Brauchen wir Eliteuniversitäten? : ein Beitrag zur institutionellen und sozialen Differenzierung des Hochschulwesens
Titelübersetzung:Do we need elite universities? : on the institutional and social differentiation of the university system
Autor/in:
Windolf, Paul
Quelle: Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, Jg. 6 (1986) H. 2, S. 239-263
Inhalt: "Das neue Hochschulrahmengesetz hat in der Bundesrepublik die Diskussion über den Strukturwandel im Hochschulwesen wieder belebt. Die Gründung von Privatuniversitäten war in einigen Fällen erfolgreich; die Herausbildung von 'Eliteuniversitäten' wird von nicht wenigen Politikern befürwortet. Der vorliegende Aufsatz untersucht, unter welchen Voraussetzungen und mit welchen Folgen Eliteuniversitäten sich in anderen Ländern (Frankreich, USA, Japan) durchgesetzt haben. Es wird die These vertreten, daß die Aufteilung des Hochschulwesens in einen Elite- und in einen Massensektor auch immer eine soziale Differenzierung der Studenten zur Folge hat. Differenzierungsprozesse im allgemeinbildenden Schulwesen und im Universitätssektor beeinflussen sich wechselseitig. Selektion, die im sekundären Schulwesen nicht stattfindet, wird häufig im Universitätssektor nachgeholt. Eliteuniversitäten üben auf den sekundären Sektor eine Sogwirkung aus und beschleunigen dort eine erneute Differenzierung. Die Bildungsexpansion ist nicht nur ein quantitatives Phänomen. Sie hat auch einen Strukturwandel an den Universitäten ausgelöst, von dem die Universitäten in der Bundesrepublik bisher allerdings weniger betroffen waren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In the Federal Republic of Germany a new law was enacted which among other issues recommends a more pronounced differentiation of German universities. Autonomy and efficiency are key words of the new philosophy of education. Competition is believed to reanimate an education system petrified in bureaucratic traditions and centralized state control. This paper looks at the causes and consequences of the process of differentiation in the university sector of various countries. Empirical data show that the social background of students enrolled at 'elite' or 'mass' institutions differs considerably regardless of whether we analyze French, American, or Japanese institutions. In many countries the expansion of the education system did not leave the structure of universities untouched. Given the fact that students are potential job seekers a constantly growing proportion of each cohort enrolled in universities has sharpened the competition among students. However, upper class students are much more prepared to meet the standards of elite universities. So far the German university sector is less differentiated than universities in the USA or Japan. Nevertheless, the new law might accelerate the structuring of German universities along lines of competition, performance, and social background." (author's abstract)
Könnte ein "Rosa-Rotes Teilzeitprogramm für Hochschullehrer" die Chancen für den wissenschaftlichen
Nachwuchs verbessern?
Titelübersetzung:Could a "Red-pink part-time program for university teachers" improve the chances for
the scientific successor generation
Autor/in:
Grottian, Peter
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 9 (1986) H. 1, S. 65-69
Inhalt: Ausgehend von der Unterrepräsentanz und Benachteiligung von Frauen an den bundesdeutschen
Universitäten, stellt der Autor das Modell des Teilzeit-Professors vor. Nach der vom
Kuratorium der FU-Berlin inzwischen beschlossenen und praktizierten Regelung und der
möglichen Erweiterung durch das Beamtenrechtsrahmengesetz (Juni 1984) bzw. die Landesgesetze,
können Hochschullehrer auf Antrag ihrer Dienstpflichten um ein Viertel, ein Drittel
oder um die Hälfte herabsetzen lassen. Die Herabsetzung bezieht sich gleichermaßen
auf Lehre, Forschung und Selbstverwaltung. Die Dauer der Teilzeitbeschäftigung beträgt
mindestens fünf und höchstens zehn Jahre. Die bisherige Praxis zeigt, daß die Möglichkeit
der Teilzeitprofessur zu wenig genutzt wird. (KP)
Berufungschancen künftiger Habilitanden im Fach Wirtschaftswissenschaften
Titelübersetzung:Chances of appeal of future graduates admitted for habilitation in the subject of economics
Autor/in:
Borchert, Manfred; Gülicher, Herbert
Quelle: Wirtschaftswissenschaftliches Studium : Zeitschrift für Ausbildung und Hochschulkontakt, Jg. 14 (1985) H. 8, S. 427-429
Inhalt: Der Autor beschreibt und kommentiert die Ergebnisse einer Umfrage bei den 65 Dekanen der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultäten im deutschprachigen Raum in den Winterssemestern 1978/1979, 1981/1982 und 1984/1985 zu den Berufsaussichten Habilitierter aus den wichtigsten Teilbereichen der Volkswirtschafts- und Betriebswirtschaftslehre. Aus der Altersstruktur der Hochschullehrer wird auf eine zunächst günstige, ab 1990 verschlechterte und ab 1995 stark ansteigende Tendenz der Berufsaussichten für Habilitierte geschlossen. (IAB)
Unterrepräsentanz von Frauen im Hochschulbereich : Antwort auf die kleine Anfrage - Drucksache 10/2533
Titelübersetzung:Underrepresentation of women in the academic sector : answer to the question - printed matter 10 / 2533
Herausgeber/in:
Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft
Quelle: Verhandlungen des Deutschen Bundestages / Drucksachen, (1985) Dr. 10/2805, 12 S.
Inhalt: Die Fragen befassen sich mit der Unterrepräsentanz von Frauen bei den wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren im allgemeinen und in den Fächern, in denen der Anteil weiblicher Studierender besonders hoch ist, ferner mit den Ursachen dafür. Außerdem wird die Unterrepräsentanz von Studentinnen in den Ingenieurwissenschaften und Naturwissenchaften, die Forschungsauftragsvorgabe an männliche und an weibliche Wissenschaftler sowie die Problematik einer Höchstaltersgrenze bei Stipendien und anderen Förderungsmöglichkeiten angesprochen. (IAB)
Quelle: Wirtschaft und Statistik, (1985) H. 2, S. 147-151
Inhalt: "Nach dem Hochschulstatistikgesetz erfaßt die amtliche Statistik seit 1980 jährlich die an Hochschulen im Bundesgebiet abgeschlossenen Habilitationen. Die Ergebnisse werden in der Gliederung nach Fachrichtungen erhoben; außerdem liegen Angaben über das Alter, das Geschlecht und die Staatsangehörigkeit der Habilitierten vor. In diesem Bericht werden die zuletzt für 1981 veröffentlichen Zahlen aktualisiert, wobei schwerpunktmäßig die Ergebnisse des Jahres 1983 dargestellt werden. An den Hochschulen im Bundesgebiet wurden 1983 953 Habilitationsverfahren abgeschlossen; das waren 61 weniger als im Vorjahr. Rund 7 v.H. der Habilitierten waren Frauen, 5 v.H. hatten eine ausländische Staatsbürgerschaft. Das durchschnittliche Habilitationalter war mit 38,8 Jahren um ein halbes Jahr höher als im Vorjahr." (Autorenreferat)
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1984) H. 2, S. 149-155
Inhalt: Die Autoren stellen Auszüge aus der Projektbeschreibung vor, das unter dem vorläufigen Titel "Die Beschäftigungssituation von Frauen als hauptberufliches wissenschaftliches Hochschulpersonal" in Zusammenarbeit mit dem Hochschulverband beim Bundesminister für Bildung und Wissenschaft als Forschungsprojekt beantragt worden ist. Hierzu gehören die Konzeption des Vorhabens, der Stand der Forschung, das Untersuchungsziel, eine inhaltliche Zusammenfassung und die Durchführung des Forschungsvorhabens, die in Form von drei ineinander verschränkten Hauptphasen konzipiert ist. Das geplante Forschungsvorhaben behandelt Fragen sowohl aus dem Bereich der Erforschung von Teilgruppen der Gesellschaft als auch der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Organisationssoziologie und Sozialisationstheorie. Zum einen soll eine allgemeine Bestandsaufnahme hinsichtlich der Repräsentanz von Frauen in den verschiedenen Kategorien des wissenschaftlichen Personals an Hochschulen in der Bundesrepublik durchgeführt werden, zum anderen sollen die geschlechtsbedingten Besonderheiten von Karriereverläufen untersucht und beides schließlich im Licht der Ergebnisse bereits abgeschlossener wissenschaftlicher Einzeluntersuchungen interpretiert werden. (ICK)
Als wäre es auch unser Ort : zur Situation von Frauen an der Hochschule
Titelübersetzung:As if it were our place, too : the situation of women at universities
Autor/in:
Meyer, Birgit
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1984) H. 2, S. 131-148
Inhalt: Die Autorin thematisiert die spezifischen Erfahrungen von Frauen im Wissenschaftsbetrieb und wie Frauen mit ihnen umgehen. Am Anfang steht eine kurze Situationsanalyse von Frauen an der Hochschule: die Lage von Studentinnen und Dozentinnen. Erörtert werden die internen und externen Faktoren für Behinderungen, die sie an der Universität erleben, sowie die geschlechtsspezifische Wahrnehmung des Sprachverhaltens in Seminaren. Anschließend werden Veränderungsmodelle und Forderungen nach qualifizierten Verbesserungen der Ausbildungs- und Berufssituation von Frauen an der Hochschule angesprochen, wie sie in der Bundesrepublik und in den USA entwickelt und z.T. durchgesetzt worden sind. Hierunter fallen vor allem die Diskussion um die inhaltliche, methodische und organisatorische Konzeption von Frauenstudien und Frauenforschung sowie die Quotierungsforderung, die