Gender, reflexivity, and positionality in male research in one's own community with filipino seafarers' wives
Titelübersetzung:Gender, Reflexivität und Positionalität als Forscher in der eigenen Gemeinschaft mit Frauen philippinischer Seeleute
Autor/in:
Galam, Roderick G.
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 3, 26 S
Inhalt: In diesem Beitrag reflektiere ich epistemologische, methodologische und ethische Fragen, die aus einer Cross-Gender-Forschung (als Forscher mit weiblichen Studienteilnehmerinnen) in meinem eigenen Herkunftsland erwuchsen. Ich beschäftige mich auch mit Fragen der Analyse und Repräsentation, die mit der Gender-Perspektive in dieser Untersuchung zum Leben und zu den Alltagserfahrungen dieser zuhause gebliebenen Frauen philippinischer Seeleute einhergingen. Vier miteinander verbundene Ebenen der Reflexivität werden erörtert: theoretische Reflexivität, Gender und Beziehungen im Untersuchungsfeld, Positionalität und die Insider-/Outsider-Dynamik sowie Repräsentation. Am Ende reflektiere ich ethische Verpflichtungen, die mit Forschung in der eigenen Gemeinschaft verbunden sind und Konsequenzen hieraus auf Fragen der Repräsentation. (Autorenreferat)
Inhalt: This article reflects on the epistemological, methodological, and ethical issues related to undertaking a cross-gender research (male researcher with female participants) in one's own community. It also examines issues of analysis and representation germane to taking a gendered perspective in this study of the lives and experiences of left-behind women. The article frames the discussion of these issues within four interrelated sites or levels of reflexivity: theoretical reflexivity, gender and fieldwork relations, positionality and the insider/outsider dynamic, and representation. The conclusion reflects on the ethical obligation a researcher conducting a study in one's own community bears and the consequences of this ethical burden on representation. (author's abstract)
Life narratives, common language and diverse ways of belonging
Titelübersetzung:Biografische Erzählungen, gemeinsame Sprache und multiple Zugehörigkeiten
Autor/in:
Kwapisz Williams, Katarzyna
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 16 (2015) 2, 19 S
Inhalt: In diesem Beitrag diskutiere ich meine Erfahrungen des allmählichen Eintauchens in die Community in Australien lebender polnischer Migrant/innen, welcher ich beigetreten bin, als ich dort die Lebensgeschichten polnisch-stämmiger Autorinnen der Nachkriegszeit untersuchte. Ich zeige, wie sich meine Annahmen hinsichtlich der Gemeinsamkeiten von Kultur und Sprache während meiner Forschungsbegegnung mit den Autorinnen gewandelt haben: Zunächst nahm ich an, dass die Tatsache, dass ich dieselbe Sprache sprach wie die untersuchten Autorinnen, mich in die Lage versetzen würde, dasselbe kulturelle Wissen zu teilen und dadurch einen unmittelbaren Zugang zu den Forschungsteilnehmerinnen zu gewinnen. Die Sprache, so stellte es sich für mich heraus, markiert aber eher die Vielfalt statt der Einheitlichkeit von Erfahrungen, Positionierungen und gedanklichen Welten. Die Kategorie des Geschlechts, die ich zunächst als fluide und instabile Kategorie verstand, ersetzte jedoch die Sprache in ihrer Funktion eines Bindeglieds zwischen mir als Forscherin und meinen Forschungsteilnehmerinnen. Die Beispiele aus meiner Studie illustrieren, dass die Forschung zur Diaspora die Multiplizität der Identitätsmarker beachten muss, die die Forscher/innen diesseits und jenseits der Diaspora positionieren. Mein Beitrag basiert auf einer Vielzahl an Datenmaterial, einschließlich Feldnotizen, Feldtagebüchern und Interviews mit polnischen Autorinnen sowie Sekundärliteratur über Pol/innen und Australier/innen polnischer Abstammung in Australien. (Autorenreferat)
Inhalt: The article discusses my experiences of gradual immersion into the community of Polish migrants to Australia, which I joined while researching life writing of Polish post-war women migrants to Australia. I focus on how my assumptions concerning commonality of culture and language transformed during the preliminary stages of my research. I initially assumed that speaking the same language as the writers whose works I study, and their ethnic community, would position me as a person sharing the same cultural knowledge, and allow me immediate access toresearch participants. Yet, the language I considered to be the major marker of ethnic identity exhibited multiplicity instead of unity of experiences, positions and conceptual worlds. Instead, gender, which I had considered a fluid and unstable category highly context-dependent especially
