Geschlechterverhältnisse im Wandel : empirische Vielfalt in resistenter Rahmung
Titelübersetzung:Change in gender relations : empirical diversity in a resistant frame
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Deutschland im Jubiläumsjahr 2009: Blick zurück nach vorn. Gabriele Abels (Hrsg.). Baden-Baden: Nomos Verl.-Ges. (Theodor-Eschenburg-Vorlesungen), 2010, S. 221-238
Inhalt: Die Geschlechterverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland haben sich zweifelsohne in gravierender Weise gewandelt. Einen Einschnitt bildeten Frauenbewegung und Frauenforschung, die in den 1970er Jahren begannen, die bestehende Benachteiligung, die Bevormundung und den Ausschluss der Frauen aus weiten Bereichen der Öffentlichkeit zu skandalisieren und zum erklärungsbedürftigen Problem zu machen. Die Frauenforschung hat seitdem damit begonnen, Geschlecht als Platzanweiser und soziale Kategorie intensiv zu erforschen und hat die Geschlechterblindheit auch im Wissenschaftssystem kritisiert. Im Resultat ist zu Beginn des 21. Jahrhunderts die harte Trennung von männlichen und weiblichen Bereichen und Sphären aufgeweicht. Nunmehr sind Zugänge zu Ausbildung und Beruf, Kultur, Öffentlichkeit und Politik nicht mehr an ein Geschlecht gebunden. Zugleich lässt sich aber nicht von einem echten Umbruch in den Geschlechterverhältnissen sprechen, denn die Binarität der Geschlechterdifferenzierung ist erhalten geblieben. Insofern ist die Rahmung nach wie vor resistent und Frauen bleiben in dieser Binarität die sekundäre Kategorie. (ICE2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Teufelskreis im Ankunftsland : zur Verstetigung hochqualifizierter MigrantInnen im Arbeitsmarkt für unspezifische Qualifikationen
Titelübersetzung:Vicious circle in the arrival country : continuation of highly qualified migrants on the labor market for non-specific qualifications
Autor/in:
Hausen, Niki von
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 180-194
Inhalt: Ziel der Analyse ist die Rekonstruktion der Prozesse, die für Migranten trotz eines ausländischen akademischen Abschlusses zu einer Exklusion vom Arbeitsmarkt oder einer Verstetigung in Arbeitsmärkten für unspezifische Qualifikationen ("Jedermann-Arbeitsmärkte") führen. Dazu wurden zwanzig narrative Interviews, die im Rahmen der Studie "Kulturelles Kapital in der Migration" in Kanada und Deutschland erhoben wurden, mit der dokumentarischen Methode ausgewertet. Um die Gründe des Scheiterns herauszuarbeiten, wurden weitere acht Fälle einbezogen, denen trotz phasenweiser Arbeitsverbote und/oder gering qualifizierter Tätigkeiten langfristig eine Arbeitsmarktintegration auf Qualifikationsniveau gelang. Es werden folgende Einflussfaktoren auf das erreichbare Tätigkeitsniveau von Migranten unterschieden: (1) Verstetigung im Wirkungsraum "Aufenthaltsrecht und Arbeitserlaubnis", (2) Verstetigung im Wirkungsraum der Anerkennung von Bildungstiteln und dem Aufbau neuen kulturellen Kapitals, (3) Verstetigung im Wirkungsraum Arbeitsmarkt. Abschließend wird betont, dass angesichts der Bevölkerungsentwicklung im zunehmenden Kampf um hoch qualifizierte Migranten neben der Anwerbungspolitik auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, denen diese nach ihrer Migration gegenüber stehen, stärker in den Mittelpunkt rücken müssen. (ICE2)
Von der Bildung zum kulturellen Kapital : die Akkreditierung ausländischer Hochschulabschlüsse auf deutschen und kanadischen Arbeitsmärkten
Titelübersetzung:From education to cultural capital : accreditation of foreign university qualifications on the German and Canadian labor markets
Autor/in:
Nohl, Arnd-Michael
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 153-165
Inhalt: Der Verfasser rekonstruiert in seinem Beitrag, wie sich Bildungsausländer um Anerkennung ihrer Hochschulabschlüsse bemühen. Dabei nutzen sie unterschiedliche Formen der Weiterbildung, je nachdem, wie sich im jeweiligen Typus berufliche Qualifikationen, Anforderungen des Arbeitsmarktes und staatliche Regulierung verzahnen. Die Basis der Untersuchung bilden narrative Interviews mit Bildungsausländern in Deutschland und Kanada. Zunächst werden jene Fälle in beiden Ländern miteinander verglichen, die auf einem Berufsgesetz basieren, das bestimmte Wege in den Beruf vorschreibt. Dies geschieht anhand der Fallgruppe der Ärzte. Sodann werden Personen verglichen, die ihre Kenntnisse und Fertigkeiten während einer Management-Karriere erweitert haben (Fallgruppe Manager). Schließlich wird jener Fallgruppe Aufmerksamkeit gewidmet, in der Menschen trotz oder gar wegen einer Weiterbildung einen Verlust an potenziellem kulturellen Kapital hinnehmen mussten. Der Beitrag zeichnet unterschiedliche Muster nach, wie Bildungsausländer ihr Wissen und Können auf dem Arbeitsmarkt akkreditieren lassen oder daran scheitern. (ICE2)
Zum Verlauf der Statuspassage hochqualifizierter BildungsausländerInnen mit nachrangigem Arbeitsmarktzugang in den deutschen Arbeitsmarkt
Titelübersetzung:Course of the status passage of highly qualified education immigrants with secondary labor market access to the German labor market
Autor/in:
Hausen, Niki von
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 138-150
Inhalt: Ziel des Beitrags ist es, typische Wege hoch qualifizierter Bildungsausländer mit nachrangigem - oder ohne - Arbeitsmarktzugang in Deutschland nachzuzeichnen, um so die Einflussfaktoren für den langfristigen Verlauf der Statuspassage in den Arbeitsmarkt zu erfassen. Die Grundlage bilden 13 biografisch-narrative Interviews, die im Rahmen des Projekts "Kulturelles Kapital in der Migration" geführt und mit der dokumentarischen Methode ausgewertet wurden. Eine Typologie soll ermöglichen, über den Einzelfall hinaus wirkende Zusammenhänge aufzuspüren, die den Verlauf der Arbeitsmarktintegration von hoch qualifizierten Bildungsausländern prägen. Die Analyse führt zu fünf Typen, die einen jeweils charakteristischen Gesamtverlauf entwickeln: aufsteigende Verläufe, Verläufe einer stabilen Arbeitsmarktintegration unter Qualifikation, prekär stabile Verläufe, absteigende Verläufe und dauerhafte Exklusion. (ICE2)
Migrationsbezogene biographische Orientierungen und ihre ausländerrechtliche Institutionalisierung
Titelübersetzung:Migration-related biographical orientations and their institutionalization under the law on aliens
Autor/in:
Weiß, Anja; Ofner, Ulrike Selma; Pusch, Barbara
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 197-210
Inhalt: Der Beitrag zeichnet die migrationsspezifischen Orientierungen von Hochqualifizierten nach, die mit einem ausländischen Bildungsabschluss nach Deutschland migrieren. Sie sind mit Typen rechtlicher Exklusion konfrontiert, die sich einerseits auf die Motive der Einwanderung beziehen und andererseits in engem Zusammenhang mit den Regulationsmöglichkeiten und dem Regulationsbedarf liberaler Rechtsstaaten stehen. Das wird an einem Vergleich der Typen rechtlicher Exklusion in Deutschland und der Türkei deutlich. Migranten, die mit komplexen und veränderbaren Motiven in beide Länder einreisen, sollten aufgrund der großen Unterschiede in den Institutionensystemen beider Länder eigentlich deutlich differente Erfahrungen machen. Tatsächlich ähneln sich aber wichtige Typen rechtlicher Exklusion, was darauf hin deutet, dass die Institutionalisierungsmöglichkeiten von Motiven, die Nationalstaaten zur Verfügung stehen, begrenzt sind und dass Nationalstaaten bei der Kontrolle unerwünschter Migration durch die eigenen rechtsstaatlichen Standards, durch internationale Regime und durch praktische Probleme bei der Grenzkontrolle eingeschränkt sind. (ICE2)
Hochqualifizierte BildungsausländerInnen in Deutschland : Arbeitsmarkterfahrungen unter den Bedingungen formaler Gleichberechtigung
Titelübersetzung:Highly qualified education immigrants in Germany : labor market experiences under the conditions of formal equality of rights
Autor/in:
Nohl, Arnd-Michael; Ofner, Ulrike Selma; Thomsen, Sarah
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 67-82
