Identitätsgewinnung durch Frauengeschichte - Gefahren, Grenzen, Möglichkeiten
Titelübersetzung:Establishment of identity by women's history - risks, limits, possibilities
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: Geschichtsdidaktik : Probleme, Projekte, Perspektiven, Jg. 10 (1985) H. 2, S. 117-128
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Inhalt: In dem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, ob "angesichts des gegenwärtigen Standes der Frauengeschichtsforschung und der feministischen Theoriebildung" das "Lernziel der individuellen und sozialen Identitätsbildung" im Geschichtsunterricht einlösbar ist. Dazu wurden zunächst die Begriffe "Feminismus", "weibliche Produktionsweise" und "weibliche Kultur" als Elemente einer feministischen Theoriebildung diskutiert. Dann wurden "im Umgang mit neueren Ansätzen in der Frauengeschichtsforschung, vor allem mit den ethnologischen Forschungen, der Kontroverse um die Stellung der Frau im Mittelalter und der 'Neuentdeckung' der Volkskultur der frühen Neuzeit Spuren einer identitätsstiftenden Frauengeschichte und einer feministischen Geschichtstheorie" nachgegangen. Die Autorin kommt zu dem Schluß, daß bestimmte historische Wertsysteme gekoppelt sind mit jeweils bestimmten historischen Produktionsweisen. Unter diesem Aspekt kann von einer "feministischen Produktionsweise im Kapitalismus" gesprochen werden, "der eine Handlungslogik von erstaunlicher Kraft und Kontinuität zukommt, die für die Aufrechterhaltung unserer Gesellschaft, zugleich aber auch für die Überwindung der Dominanz von kapitalistischen und patriarchalischen Normen in dieser Gesellschaft von Bedeutung ist." In diesem Sinne hat die Aufdeckung von Normen und Werten in der Frauengeschichte identitätsstiftende Funktion im Geschichtsunterricht. (AG)
Schlagwörter:Feminismus; Theoriebildung; Lernziel; Identitätsbildung; Geschichtsunterricht; Frauenforschung; Geschichtswissenschaft; Didaktik
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women's studies and men's careers : how the 'social problem' of women in education maintained the academic status of men
in the 1970s
Autor/in:
Stein, Sandra L.; Lockhead, Marlene E.
Quelle: 6.2 (1984) , S. 203-210
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Schlagwörter:Studium; Karriere; Geschlechterverhältnis; Hierarchie; Frauenforschung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Nicht gesellschaftsfähig? : Frauen - Gewerkschaften - Wissenschaft
Titelübersetzung:Not acceptable in good society? : women - trade unions - science
Herausgeber/in:
Steffen, Margret; Burian, Carmen; Griechen-Hepp, Karin; Hens, Doris
Quelle: spw - Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Jg. 6 (1983) H. 21, S. 470-477
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Inhalt: In dem Aufsatz wird der Frage nach der Bedeutung der gewerkschaftlichen Forderung nach "Wissenschaft in gesellschaftlicher Verantwortung" für die Entwicklung von Fragestellungen und Handlungsstrategien, die den weiblichen Arbeits- und Lebenszusammenhang einbeziehen, nachgegangen. Dabei stützen sich die Autorinnen auf Ergebnisse und methodische Ansätze der Frauenforschung. Es wurden Situation der Frauenforschung und deren Ergebnisse aus der Auseinandersetzung mit der Wissenschaft dargestellt, implizit frauendiskriminierende Elemente in der gewerkschaftlichen Forderung nach arbeitnehmerorientierter Wissenschaft aufgezeigt und auf Probleme der Institutionalisierung von Frauenforschung und arbeitnehmerorientierter Wissenschaft an Universitäten eingegangen. Trotz vieler Parallelen zwischen den Ansätzen der Frauenforschung und der arbeitnehmerorientierten Wissenschaft werden gewerkschaftlich postulierte Strategien dem Ziel der Aufhebung geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung als Grundlage weiblicher Diskriminierung nicht gerecht. Dennoch wird von den Autorinnen auf die Notwendigkeit der Zusammenarbeit von Gewerkschaften und Frauenforscherinnen hingewiesen, da Gewerkschaften als anerkannte politische Institutionen im Gegensatz zur Frauenforschung über Durchsetzungsmöglichkeiten von Forschungsinteressen und -vorhaben verfügen. (AG)
Schlagwörter:Gewerkschaft; Wissenschaftspolitik; Frauenforschung; Arbeitnehmer
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildungsarbeit mit Frauen : Anmerkungen zu Frauenseminaren an Hochschulen
Titelübersetzung:Educational activities with women : notes on women's studies at universities
Autor/in:
Kroemer, Barbara
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 1, S. 50-58
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Inhalt: Der Beitrag informiert über die Entstehungsgeschichte und Arbeitsweise von Frauenseminaren an Hochschulen, die Reaktionen von außen, die Erwartungen und Umsetzungsprobleme seitens der Dozentinnen und Studentinnen sowie über Ziele und Perspektive von Frauenseminaren und der Frauenbewegung. Die angesprochenen Themen sind auch als Problempunkte in der Frauenforschung zu verstehen, die die Unsicherheit in bezug auf eine spezielle Theoriebildung für die Bildungsarbeit mit Frauen sowie auf die Möglichkeit bzw. Notwendigkeit der Entwicklung einer frauenspezifischen Didaktik verdeutlichen. (HD)
Schlagwörter:Theoriebildung; Bildungsarbeit; Fachdidaktik; Frauenbewegung; Frauenforschung; Zielsetzung
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Weibliche Praxis und HERRschende Wissenschaft?