in the migration framework, proved to be an important element of interaction and communication
between myself and my research participants. I have learnt that it is critical for research on
diaspora, including diaspora's literary cultures, to account for other identity markers that include meas a researcher into some Polish community groups while excluding from others. I base my contribution on various kinds of materials, including field notes, fieldwork diaries and interviews with Polish writers as well as secondary literature on Poles and Australians of Polish extraction in Australia. (author's abstract)
Schlagwörter:Ethnizität; Pole; Polen; Migration; Pole; Diaspora; Biographie; Australien; Sprache; Sprachverhalten; gender; ethnicity; observation; diaspora; language; Beobachtung; Sprachgebrauch; kulturelle Identität; Poland; cultural identity; language usage; Australia; migration; language behavior; biography
SSOAR Kategorie:Kultursoziologie, Kunstsoziologie, Literatursoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Migration
Social class, gender and the pace of academic life: What kind of solution is slow?
Titelübersetzung:Soziale Klasse, Gender und die Geschwindigkeit des akademischen Lebens: Welche Lösung bringt Entschleunigung?
Autor/in:
Mendick, Heather
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 15 (2014) 3, 16 S
Inhalt: "Ausgangspunkt meines Beitrages ist die wachsende Geschwindigkeit des akademischen Lebens. Wie auch aus den anderen Beiträgen deutlich wird, die diesem Themenschwerpunkt zugehören, gewinnt die Entschleunigungs-Bewegung, die sich der zeitgenössischen Geschwindigkeitsobsession entgegenstellt, auch in der Universität zunehmend an Bedeutung. Mit meinem Artikel schlage ich vor, innezuhalten und genauer anzusehen, welche Lösung Entschleunigung für die aktuelle Krise erbringt. Rückgreifend auf (auto-) biografisches Material und auf Beispiele der Populärkultur versuche ich zu zeigen, dass in der Entschleunigungs-Bewegung Klassen- und Genderdynamiken wirksam bleiben und dass auch ältere Inklusions- und Exklusionsmuster reproduziert werden. Im Besonderen werden spezifische Selbstkonzepte naturalisiert, in deren Zentrum ein individualistisches Selbst steht, das sich für die Zukunft plant und investiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "My starting point for this article is the increasing pace of academic life. As the other articles in this special section evidence, the Slow movement, which seeks to challenge our contemporary obsession with speed, is being taken up by many in order to intervene into 'fast academia'. However, in this article, I suggest we should pause and question what kind of a solution this offers to the current crisis of speed. Working auto/biographically and using examples drawn from popular culture, I argue that Slow is both classed and gendered, re/producing wider patterns of inclusion and exclusion. Specifically, I suggest that Slow naturalises a particular relationship to self which requires not just stability of employment but an individualist way of being, constituting selves that calculate and invest in them-selves for the future." (author's abstract)
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 3, 15 S
Inhalt: "Der Aufsatz gibt ein Beispiel einer auf Lernprozesse bezogenen psychosozialen Analyse der Arbeit. Zu Beginn wird ein Konzept des Lernens und der Lebenserfahrung vorgestellt, das sich auf die Arbeiten von Alfred Lorenzer und Oskar Negt stützt. Psychoanalyse wird in diesem Zusammenhang als eine Interaktionsanalyse verstanden. Es wird ein Fallbeispiel eines Lernprozesses aus einem Forschungsprojekt mit einem Trainingsprogramm für ungelernte Arbeitnehmer/ innen dargestellt und kommentiert. Das Beispiel zeigt eine sehr konfliktreiche subjektive Lernerfahrung mit dem Trainingsprogramm. Die Erfahrung der Arbeitnehmer/ innen wird in der Perspektive von Gender-Konflikten interpretiert. Es geht um die Identitätsbildung im Arbeitsprozess, die durch