Geschlechterungleichheit und Elite-Netzwerke in vierundzwanzig Industriegesellschaften
Titelübersetzung:Gender inequality and national elite networks in twenty-four industrialized societies
Autor/in:
Moore, Gwen; White, Deborah
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2001) H. 41, S. 136-151
Inhalt: "Weltweit sind in den Spitzenpositionen von Politik und Wirtschaft praktisch nur Männer zu finden. Ein wichtiger Grund für die massive Untervertretung der Frauen sind informelle Mechanismen: Männer gewinnen leichter Zugang zu Mentoren und einflussreichen Netzwerken als Frauen. Auf der Basis von Daten der Comparative Leadership Study, die in 24 Industrienationen durchgeführt wurde, soll im folgenden untersucht werden, inwieweit Frauen in Spitzenpositionen aus den informellen Elite-Netzwerken ausgeschlossen sind und was die Gründe dafür sind. Insbesondere interessiert die Frage, ob die Geschlechterunterschiede überall gleich sind oder ob sie je nach Land und Sektor (Politik vs. Wirtschaft) variieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede geringer sind als vermutet: Frauen in vergleichbarer Position und mit ähnlichen familiären Bedingungen haben kaum weniger informelle Kontakte als Männer. Dies weist darauf hin, dass die größte Hürde für Frauen nach wie vor darin besteht, Spitzenpositionen überhaupt zu erreichen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Throughout the world men hold the overwhelming majority of top political and business posts. Scholars considering explanations for women's rarity in economic and political elite positions have identified numerous individual and structural factors. Among these factors are informal mechanisms - such as the importance of mentoring or inclusion in powerful informal networks - that might work to maintain male advantage in leadership positions, even when some women have attained them. This paper investigates the putative informal isolation of the small number of women in elite posts. We use data from the Comparative Leadership Study, a survey of over 1200 women and men in equivalent elite positions in politics and business in 24 industrialized nations. Results indicate some male advantage in elite interaction within and across political and economic organizations in these industrialized nations. Still, this research offers some reason for optimism about increasing gender equality in national elites. When women business and political leaders have personal and organizational characteristics equivalent to their men counterparts, their disadvantage in male-centered networks of power is negligible. These rare 'women at the top' appear to be less disadvantaged in their performance and networking in elite positions than in achieving such a position in the first place." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Der diskrete Charme des Diskriminierung : Ästhetisierung von Frauenarbeit als unscheinbare Form der Missachtung
Titelübersetzung:The discreet charm of discrimination : aesthetization of women's work as an unprepossessing form of disdain
Autor/in:
Hofbauer, Johanna; Pastner, Ulli
Quelle: Anerkennung und Arbeit. Ursula Holtgrewe (Hrsg.), Stephan Voswinkel (Hrsg.), Gabriele Wagner (Hrsg.). Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2000, S. 219-246
Inhalt: Die Verfasser behandeln aus wissenssoziologischer Perspektive diskrete Formen von Diskriminierung anhand von Beispielen der Benennung und Adressierung von Frauen im öffentlichen und betrieblichen Diskurs. Sie fragen in ideologiekritischer Absicht nach dem Beitrag gesellschaftlicher und politischer Deutungsoperationen zur Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit. Verbunden mit dem Konzept der Geschlechterdifferenz werden Dimensionen struktureller Ungleichheit herausgearbeitet und Institutionen der dualen Ökonomie und beruflichen Segregation behandelt. Stereotypenbildung wird als System der Trennung in zwei Geschlechter gefasst, wobei auf die problematische Dichotomie kultureller Kategorien hingewiesen wird. Welche Mechanismen der Geschlechterseparierung und -hierarchisierung in Organisationen wirksam werden, wird am Beispiel von "Grenzüberschreiterinnen" gezeigt (horizontal: Technikerinnen; vertikal: Managerinnen). Das Problem des Missachtung im Bereich der symbolischen Repräsentation wird am Beispiel der diskursiven Konstruktion von Karrierefrauen erörtert. Abschließend werden auf der Ebene der betrieblichen Interaktion beispielhaft Formen von Missachtung in Anrede und Adressierung von Frauen behandelt. (ICE2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Aspekte neuer Medien : am Beispiel der Geschlechterdimension im Internet
Titelübersetzung:Social aspects of new media
Autor/in:
Hanappi-Egger, Edeltraud
Quelle: Das Argument : Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften, Jg. 42 (2000) H. 5/6, S. 807-811
Inhalt: Der Artikel beschäftigt sich am Beispiel des Internet und seiner geschlechtsspezifischen Nutzung mit der sozialen Dimension neuer Medien. Es wird deutlich, dass - obwohl die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien einen breiten Informationszugang erlauben - mehrere Hindernisse sowohl für Frauen als auch für sozial schwache Gruppen bestehen. Generell gilt: Technologie kann nicht die (wirkliche) politische Macht ersetzen. (ICIÜbers)
Inhalt: "The article focuses on the social dimension of new media, exemplyfied by the internet and its gender-specific use. It becomes clear that even though new information and communication technologies allow for a broad information access there are several barriers for women as well as socially underprivileged groups. The main one: technology cannot substitute (real) political power." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlecht und soziale Ungleichheit : Konstellationen der Frauenbenachteiligung
Titelübersetzung:Gender and social inequality : constellations of discrimination against women
Autor/in:
Cyba, Eva
Quelle: Opladen: Leske u. Budrich, 2000. 298 S.