Autor/in:
Sellach, Brigitte; Reinbold, Brigitte
Quelle: Widersprüche : Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, 3 (1983) 6, 6 S
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Inhalt: "In den Überlegungen dieses Beitrages zum Verhältnis von weiblicher Praxis und Wissenschaft ging es uns nicht primär darum, die im Rahmen der Diskussion der autonomen Frauenbewegung bisher entwickelten Positionen einer feministischen Wissenschaft aufzubereiten. Als 'Theoriearbeiterinnen' im Bereich Sozialarbeit/ Sozialforschung geht es uns vielmehr darum, auf die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit Wissenschaft im Zusammenhang mit der Beschreibung von Praxisfeldern in der Sozialarbeit/ Sozialpädagogik, in der gerade die Möglichkeit von 'Emanzipationsentwürfen im Beruf' (erstes Exposee der Redaktionsgruppe) thematisiert werden soll, hinzuweisen.
Wir meinen, dass die Chancen und Schwierigkeiten individueller und kollektiver weiblicher Emanzipationsentwürfe mit männlicher Theorie und Politik nicht konstruktiv zu fassen sind. Wenn vielmehr die Einschätzung weiblicher Praxis weiterhin männlicher Theorie überlassen bleibt, hat dies entscheidende Konsequenzen für die individuellen und kollektiven Möglichkeiten von Frauen, ihre Probleme im Zusammenhang mit häuslicher und außerhäuslicher Erwerbstätigkeit zu bewältigen und mögliche politische Lösungsperspektiven für eine weibliche Lebensplanung zu entwickeln.
Im Folgenden wollen wir an drei zentralen Begriffen traditioneller Wissenschaftstheorie die patriarchalen Strukturen herrschender Wissenschaft nachzeichnen, aber auch in dieser Auseinandersetzung mögliche Konsequenzen für die Entwicklung feministischer Wissenschaft benennen." (Textauszug)
Schlagwörter:Frauenbewegung; social work; Objektivität; Praxis; subjectivity; objectivity; Subjektivität; culture; nature; emotionality; man; social pedagogy; reason; women's movement; Sozialarbeit; practice; Sozialpädagogik; Frauenforschung; Natur; science; women's studies; Emanzipation; Wissenschaftstheorie; Emotionalität; woman; Mann; emancipation; Kultur; philosophy of science; Vernunft
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Hälfte des Kuchens oder die ganze Bäckerei? : Frauen in den Wissenschaften formulieren ihre Ansprüche nicht mehr nur auf dem Papier
Titelübersetzung:Half the cake or the whole bakery? : women in sciences no longer just formulate their claims on paper
Autor/in:
Bock, Ulla; Schmerl, Christiane
Quelle: Psychologie und Gesellschaftskritik, Jg. 7 (1983) H. 2/3, S. 111-122
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Inhalt: Die Autorinnen beschreiben 19, von 1976 bis 1982 entstandene Organisationen von und für Frauen im Bereich Wissenschaft, Bildung und Aufklärung. Sie dienen der Förderung des Selbst- und gesellschaftlichen Bewußtsein der Frauen, ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung und der Anerkennung von Frauen als Subjekt und Objekt von Wissenschaft. Feministische Wissenschaft wird nicht gefördert und bedarf des persönlichen Engagements und unbezahlter Arbeit von Frauen. (HD)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenorganisation; Wissenschaftler; Akademikerin; Frauenforschung; Frauenbewegung; Förderung
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauengrundstudium, Zürich
Titelübersetzung:Basic studies of women, Zurich
Autor/in:
Birchler, Irma; Reck, Fränzi; Schläpfer, Ruth
Quelle: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, Vol. 8 (1982) Nr. 2, S. 341-342