Veränderungen des Arbeitsmarktes herausgefordert wird. Männliche Arbeitnehmer werden für Sozialarbeit weitergebildet, die bis dahin meist von Arbeitnehmerinnen ausgeführt wurde. Des Weiteren geht es um eine neue Konfiguration des gesellschaftlichen Verhältnisses von Arbeit und Gender. Im letzten Abschnitt werden vor dem Hintergrund der Fallanalyse die Methoden einer Sprachanalyse von Lernprozessen diskutiert. Der Begriff des Sprachspiels verbindet in dieser methodologischen Perspektive die Dimension eines sozialen Unbewussten mit der Dimension von formalem Lernen und Wissen. Dadurch wird ein tieferes Verständnis von Lernen und Identitätsbildung in Arbeit und Beruf ermöglicht." (Autorenreferat)
Inhalt: "The article provides an example of psycho-societal analysis of work related learning. Initially a conceptual framework of learning and life experience is established drawing on Alfred Lorenzer and Oskar Negt, and the interactional development of psychoanalysis. A case of learning experience from research into a retraining program for unskilled workers, exposing a very conflictual subjective experience of a traineeship, is presented and commented. The worker's experience is interpreted focusing on the gender aspects of the conflicts, seeing the learning process in the context of a work identity process, which is related to a career shift enforced by labor market transition requiring male workers to retrain for a social work profession which used to be female, and more widely to a reconfiguration of the societal relation between work and gender. The final section discusses the methodological framework for analyzing learning processes by means of interpreting language use. The notion of language game connects the level of unconscious social engagements and level of formal learning and knowledge, and the opportunity for a deeper understanding of professional learning and identity is indicated by reference to one more example." (author's abstract)
Schlagwörter:Lernprozess; gender relations; social work; Arbeit; gender role; Geschlechtsrolle; learning; learning process; Lernen; labor; man; world of work; gender; Sozialarbeit; Arbeitswelt; woman; Mann; Geschlechterverhältnis; Identifikation; identification; gender-specific socialization; gender-specific factors
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie, Allgemeine Soziologie, Makrosoziologie, spezielle Theorien und Schulen, Entwicklung und Geschichte der Soziologie
Deciphering political utopias: unions, female night work and gender justice
Titelübersetzung:Politische Utopien entziffern: Gewerkschaften, Nachtarbeit von Frauen und Geschlechtergerechtigkeit
Autor/in:
Morgenroth, Christine
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 3, 19 S
Inhalt: "Die Gruppendiskussion als qualitative Methode ist vorzüglich geeignet, überindividuelle Haltungen und Meinungen zu untersuchen und ihren Entstehungsprozess zu verfolgen. Psychoanalytische Gruppentheorien erweitern das Verständnis von Gruppenprozessen um eine unbewusste Dimension: Auch in Gruppen und Institutionen gibt es Abwehr und Verdrängung. Durch diese Erweiterung kann gezeigt werden, wie innerhalb sozialer Gruppen auch wichtige Themen gemeinsam unbewusst gemacht werden können. Auf diese Weise reproduziert sich aktuell ein gesellschaftlicher Abwehrprozess. In Gruppendiskussionen von Gewerkschafterinnen wird die Not der erwerbstätigen Mütter besonders deutlich. Ein Textbeispiel zeigt, dass die Frauen scheinbar Nachtarbeit als eine Lösung ihres Vereinbarkeitsproblems begreifen. Erst die Anwendung einer psychoanalytischen Hermeneutik, des szenischen Verstehens, vermag zu zeigen, dass hinter der paradoxen Forderung ein verdrängter Lebensentwurf steht: die Sehnsucht nach Aufhebung der Trennung von produktiver und reproduktiver Arbeit für beide Geschlechter. Die wird nur möglich, wenn auch Gewerkschaften das Geschlechterverhältnis als politische Aufgabe begreifen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The group discussion is a qualitative method perfectly suited for analyzing attitudes and opinions at the supra-individual level and tracing the process of how they emerge. Psychoanalytic group theories expand our understanding of group processes by adding the dimension of the unconscious: groups, too, display defense reactions and forms of