Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2006) H. 44/45, S. 32-38
Inhalt: "Die Merkmale des familiären Hintergrunds sind in Deutschland eng verknüpft mit der Bildungsbeteiligung und dem Kompetenzerwerb. Der Aufsatz plädiert vor diesem Hintergrund dafür, die frühkindliche Erziehung zu verbessern, den Ausbau der Ganztagsschulen voranzutreiben und Studiengebühren sozialverträglich auszugestalten." (Autorenreferat)
Konzept und zentrale Ergebnisse des Siebten Familienberichts
Titelübersetzung:Concept and main results of the Seventh Family Report
Autor/in:
Bertram, Hans
Quelle: Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Beiheft, (2006) 6, S. 55-65
Inhalt: "Dieser Beitrag fasst das Konzept und die zentralen Ergebnisse des siebten Familienberichts zusammen. Ein Überblick über bisherige Familienberichte und deren Wirkung wird vorangestellt. Familie wird nicht als fest stehende Institution verstanden, sondern sie wird erst durch die gemeinsamen Herstellungsleistungen ihrer Mitglieder zu einer Institution. Im internationalen Vergleich wird deutlich, dass alle europäischen Staaten ein Aufschieben der Reproduktionsphase aufweisen. Nur den Nordeuropäern ist es gelungen, diese zu verlängern und somit werden auch mehr Kinder geboren. Ein Dreiklang von Zeit-, Infrastruktur und Geldpolitik wird vorgeschlagen, um den Lebensverlauf so zu organisieren, dass sich Familiengründung, care für ältere Familienmitglieder und Weiterbildung einbauen lassen (Erwerbslebenszyklusmodell). Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Gleichheit zwischen den Geschlechtern. Eine regional differenzierte Darstellung der demographischen Entwicklung ermöglicht ein realistisches Bild von familiären Lebenslagen in Deutschland. Die Sachverständigenkommission schlägt vor, dass der Staat, die Tarifparteien, das Bildungssystem, Kommunen und Familien zusammenarbeiten, um das Erwerbslebenszyklusmodell zu realisieren. Finanzielle Transfers sollen transparent gestaltet und in Abhängigkeit von der Familienphase geleistet werden, wie beispielsweise das Elterngeld." (Autorenreferat)
Inhalt: "This contribution summarizes the concept and the central results of the seventh Family Report. The article begins with an overview of the previous family reports and their impact. In the most recent report, the family is not conceived of as a given institution, but instead as an institution, which emerges by the collective integrative action of its members. An international comparison shows that a postponement of the reproduction phase is evident in all European countries. Singularly, the northern Europeans have managed to compensate for this by extending this phase and, here, more children are born than elsewhere. A policy triad based on timecentered policies and policies for infrastructure and finance is suggested to facilitate an organization of the life-course in such a way that founding a family, caring for older family members and further education are feasible (model for life-cycle of working life). Of particular importance in this context is a gender balance. A regional presentation of demographic developments in Germany facilitates a realistic evaluation of family situations in Germany. The Commission of Experts recommends that the state, the tariff partners, the education system, local authorities and families work together to realize an optimal life-cycle for a working life. Financial transfers should be designed to be transparent and be allocated subject to the phase of a family's development, as, for example, with child benefit." (author's abstract)
Quelle: Zeitschrift für Wirtschaftspolitik, Jg. 54 (2005) H. 2, S. 139-159