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Inhalt: Der Artikel beschreibt die Probleme, die sich bei der Einbeziehung der Frauenbewegung in den universitären Bereich ergeben. Ausgehend vom Aufbau eines Frauengrundstudiums in Zürich werden die Faktoren, die sich hemmend bzw. verhindernd auf die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Frauenbewegung auswirken, dargestellt. Als Hauptproblem zeigt sich die Theoriefeindlichkeit der Frauenbewegung einerseits und die Frauenfeindlichkeit bestehender Theorien andererseits. Es verhindert die Anerkennung und Verwertbarkeit der Arbeit im Frauengrundstudium und führt zu distanzierten Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden. (HD)
Schlagwörter:Wissenschaftsverständnis; Frauenbewegung; Frauenfeindlichkeit; Frauenforschung; Studium; Theorie-Praxis; Wissenschaftsbetrieb
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauengeschichte zwischen Wissenschaft und Ideologie: zu einer Kritik von Annette Kuhn
Autor/in:
Kocka, Jürgen
Quelle: Geschichtsdidaktik : Probleme, Projekte, Perspektiven, 7 (1982) 1, S 99-104
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Schlagwörter:woman; Sozialgeschichte; social history; Geschichtswissenschaft; science of history; Ideologie; ideology; Geschlechtsrolle; gender role; Geschlechterverhältnis; gender relations; Frauenforschung; women's studies; Geschlechterforschung; gender studies; Wissenschaftsverständnis; understanding of science; Forschungsansatz; research approach; historische Sozialforschung; historical social research
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Noch einmal: Frauengeschichte zwischen Wissenschaft und Ideologie; zu A. Kuhns "Polemische Anmerkungen"
Autor/in:
Kocka, Jürgen
Quelle: Geschichtsdidaktik : Probleme, Projekte, Perspektiven, 7 (1982) 3, S 329-330
Details
Schlagwörter:woman; Sozialgeschichte; social history; Geschichtswissenschaft; science of history; Ideologie; ideology; Geschlechtsrolle; gender role; Geschlechterverhältnis; gender relations; Frauenforschung; women's studies; Forschungsansatz; research approach; Erkenntnisinteresse; cognitive interest; historische Sozialforschung; historical social research; Wissenschaftsverständnis; understanding of science
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Wissenschaftssoziologie, Wissenschaftsforschung, Technikforschung, Techniksoziologie
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Women's History in den Vereinigten Staaten
Titelübersetzung:Women's history in the United States
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: Geschichte und Gesellschaft : Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft, Jg. 7 (1981) H. 1, S. 347-363
Details
Inhalt: Frauengeschichtsschreibung (Women's History) in den USA wird von ihren Anfängen Ende der 60er Jahre bis zur Gegenwart beschrieben. Von der ursprünglich isolierten Betrachtung der Frau hat sie sich zu einer neuen Geschichtsschreibung entwickelt, die eng mit der Sozialgeschichtsschreibung (New Social History) verbunden ist. Verschiedene Forschungsrichtungen und Forschungsansätze werden skizziert. "In der Forschungspraxis präsentiert sich Women's History also mit einem breiten Spektrum der Themen und Methoden. Die empirischen Anstrengungen konzentrieren sich derzeit vor allem darauf, aus der Perspektive eine bisher unbekannte Geschichte, d. h. die Geschichte einer separaten 'Women's Culture', überhaupt erst einmal sichtbar zu machen. Dieses Vorhaben ist als aufwendiges Forschungsprogramm konzipiert. Physis, Psyche, Sexualität, Verhalten, Aktivitäten, Erfahrungen, Bewußtsein, Macht, Rechte und Räume von Frauen werden nicht nur gemäß den zumeist von Männern formulierten Zuschreibungen historisch erforscht, sondern auch ... als historisch spezifische Wirklichkeit von Frauen unterschiedlicher Klassen und Schichten." (KE)
Schlagwörter:Nordamerika; Frauenforschung; Geschichtswissenschaft; USA; Forschungsansatz; Forschungsschwerpunkt; Methode
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz