Kommentar: Gen- und Reproduktionstechniken - Entscheidungskompetenzen für Frauen
Titelübersetzung:Genetic engineering and reproduction techniques: decision making powers for women
Autor/in:
Grottian, Giselind
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Lutz, Burkart; Deutscher Soziologentag "Technik und sozialer Wandel"; Frankfurt am Main, 1987. S 298-301
Inhalt: Kurzkommentar zu zwei im gleichen Band enthaltenen Vorträgen von Wolfgang van den Daele und Elisabeth Beck-Gernsheim, die sich mit den Problemen der Gen- und Reproduktionstechniken befassen. Die Autorin bestreitet die These van den Daeles, daß die Definition der menschlichen Natur ausschließlich der Naturwissenschaft überlassen bleiben soll. In Bezug auf die In-Vitro-Fertilisation und den Embryonentransfer vertritt sie die Ansicht, daß damit für die Frauen keine zusätzlichen Optionen eröffnet werden, da sie die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper einschränken. (psz)
Schlagwörter:woman; Medizintechnik; family; Entscheidungskriterium; biotechnology; decision making criterion; Gentechnologie; Familie; Biotechnik; medical technology; genetic engineering
Historische Ausgangssituation und Veränderungen im Ausbildungs- und Erwerbsverhalten junger Frauen in der Nachkriegszeit
Titelübersetzung:Historical initial situation and changes in the training and employment behavior of young women in the postwar period
Autor/in:
Tölke, Angelika
Quelle: Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen (Biographie und Gesellschaft), 1987, S 389-411
Inhalt: Die Verfasserin verdeutlicht, daß die Kohortenanalyse von Verlaufsdaten nicht nur ein überaus nützliches Verfahren zur Exploration ist, sondern auch den Ausgangspunkt zur Entwicklung eines differenzierten zeitbezogenen multivariaten Modells zur Untersuchung von Lebensläufen bilden kann. Ausgehend von der individuellen Beteiligung junger Frauen am Erwerbsleben wird vor dem Hintergrund der unterschiedlichen historischen Bedingungen das Ausmaß des Wandels in den Berufsverläufen von drei Geburtskohorten aufgezeigt. Zur Erklärung der Unterbrechungen im Erwerbsleben der untersuchten Kohorten wird das verlaufsanalytische Modell proportionaler Risiken zugrundegelegt. Mit dem Modell werden die Effekte unabhängiger Variablen und die Stärke ihrer jeweiligen Einflüsse auf diese Zäsuren untersucht. Zusammenfassend wird festgestellt, daß familiäre Ereignisse eindeutig die dominanten, durchschlagenden Faktoren sind, die den Übergang von Erwerbsarbeit zu Erwerbsunterbrechung bei jungen Frauen bestimmen, wobei sich deutlich die Entwicklung abzeichnet, daß der Einfluß der Heirat durch den der Schwangerschaft zurückgedrängt wird. Entscheidungssituationen, die bei familiären Ereignissen im Hinblick auf eine Erwerbsbeteiligung anstehen, werden hinausgezögert bzw. gemieden. Denn wenn sich eine Frau zur Heirat oder Geburt eines Kindes entschließt, so besteht die individuelle Lösung, den familiären Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen, für junge Frauen noch weitgehend in einer Unterbrechung der Erwerbsarbeit und damit notgedrungenermaßen im traditionellen Rollenmuster. (TR)
Schlagwörter:women's employment; cohort analysis; Berufsunterbrechung; behavior; Kohortenanalyse; employment behavior; Forschungsergebnis; Prozessanalyse; training; Ausbildung; Federal Republic of Germany; woman; multivariate Analyse; post-war period; multivariate analysis; research results; Nachkriegszeit; Frauenerwerbstätigkeit; process analysis; Erwerbsverhalten; Verhalten; career break; Biographieforschung; Erwerbsleben
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
"Weibliche Identität": Selbstaffirmation als Geschlecht
Titelübersetzung:"Female identity": self-affirmation as a gender
Autor/in:
Landweer, Hilge
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, 11 (1987) 1, S 83-102
Inhalt: Die Autorin geht zunächst auf den Identitätsbegriff ein und zeigt den Unterschied zwischen dem bestehenden männlichen Identitätsbegriff, der die Erfahrungswelt der Frauen nicht umfaßt und einem Individualitätsberiff, der versucht, die Perspektive der Frauen miteinzubeziehen. Diskutiert werden die kollektive und die individuelle Identität und die gesellschaftliche Bedingtheit des Verständnisses von Identität. Vier verschiedene Inhalte feministischer Wirklichkeitsmaginationen werden beschrieben, die Material bieten für individuelle und kollektive Identitäten. Die Identität der Frauen hängt eng zusammen mit ihrer Autonomie. Es wird auf die sozialgeschichtlichen Voraussetzungen des Autonomiebegriffs eingegangen, die psychische Autonomie erläutert und das Alltagsverständnis von Autonomie beschrieben. (LF)
Junge Frauen in der Ehe und in der Lebensgemeinschaft: eine vergleichende Untersuchung
Titelübersetzung:Young women in marriage and in cohabitation relationships: a comparative study
Autor/in:
Pinther, Arnold
Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ); Leipzig, 1987. 51 S
