Frauen in der Attributionsforschung: die fleißige Liese und der kluge Hans
Titelübersetzung:Women in attribute research: the hard-working Sue and the clever Johnny
Autor/in:
Alfermann, Dorothee
Quelle: Personalpolitik aus der Sicht von Frauen - Frauen aus der Sicht der Personalpolitik: was kann die Personalforschung von der Frauenforschung lernen?. Gertraude Krell (Hrsg.), Margit Osterloh (Hrsg.). München: Hampp (Zeitschrift für Personalforschung , Sonderheft), 1992, S. 301-317
Inhalt: "Die Geschlechterstereotype, die in ihrem Kern Frauen expressive und Männern instrumentelle Qualitäten zuschreiben, finden ihre Entsprechung in der geschlechtstypischen Rollen- und Arbeitsteilung. Diese Kombination von Stereotypen und Rollenaufteilung liefert die Grundlage für die Erwartung geschlechtstypischer Attributionsmuster. Es wird die Hypothese aufgestellt, daß sowohl bei der Selbst- wie der Fremdattribution von Männern stärker als von Frauen Kompetenz und Fähigkeiten erwartet werden, von Frauen hingegen stärker Fleiß und Anstrengung. Diese Erwartungen müßten sich in den Attributionsmustern und bei der Bewertung von Leistungen entsprechend niederschlagen. Die bisherige empirische Forschung kann die Hypothese nur für die Fremdattribution bestätigen: Die Leistungen von Männern werden eher auf Fähigkeit, die von Frauen auf Anstrengung zurückgeführt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Schlagwörter:Fremdbild; Selbstbild; Leistungsverhalten; Geschlechtsrolle; Mann
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was heißt frauenspezifisches Lernen und Handeln? : politische Bildung als Männerdiskurs und Männerdomäne
Titelübersetzung:What does women-related learning and action mean? : political education as a male discourse and a male domain
Autor/in:
Kutz-Bauer, Helga
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (1992) B 25-26, S. 19-31
Inhalt: "Planstellen und Zugang zu Publikationsmitteln sind fest in Männerhand; die Universitätswissenschaft von der Politik und die wissenschaftliche Politikdidaktik auch. Da politische Bildung mit den Stiftungen der männerdominanten Parteien institutionell verknüpft ist, politische Gremien (in denen wiederum die Männer dominieren) ein entscheidendes Mitspracherecht bei der Stellenbesetzung haben, ist die soziale Machtposition der Männer in der politischen Bildung bestens abgesichert.. Die Denkweise und das Lernverhalten von Frauen sind aber weitgehend anders orientiert als bei den Männern. So wird Frauen, wenn sie an Veranstaltungen der politischen Bildung teilnehmen, etwas Fremdes und schwer Zugängliches aufgenötigt; ihre Interessen werden somit weitgehend vernachlässigt. Wie diese Mechanismen funktionieren und welche Ansätze es gibt, frauenspezifische Strukturen und Angebote zu schaffen, wird ebenso dargelegt wie auch Hinweise gegeben werden, welche positiven Effekte für Männer aus solchen Veränderungen erkennbar sind." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Rezension: Gary N. Powell: Women and men in management
Autor/in:
Berthoin Antal, Ariane
Quelle: Organization studies: an international multidisciplinary journal devoted to the study of organizations, organizing, and the organized in and between societies, 11 (1990) 2, S 285-288
"Weibliche Identität": Selbstaffirmation als Geschlecht
Titelübersetzung:"Female identity": self-affirmation as a gender
Autor/in:
Landweer, Hilge
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 11 (1987) 1, S 83-102
Inhalt: Die Autorin geht zunächst auf den Identitätsbegriff ein und zeigt den Unterschied zwischen dem bestehenden männlichen Identitätsbegriff, der die Erfahrungswelt der Frauen nicht umfaßt und einem Individualitätsberiff, der versucht, die Perspektive der Frauen miteinzubeziehen. Diskutiert werden die kollektive und die individuelle Identität und die gesellschaftliche Bedingtheit des Verständnisses von Identität. Vier verschiedene Inhalte feministischer Wirklichkeitsmaginationen werden beschrieben, die Material bieten für individuelle und kollektive Identitäten. Die Identität der Frauen hängt eng zusammen mit ihrer Autonomie. Es wird auf die sozialgeschichtlichen Voraussetzungen des Autonomiebegriffs eingegangen, die psychische Autonomie erläutert und das Alltagsverständnis von Autonomie beschrieben. (LF)
Titelübersetzung:Images of gender in social sciences
Autor/in:
Ballmer-Cao, Thanh-Huyen
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 10 (1984) Nr. 3, S. 777-783
Inhalt: Der Autor analysiert die Darstellungsweise bzw. die Art der Berücksichtigung der Geschlechter in der sozialwissenschaftlichen Literatur. Die Untersuchung basiert auf der Analyse der weltweiten sozialwissenschaftlichen Literatur, die zwischen 1970 und 1980 erschienen und der internationalen Bibliographie der Sozialwissenschaften der UNESCO entnommen ist. Die mit dem Thema Geschlechtsrollen befaßte Literatur hat sich im Untersuchungszeitraum mehr als verdoppelt. Sie ist, nach Forschungsgegenstand differenziert, in die Kategorien "Status der Frau" und "Mann und Frau" einzuteilen. Erstere überwiegt quantitativ, nimmt aber im Verlauf der Dekade ab, während die Untersuchungen der Beziehung zwischen den Geschlechtern zunimmt. Theorie und Empirie weisen eine zweifache Tendenz auf: einerseits eine größere Symmetrie in der Behandlung der Geschlechter mit starker Berücksichtigung von Interaktionen und interpersonellen Prozessen, andererseits eine neutralere, makrosoziologische Konzeption der Beziehungen zwischen den Geschlechtern mit abstrakterer Wahrnehmung des Individuums. (HD)
Erfolg ohne Glück? : über den Widerspruch von Weiblichkeitsrolle und Karriere
Autor/in:
Schuller, Marianne
Quelle: Kursbuch, Bd. 58 (1979) , S. 101-113
Inhalt: "Karriere" ist ein Begriff der bürgerlichen Gesellschaft, in der die Laufbahn der Mitglieder nicht mehr durch ständische Ordnung vorgezeichnet ist, sondern im Konkurrenzkampf mit anderen aufgebaut werden muß. Karriere wird dabei als Sache des Mannes angesehen. Während seine Männlichkeit durch Karriere gewinnt, verliert die "Karrierefrau" an Weiblichkeit. Sie handelt als männliches Subjekt und bezahlt ihren Einbruch in das Terrain der Männer mit dem doppelten Makel der Unvollständigkeit als Mann und als Frau. Die "weibliche Karriere" gibt es nur im Zusammenhang der Präsentation des weiblichen Körpers. Sie ist vornehmlich ein Effekt männlicher Phantasien. Immer bleibt die Karriere der Frau von der bürgerlich-patriarchalisch determinierten Inferiorität der weiblichen Position bestimmt. Diese Problematik analysiert die Autorin am Beispiel der wissenschaftlichen Karriere im Bereich der Geisteswissenschaften. Zur prekären Situation an der Hochschule kommen Widersprüche zwischen der öffentlich/beruflichen Rolle und der Rolle der Frau im Privatbereich. Die bürgerliche Glücksvorstellung ist in besonderer Weise mit ideologischen Weiblichkeitsmustern verbunden und zwingt die Frauen in die Alternative von Glück und Beruf. Lösungsansätze sieht die Autorin in der Frauenbewegung. (KA)