Herausgeber/in:
Braun, Christina von; Stephan, Inge
Quelle: Stuttgart: Metzler, 2000. 395 S.
Inhalt: "Dieser Band bietet eine umfassende systematische Einführung in Geschichte, Theorien und Methoden der Gender-Studien. Dem folgt - gemäß dem interdisziplinären Ansatz - die Darstellung zahlreicher Fachrichtungen im Hinblick auf ihren Umgang mit der Kategorie 'Gender'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: I. Gender-Studien: Christina von Braun/ Inge Stephan: Einleitung (9-15); Christina von Braun: Gender, Geschlecht und Geschichte (16-57); Inge Stephan: Gender, Geschlecht und Theorie (58-96); Willi Walter: Gender, Geschlecht und Männerforschung (97-115). II. Gender-Studien in einzelnen Disziplinen: Martina Kessel/ Gabriela Signori: Geschichtswissenschaft (119-1299; Hildegard Maria Nickel: Sozialwissenschaften (130-141); Friederike Maier: Wirtschaftswissenschaft (142-154); Susanne Baer: Rechtswissenschaft (155-168); Karin Flaake: Psychoanalyse (169-179); Gunter Schmidt: Sexualwissenschaft (180-192); Elvira Scheich: Naturwissenschaften (193-206); Heidi Schelhowe: Informatik (207-216); Parto Teherani-Krönner: Agrarwissenschaft (217-230); Hilge Landweer: Philosophie (231-246); Christl Maier: Theologie (247-261); Hildegard Frübis: Kunstgeschichte (262-275); Antje Hornscheidt: Linguistik (276-289); Inge Stephan: Literaturwissenschaft (290-299); Christina von Braun: Medienwissenschaft (300-312); Monika Bloß: Musikwissenschaft (313-327); Wiltrud Gieseke: Erziehungswissenschaft (328-343). III. Anhang: Gabriele Jähnert: Einrichtungen zur Frauen- und Geschlechterforschung (347-350); Katrin Schäfgen: Studiengänge, Graduiertenkollegs und interdisziplinäre Studienschwerpunkte (350-357); Karin Aleksander: Literatur zur Frauen- und Geschlechterforschung im Internet (358-374).
Klasse und Geschlecht als Kategorien sozialer Ungleichheit
Titelübersetzung:Class and gender as categories of social inequality
Autor/in:
Frerichs, Petra
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Jg. 52 (2000) H. 1, S. 36-59
Inhalt: "Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage nach der jeweiligen Prägekraft von 'Klasse und Geschlecht' als zwei zentralen Strukturkategorien moderner Gesellschaften und stellt hierzu Ergebnisse eines empirischen Forschungsprojekts vor. Das Interesse gilt zunächst verschiedenen Ansätzen der neueren Frauen- und Geschlechterforschung, die sich mit solchen komplexen Ungleichheitsrelationen auseinander setzen. Sodann werden mit Bezug auf Bourdieus (Klassen-) Modell des mehrdimensionalen Raums der sozialen Positionen ausgewählte empirische Ergebnisse über die Verschränkung von 'Klasse und Geschlecht' vorgestellt - zum einen anhand von Daten des sozio-ökonomischen Panel, zum anderen von biographischen Interviews mit Frauen (aus befragten Paaren) in verschiedenen sozialen Positionen, die in eine Prüfung der forschungsleitenden Hypothesen einmünden. Die 'Geschlechtsklassenhypothese' wird quantitativ über die Positionierung im Raum der Erwerbsarbeit auf Basis von Mittelwertvergleichen und einfaktorieller Varianzanalyse geprüft, die 'Klassengeschlechtshypothese' qualitativ mittels Fallrekonstruktionen auf Basis sequenzanalytischer Interpretation der Interviews. Abschließend erfolgt eine theoretische Reflexion der Ergebnisse im Hinblick auf die beiden Verschränkungshypothesen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The issue of the formative influence of class versus gender, respectively, as the two main structural categories of modern societies is discussed in this paper. It presents results of an empirical research project. An overview of recent women's and gender studies is given, taking a critical look at inequality relations. Selected empirical results of the crossing effects of class and gender are presented, referring mainly to Bourdieu's (class) model of the multidimensional space of social positions. The materials used in the analysis are quantitative data of the representative West-German Socio-Economic Panel and qualitative biographical interviews with selected women (from interviewed couples) in contrasting social positions. The 'gender class' hypothesis is being checked quantitatively by positioning it in connection with employment on the basis of mean average comparisons and a factor variance analysis. The 'class gender' hypothesis is checked qualitatively by means of the case reconstructions on the basis of sequential analysis of interview interpretation. Finally, a theoretical reflection on the results is made in view of both crossing hypotheses." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