Inhalt: Die Arbeit behandelt im Rahmen der Eheforschung Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Lebensformen Ehe und Lebensgemeinschaft bezüglich der Auffassungen junger Frauen. Die Daten stammen aus einer 1986 durchgeführten Befragung von Frauen im Alter zwischen 20 und 30 Jahren (N=1550) aus dem Bezirk Leipzig. Darunter befanden sich 1156 verheiratete Frauen, 216 Frauen, die einer Lebensgemeinschaft zugehören und 158 Frauen ohne festen Partner. Neben der sozialen und ökonomischen Situation (Erwerbstätigkeit, Einkommen, familiäre Verhältnisse, Wohnraum usw.) wurde die Zufriedenheit mit den Lebensverhältnissen (Wohnung, Umweltbedingungen, Arbeitsweg, Beruf, Freizeit für Kinder u.a.) der verheirateten, der in Lebensgemeinschaft lebenden und lediger Frauen näher analysiert. Darüberhinaus wurden Aussagen zum Kinderwunsch, zu den Partnerbeziehungen, zu Wertvorstellungen und Wertorientierungen, zum Gesundheitszustand, zur Empfängnisverhütung sowie zu Schwangerschaftsunterbrechungen von den zur Population gehörenden Frauen untersucht. Im Ergebnis stellte der Autor fest, daß sich eher eine Vorrangstellung verheirateter Frauen in der Gesellschaft ableiten läßt und sich keine Überlegenheit der Lebensgemeinschaft gegenüber der Ehe abzeichnet. (SD)
Schlagwörter:woman; Gesellschaft; society; soziale Position; social position; Ehe; marriage; nichteheliche Lebensgemeinschaft; domestic partnership; Alleinstehender; single; Partnerschaft; partnership; Lebensbedingungen; living conditions; Mutterschaft; motherhood; sozioökonomische Lage; socioeconomic position; DDR; German Democratic Republic (GDR); Sachsen; Saxony; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Bedingungen und Motivationen junger Frauen in ausgewählten Kreisen des Bezirkes Leipzig zu Fragen ihres Kinderwunsches: Erkundungsuntersuchung im Auftrag des Stellvertreters des Rates des Bezirkes und Vorsitzenden der Bezirks-Planungskommission Leipzig
Titelübersetzung:Conditions and motivations of young women in selected areas of the district of Leipzig regarding questions of their desire for children: information study
Herausgeber/in:
Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ)
Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ); Leipzig, 1987. 157 S
Inhalt: "Das Ziel dieser Untersuchung besteht darin, Bedingungen herauszufinden, die das unterschiedliche Fruchtbarkeitsniveau in den Kreisen Altenburg, Borna, Leipzig/Land, Oschatz und Torgau des Bezirkes Leipzig hervorgerufen haben." Im Rahmen der Untersuchung wurden auf postalischem Wege ca. 3000 Fragebögen an Frauen im Alter von 20 bis 35 Jahren in den genannten Kreisen versandt. Die Rücksendequote betrug 52 Prozent. Die Fragen betrafen u.a. die Wohnbedingungen, das Dienstleistungsangebot, den Kinderwunsch, Wertorientierungen und die Partnerschaft. Im Gesamtresumee wird konstatiert: "Eine Ausgeglichenheit des Verlaufes demographischer Prozesse ist in den untersuchten Territorien für die nahe Zukunft nicht zu erwarten." (psz)
Schlagwörter:DDR; German Democratic Republic (GDR); woman; Kinderwunsch; desire for children; junger Erwachsener; young adult; Motivation; motivation; Lebensbedingungen; living conditions; Wertorientierung; value-orientation; Fruchtbarkeit; fertility; Schwangerschaft; pregnancy; Wohnverhältnisse; housing conditions; Verhaltensmuster; behavior pattern
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Siedlungssoziologie, Stadtsoziologie
Probleme der Vereinbarkeit beruflicher und familiärer Aufgaben bei jungen Werktätigen: Forschungsbericht zur Studie: Leistung und Lebensweise junger Frauen in der DDR
Titelübersetzung:Problems with the compatibility between occupational and family tasks of young wage or salary earners: research report on the study: Performance and way of life of young women in the GDR
Autor/in:
Bertram, Barbara
Quelle: Zentralinstitut für Jugendforschung (ZIJ); Leipzig, 1987. 85 S
Inhalt: Dieser Bericht ist Bestandteil der Auswertungen zur Studie "Leistung und Lebensweise junger Frauen in der DDR". Die dargestellten Ergebnisse wurden von insgesamt 2188 Probanden gewonnen (junge Frauen und Männer sowie ältere Frauen). Einbezogen waren die Bezirke Karl-Marx-Stadt und Erfurt. Zum Zeitpunkt der Untersuchung, 1987, betraf die Problematik der Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Aufgaben 91,3 Prozent der arbeitsfähigen Frauen. Die Studie fragt nach dem Interesse der Männer am häuslichen Aufgabenbereich, dem Verständnis für die Aufgaben des Partners und den betrieblichen und familiären Voraussetzungen und Unterstützungsmaßnahmen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Es wird festgestellt, "daß es etwa 90 Prozent der Frauen gelingt, Beruf und Familie zu vereinbaren". Weiterhin erklärten sich zwei Drittel der Männer bereit, "notfalls zeitweilig Hausfrauentätigkeiten unter Verzicht auf Berufsarbeit zu übernehmen". (psz)
Schlagwörter:junger Erwachsener; young adult; woman; Beruf; occupation; Familie; family; Lebensweise; way of life; Koordination; coordination; Rollenverteilung; role distribution; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; soziale Faktoren; social factors
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung