung - Perspektiven. Jörg Ebrecht (Hrsg.), Frank Hillebrandt (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl., 2002, S. 97-123
Inhalt: Der Verfasser zeigt, dass das Habituskonzept in seiner ursprünglichen Fassung nur sehr bedingt für die Organisationstheorie fruchtbar gemacht werden kann und in dieser Hinsicht einer Weiterentwicklung bedarf, wenn die für Organisationen typischen Handlungsrollen in praxistheoretischer Perspektive angemessen erfasst werden sollen. Er stellt zwei möglich Theorievarianten vor, die - anknüpfend an Bourdieus Habitustheorie - den Wirkungszusammenhang der Organisation als multidimensionalen Strukturzusammenhang reflektieren und sich darüber hinaus auch auf konkrete Prozesse der Arbeitsorganisation, der strategischen Entscheidungsfindung, des Informationstransfers und der Reproduktion sozialer Beziehungen in komplexen Organisationen beziehen. Bei der ersten Variante stehen Eindrücke, Erfahrungen und Gestaltungswünsche der Akteure, also soziale Steuerungsansprüche in Organisationen, im Mittelpunkt, bei der zweiten die Akteure als Rollenträger, also die Rollen-Sets in Organisationen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Vom kreativen Chaos zum professionellen Management : Organisationsentwicklung in Frauenprojekten
Titelübersetzung:From creative chaos to professional management : organizational development in women's projects
Autor/in:
Hörmann, Martina
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich (Siegener Studien zur Frauenforschung, Bd. 9), 2002. 270 S.
Inhalt: Die Autorin untersucht Veränderungsprozesse in feministisch orientierten sozialen Organisationen unter der Fragestellung, wie sich diese zu Modernisierungsprozessen im sozialen Bereich verhalten, wie sie sich verändern und weiterentwickeln, mit welchen organisationellen Mitteln sich diese Veränderungsprozesse verstetigen und wie sie den strukturellen und kulturellen Wandel von sozialen Organisationen beeinflussen. Im Laufe der letzten zwei bis drei Jahrzehnte hat es bei alternativen Projekten, insbesondere auch bei Frauenprojekten massive Veränderungsprozesse und Weiterentwicklungen gegeben, die sich mit den Begriffen der Differenzierung, Professionalisierung und Individualisierung umschreiben lassen und denen eine starke Integration alternativer Angebotsformen und Projekte in vordem traditionelle Organisationsstrukturen gegenübersteht. Nach der These der Autorin weisen die Schwerpunkte von Organisationsentwicklungsprozessen sowohl in traditionellen sozialen als auch in feministischen Organisationen bezogen auf die Inhalte Ähnlichkeiten auf: im Mittelpunkt stehen vor allem Prozesse der Zieloperationalisierung, der Qualitätsentwicklung und der Profilbildung. Daraus wird die Schlussfolgerung abgeleitet, dass sich feministische Organisationen und klassische soziale Einrichtungen aufeinander zu bewegen und dass es gegenseitige Lernpotenziale gibt. (ICI2)