(Männliche) Entwürfe zur Zukunft der Arbeitswelt : Kritik und Reformvorschläge aus Frauenperspektive
Titelübersetzung:(Male) plans for the future of the world of work : criticism and reform proposals from the viewpoint of women
Autor/in:
Klammer, Ute; Klenner, Christina
Quelle: Abendröte der Industriegesellschaft - Chancen für Frauen?. Kathrin Menzel (Red.). Sankt Augustin (Analysen und Positionen / Konrad-Adenauer-Stiftung, Bereich Forschung und Beratung), 2000, S. 65-97
Inhalt: Die Verfasserinnen setzen sich mit Ansätzen auseinander, die darauf abzielen, neue Erwerbsarbeit und auch Nichterwerbsarbeit jenseits der etablierten Formen von Privatwirtschaft und Staat zu schaffen. Behandelt werden die Ansätze von Ulrich Beck, Warnfried Dettling und Fitjof Bergmann sowie die Thesen des Club of Rome. Im Mittelpunkt dieser Entwürfe steht die Frage nach gesellschaftlich nützlicher Arbeit, wobei das Hauptaugenmerk auf dem "Dritten Sektor" liegt, in dem sich bezahlte und unbezahlte, ehrenamtliche Arbeit verbinden. Hier knüpfen die Verfasserinnen mit ihrem Konzept eines Ausbaus des "Dritten Sektors" und einer eigenständigen sozialen Sicherung für Frauen an, das "neue Verzahnungen von Erwerb und anderen Tätigkeiten" erlauben, neue Qualitäten von Erwerbsarbeit ermöglichen und Möglichkeiten selbstorganisierter Arbeit fördern soll. Die Verfasserinnen erörtern verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten eines solchen "Dritten Sektors" und weisen abschließend auf offene Fragen und Probleme hin. (ICE)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Wissenschaftskritik - die Methode ist die Gretchenfrage : Dokumentation des Workshops (16. Juni 1999)
Titelübersetzung:Feminist criticism of science - the method is the crucial question : documentation of the workshop (June 16, 1999)
Herausgeber/in:
Lockhart, Elisabeth; Nazarkiewicz, Kirsten; Sieger, Elke; Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Universität Frankfurt
Quelle: Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse, Universität Frankfurt; Workshop "Feministische Wissenschaftskritik - die Methode ist die Gretchenfrage"; Frankfurt am Main (Mitteilungen des Cornelia Goethe Centrums für Frauenstudien, Nr. 6), 2000. 66 S.
Inhalt: "Die Dokumentation geht aus einer Veranstaltung des Frauenrats des FB 03 in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Frauenstudien über das Verhältnis von feministischer Theorie und Praxis im Sommersemester 1999 hervor. Die in diesem Zusammenhang aufgeworfene Frage über die Beziehung zwischen Frauen- und Geschlechterforschung und feministischer Gremienarbeit und Berufungspolitik an der Hochschule und das Postulat einer Vernetzung zwischen beiden leistet einen wichtigen Beitrag sowohl zur Hochschulpolitik als auch zur Wissenschaftspolitik. Die Methodendiskussion ist gerade auch für die Frauen- und Geschlechterstudien von zentraler Bedeutung, weil ihr Anspruch auf Interdisziplinarität auch methodisch umgesetzt werden muß. Die Beiträge der Dokumentation sind interdisziplinär angelegt, die Autorinnen repräsentieren die verschiedenen Statusgruppen der Universität und nicht zuletzt die Vielfalt und Differenziertheit von Frauen- und Geschlechterforschung." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Elke Sieger: Der Workshop und seine Bedeutung für den Frauenrat des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften (5-8); Elisabeth Lockhart, Kirsten Nazarkiewicz: Einleitung: Wie Frau Mahlzahn den Feministinnen das Rechnen beibrachte und Prinzessin Li-si befreit wurde (9-16); Elisabeth Lockhart: Traktat zur Methode (17-22); Vera Jost: Spinnennetz und Traurigkeit (23-30); Gesine Kleinschmit: Warum lacht Sara? (31-38); Katharina Pühl: Feministische Philosophie als Wissenschaftskritik? Ein Ausgangspunkt für Diskussionen (39-46); Christine Howe, Christine Mühler-Mahnkopp: Gretchenfrage oder Ammenmärchen? (47-52); Gesine Kleinschmit, Elisabeth Lockhart: Erinnerungen, Schluß-Reflexionen, Fortsetzungen (53-58).
