Lehrende in der Frauenforschung zwischen Lust und Frust
Titelübersetzung:Female instructors in research on women between desire and frustration
Autor/in:
Gottschall, Karin; Müller, Ursula
Quelle: Frauen in der Hochschullehre: auf der Suche nach neuen Lehr- und Lernformen. Ruth Fabianke (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Workshop "Lehre in der Frauenforschung"; Hamburg (Hochschuldidaktische Arbeitspapiere / Universität Hamburg, Interdisziplinäres Zentrum für Hochschuldidaktik), 1991, S. 125-139
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Inhalt: Der erste Teil des Beitrags widmet sich der Inanspruchnahme von Dozentinnen in der Frauenforschung durch ihre Studentinnen. Sie resultiert aus dem Verhältnis von Beziehungsebene und struktureller Ebene. Im Spannungsfeld zwischen einerseits unernsthaften und andererseits überhöhten Ansprüchen insbesondere der weiblichen Studierenden an sich selbst und der Unsicherheit über die anzulegenden Kriterien sollten die Dozentinnen ihre Funktion als Normenträgerinnen stärker nutzen. Der zweite Teil des Beitrags reflektiert anhand der eigenen Biographie den Generationenunterschied zwischen den Studentinnen der 70er und der 80er Jahre. Dabei geht es u.a. um die Themenwahl, die Lernmotivation und das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in den Frauenseminaren. Bei letzterem hat sich das politische Engagement von der persönlichen Identität auf die innerwissenschaftliche Auseinandersetzung verschoben, mit der Gefahr, wissenschaftliche Erkenntnismöglichkeiten einzuschränken. (pbb)
Schlagwörter:Frauenforschung; Hochschullehrer; Frustration; Institution; Lehrer-Schüler-Beziehung; Berufsbild; Berufserfahrung; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauengeschichte - Geschlechtergeschichte : der Preis der Professionalisierung
Titelübersetzung:Women's history - history of the genders : the price of professionalization
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: Feministische Erneuerung von Wissenschaft und Kunst. Symposium "Frauenforschung und Kunst von Frauen - Feministische Beiträge zu einer Erneuerung von Wissenschaft und Kunst"; Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges., 1990, S. 81-99
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Inhalt: Die Autorin befaßt sich in dem Aufsatz mit dem gegenwärtigen Stand der Frauengeschichtsforschung. Zunächst zeigt sie die Fortschritte in der bundesdeutschen Frauengeschichtsforschung auf. Dabei stellt sie fest, daß es unerläßlich ist, ein eigenes Wissenschaftsverständnis zu formulieren, das gegenwärtig noch aussteht. Festzustellen ist lediglich die Tendenz, daß der Begriff "Geschlechtergeschichte" die Bezeichnung "Frauengeschichte" zunehmend verdrängt. Sie geht dann der Gefahr der "falschen Aufhebung der Frauengeschichte im Prozeß der Professionalisierung" nach. "Hierzu dient als Beispiel die Tendenz zur Favorisierung der Geschlechtergeschichte und die Frage der Sichtbarkeit der Frauen in den jüngsten Bemühungen um eine Sozialgeschichte der bürgerlichen Gesellschaft." Sie stellt fest, daß die aus J. Kockas Sicht bereits erledigte Frage der Bedeutung des Geschlechtsunterschiedes als Gegenstand einer eigenständigen Disziplin in der Geschichtsforschung auch weiterhin auf der Tagesordnung stehen muß. Es gilt, aus feministischer Perspektive einen Maßstab von Gleichheit zu entwickeln, "deren Maß nicht die Männlichkeit, sondern Menschlichkeit ist". Insofern handelt es sich um einen "neuen, maßlosen Maßstab". Abschließend liefert sie allgemeine Aussagen zu Ansätzen einer Grundlegung der Frauengeschichte, woraus Merkmale einer feministischen Geschichtssicht abgeleitet werden. Das innovatorische Potential der Frauengeschichtsforschung liegt in der Erforschung einer Fraueneigengeschichte, einer ideologiekritischen Perspektive sowie daraus abgeleitet in einer revidierten Gesamtsicht unserer Geschichte. (AG)
Schlagwörter:Geschichtsschreibung; Geschichtswissenschaft; Frauenforschung; Entwicklungsstand; Professionalisierung; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftstheorie in feministischer Perspektive
Titelübersetzung:The philosophy of science from a feminist viewpoint
Autor/in:
Keller Fox, Evelyn
Quelle: Wege aus der männlichen Wissenschaft: Perspektiven feministischer Erkenntnistheorie. Marianne Kruell (Hrsg.). Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Feministische Theorie und Politik), 1990, S. 115-133
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Inhalt: In dem Beitrag werden in metaphysischer Perspektive die Möglichkeiten einer Erneuerung der Wissenschaft, insbesondere der Naturwissenschaften beleuchtet. Untersucht wird die allgemeine Zurückhaltung der Wissenschaftstheorie, wenn es darum geht, "Gender" als wichtige Analysekategorie mit in die Untersuchung der sozialen Dynamik der Naturwissenschaften einzubeziehen. Zunächst wird erläutert, was feministische Wissenschaftlerinnen meinen, wenn sie von "Gender" sprechen. Die Verbesserungen der Chancen der Frauen in der Wissenschaft werden nicht so sehr auf feministische Forderungen, sondern vielmehr auf den gestiegenen Bedarf an wissenschaftlicher Arbeitskraft zurückgeführt. Als analytisches Werkzeug ermöglicht "Gender", die Werte zu erkennen, die (1) aus den Normen der Universalität ausgeschlossen werden, weil man sie mit Frauen identifiziert, die (2) ausgeschlossen wurden im Prozeß der Teilung der Welt in zwei polare Gegensätze, männlich und weiblich. Als Hauptaufgabe der feministischen Perspektive wird das Aufdecken der geschlechtsspezifischen Vercodungen von normativen Wertungen in den sozialen und interpretativen Strukturen der Naturwissenschaften und der wissenschaftstheoretischen Forschungen gesehen. (ICA)
Schlagwörter:Feminismus; Wissenschaftstheorie; Wertorientierung; Naturwissenschaft; Sexismus; Ideologie; Wissenschaftsverständnis
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag