Gender Mainstreaming : Medienbildung als Beitrag zur Realisierung von Geschlechtergerechtigkeit
Titelübersetzung:Gender mainstreaming : media education as a contribution towards the implementation of gender justice
Autor/in:
Buschmeyer, Hermann
Quelle: Medien praktisch : medienpädagogische Zeitschrift für die Praxis, Jg. 26 (2002) Nr. 3, S. 24-27
Inhalt: Gender Mainstreaming ist ein internationales Programm zur Gleichstellung von Frauen und Männern. In seinem Beitrag stellt der Autor dieses Programm als politisches Konzept und als politische Strategie vor. Medien spielen im Zusammenhang sozialer Geschlechterkonstruktion und von "doing gender" eine herausragende Rolle. Sie bieten Identifikationsmöglichkeiten an und tragen zur Erhöhung des Genderwissens zur Sensibilisierung für Geschlechtsrollen bei. (PT)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Bildung und Erziehung
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Akzeptanz von Gender-Themen in der LehrerInnenaus- und -fortbildung
Titelübersetzung:Acceptance of gender themes in teacher training and further training for teachers
Autor/in:
Paseka, Angelika
Quelle: SWS-Rundschau, Jg. 41 (2001) H. 1, S. 121-137
Inhalt: "Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse einer Evaluationsstudie über die Akzeptanz und die Bekanntheit des Unterrichtsprinzips 'Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern' an den Institutionen der Lehrerinnenaus- und -fortbildung dargestellt. Expertinnen-Interviews, die Durchsicht von Vorlesungsverzeichnissen und Studienführern und eine österreichweite schriftliche Befragung von Studierenden und Professorinnen an den Pädagogischen Akademien zeigen: Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur sind die Inhalte des Unterrichtsprinzips nur teilweise angekommen. Neben den bereits eingeleiteten Initiativen werden auch Abwehrmechanismen analysiert, die eine Akzeptanz von Gender-Themen erschweren. Widerstände gegen dieses sensible Thema werden sich auch in Zukunft nicht alleine durch Maßnahmen auf der Sachebene beseitigen lassen." (Autorenreferat)
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Jg. 47 (2001) H. 1, S. 67-79
Inhalt: "In dem Beitrag wird der Frage nachgegangen, wie Geschlecht in schulischen Interaktionen konstruiert wird. Entgegen der scheinbaren Selbstverständlichkeit, dass Geschlecht natürlich und ohne gesellschaftliches Zutun vorhanden ist, wird in Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen von E. Goffman/ E. West/ D.H. Zimmerman und P. Bourdieu Geschlecht als eine sozial hergestellte Kategorie konzeptualisiert. Vor dem Hintergrund der unhintergehbaren Subjektivität von Forschung werden methodisch die Zugänge der Ethnographinnen im Forschungsprozess einerseits reflektierend expliziert und andererseits zu dem Versuch genutzt, Einblicke in sonst verdeckte Vorgänge der Konstruktion von Geschlecht zu erhalten. Anhand zweier Beispiele aus dem Deutschunterricht werden 'Genderism' (Goffman) schulischen Verhaltens herausgearbeitet. Durch das Auseinanderfallen von übernommener Rolle und handelnder Person im Unterricht treten Irritationen mit der Geschlechtszugehörigkeit auf. Diese verweisen auf die interaktionelle Arbeit, die im Schulalltag notwendig ist, um Geschlecht stimmig darzustellen." (Autorenreferat)
Inhalt: "The authors inquire into the question of how gender is constructed through interaction at school. In opposition to the apparent self-evidence that gender exists naturally and without societal assistance, they conceptualize gender as a socially produced category through the analysis of the theoretical approaches of Goffman, West/ Zimmermann, and Bourdieu. The methods of examination of the ethnographers in the research process are presented against the background of the unavoidable subjectivity of research in two ways. On the one hand, they are explicated reflectively. On the other hand, they are used in the attempt to preserve insights into the otherwise hidden processes in the construction of gender. The authors develop the 'Genderism' of school conduct using two examples from German instruction. In instruction, confusion with sexual orientation arises through the falling apart of the assumed role and the active person. This confusion points out the interactive work necessary in schools in order to represent gender coherently." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Bildungsbiographien von Frauen im intergenerationalen Verhältnis : ein methodologisches Plädoyer für einen biographischen Forschungsansatz
Titelübersetzung:Education biographies of women in intergenerational conditions : a methodological plea in favor of a biographical research approach
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 10 (2001) H. 19, S. 56-77