auf eine geschlechtsparitätische Besetzung aller Positionen an der Hochschule bei gleicher oder ausreichender Qualifikation abzielt. Danach wird herausgestellt, was an den Veränderungsmodellen und Forderungen ungenügend ist. Abschließend folgt eine Skizzierung von Perspektivansätzen, Forderungen und offenen Fragen. Berufe, und dazu gehört auch die Wissenschaft, müssen sich nach Auffassung der Autorin im Prinzip, in Struktur, im Zeitmaß, in Einstellungsvoraussetzungen, Entlohnungsprinzipien und Aufstiegschancen in Richtung der Anerkennung des weiblichen Lebenszusammenhangs ändern. (ICK)
Quelle: Prisma : die Zeitschrift der Gesamthochschule Kassel, (1983) Nr. 31, S. 2-9
Inhalt: Die Verfasserinnen berichten über ein Gesprächsprojekt, an dem Studentinnen verschiedener Fachrichtungen der Gesamthochschule Kassel, eine Mitarbeiterin der Pressestelle und eine Mitarbeiterin des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung teilnahmen. Ziel des Projekts war es, aus der Sicht der Betroffenen einen Überblick über die spezifischen Probleme von Studentinnen mit Studieninhalten, Didaktik, frauenfeindlichen Einstellungen und Äußerungen an der Hochschule und Berufsperspektive zu geben. Behandelt werden die Chancen studierender Frauen an der Gesamthochschule Kassel insgesamt und ihre unterschiedliche Situation in "Frauenfächern" und "Männerfächern". Es wird nach der Möglichkeit "weiblicher Wissenschaft" in einzelnen Disziplinen gefragt und auf die vorherrschende frauenfeindliche "männliche Didaktik" hingewiesen. Abschließend werden Berufs- und Lebensperspektiven von Hochschulabsolventinnen diskutiert. (IB)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen, Studium und Studierende, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildungsarbeit mit Frauen : Anmerkungen zu Frauenseminaren an Hochschulen
Titelübersetzung:Educational activities with women : notes on women's studies at universities
Autor/in:
Kroemer, Barbara
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 1, S. 50-58
Inhalt: Der Beitrag informiert über die Entstehungsgeschichte und Arbeitsweise von Frauenseminaren an Hochschulen, die Reaktionen von außen, die Erwartungen und Umsetzungsprobleme seitens der Dozentinnen und Studentinnen sowie über Ziele und Perspektive von Frauenseminaren und der Frauenbewegung. Die angesprochenen Themen sind auch als Problempunkte in der Frauenforschung zu verstehen, die die Unsicherheit in bezug auf eine spezielle Theoriebildung für die Bildungsarbeit mit Frauen sowie auf die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit der Entwicklung einer frauenspezifischen Didaktik verdeutlichen. (HD)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Kampf gegen das "Old-Boy-System" : Frauen an der Hochschule
Titelübersetzung:Struggle against the "Old-Boy-System" : women at the universities
Autor/in:
Meyer, Birgit
Quelle: Psychologie heute, Jg. 10 (1983) H. 5, S. 60-61
Inhalt: Noch immer ist der Hochschulbereich fest in männlicher Hand: Die Bereitschaft der Abiturientinnen zu studieren sank stärker als bei den männlichen Abiturienten, die Fächerwahl erfolgt noch immer geschlechtsspezifisch, und in Forschung und Lehre sind Frauen unterrepräsentiert. Für Studentinnen kommen zum allgemein zunehmenden Konkurrenz- und Leistungsdruck wesentlich schlechtere Berufsaussichten und die subtile Diskriminierung durch männliche Dozenten und Kommilitonen. Das Argument, daß Frauen ja doch Kinder bekommen werden, ein Ausschluß aus dem "old-boy-system" (gegenseitiges Rezensieren, Zitieren etc. der männlichen Wissenschaftler) und schließlich ein Übergehen weiblicher Wissenschaftler bei Kongreßeinladungen sind Möglichkeiten des Ausschluß' weiblicher Konkurrenz an der Hochschule. Initiativen von Frauen an der Universität - Kontaktadressen werden genannt - fordern die "Anerkennung und Einbeziehung von Werten, die aus dem weiblichen Lebenszusammenhang hervorgehen". (CK)