"Gendered Organisations" : neuere Beiträge zum Verhältnis von Organisationen und Geschlecht
Titelübersetzung:Gendered organizations" : recent articles on the relationship between organizations and gender
Autor/in:
Wilz, Sylvia M.
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 11 (2001) H. 1, S. 97-107
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich mit folgenden Veröffentlichungen auseinander: Susan Halford/Mike Savagge/Anne Witz: Gender, careers and organisations. Current developments in banking, nursing and local governments, London 1997. Bettina Heintz/Eva Nadai/Regula Fischer/Hannes Ummel: Ungleich unter Gleichen. Studien zur geschlechtsspezifischen Segregation des Arbeitsmarkts, Frankfurt a.M. 1997. Günther Ortmann/Jörg Sydow/Klaus Türk (Hrsg.): Theorien der Organisation. Die Rückkehr der Gesellschaft, Opladen 2000. Christine Wimbauer: Organisation, Geschlecht, Karriere. Fallstudien aus einem Forschungsinstitut, Opladen 1999. Im Mittelpunkt der Rezension steht die "Gendered Organizations-Debatte", die den Blick auf asymmetrische geschlechtsspezifische Gesellschaftsverhältnisse in Bezug auf Organisationen richtet. Die Verfasserin zeigt, dass in der "Gendered Organizations-Debatte" eine systematische theoretische Ausarbeitung der Vielfalt empirisch belegter Phänomene und Prozesse noch aussteht. Zentrale Perspektiven einer solchen geschlechtsspezifischen Organisationsanalyse sind jedoch bereits erkennbar: der Blick auf Strukturgebundenheit und Konstruktionsprozesse in Organisationen, der Blick auf die kulturelle Ebene in Organisationen und der Blick auf Organisationen und Subjektivität. (ICE2)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Organisationskultur und Geschlechtergleichstellung : eine Typologie betrieblicher Geschlechterkulturen
Titelübersetzung:Organizational culture and gender equality : a typology of company gender cultures
Autor/in:
Liebig, Brigitte
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 18 (2000) H. 3, S. 47-66
Inhalt: "Seit einigen Jahren werden die Probleme der Gleichstellung der Geschlechter im Erwerbsleben vermehrt auf der Ebene der kulturellen Voraussetzungen der Organisationen thematisiert (z.B. Cockburn 1993, Itzin/ Newman 1995, Gherardi 1995, vgl. Müller 1999). An Konzepte der 'Organisationskultur', die in diesem Zusammenhang an Bedeutung gewinnen, wurden neben ersten Ansätzen (Ramsay/ Parker 1992, Harlow/ Hearn 1995, Kirsch-Auwärter 1995) bis heute dabei jedoch kaum Fragen zum betrieblichen Geschlechterverhältnis angeschlossen. Noch steht die Aufgabe aus, den 'Beitrag der Organisationskultur zur Konstruktion und Aufrechterhaltung männlicher und weiblicher Subjekte' (Mills 1989:30), das Verhältnis zwischen organisationskulturellen Bedingungen und der Geschlechtersegregation in den Organisationen zu erhellen. Ausgehend von dem hier konstatierten Forschungsbedarf stellt der vorliegende Beitrag Teilresultate einer Studie zur Diskussion, welche die Bedeutung von Organisationskulturen für Orientierungen zur Geschlechtergleichstellung am Beispiel wirtschaftlicher Unternehmen der Schweiz untersucht. Zunächst wird dazu auf der Basis einer Zusammenführung von Ansätzen der Organisationskulturforschung und der frauenbezogenen Organisationsanalyse eine Heuristik entwickelt, die der Untersuchung dieses Verhältnisses dient. Sodann wird mittels eines diskursanalytischen Verfahrens zur Interpretation kollektiver Orientierungen eine Typologie betrieblicher Geschlechterkulturen erstellt." (Autorenreferat)