Inhalt: "Das Buch enthält einen neuen Ansatz zur Erklärung sozialer Ungleichheiten im allgemeinen und der Frauenbenachteiligung im besonderen. Es werden die Akteure und strukturellen Bedingungen im Prozess der Benachteiligung identifiziert und die Handlungsmöglichkeiten zu dessen Veränderung aufgezeigt. Gleichzeitig wird eine informative Zusammenschau über die aktuellen Ergebnisse der Frauenforschung und über den Stand der theoretischen Diskussion geboten." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Klasse und Geschlecht als Kategorien sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:Class and gender as categories of social inequality
Autor/in:
Frerichs, Petra
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 52 (2000) H. 1, S. 36-59
Inhalt: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage nach der jeweiligen Prägekraft von 'Klasse und Geschlecht' als zwei zentralen Strukturkategorien moderner Gesellschaften und stellt hierzu Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts vor. Das Interesse gilt zunächst verschiedenen Ansätzen der neueren Frauen- und Geschlechterforschung, die sich mit solchen komplexen Ungleichheitsrelationen auseinander setzen. Sodann werden mit Bezug auf Bourdieus (Klassen-) Modell des mehrdimensionalen Raums der sozialen Positionen ausgewählte empirische Ergebnisse über die Verschränkung von 'Klasse und Geschlecht' vorgestellt - zum einen anhand von Daten des sozio-ökonomischen Panel, zum anderen von biographischen Interviews mit Frauen (aus befragten Paaren) in verschiedenen sozialen Positionen, die in eine Prüfung der forschungsleitenden Hypothesen einmünden. Die 'Geschlechtsklassenhypothese' wird quantitativ über die Positionierung im Raum der Erwerbsarbeit auf Basis von Mittelwertvergleichen und einfaktorieller Varianzanalyse geprüft, die 'Klassengeschlechtshypothese' qualitativ mittels Fallrekonstruktionen auf Basis sequenzanalytischer Interpretation der Interviews. Abschließend erfolgt eine theoretische Reflexion der Ergebnisse im Hinblick auf die beiden Verschränkungshypothesen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The issue of the formative influence of class versus gender, respectively, as the two main structural categories of modern societies is discussed in this paper. It presents results of an empirical research project. An overview of recent women's and gender studies is given, taking a critical look at inequality relations. Selected empirical results of the crossing effects of class and gender are presented, referring mainly to Bourdieu's (class) model of the multidimensional space of social positions. The materials used in the analysis are quantitative data of the representative West-German Socio-Economic Panel and qualitative biographical interviews with selected women (from interviewed couples) in contrasting social positions. The 'gender class' hypothesis is being checked quantitatively by positioning it in connection with employment on the basis of mean average comparisons and a factor variance analysis. The 'class gender' hypothesis is checked qualitatively by means of the case reconstructions on the basis of sequential analysis of interview interpretation. Finally, a theoretical reflection on the results is made in view of both crossing hypotheses." (author's abstract)