Quelle: Zeitschrift für Politische Psychologie, Jg. 8 (2000) Nr. 2/3, S. 203-223
Inhalt: "Der Beitrag berichtet Ergebnisse eines Untersuchungsschrittes im DFG-Projekt 'Professionalisierung und Integration der Lebenssphären. Geschlechtsspezifische Berufsverläufe in Medizin und Psychologie (Profil)'. 1999 wurden circa 1.000 Professionsangehörigen in Medizin und Psychologie schriftlich befragt, um (a) die langfristigen Berufsverlaufsmuster in beiden Professionen, (b) Geschlechtsunterschiede im Zusammenhang damit zu beschreiben. Die Befragten waren zum Erhebungszeitpunkt etwa 15 Jahre berufstätig. In der Medizin verteilen sich die Professionsangehörigen auf wenige 'normale', klar abgrenzbare und institutionell vorgezeichnete Muster. Kontinuierliche Berufsbiographien sind die Regel. Der Männeranteil überwiegt, wo es um kontinuierliche Aufstiege geht; oder aber das Geschlechterverhältnis ist annähernd paritätisch. Diskontinuierliche Muster bilden die Ausnahme, und nur hier ist der Anteil von Frauen höher als der von Männern. In der Psychologie gibt es eine größere Zahl von Mustern, die schwerer abgrenzbar und nicht so klar institutionell vorstrukturiert sind wie in der Medizin. Diskontinuierliche Berufsbiographien und solche, die durch Doppel- oder Mehrgleisigkeit verschiedener Tätigkeiten gekennzeichnet sind, kommen in der Psychologie häufiger vor als kontinuierliche sowie in sich konsistente Biographien. Auch hier gelangen Frauen seltener in höhere Positionen, und in den diskontinuierlichen Verlaufsmustern ist ihr Anteil wesentlich höher als der von Männern." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; Psychologe; Arzt; Karriere
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterkonstruktionen in der Aneignung und Anwendung des Internet : Ergebnisse einer qualitativen Forschung
Titelübersetzung:Gender constructions in the appropriation and application of the Internet : results of qualitative research
Autor/in:
Dorer, Johanna
Quelle: Medien und Zeit : Forum für historische Kommunikationsforschung ; Vierteljahresschrift des Arbeitskreises für Historische Kommunikationsforschung, Jg. 15 (2000) Nr. 2, S. 40-51
Inhalt: Nach einem kurzen Überblick zur Bedeutung der neuen Informationstechnologien und der geschlechtsspezifischen Zuordnung des Zugangs zum Internet werden Ergebnisse einer qualitativen Studie vorgestellt. Basierend auf dem Ansatz der Erinnerungsarbeit (Frigga Haug) wurden Aneignung und Verwendung des Internet im privaten Bereich untersucht, indem Frauen ihre Erfahrungen des ersten Zugangs in das Internet beschrieben. Die Aussagen machten die geschlechtsspezifischen Zugangsbarrieren und die Bedeutung des Zeitfaktors bei Frauen deutlich, die auf Geschlechterdefinitionen und -positionierungen zurückgeführt werden können. Weitere Forschungsarbeiten zu diesem Thema sollten danach fragen, welche Faktoren dazu führen, daß Mädchen und Frauen einen weiblichen Technikdiskurs reproduzieren. (DY)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterverhältnisse und Führungspositionen : zivilisationsgeschichtliche Überlegungen
Titelübersetzung:Gender relations and management positions : civilization history considerations
Autor/in:
Ernst, Stefanie
Quelle: Skepsis und Engagement: Festschrift für Hermann Korte. Gabriele Klein (Hrsg.), Annette Treibel (Hrsg.), Hermann Korte (Adressat). Münster: Lit Verl., 2000, S. 115-153