repression. By adding this dimension, we can show how social groups proceed to collectively relegate important issues to the realm of the unconscious. In this way, social defense processes are reproduced in actu. In group discussions involving female union members, the predicament of working mothers comes to the fore particularly clearly. An excerpt from a group discussion illustrates that the women seem to perceive night work as the only realistic solution to the problem of reconciling work and family. Only when we turn to a psychoanalytic hermeneutics of scenic understanding are we able to reveal a repressed conception of life looming behind the paradoxical demand: the desire to overcome the separation of productive and reproductive labor in the lives of both sexes; a desire that can only be achieved if labor unions, too, perceive gender relations as a political challenge demanding their attention. " (author's abstract)
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Vergeschlechtlichte Kategorisierungen im Umgang mit institutionellen Handlungsherausforderungen am Beispiel von Gesprächen in Jobcentern
Titelübersetzung:Gendered categorizations: dealing with institutional challenges in practices of talk-in-interaction ; the example of German Job Centers
Autor/in:
Karl, Ute
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 13 (2012) 1, 52 S
Inhalt: Im Folgenden soll mithilfe der Konversationsanalyse und der membership categorization analysis untersucht werden, wie vergeschlechtlichte Kategorisierungen zur kommunikativen Bearbeitung institutioneller Handlungsherausforderungen interaktiv hervorgebracht werden und zum Einsatz kommen. Indem ein Fokus auf der Analyse der praktischen Zwecke des Einsatzes vergeschlechtlichter Kategorisierungen liegt, wird deutlich, dass es institutionenspezifische Handlungsdilemmata und -herausforderungen gibt, die durch den unhinterfragten Einsatz vergeschlechtlichter Kategorisierungen kommunikativ bearbeitet werden. In diesem Zusammenhang wird ein zentraler Mechanismus gesehen, warum Gender in dieser institutionellen Kommunikation interaktiv aktualisiert und (re-)produziert wird.Methodologisch wird herausgearbeitet, dass im Rahmen konversationsanalytischer und ethnomethodologischer Geschlechterforschung nicht nur das Wie der Hervorbringung von Gender bedeutsam ist, sondern dass nur die Analyse der praktischen Zwecke erklären kann, warum in einem spezifischen institutionellen Rahmen und interaktiven Kontext vergeschlechtlichte Kategorisierungen zum Einsatz kommen. Diskutiert wird zudem, was es überhaupt bedeutet, dass Gender in Interaktionen relevant ist und aufgezeigt, dass es nicht nur das explizite, sondern auch das implizite Sich-Beziehen auf Gender zu rekonstruieren gilt. Darüber hinaus soll verdeutlicht werden, dass es Interaktionen gibt, in denen die Relevanz von Gender uneindeutig ist. Gleichwohl tragen sie im Ergebnis zur Reproduktion bestehender Geschlechterungleichheiten bei. Analysiert werden exemplarisch Gespräche in deutschen Jobcentern zwischen jungen Menschen unter 25, den sogenannten "Kunden"/"Kundinnen" und den "persönlichen Ansprechpartner/innen" bzw. "Fallmanager/innen".
Inhalt: With the help of conversation analysis and membership categorization analysis, an examination is presented of how and for what practical purposes gendered categorizations are interactively produced and become relevant in practices of talk-in-interaction in institutional settings. Focusing on the analysis of the practical purposes of deploying gendered categorizations can show that there are institutional and practical challenges or dilemmas that are dealt with by using these categorizations. Methodologically, it is argued, that the analysis of the practical purposes offers insights how and why gender is interactively reproduced in institutional talk. What it means that gender is interactively relevant and which context has to be taken into consideration will be elaborated on. It will be shown that gender inequality can be reproduced as a consequence of talk, although gender is not evidently and unambiguously relevant in an interaction. The data presented are in the form of transcripts of institutional talk between the so- called "personal advisors" and "customers" in German job centers in the division for young people under 25.