Inhalt: Der Beitrag behandelt die Beziehungen zwischen zwei Politikbereichen, deren Aufgabe es ist, Wohlstand und wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Der mit der gegenwärtigen Bevölkerungsentwicklung in Deutschland einhergehende demographische Wandel wird nach allgemeiner Auffassung das Wirtschaftswachstum negativ beeinflussen. Ein Weg dieses Problem anzugehen, besteht darin, eine Familienpolitik zu entwerfen, die die demographischen Entwicklungen berücksichtigt und junge Leute zur Familiengründung ermutigt. Eine zweite wichtige Determinante zukünftigen Wohlstandes ist die Ausbildung von Humankapital. Der Beitrag analysiert die Maßnahmen, die zu einer Vernetzung von Familienpolitik und der Ausbildung von Humankapital führen sollen. Dabei gilt die besondere Aufmerksamkeit den Links und Synergieeffekten zwischen beiden Politikvariablen. (IAB)
Inhalt: "This article addresses the relationship between two policies that are to ensure wealth and economic growth: family policy and educational policy. Current demographic changes in Germany are widely expected to have a negative impact on economic growth. One way to tackle this problem is to devise a family policy that takes into account current demographic developments and encourages young people to set up a family of their own. A second major determinant of future wealth is the formation of human capital. This article analyzes measures relating to both family policy and human capital formation. Particular attention is devoted to links and synergetic effects between the two policy variables." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildungsbezogene Unterschiede des Kinderwunsches und des generativen Verhaltens : eine kritische Analyse der Opportunitätskostenhypothese
Titelübersetzung:Education-related differences in the desire for children and generative behavior : a critical analysis of the opportunity cost hypothesis
Autor/in:
Klein, Thomas; Eckhard, Jan
Quelle: Generatives Verhalten und Generationenbeziehungen: Festschrift für Bernhard Nauck zum 60. Geburtstag. Anja Steinbach (Hrsg.), Bernhard Nauck (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2005, S. 151-174
Inhalt: Die Autoren gehen der Frage nach, warum die Fertilität in Deutschland kontinuierlich sinkt, obwohl die Kinderwünsche von Frauen und Männern auf hohem Niveau konstant bleiben. Sie analysieren erstmals das meist nur unter Bezug auf objektive Faktoren untersuchte familienökonomische Handlungsmodell des generativen Verhaltens unter Einbeziehung von subjektiven Einstellungen, Orientierungen und Motiven. Sie überprüfen auf der Grundlage von Paneldaten aus den Erhebungen des Familiensurveys von 1988, 1994 und 2000, ob sich die mit objektiven Faktoren - insbesondere des Bildungsniveaus - assoziierten Beweggründe auf der subjektiven Seite wieder finden lassen und tatsächlich für das generative Verhalten entscheidend sind. Sie stellen zunächst fest, dass sich die bekannten Zusammenhänge zwischen dem Bildungsniveau der Frau und der Familiengründungsrate bzw. der Kinderlosigkeit auch im Familiensurvey widerspiegeln. Des weiteren wird festgestellt, dass die Wahrnehmung beruflicher Opportunitätskosten sich nicht signifikant zwischen den einzelnen Bildungsgruppen unterscheidet. Jedoch unterscheiden sich die Bildungsgruppen hinsichtlich der Einschätzung des Nutzens, den sie durch Kinder erlangen können. Diese Befunde weisen den Autoren zufolge darauf hin, dass die Auswirkungen familienpolitischer Maßnahmen zur Reduzierung der Opportunitätskosten auf die Familiengründungsbereitschaft oftmals überschätzt werden. (ICI2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender-Datenreport : 1. Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundesrepublik Deutschland - im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Titelübersetzung:Gender Data Report : annotated data report on equality between women and men in the Federal Republic of Germany
Inhalt: "Im kommentierten Datenreport zur Gleichstellung von Frauen und Männern wird vorhandenes Datenmaterial zur sozialen Lage und zur Lebensführung von Frauen und Männern zusammengetragen, ausgewertet und interpretiert. Der Blick wird nicht nur auf die Benachteiligungen von Frauen, sondern auch auf die von Männern gerichtet. Der Bericht soll eine Grundlage für eine an aktuellen Zahlen orientierte politische Debatte bieten. Er wird sich selbst mit politischen Stellungnahmen aber zurückhalten. Die Bundesregierung wird den gesamten Report politisch kommentieren. Der Report rückt jene Problembereiche in den Mittelpunkt, denen seit Jahrzehnten das Bemühen um Gleichstellung in allen EU-Staaten gilt. Er will aber auch für einige bisher wenig beachtete Probleme sensibilisieren. Die Gleichstellung im Beruf hat in diesem Report ein großes Gewicht; so wird im Kapitel 2 die Integration der Geschlechter in den Arbeitsmarkt genauer analysiert, das Kapitel 5 präsentiert Daten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Kapitel 3 befasst sich mit den Unterschieden zwischen den Erwerbseinkommen von Frauen und Männern. Das Kapitel 4 dieses Datenreports wird sich mit der Vielfalt von Lebens- und Familienformen befassen und wird Gleichstellungsprobleme herausarbeiten, die sich im Rahmen verschiedener Lebensformen, dem allein Leben, den Partnerschaften und den Eltern-Kind- Gemeinschaften ergeben. Der Europäische Rat von Barcelona hat 2002 den hohen Stellenwert, den die Vereinbarkeitspolitik in der europäischen Beschäftigungsstrategie hat, noch einmal bestätigt. Den Problemen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird hier in Kapitel 5 nachgegangen. Es wird geprüft, in welchem Umfang inzwischen auch Frauen mit kleinen Kindern in Deutschland erwerbstätig sind und wie erwerbstätige Paare mit Kindern Hausarbeit und Kinderbetreuung unter sich aufteilen. Zudem wird dargestellt, welche Erwartungen auch heute noch an die Präsenz junger Mütter zu Hause gestellt werden und wie sich junge Paare selbst die Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit vorstellen. Ferner wird untersucht, wie gewünschte und realisierte Erwerbsmuster voneinander abweichen und welche Kinderbetreuungsangebote Eltern zur Verfügung stehen. Neben einer ausgewogeneren Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben und an der Familienarbeit wird international und national auch eine angemessene Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen in der Politik angestrebt. Daten zu dieser Entwicklung finden sich in einem eigenständigen Kapitel über politische Partizipation und bürgerschaftliches Engagement (Kapitel 6). Weitere Aufmerksamkeit verdienen im Bericht die Themen Gesundheit und Behinderung von Frauen und Männern, sind doch mit gesundheitlicher Beeinträchtigung und Behinderung oft besondere Formen der sozialen Ausgrenzung verbunden. Diese können im Leben von Frauen und Männern auf unterschiedliche Weise relevant werden (Kapitel 8 und 9). Schließlich wird im Datenreport mit einem eigenständigen Kapitel dem langjährigen Bemühen der EU, Gewalt im Geschlechterverhältnis sichtbar zu machen und der Gewalt präventiv zu begegnen, Rechnung getragen. Besondere Aufmerksamkeit erlangten auf europäischer Ebene die häusliche Gewalt gegen Frauen und der Menschen-(Frauen)-handel. Neben den genannten Problembereichen findet im Datenreport auch das breite Spektrum der Gewalt im öffentlichen Raum (Körperverletzung, Totschlag, Raub und Mord) Beachtung, von dem Männer im Durchschnitt häufiger als Frauen betroffen sind (Kapitel 10). Auch wenn der Report in vielen Feldern - der gesellschaftlichen Situation entsprechend - Benachteiligungen von Frauen konstatiert, zeigt er doch auch Benachteiligungen von Jungen bzw. Männern auf. Der Datenreport wurde in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt erstellt, das für die Forschungsgruppe am DJI Sonderauswertungen aus dem Mikrozensus und der Bevölkerungsstatistik vornahm, soweit die Daten noch nicht allgemein zugänglich waren." (Textauszug)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Statistik und statistische Daten, Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Eliten in Deutschland : Rekrutierungswege und Karrierepfade
Titelübersetzung:Elites in Germany : recruitment methods and career paths
Autor/in:
Hartmann, Michael
Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte : Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, (2004) B 10, S. 17-24
Inhalt: "In den vergangenen zwanzig Jahren ist eine allmähliche Öffnung der deutschen Eliten für Frauen zu verzeichnen. Nur in den Topetagen der Wirtschaft bleibt der Elitennachwuchs männlich. Eine soziale Öffnung gibt es dagegen nicht. Die Eliten rekrutieren sich nach wie vor weit überproportional aus dem Bürgertum. Die Lebensläufe von 6 500 größtenteils männlichen Promovierten zeigen, dass die soziale Herkunft nicht nur vermittelt über die Selektionsmechanismen des Bildungssystems, sondern auch ganz direkt den Zugang zu den Eliten bestimmt. Die Bildungsexpansion hat daher zwar zu einer sozialen Öffnung der Hochschulen geführt, die soziale Rekrutierung der Eliten aber ist unverändert geblieben." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Elite; Rekrutierung; Karriere; soziale Herkunft; Bürgertum; politische Elite; Wirtschaftselite; Bildungsverlauf
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung
Life Long Learning und Geschlecht : Evaluation des SeniorInnenstudiums an der Universität Wuppertal
Titelübersetzung:Lifelong learning and gender evaluation of academic studies for senior citizens at the University of Wuppertal
Autor/in:
Sagebiel, Felizitas
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 22 (2004) H. 4, S. 92-109
Inhalt: "Der Beitrag beschreibt und reflektiert Geschlechterperspektiven auf das Wuppertaler SeniorInnenstudium. Empirische Grundlage ist eine mit Drittmitteln finanzierte 3-jährige Evaluationsuntersuchung, die bis 1999 durchgeführt wurde. Neben sozialdemografischen Daten wurden Studierverhalten und Studiengewinn mit Tätigkeitsperspektiven erfasst. Die empirischen Ergebnisse werden mit Hilfe gerontologischer und Bildungstheorien reflektiert, die selber wiederum auf der Folie von Geschlechterstudien gespiegelt werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:alter Mensch; Studium; lebenslanges Lernen; Nordrhein-Westfalen; Evaluation; Bildungsmotivation; Lebenssituation; Alter
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung, Demographie und Bevölkerungsfragen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Sozialer Abstieg in akademischen Familien : Lebensverlaufsformen, Geschwisterpositionen und familiäre Generationenbeziehungen
Titelübersetzung:Drop in social status in academic families : life course forms, standpoints of brothers and sisters, and generation relationships in families
Autor/in:
Schmeiser, Martin
Quelle: Generation und Ungleichheit. Marc Szydlik (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Reihe "Sozialstrukturanalyse"), 2004, S. 214-242
Inhalt: "Statistischen Untersuchungen zufolge ist es gar nicht so selten, dass Söhne und Töchter aus Akademikerfamilien eine ihren Eltern vergleichbare soziale und berufliche Position nicht erreichen. Doch ist wenig bekannt darüber, welche Verlaufsformen diese Abstiege nehmen. Der Aufsatz stellt drei typische Lebensverlaufsformen des Abstiegs vor. Es wird dabei gezeigt, wie einzelne Geschwisterpositionen und verschiedene Formen familiärer Generationenbeziehungen die Verlaufsformen mitbestimmen. Dargestellt wird das Hin- und Herpendeln zwischen Herkunfts- und Abstiegsmilieu des Erstgeboren, das frühe Ausscheren aus der akademischen Normalbiographie in Gestalt eines 'Ausstiegs' des in der Mitte Geborenen sowie der möglichst lang hinausgezögerte, abrupt erfolgende Abstieg des Letztgeborenen. Die Distanzierung von den Statusreproduktionserwartungen des Herkunftsmilieus fällt den in der Mitte Geborenen am leichtesten, während die Erst- und Letztgeborenen sich nur schwer von der Hypothek elterlicher Reproduktionserwartungen lösen können." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Missratene" Söhne und Töchter : Verlaufsformen des sozialen Abstiegs in Akademikerfamilien
Titelübersetzung:"Failed" sons and daughters : progressive forms of social decline in academics' families
Autor/in:
Schmeiser, Martin
Quelle: Konstanz: UVK Verl.-Ges., 2003. 265 S.
Inhalt: Der Verfasser legt Ergebnisse einer explorativen qualitativen Studie vor, bei der zur Erfassung von Verlaufsformen des intergenerationellen sozialen Abstiegs biographische Interviews mit Absteigern und Absteigerinnen durchgeführt und die Einzelfallstudien typologisch kondensiert wurden. Folgende Typen werden unterschieden: (1) der möglichst lang hinausgezögerte, abrupt erfolgende Abstieg; (2) das frühe Ausscheren aus der akademischen Normalbiographie; (3) marginale Positionierung; (4) berufsbiographische Ambitendenz bei heterogener sozialer Herkunft und Scheidung. Für jeden Typ werden jeweils biographische Anamnese, Familienverhältnisse und Konsequenzen des sozialen Abstiegs behandelt. Ein eigenes Kapitel ist den Besonderheiten des sozialen Abstiegs bei Frauen gewidmet. (ICE2)
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Monographie
The high fertility of college educated women in Norway : an artefact of the separate modelling of each parity transition
Titelübersetzung:Die hohe Fertilität bei Frauen mit Hochschulabschluss in Norwegen : ein Artefakt der getrennten Modellierung jedes Paritätsübergangs
Autor/in:
Kravdal, Oystein
Quelle: Demographic Research, Vol. 5 (2001) Art. 6, S. 186-216
Inhalt: Hochschulbildung hat eine positive Auswirkung auf Geburtenraten und den Abstand seit der vorangegangen Geburt, so besagen es Modelle, die separat für die zweite und dritte Geburten geschätzt wurden. Es gibt auch Anzeichen für solche Effekte bezogen auf die Erstgeburtsrate, für Frauen Ende 20 und in den 30er Jahren. Die hohe Fertilität bei gut ausgebildeten Frauen kann möglicherweise durch die sozioökonomischen Faktoren oder Einstellungen erklärt werden, kann aber ebenso gut ein Resultat von Selektion sein. Wenn alle drei Paritätsübergänge gemeinsam mit einem allgemeinen unbeobachteten Faktor modelliert werden, treten negative Effekte des Bildungsniveaus in Erscheinung. Im Ganzen betrachtet sind die Effekte für die Frauen weniger negativ, die in den fünfziger Jahren geboren sind als für die, die in den vierziger Jahren oder späten dreißiger Jahre geboren wurden. Die Kohorten der fünfziger Jahre zeigen pädagogische Differentiale in der abgeschlossener Fertilität, die ziemlich klein sind und in hohem Grade von einem höheren Anteil kinderloser Frauen unter den gut ausgebildeten Frauen stammen. Zweit-Geburtsraten sind für Frauen mit Hochschulabschluss genau so hoch wie für andere Frauen, und die Dritt-Geburtsraten unterscheiden sich sehr wenig. Dies reflektiert schwach die negativen Nettoeffekte der Ausbildung nach der ersten Geburt und die Nebenwirkungen, die vom höheren Alter bei der ersten Geburt herrühren und durch differentiale Selektivität der früheren Paritäts-Übergänge ausgeglichen werden. (ICDÜbers)
Inhalt: "College education has a positive impact on birth rates, net of age and duration since previous birth, according to models estimated separately for second and third births. There are also indications of such effects on first-birth rates, in the upper 20s and 30s. Whereas a high fertility among the better-educated perhaps could be explained by socioeconomic or ideational factors, it might just as well be a result of selection. When all three parity transitions are modelled jointly, with a common unobserved factor included, negative effects of educational level appear. On the whole, the effects are less clearly negative for women born in the 1950s than for those born in the 1940s or late 1930s. The cohorts from the 1950s show educational differentials in completed fertility that are quite small and to a large extent stem from a higher proportion of childlessness among the better-educated. Second-birth progression ratios are just as high for the college educated as for women with only compulsory education, and the third-birth progression ratios differ very little. This reflects weakly negative net effects of education after first birth and spill-over effects from the higher age at first birth, counterbalanced by differential selectivity of earlier parity transitions." (author's abstract)