Inhalt: Die Rekonstruktion der zivilisationsgeschichtlichen Entstehung bürgerlicher Professionen und Geschlechterordnungen auf dem Hintergrund der macht- und gruppensoziologischen Ansätze von Norbert Elias ist geeignet, die allgemeinen, teilweise monokausalen Erklärungsansätze zur Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen um eine interessante Ebene zu bereichern. Wenn die Geschlechterfiguration im Kontext beruflicher Führungspositionen nicht nur als Ausdruck von Fremdheit und Ausschließung, sondern als interdependente Beziehung zwischen Etablierten und Außenseiterinnen verstanden wird, können spezifische Entwicklungstendenzen im Geschlechterverhältnis deutlich werden. Die Autorin diskutiert zunächst die Übertragbarkeit und Erweiterungsfähigkeit des Etablierte-Außenseiter-Modells, um anschließend die Etablierung bürgerlicher Professionen entlang der Geschlechterdifferenz zu untersuchen. Sie zeigt, dass die Diskussionen zum "Gelehrten Frauenzimmer" im 18. Jahrhundert analoge Bezüge zur gegenwärtigen Debatte um einen "weiblichen Führungsstil" aufweisen, die sich hinsichtlich ihrer Emotionalität, Normativität und Machtgeladenheit als Dynamik zwischen Etablierten und Außenseiterinnen interpretieren lassen. (ICI)
Quelle: Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften, Jg. 8 (2000) H. 4, S. 293-310
Inhalt: "Für die Gesundheitsforschung im deutschsprachigen Raum existieren, anders als in den USA und Kanada, bisher keine Richtlinien, welche die angemessene Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Belange definieren. Auf der Basis eines für das kanadische Gesundheitsministerium erarbeiteten Leitfadens werden im Rahmen eines vom BMBF geförderten Public-Health-Projekts entsprechende Richtlinien für den deutschsprachigen Raum formuliert. Der Beitrag führt von der Definition der Arten geschlechtsspezifischer Verzerrungseffekte (Gender Bias) zu der Vorstellung der Richtlinien zur Erkennung und Vermeidung dieser Verzerrungseffekte bei der Konzipierung und Durchführung eigener und dem Erkennen von Problemen der Forschungsarbeiten anderer. Für die einzelnen Phasen des Forschungsprozesses werden Fragen formuliert, mit Beispielen erläutert und Lösungsvorschläge gegeben, wie geschlechtsspezifische Verzerrungen vermieden werden können. Im Anschluss daran wird ein auf den Richtlinien basierender Kurzfragebogen zur Identifizierung von geschlechtsspezifischen Verzerrungseffekten in empirischen Arbeiten vorgestellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "In contrast to the USA and Canada, for German-language areas there are no guidelines that ensure appropriate attention to gender issues for health research. This paper intends to close this gap by presenting guidelines developed by the Canadian Ministry of Health (Health Canada). The guidelines were translated as well as modified for use for German-language public health research within the context of a project sponsored by the German Ministry for Education and Research. The paper starts by introducing different types of gender bias. We then present the guidelines for avoiding gender bias in the conceptualization and conduct of research. We provide questions, examples and possible solutions for gender bias problems that may occur in any of the various components of a research project. Based on the guidelines a shortened questionnaire is developed to identify gender bias in empirical scientific works." (author's abstract)
Dora Benjamin: '... denn ich hoffe nach dem Krieg in Amerika arbeiten zu können.' : Stationen einer vertriebenen Wissenschaftlerin (1901-1946)
Autor/in:
Schöck-Quinteras, Eva
Quelle: Barrieren und Karrieren: die Anfänge des Frauenstudiums in Deutschland ; Dokumentationsband der Konferenz "100 Jahre Frauen in der Wissenschaft" im Februar 1997 an der Universität Bremen. Elisabeth Dickmann (Hrsg.), Eva Schöck-Quinteros (Hrsg.). Berlin: Trafo Verl. Weist (Schriftenreihe des Hedwig-Hintze-Instituts Bremen), 2000, S. 71-102