Self-reflection as a means for personal transformation: an analysis of women's life stories living with a chronic disease
Titelübersetzung:Selbstreflexion als Weg zur persönlichen Transformation: eine Analyse von Lebensgeschichten von Frauen, die mit einer chronischen Erkrankung leben
Autor/in:
Prodinger, Birgit; Stamm, Tanja Alexandra
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 3, 16 S
Inhalt: Ziel dieser Studie war es zu erläutern, wie die Lebensgeschichten von Frauen mit chronischer Polyarthritis eingebettet sind und geformt werden von für als selbstverständlich angenommenen Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems. Eine Sekundäranalyse der Lebensgeschichten von sechs Frauen mit chronischer Polyarthritis wurde durchgeführt. Die Lebensgeschichten der sechs Frauen waren in der Primärstudie (STAMM et al. 2008) einer Typologie mit dem Namen "chronische Polyarthritis als Quelle für neue Herausforderungen" zugeordnet worden. Die feministische Standpunkttheorie und ausgewählte feministische Philosophien dienten als theoretischer Bezugsrahmen für diese Sekundäranalyse.
In der Analyse wurde deutlich, dass jede der sechs Frauen zumindest an einem Punkt in ihrer Lebensgeschichte begann, die Praktiken innerhalb des Gesundheitssystems und die kognitive Autorität der Medizin zu hinterfragen. Dieses Bewusstsein befähigte die Frauen, dem eigenen Wissen zu vertrauen und selbst Entscheidungen für die eigene Gesundheit zu treffen. Die Ergebnisse der Analyse eröffnen für Professionelle aus dem Gesundheitssystem die Möglichkeit, ihre für selbstverständlich genommenen Praktiken kritisch zu hinterfragen. Durch eine solche kritische Auseinandersetzung und das Bewusstsein, wie diese Praktiken in einem breiteren System eingebettet sind, können möglicherweise zukünftige Rahmenbedingungen initiiert werden, die den Dialog zwischen Patient/innen und Professionellen im Gesundheitssystem fördern.
Inhalt: The aim of this secondary analysis is to explicate taken-for-granted practices in the health care system in which the life stories of six women with rheumatoid arthritis (RA) are embedded. A secondary analysis of life stories of six women with RA, which were assigned to a typology named "rheumatoid arthritis as a source for new challenges" (STAMM et al., 2008) in the primary narrative study, was conducted. The theoretical framework applied for the analysis was informed by feminist standpoint theory and feminist philosophy. In the present analysis, each of the women challenged established health care practices and the cognitive authority of medicine at a certain point in their life story reflections. Becoming more conscious about health care practices enabled the women to acknowledge their own knowledge and to make choices about their health. The findings challenge health care providers to engage in critical reflexivity to become conscious about and to transform taken-for-granted practices as embedded in larger systems and to create health care environments that enable dialogue between clients and health care providers.