Inhalt: Aus der dokumentarischen Interpretation narrativer Interviews rekonstruieren und typisieren die Verfasser drei Dimensionen von Statuspassagen in den deutschen Arbeitsmarkt: die Verwertungsmöglichkeiten des erworbenen Könnens und Wissens im Zuge des Migrationsprozesses, die mit der Migration einher gehenden biographischen Orientierungen und die zeitliche und räumliche Struktur des Migrationsprozesses in Form der Phasen der Statuspassage nach Deutschland und in den deutschen Arbeitsmarkt. Diese drei Dimensionen lassen sich so aufeinander beziehen, dass Querverbindungen systematisch deutlich und in eine soziogenetische Typenbildung überführbar werden. Den Ansatzpunkt dieser soziogenetischen Typenbildung bildet die Frage, wie es dazu kommt, dass die interviewten Migranten ihr Wissen und Können so als kulturelles Kapital verwerten können, wie es in ihren Schilderungen deutlich wird. Zunächst werden die beiden Erfahrungsdimensionen der migrationsbezogenen biographischen Orientierungen und der Phasen der Statuspassage dargestellt. Vor diesem Hintergrund gehen die Verfasser auf die soziogenetischen Zusammenhänge mit der dritten Erfahrungsdimension ein. Diese dritte Dimension bezieht sich auf die Relation von Wissen und Können einerseits und die Erwartungen und Gelegenheitsstrukturen des Arbeitsmarkts andererseits. Zunächst werden typische Erfahrungsdimensionen rekonstruiert, die zu einer Zuschreibung kulturellen Kapitals qua sozialer Identität führen. Dann wird die Frage behandelt, wie es dazu kommt, dass Migranten die Mühe und die Deklassierung auf sich nehmen, die mit dem Erwerb nicht-akademischen Wissens und Könnens im Aufnahmeland verbunden sind. Die prekäre Balance, die drei Migrantinnen zwischen ihren biographischen Orientierungen und ihren zunächst begrenzten Möglichkeiten der Verwertung von Können und Wissen finden, ist ebenso Gegenstand der Diskussion wie die regelmäßigen Zusammenhänge, die zur professionsrechtlichen Prozessierung führen. Abschließend wird auf die Bedeutung einer Karenzzeit, die für Weiterbildung genutzt wird, und einige Besonderheiten in den Statuspassagen und biographischen Orientierungen jener Migranten eingegangen, deren kulturelles Kapital sich als transnational erweist. (ICE2)
Mehrsprachigkeit zahlt sich aus! : multi-legitimes Sprechen akademisch qualifizierter MigrantInnen in Deutschland und Kanada
Titelübersetzung:Multilingualism pays off! : multi-legitimate speech of academically qualified migrants in Germany and Canada
Autor/in:
Henkelmann, Yvonne
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 108-119
Inhalt: Der Beitrag arbeitet die Konsequenzen einer auf die Landessprache fokussierten migrationsbezogenen Sprachpolitik heraus. Die Wertigkeit unterschiedlicher Sprachpraxen wird in Bezug auf die Bedeutung und Verwertung des Sprachrepertoires bei der Positionierung auf dem Arbeitsmarkt analysiert. Dies geschieht über eine theoretische Annäherung an das Thema bezüglich sprachpolitischer Wirkmechanismen in Deutschland und Kanada. In einem zweiten Schritt wird am Beispiel akademisch qualifizierter Bildungsausländer, die nach Deutschland und Kanada migriert sind, die Verzahnung von sprachpolitischen Maßnahmen und Sprachverwertung auf dem Arbeitsmarkt aufgezeigt (Anerkennung der Bildungstitel als Sprachregulativ, Mehrsprachigkeit als Berufspraxis, Sprachenvielfalt als Berufssicherung). Die Verzahnung dieser beiden Faktoren wird unter dem Fokus der Legitimität des Sprechens betrachtet. Multi-legitimes Sprechen wird als Produkt und Ziel pluraler Gesellschaften gesehen. (ICE2)
Das kulturelle Kapital der Migrantenfamilie : Bildungsorientierungen der zweiten Generation akademisch qualifizierter Migrantinnen und Migranten
Titelübersetzung:The cultural capital of the migrant family : education orientations of the second generation of academically qualified migrants
Autor/in:
Soremski, Regina
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 52-64
Inhalt: Die Verfasserin fragt nach der Bedeutung der Migrantenfamilie für den Bildungs- und Berufsverlauf der zweiten Migrantengeneration, insbesondere nach den dort weitergegebenen Bildungsorientierungen. Dabei unterscheidet sie typische Vermittlungsformen von kulturellem Kapital in der Migrantenfamilie, die sie jeweils auch in Verbindung mit der schulischen Sozialisation der Töchter und Söhne im Zuwanderungsland diskutiert. Die Bedeutung der Migrantenfamilie sieht sie insbesondere in Verbindung mit der Frage, in wie fern die Familie ihren Kindern Orientierungen vermittelt, die mit deren schulischen Sozialisationserfahrungen im Einwanderungsland kompatibel sind, diesen Sinn geben und auf diese Weise ihren Bildungs- und Berufsverlauf fördern. (ICE2)
Statuspassagen in akademischen Laufbahnen der zweiten Generation
Titelübersetzung:Status passages in academic careers of the second generation
Autor/in:
Schittenhelm, Karin
Quelle: Kulturelles Kapital in der Migration: hochqualifizierte Einwanderer und Einwanderinnen auf dem Arbeitsmarkt. Arnd-Michael Nohl (Hrsg.), Karin Schittenhelm (Hrsg.), Oliver Schmidtke (Hrsg.), Anja Weiß (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2010, S. 39-51
Inhalt: Der Beitrag befasst sich mit der schulischen und beruflichen Sozialisation von akademisch gebildeten Angehörigen der zweiten Migrantengeneration, wobei den Statusübergängen im Bildungs- und Berufsverlauf sowie den direkten und indirekten Wegen in akademische Berufe besondere Aufmerksamkeit gilt. Während der dritte Weg, die frühe Einmündung in höhere Bildungslaufbahnen, eine Vereinzelung und das Risiko sozialer Ausgrenzung impliziert, gehen indirekte Wege mit zeitlichen Verzögerungen, aber auch mit einer längeren Anbindung an Gleichaltrige mit Migrationshintergrund einher. Der spätere Berufseinstieg wird schließlich mit Blick auf die Sozialisationserfahrungen im Zuwanderungsland wie auch auf Gelegenheitsstrukturen des Arbeitsmarkts analysiert. Die Analyse beruht auf narrativen Interviews mit Akademikern, die über einen Migrationshintergrund verfügen und ihren Abschluss im Bereich der Gesundheitsberufe, der Mathematik und Naturwissenschaften oder der Wirtschaftswissenschaften an einer deutschen Hochschule erworben haben. Diskutiert werden empirische Befunde zur Aneignung und Verwertung von Bildung im biographischen Verlauf. (ICE2)
Gleichstellungspolitische Rahmenbedingungen für das betriebliche Handeln
Titelübersetzung:General equal opportunity policy conditions for company action
Autor/in:
Bothfeld, Silke; Hübers, Sebastian; Rouault, Sophie
Quelle: Geschlechterungleichheiten im Betrieb: Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft. Silke Bothfeld (Projektleiter), Christina Klenner (Projektleiter), Astrid Ziegler (Projektleiter), Manuela Maschke (Projektleiter). Berlin: Ed. Sigma (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung), 2010, S. 21-88
Inhalt: Ein internationaler Vergleich der Bundesrepublik Deutschland mit Schweden, der Schweiz, Frankreich und den USA macht Defizite der deutschen Gleichstellungspolitik sichtbar. Es zeigen sich erhebliche Varianzen hinsichtlich des Standes der erreichten beruflichen Gleichstellung. Die gleichstellungspolitischen Erfahrungen in der Schweiz und den USA zeigen, dass es auch ohne die durch die Gleichstellungspolitik der EU betriebene Harmonisierung zu vorbildlichen Entwicklungen kommen kann, an denen sich die deutsche Gleichstellungspolitik orientieren könnte. Das französische Beispiel macht die Notwendigkeit der Verknüpfung von Berichts- und Planpflichten mit substanziellen Sanktionsregelungen auf der einen und Informations- und Beratungsstrukturen auf der anderen Seite deutlich. Das schwedische Gleichstellungsmodell setzt vor allem auf Mediation, Information und Beratung. Die deutsche Strategie zur beruflichen Gleichstellung zeigt Defizite hinsichtlich der drei Instrumententypen Kontrolle, Monitoring und institutionalisierte Beratung. Die Wirksamkeit der Gleichstellungspolitik könnte durch die Einbeziehung anderer Diskriminierungstatbestände unterlaufen werden. Sozialpolitische Rahmenbedingungen und arbeitsrechtliche Regelungen sind notwendige, aber keine hinreichenden Bedingungen für Gleichstellung. (ICE2)