Befristungen im Hochschulbereich : Rechtslage nach dem Urteil des BVerfG zur Juniorprofessur
Titelübersetzung:Restrictions in the university sector : legal position after the judgement of the Federal Constitution Court on junior professors
Autor/in:
Löwisch, Manfred
Quelle: Neue Zeitschrift für Arbeitsrecht : Zweiwochenschrift für die betriebliche Praxis, Jg. 21 (2004) H. 19, S. 1065-1071
Inhalt: "Mit seinem Urteil vom 27.7.2004 (NJW 2004, 2803) hat das BVerfG das gesamte 5. HochschulrahmengesetzÄnderungsgesetz (5. HRGÄndG) vom 16.2.2002 für nichtig erklärt. Damit sind neben den Vorschriften über die Juniorprofessur auch die in diesem Gesetz getroffenen Neuregelungen über die Befristung von Arbeitsverhältnissen im Hochschulbereich im Orkus verschwunden. Nachfolgender Beitrag erörtert, welches Recht für befristete Neueinstellungen im Hochschulbereich nunmehr gilt (I), wie Verträge zu behandeln sind, die unter dem für nichtig erklärten Recht abgeschlossen worden sind (II), welche Folgerungen sich für Verträge aus der Zeit vor der für nichtig erklärten Neuregelung ergeben (III), und schließlich, wo die Kompetenz für eine etwaige Neuregelung des Befristungsrechts im Hochschulbereich liegt (IV)." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die Bedeutung der Juniorprofessur für den Wissenschaftsstandort Deutschland
Titelübersetzung:The meaning of junior professors for Germany as a science location
Autor/in:
Frank, Björn; Kemfert, Claudia; Stephan, Andreas
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 71 (2004) Nr. 39, S. 567-574
Inhalt: "Die bundesweite Einführung der Juniorprofessur mit gleichzeitiger Abschaffung der Habilitation scheiterte im Juli 2004 aus verfassungsrechtlichen Gründen. Aus ökonomischer Sicht hat die Juniorprofessur hingegen viele Vorteile: Erstmals könnten Wissenschaftler/-innen in dem Alter, in dem sie typischerweise ihre höchste Forschungsproduktivität und Kreativität aufweisen, eigenverantwortlich forschen. Zudem ist bei der Besetzung von Professuren auf Lebenszeit über die Qualität der Forschung und Lehre von Juniorprofessor/-innen mehr bekannt als bei Habilitierten, wodurch die Effizienz des Auswahlprozesses erhöht wird. Die Entscheidung für den Karriereweg Juniorprofessur setzt jedoch Vertrauen in das künftige Hochschulsystem voraus und erfordert die Unterstützung durch eine bundeseinheitliche Abschaffung der Habilitation als Regelvoraussetzung für den Zugang zur Professur." (Autorenreferat)
Erduldete Transformation : Hochschulreform als Spielball der Politik
Titelübersetzung:Tolerated transformation : university reform as a plaything of politicians
Autor/in:
Nickel, Sigrun
Quelle: Die Hochschule : Journal für Wissenschaft und Bildung, Jg. 11 (2002) H. 1, S. 101-112
Inhalt: Die Autorin erläutert aktuelle Hochschulreformbestrebungen in Österreich und vergleicht sie mit entsprechenden Reformvorhaben und deren Umsetzung in Deutschland. Im Mittelpunkt stehen u.a. die Bereiche Hochschulorganisation und -management, Dienstrecht, Budgetierung und Studiengebühren. Positiv hervorgehoben wird, dass sich die Reform in Österreich nicht auf Teilaspekte beschränkt, sondern im Rahmen einer Gesamtkonzeption angelegt ist. (HoF/Bo)
Luise Berthold: Hochschulleben und Hochschulpolitik zwischen 1909 und 1957
Titelübersetzung:Luise Berthold: university life and university policy between 1909 and 1957
Autor/in:
Oertzen, Christine von
Quelle: Feministische Studien : Zeitschrift für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 20 (2002) H. 1, S. 8-22
Inhalt: Am Beispiel der Altgermanistin Luise Berthold (1892-1983) untersucht die Autorin die wissenschaftliche Karriere einer Frau der ersten Generation von Hochschullehrerinnen in Deutschland. Bertholds Leben stellt in der deutschen Wissenschaftslandschaft des 20. Jahrhunderts eine einzigartige Erscheinung dar. Ihre Biografie, die hier in drei Schritten (1909-1923: Lehrjahre, 1933-1945: Unbehelligt durch die Nacht, 1945-1957: Wissenschaft und Hochschulpolitik) dargestellt wird, rückt all diejenigen Barrieren, Erschwernisse und Frustrationen in den Blick, die Hochschullehrerinnen jener Zeit erwarteten. Luise Berthold hat als eine der wenigen Weimarer Hochschullehrerinnen die Zeit des Nationalsozialismus überlebt, und sie hat nach 1945 die berufliche Zurücksetzung von Dozentinnen in der Bundesrepublik Deutschland hochschulpolitisch thematisiert. Der Beitrag fragt abschließend, warum Berthold und ihre Mitstreiterinnen trotz zunehmender Politisierung für die Studentinnen und jungen Dozentinnen in der Mitte des 20. Jahrhunderts keine attraktiven Vorbildfiguren zu sein vermochten. (ICH)
Deutsches Wissenschaftssystem im Wandel : zum Stand der Hochschulreform im Jahr 2000
Titelübersetzung:Change in the German science system : the state of university reform in the year 2000
Autor/in:
Frühwald, Wolfgang
Quelle: Politische Studien : Zweimonatszeitschrift für Politik und Zeitgeschehen, Jg. 52 (2001) H. 375, S. 25-45
Inhalt: Das deutsche Wissenschaftssystem ist im Wandel. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich in den Hochschulen mehr bewegt als vorher in zwanzig Jahren. Öffentlichkeit und Transdisziplinarität, Profilbildung, Internationalisierung, Teilprivatisierung, Wettbewerbssteuerung und Dienstrechtsreform sind dabei die Stichworte und Eckpunkte des Strukturwandels. Der vorliegende "Erfahrungsbericht" beschreibt aus der "subjektiven Sicht eines Hochschullehrers", wie diese Reformversuche vor allem von ausländischen Studierenden und Postdocs wahrgenommen werden. Die Unterschiede zwischen dem deutschen und amerikanischen Wissenschaftsbetrieb werden am folgenden Beispiel verdeutlicht: Ein amerikanischer Professor bzw. Student arbeitet "for his university", während man im deutschsprachigen Raum "an der Hochschule" arbeitet. Am Beispiel dieser Mentalitätsunterschiede fordert der Autor, alle Tendenzen zu stärken, die die "Institution Hochschule aus der Situation des Postamts für ihre Professoren befreien". (ICA)
Titelübersetzung:Habilitations in Saxony between 1992 and 2000
Autor/in:
Fiedler, Regine
Quelle: Statistik in Sachsen : Fachzeitschrift für Statistik des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen, Jg. 7 (2001) H. 2, S. 31-33
Inhalt: "Für angehende Hochschullehrer ist die Habilitation traditionell mit der Verleihung der akademischen Lehrbefugnis (venia legendi) und mit dem Erwerb der Rechtsstellung eines Privatdozenten verbunden. Dieser Zusammenhang ist heute auf Grund unterschiedlicher landesrechtlicher Vorschriften nicht mehr einheitlich, doch bleibt die Habilitation in der nahen Zukunft eine wesentliche Voraussetzung für die Qualifikation und für die beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses. Im Mai 2001 verabschiedete das Bundeskabinett eine neue Dienstrechtsreform für die deutschen Hochschulen. Mit der Einführung einer Juniorprofessur soll erreicht werden, dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler - wie international üblich - bereits mit Anfang 30 selbständig und unabhängig lehren und forschen können. Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn sagte in einer Presseerklärung, dass die Habilitation im Berufungsverfahren keine Rolle mehr spielen wird, da die Forschung im Team immer wichtiger werde." (Autorenreferat)
Titelübersetzung:Ethical principles in appeal proceedings
Autor/in:
Lamnek, Siegfried
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1991) H. 2, S. 142-173
Inhalt: Ziel der Untersuchung ist die Exploration möglicher ethischer Probleme im Berufungsverfahren bei Professorenstellen für das Fach Soziologie. Der Verfasser legt zunächst eine chronologische Analyse der Berufungsverfahren (n=28) hinsichtlich Bewerbungsfristen, Reaktionszeit der Hochschulen, Benachrichtigung und inhaltlicher Informationen zum Stand des Verfahrens sowie Besetzung der Professuren vor. Behandelt werden weiter die Dauer einzelner Verfahrensabschnitte, die Notwendigkeit einer wissenschaftlichen Verantwortungsethik und das Phänomen der "innerwissenschaftlichen Diskursgemeinschaft" in der Berufungspraxis. Es schließt sich eine theoretische Betrachtung des Berufungsverfahrens an, in der die Verbeamtung des Wissenschaftlers, Kollegialitätsprinzip und traditionale Herrschaft, Wissenschaftscharisma sowie strukturelle Gewalt im Berufungsverfahren erörtert werden. Abschließend werden Gefahren aus der Freiheit des Wissenschaftlers, die Notwendigkeit ethischer Verpflichtungen sowie mögliche Schritte zur "professionellen Vertrauenswürdigkeit" diskutiert. (ICE)
Könnte ein "Rosa-Rotes Teilzeitprogramm für Hochschullehrer" die Chancen für den wissenschaftlichen Nachwuchs verbessern?
Titelübersetzung:Could a "Red-pink part-time program for university teachers" improve the chances for the scientific successor generation
Autor/in:
Grottian, Peter
Quelle: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Jg. 9 (1986) H. 1, S. 65-69
Inhalt: Ausgehend von der Unterrepräsentanz und Benachteiligung von Frauen an den bundesdeutschen Universitäten, stellt der Autor das Modell des Teilzeit-Professors vor. Nach der vom Kuratorium der FU-Berlin inzwischen beschlossenen und praktizierten Regelung und der möglichen Erweiterung durch das Beamtenrechtsrahmengesetz (Juni 1984) bzw. die Landesgesetze, können Hochschullehrer auf Antrag ihrer Dienstpflichten um ein Viertel, ein Drittel oder um die Hälfte herabsetzen lassen. Die Herabsetzung bezieht sich gleichermaßen auf Lehre, Forschung und Selbstverwaltung. Die Dauer der Teilzeitbeschäftigung beträgt mindestens fünf und höchstens zehn Jahre. Die bisherige Praxis zeigt, daß die Möglichkeit der Teilzeitprofessur zu wenig genutzt wird. (KP)