Schlagwörter:Theorie; self-reference; secondary analysis; Austria; health care delivery system; Dialog; Rahmenbedingung; Gesundheitswesen; Österreich; medicine; chronic illness; dialogue; Kritik; physician-patient relationship; chronische Krankheit; gender; criticism; life career; Arzt-Patient-Beziehung; Medizin; Gender; general conditions; identity; woman; Identität; theory; self-assessment; Selbsteinschätzung; Selbstreferenz; Sekundäranalyse; Lebenslauf; Narrative; feministische Kritik am Gesundheitswesen; Standpunkttheorie; soziales Geschlecht; chronische Polyarthritis; health sciences; social sciences; women's studies; secondary analysis; narratives; feminist critiques on health care; standpoint theory
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften, Gesundheitspolitik
Is the discourse of hybridity a celebration of mixing, or a reformulation of racial division? A multimodal analysis of the Portuguese magazine Afro
Titelübersetzung:Ist der Hybriditätsdiskurs ein Beleg kultureller "Mischung" oder eine Neuauflage der Rassensegregation? Eine multimodale Analyse der portugiesischen Zeitschrift Afro
Autor/in:
Carvalheiro, José Ricardo
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 11 (2010) 2, 29 S
Inhalt: Lange Zeit war die Untersuchung von Beziehungen zwischen "Rassen" von spezifischen Paradigmen – insbesondere Assimilation vs. Multikulturalismus – dominiert, die auf Unterschiedlichkeit abhoben (als Problem bzw. als besondere Potenz). In neuerer Zeit hat die Vorstellung der "Mischung" von und des Austausches zwischen "Rassen" und Kulturen, haben Konzepte wie "creolization" oder "hybridization" an Bedeutung gewonnen. Ausgangspunkt dieses Artikels ist die Beobachtung, dass die Vorstellung "rassischer" oder kultureller "Mischung", von Hybridität bzw. "mestiçagem", eine zentrale ideologische Bastion der letzten Dekade des portugiesischen Kolonialismus war. Wenn Hybridität also kein neuer Begriff und Diskurs im zeitgenössischen Portugal ist, worum geht es bei diesem Konzept heute? Und was können wir aus dem portugiesischen Hybriditätsdiskurs über die portugiesische Situation hinaus lernen? Der Beitrag geht diesen Fragen mittels einer Kombination von visuellen und linguistischen Analysen des Lifestyle-Magazins Afro nach als einem Ort, an dem zeitgenössische Diskurse über "Rassen" ineinandergreifen.
Inhalt: For many years the study of "race" relations was dominated by paradigms—of assimilationism and multiculturalism—which highlighted difference and division (as a problem, or a virtue). In more recent years the idea of racial and cultural mixing—creolization or hybridization—has become an important concept in ethnic and racial studies. The starting point of this article is the observation that the idea of racial and cultural mixture—hybridity or mestiçagem—was a key ideological feature of Portuguese colonialism in its last decades. If hybridity is not therefore a new discourse in Portugal, what is the place for it today and what kind of hybridity is being referred to? What might the Portuguese case tell us about discourses of hybridity more generally? The article explores these questions through a combined visual and linguistic analysis of the lifestyle magazine Afro as a site where contemporary discourses about "race" intertwine.
Frauen in Sanaa: öffentliche Präsenz und mediale Repräsentation
Titelübersetzung:Women in Sanaa: Public Appearance and Visual Representation
Autor/in:
Linke, Irina
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 2, 24 S
Inhalt: Ein explosionsartiger Anstieg der Mediennutzung (ausländisches Satellitenfernsehen, ein eigener nationaler Satellitenkanal sowie Foto- und Videopraxen) verändert nicht nur die "Öffentlichkeit", sondern den lokalen sozialen Raum in einem speziellen global-lokalen Spannungsfeld insgesamt.
In diesem Artikel wird gezeigt, wie Frauen in der Hauptstadt des Jemen Fernsehen und andere Bildmedien strategisch nutzen, indem sie entlang der Grenzen von Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit die geschlechterspezifischen sozialen Räume ihrer Lebenswelt verändern. Medienbilder eröffnen als Teil der Lebenswelt der Akteure (Blick-) Räume und ermöglichen (Blick-) Kontakte. Die Blicke prägen den sozialen Raum und spielen bei der wechselseitigen Konstitution von Räumen und Körpern eine Rolle. Dies wird sowohl auf der performativen als auch auf der diskursiven Ebene verhandelt.
Die vorgestellte Fallstudie ist Teil eines Forschungsprojekts, das auf einem einjährigen Feldaufenthalt, Feldnotizen und 45 Stunden audiovisuellem Material beruht. Anhand der Diskurse der jungen Frauen über eigene Bilderpraxen wird nachvollzogen, wie sie die "Gefährdung" einer gesellschaftlichen Ordnung durchbuchstabieren, wie sie ihr Interesse an Veränderung artikulieren und welche strategischen Überlegungen sie anstellen, um "sichtbar" zu werden. Dabei verweist der Beitrag auf kulturell unterschiedliche Lesarten dessen, was man sehen kann.