Inhalt: "Geschlechterdifferenz und traditionelle, geschlechtsspezifische Arbeitsteilung werden in Literatur und Managementalltag kaum thematisiert. Der typische Manager bleibt ein Mann. Eine Vielzahl von neuen Organisations- und Managementkonzepten suggeriert mehr Beteiligung und Chancengleichheit von Frauen in Organisationen. Welche Perspektiven enthalten diese Konzepte für Frauen, wenn es um die Veränderung von Strukturen und zugleich der Machtverteilung geht? Mit diesem Ausschnitt der Diskussion zur Stellung der Frau zur Modernisierung der Gesellschaft befasst sich dieses Buch. Die Autorinnen, eine Gruppe von Frauen, die in Management, Fortbildung, Wissenschaft und Beratung über langjährige Praxis verfügen, sichteten und bewerteten im Rahmen eines Symposiums im Burckhardthaus die gängigen Konzepte. Leitbegriffe wie z.B. 'lernende Organisation', 'Lean Management', 'Systemische Organisationsentwicklung' und 'Coaching' werden fundiert aus der Perspektive von Frauen untersucht und in einen neuen konzeptionellen Zusammenhang gebracht." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Sigrid Düringer, Helga Riebe: Einführung (10-13); Ulla Regenhard: Abschied von der männlichen Organisation. Neue Organisationskonzepte und Geschlechterordnung (14-47); Sigrid Schneider-Grube, Hanna Zapp: Veränderungsstrategien - einmal Programm, einmal Prozess (48-66); Sigrid Düringer, Verena Krähenbühl: Qualität und Haltung am Beispiel von Lean Management und systemischer Organisationsentwicklung (67-82); Helga Riebe, Brigitte Sellach: Die lernende Organisation - Wunsch und Wirklichkeit (83-104); Gerhild Drasch, Herta Leistner: Perspektiven für Frauen in Organisationen - neue Organisations- und Managementkonzepte kritisch hinterfragt. Organisationsentwicklung von Frauen und für Frauen (105-116); Cornelia Edding: Chancenungleichheit zu Zeiten des Wandels (117-134); Christina von Passavant: Coaching für Führungsfrauen und Frauen in Schlüsselpositionen (135-149).
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Netzwerke und Organisationen
Dokumenttyp:Sammelwerk
Wie Organisationen Geschlecht organisieren : Geschlechterprogramme in Organisationen
Titelübersetzung:How organizations organize gender : gender programs in organizations
Autor/in:
Franke, Marion; Simöl, Inge
Quelle: Gender studies in den Sozial- und Kulturwissenschaften: Einführung und neuere Erkenntnisse aus Forschung und Praxis. Sabine Wesely (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2000, S. 280-315
Inhalt: Die Autorinnen werfen einen kritischen Blick auf Geschlechterprogramme in Organisationen, die sie als "Gerüst" formalisierter Regeln, Normen und Erwartungen begreifen, welche die koordinierten Handlungen und Beziehungen der Mitglieder und der Organisation unter dem Aspekt des Geschlechts regeln. Ihre Erkenntnisse und Thesen über Geschlechterprogramme sind im Rahmen einer ethnographischen Studie entstanden, die im Zeitraum von 1998 bis 1999 in neun Organisationen durchgeführt wurde. Die Kategorie "Geschlecht" wird in den Organisationen vorwiegend über Frauenförderung oder Gleichstellung thematisiert und viele Organisationen haben diese Programme als Prämissen im Sinne einer Chancengleichheitspolitik in ihre Unternehmenskultur eingebunden. Die Autorinnen geben einen Überblick über folgende Programme bzw. Leitbilder, die zurzeit in Organisationen aktuell sind und Aufschlüsse über eine bestimmte Sichtweise von Geschlecht geben: Chancengleichheit, Frauenförderung/Gleichstellung, Total E-Quality-Management, Managing Diversity, Geschlechterdemokratie, Gender Mainstreaming, Gender-Training und Mentoring. (ICI)