Inhalt: Die Autorin plädiert für einen biographischen Forschungsansatz, um den Einfluß der verschiedenen "Modernisierungsschübe" auf die individuelle Lebensgeschichte von Frauen zu eruieren. Aus einer historisch-vergleichenden Perspektive wird dabei kollektiven Lernprozessen von Frauen nachgegangen, die als Teil sozialen und kulturellen Wandels erforscht werden. Mit dem Konzept "Bildungsbiographien von Frauen" sind einige Implikationen verbunden. Das Konzept der Biographie meint mehr als die Abfolge von institutionalisierten und zertifizierten Bildungsprozessen bzw. -daten in der zeitlichen Ordnung des Lebenslaufs. Von diesen eher "curricularen Strukturen" muss die "Lebensgeschichte" unterschieden werden, zu der die übergreifenden biographischen Formationsprozesse von Sinn und Erfahrung gehören. Aus einer geschlechtertheoretischen Perspektive müssen solche Lernprozesse im Spannungsfeld von Tradierung und Transformation der kulturellen Geschlechterordnung verordnet werden. (ICA)
Instrumentelles (maskulines) und expressives (feminines) Selbstkonzept : ihre Bedeutung für die Geschlechtsrollenforschung
Titelübersetzung:Instrumental (masculine) and expressive (feminine) self-concepts : their meaning for sex-role research
Autor/in:
Sieverding, Monika; Alfermann, Dorothee
Quelle: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Bd. 23 (1992) H. 1, S. 6-15
Inhalt: "In der psychologischen Geschlechtsrollenforschung nehmen Studien zu geschlechtstypischen 'maskulinen' und 'femininen' Persönlichkeitseigenschaften einen vorrangigen Platz ein, wobei zur Operationalisierung vorwiegend der Personal Attributes Questionnaire (PAQ) sowie der Bem Sex Role Inventory (BSRI) benutzt werden. Es wird ein kurzer Überblick über die Entstehung und inhaltliche Konzeption dieser Meßinstrumente gegeben und vor einer unkritischen Anwendung der Skalen zur Messung komplexer Konstrukte (wie z. B. Feminität oder Maskulinität) gewarnt. Die Selbstbeschreibung mittels der M- und F-Skalen läßt sich am treffendsten als instrumentelles bzw. expressives Selbstkonzept kennzeichnen. Inwiefern die Berücksichtigung dieser Selbstkonzepte die herkömmliche Geschlechterunterschiedsforschung bereichern kann, wird durch Studien zum Rollenverhalten und zur psychischen Gesundheit exemplarisch demonstriert, wobei Anregungen für die weitere Forschung auf dem Gebiet der Sozialpsychologie gegeben werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "Studies of gender-related 'masculine' and 'feminine' personality traits constitute a major field in psychological sexrole research, and employ as primary measures the Personal Attributes Questionnaire (PAQ) and the Bem Sex Role Inventory (BSRI). A short overview of the development and the conception of these instruments is given, as well as a warning about uncritical use of the scales to measure complex constructs (such as masculinity or femininity). The self-descriptions provided by the M- and F-scales produce measurements of what are best described as instrumental and expressive selfconcepts, respectively. How the application of these selfconcepts can enrich traditional research of sex differences is demonstrated through examples taken from studies in role behavior and psychological health. Some suggestions are made for future research in the field of social psychology." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Mädchen-Sein" - "Junge-Sein" im Schulunterricht : zum Zusammenhang von Geschlechterrolle und Affinität zu Technik während der Pubertät
Titelübersetzung:"Being a girl" - "being a boy" in school lessons : the relationship between gender role and affinity towards technology during puberty
Autor/in:
Horstkemper, Marianne
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 30-39
Inhalt: Der Beitrag untersucht die Prozesse von Kompetenzerwerb und Identitätsentwicklung von Mädchen und Jungen in der Institution Schule. Untersucht wird die Zeit der Adoleszenz, die in der Biographie der Schüler das Ende der Kindheit und den Übergang zum Jugendalter markiert. Nach Aussagen der Autorin erleben Mädchen die Phase der Frühadoleszenz früher und anders als Jungen. Für Jungen ist Kompetenzerwerb im Bereich Technik problemlos in ihre sozialen Interaktionsbeziehungen und in die Ausbildung der eigenen Geschlechtsidentität zu integrieren, während dies für Mädchen eher gebrochen und gegen Widerstände möglich ist. Das Lehrangebot schulischer Bildung in technisch- naturwissenschaftlichen Fächern müsse geschlechtsspezifisch unterschiedliche Zugangsweisen berücksichtigen und das herrschende Technikverständnis in seiner Verkürzung aufbrechen. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Zur Bedeutung geschlechtsspezifischer Sozialisationsunterschiede für die Entwicklung von Interessen
Titelübersetzung:The meaning of gender-specific socialization differences for the development of interests
Autor/in:
Sklorz-Weiner, Monika
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 4, S. 15-21