Inhalt: An exponential increase in media usage in the Yemeni capital, Sanaa (foreign satellite channels, Yemeni TV, photography and video) changes not only the (media) public (Öffentlichkeit), but social spaces in a local setting within a particular global-local framework.
In this article I discuss women in the Yemeni capital who use television and other pictorial representations strategically, and, in reworking the frontiers between visibility and invisibility, change the gendered social spaces of their life world (Lebenswelt). Pictures, as parts of the life world open up views into new spaces ([Blick-] Räume) and make new relationships ([Blick-] Kontakte) possible. Looks and gazes determine social space and play a part in the social construction of bodies and spaces. This is negotiated on the performative as well as on the discursive level.
The case study I present is part of a larger research project based on one year of fieldwork, field notes and 45 hours of audio-visual material. Analysis of the discourses of young women about their own image practices reveals how they perceive the endangerment of a social order, how they articulate their interest in change, and their strategies for becoming "visible." Thus, this article refers to culturally different readings of what can be seen.
Schlagwörter:zone; Öffentlichkeit; Kulturwandel; Jemen; Akteur; Islamic society; cultural change; field research; Medien; ethnology; the public; social actor; Übersetzung; television; representation; Yemen; body; social space; audiovisual media; Fernsehen; Körper; translation; interdependence; satellite; gender; Repräsentation; Auswirkung; Raum; audiovisuelle Medien; Gender; woman; sozialer Wandel; Feldforschung; Interdependenz; impact; sozialer Raum; Ethnologie; lebenswelt; Satellit; gender-specific factors; Lebenswelt; social change; islamische Gesellschaft; media; Visuelle Anthropologie; visuelle Kultur; Performance; mediale Repräsentation; Un-/Sichtbarkeit; Gesicht; visual culture; fieldwork; Yemen; performance; social space; pictorial representation in the media; in-/visibility; face
SSOAR Kategorie:Entwicklungsländersoziologie, Entwicklungssoziologie, Technikfolgenabschätzung, Frauen- und Geschlechterforschung, Rundfunk, Telekommunikation
Metaphernanalyse und die Konstruktion von Geschlecht
Titelübersetzung:Metaphor Analysis and the Construction of Gender
Autor/in:
Schmitt, Rudolf
Quelle: Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research, 10 (2009) 2, 37 S
Inhalt: In jüngerer Zeit mehren sich Studien zur metaphorischen Konstruktion von Geschlecht (KOLLER 2004a, 2004b, 2005; ANDERSON VASBY & HORN SHEELER 2005; EBELING & SCHMITZ 2006; BOCK VON WÜLFINGEN 2007 u.a.). Gleichzeitig fällt auf, dass die derzeit differenzierteste Theorie der Metapher, die kognitive Metapherntheorie nach LAKOFF und JOHNSON, dabei entweder kaum eine Rolle spielt oder durch die alleinige Rezeption des ersten Buchs von 1980 empfindlich verkürzt wird. Der vorliegende Aufsatz rezipiert die vorhandenen Studien, stellt zentrale Begriffe der kognitiven Metapherntheorie vor und versucht eine Revision derselben, welche dazu beitragen könnte, Metaphernanalysen der Konstruktion von Geschlecht theoretisch und forschungsmethodisch weiter zu entwickeln.
Inhalt: Recently there has been an increasing number of studies on the construction of gender based on metaphors (KOLLER, 2004a, 2004b, 2005; ANDERSON VASBY & HORN SHEELER, 2005; EBELING & SCHMITZ, 2006; BOCK VON WÜLFINGEN, 2007). Many of these studies seem to have overlooked one of the most thoroughly developed theories of metaphor, LAKOFF and JOHNSON's so-called cognitive theory of metaphor or limited themselves to LAKOFF and JOHNSON's first book from 1980. In this article I explore current research on metaphor and gender and sketch the central topics of the cognitive theory of metaphor and develop a revision of this theory. It is hoped that this will enhance further research in metaphor analysis concerning the construction of gender.