Inhalt: Unterschiedliche Implikationen und Konnotationen, die Männer und Frauen mit Dingen in ihrer Lebenswelt verbinden, haben ihre Ursachen auf kognitiver Ebene in unterschiedlichen Lerngeschichten, auf emotionaler Ebene in unterschiedlichen Beziehungsgeschichten. Resultat dieser Entwicklung sind Haltungen, Interessen und Neigungen, die sich häufig voneinander unterscheiden. In dem Beitrag wird herausgearbeitet, auf welche Weise Beziehungen für Frauen häufiger eine emotionale, für Männer eine funktionale Bedeutung erlangen und welche Erkenntnis sich daraus für die Herausbildung von Interessen und mittelbar für das Verhältnis zu Technik ergibt. Untersucht werden: Die Ausbildung von Geschlechtsidentität und Geschlechtsrollen, Peer-Verhalten und gesellschaftliche Rollen sowie der Charakter von Interessen und seine Auswirkungen auf das Verhältnis zur Technik. (pka)
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Geschlechterverhältnis, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechtsspezifische Sozialisation : neuere Beiträge und Perspektiven zur Entstehung des "weiblichen Sozialcharakters"
Titelübersetzung:Gender socialization
Autor/in:
Gildemeister, Regine
Quelle: Soziale Welt : Zeitschrift für sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 39 (1988) H. 4, S. 486-503
Inhalt: Dieser Aufsatz setzt sich mit verschiedenen jüngeren Beiträgen zur Theorie der geschlechtsspezifischen Sozialisation in westlichen Industriegesellschaften auseinander. Grundtenor ist dabei, daß Geschlechtsunterschiede im Verhalten keineswegs unmittelbar den biologischen Unterschieden entsprechen, sondern sich aus sozialen Bedeutungszuweisungen ergeben. Diese werden während des Sozialisationsprozesses erlernt und internalisiert, so daß sie zunächst als "naturgegeben" erscheinen. Trotz Flexibilisierung der Geschlechterrollen, ist die Ausbildung der Geschlechtsidentität bei der Frau sehr konflikthaltig, da Veränderungen auf der Oberfläche der Rollenzuschreibungen nicht gekoppelt sind mit einer realen Öffnung von Handlungsspielräumen. Vielfach verschleiern Selbstbehauptungsversuche die grundlegende Binarität der Geschlechterverhältnisse. (BB)
Inhalt: "Starting from current debates about differences of sex and gender, the paper discusses a number of recent contributions to the theory of gender socialization. The background assumption is that gender differences are not direct reflections of biological facts; rather, they are to be understood as binary social constructions which are internalized as 'natural' during the process of socialization. The majority of recent work on gender socialization fails to give full credit to this insight. As a consequence, empirically observable differences of gender socialization tend to be unduly reified." (author's abstract)
Quelle: Die Deutsche Schule : Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Jg. 77 (1985) H. 6, S. 478-491
Inhalt: "In den letzten Jahren haben sich die Geschlechtsrollenvorstellungen im öffentlichen Bewußtsein deutlich spürbar verändert. In der hier vorgestellten Erkundungsstudie wurde der Frage nachgegangen, ob bzw. inwieweit sich diese Veränderungen auch in der Sichtweise von Schülerinnen und Schülern am Ende der Sekundarstufe I nachzeichnen lassen und inwieweit ihre persönlichen Zukunftsvorstellungen davon bestimmt werden. In den Antworten der befragten Jugendlichen sind emanzipatorische Tendenzen zwar unübersehbar, aber auf der Seite der Mädchen werden auch Ansatzpunkte für ideologische Festschreibungen traditioneller Arbeitsteilungen sichtbar." (Autorenreferat)
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 1 (1983) H. 3/4, S. 72-87
Inhalt: Die Verfasserinnen untersuchen den Einfluß der "subjektiven Einstellungen der unmittelbar am Ausbildungsprozeß Beteiligten" (berufliche Orientierungen von Mädchen und Einstellungsmuster von Ausbildern und Personalleitern) auf die "geschlechtsspezifische Benachteiligung im Bereich beruflicher Bildung". Sie stellen bei Mädchen eine "starke und eindeutige Berufsorientierung" fest, die jedoch von Ausbildern und Personalleitern nicht honoriert wird. Während Mädchen eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie anstreben, herrscht sowohl bei männlichen Jugendlichen als auch bei Ausbildern die "Vorstellung von der weiblichen Normalbiographie" (Priorität von Haushalt, Familie und Kindern) vor. Diese Einstellung der Ausbilder und Personalleiter führt zu einer Reproduktion der geschlechtsspezifischen Segmentierung des Ausbildungsstellen- und Arbeitsmarkts mit der Konsequenz, daß die Vergabe perspektivloser oder wenig qualifizierender Ausbildungsplätze an Mädchen einen Prozeß der self-fulfilling prophecy in Gang setzt. Notwendig ist eine Veränderung der "Struktur der Berufsarbeit" in Richtung auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Männer und Frauen. (IB)