Gendered division of housework in Germany - the role of self-employment, relative resources and gender role orientation
Titelübersetzung:Geschlechterspezifische Hausarbeitsteilung in Deutschland - die Rolle beruflicher Selbständigkeit, relativer Ressourcen und traditioneller Rollenorientierung
Autor/in:
König, Stefanie; Langhauser, Marc
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 28 (2016) 3, S 289-304
Inhalt: "Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Aufteilung der Hausarbeit bei Paaren in Deutschland unter Berücksichtigung des Berufsstatus, der relativen Ressourcen und der Geschlechterrollenorientierung. Es wird eine umfassende Primärerhebung ausgewertet, die überproportional Selbständige erfasst und Fragen zur Rollenorientierung beinhaltet. Während Selbständigkeit und Autonomie eher zu einer niedrigeren Übernahme von Haushaltsaufgaben bei Männer führt, trifft für Frauen eher das Gegenteil zu. Zudem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die relative resources and bargaining theory und der Zeitbudget-Ansatz für Frauen in der Selbständigkeit weniger relevant sind als für abhängig Beschäftigte. Unsere Daten erlauben die direkte Kontrolle der Rollenorientierung und geben Aufschluss über den Zusammenhang von relativen Ressourcen und dem Anteil an Hausarbeit. Eine traditionelle Rollenorientierung war hoch signifikant für den Anteil an Hausarbeit für Männer und Frauen, veränderte allerdings nicht den Effekt der relativen Ressourcen. Dadurch bestätigt unsere Studie den für sich stehenden Effekt der Geschlechterrollenorientierung. Dies kann als wichtiger Beitrag für die laufende Diskussion gesehen werden, bei der relative Ressourcen im Licht der individuellen Rollenorientierung interpretiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this paper is to investigate the division of housework within couples in Germany by taking employment status, relative resources and gender role orientation into consideration. We use a large scale primary data collection that deliberately oversampled self-employed and included questions on role orientation. While selfemployment and work autonomy was related to a lower share of housework for men, rather the opposite was true for women. Furthermore, the results indicate that the relative resources and bargaining theory and the time budget approach seem to be less relevant for female self-employed compared to their employed counterparts. Our data allowed for a direct control of the gender role orientation and shed more light on the relationship between relative resources and the share of housework. A traditional role orientation was found to be highly significant for the share of housework for men and women but did not moderate the effect of relative resources. Thereby our study supports the distinct effect of gender role orientation. This can be seen as an important contribution to the ongoing discussion where relative resources are interpreted in the light of gender role orientation." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Arbeitsteilung; division of labor; Ehepaar; married couple; Partnerschaft; partnership; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; berufliche Selbständigkeit; self-employment; Zeitverwendung; time budgeting; Federal Republic of Germany; relative Ressourcen
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Gendered division of housework in Germany - the role of self-employment, relative resources and gender role orientation
Titelübersetzung:Geschlechterspezifische Hausarbeitsteilung in Deutschland - die Rolle beruflicher Selbständigkeit, relativer Ressourcen und traditioneller Rollenorientierung
Autor/in:
König, Stefanie; Langhauser, Marc
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 28 (2016) 3, S 289-304
Inhalt: "Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Aufteilung der Hausarbeit bei Paaren in Deutschland unter Berücksichtigung des Berufsstatus, der relativen Ressourcen und der Geschlechterrollenorientierung. Es wird eine umfassende Primärerhebung ausgewertet, die überproportional Selbständige erfasst und Fragen zur Rollenorientierung beinhaltet. Während Selbständigkeit und Autonomie eher zu einer niedrigeren Übernahme von Haushaltsaufgaben bei Männer führt, trifft für Frauen eher das Gegenteil zu. Zudem deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die relative resources and bargaining theory und der Zeitbudget-Ansatz für Frauen in der Selbständigkeit weniger relevant sind als für abhängig Beschäftigte. Unsere Daten erlauben die direkte Kontrolle der Rollenorientierung und geben Aufschluss über den Zusammenhang von relativen Ressourcen und dem Anteil an Hausarbeit. Eine traditionelle Rollenorientierung war hoch signifikant für den Anteil an Hausarbeit für Männer und Frauen, veränderte allerdings nicht den Effekt der relativen Ressourcen. Dadurch bestätigt unsere Studie den für sich stehenden Effekt der Geschlechterrollenorientierung. Dies kann als wichtiger Beitrag für die laufende Diskussion gesehen werden, bei der relative Ressourcen im Licht der individuellen Rollenorientierung interpretiert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "The purpose of this paper is to investigate the division of housework within couples in Germany by taking employment status, relative resources and gender role orientation into consideration. We use a large scale primary data collection that deliberately oversampled self-employed and included questions on role orientation. While selfemployment and work autonomy was related to a lower share of housework for men, rather the opposite was true for women. Furthermore, the results indicate that the relative resources and bargaining theory and the time budget approach seem to be less relevant for female self-employed compared to their employed counterparts. Our data allowed for a direct control of the gender role orientation and shed more light on the relationship between relative resources and the share of housework. A traditional role orientation was found to be highly significant for the share of housework for men and women but did not moderate the effect of relative resources. Thereby our study supports the distinct effect of gender role orientation. This can be seen as an important contribution to the ongoing discussion where relative resources are interpreted in the light of gender role orientation." (author's abstract)
Schlagwörter:Zeitverwendung; Arbeitsteilung; time budgeting; self-employment; division of labor; Hausarbeit; gender role; Ehepaar; berufliche Selbständigkeit; housework; partnership; Federal Republic of Germany; Geschlechtsrolle; married couple; Partnerschaft; gender-specific factors; relative Ressourcen
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Changes in the division of labor within highly educated German couples when the first child is born
Titelübersetzung:Der Übergang zur Erstelternschaft und Veränderungen der innerfamilialen Arbeitsteilung bei hochgebildeten Paaren in Deutschland
Autor/in:
Dechant, Anna; Blossfeld, Hans-Peter
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 3, S 373-396
Inhalt: "Wenn Paare in Deutschland Eltern werden, verändern
sie häufig ihre Aufteilung von bezahlter und
unbezahlter Arbeit in Richtung eines geschlechtsspezifischen Arrangements. Auf Basis von qualitativen, ereigniszentrierten Längsschnittdaten des Projektes 'Innerfamiliale Arbeitsteilung als Prozess' vergleicht der vorliegende Artikel theoretische Annahmen zu Veränderungen der Arbeitsteilung in Paarbeziehungen mit den Erklärungen, die
hochgebildete Paare selbst geben. Unsere qualitative Analyse zeigt, dass sowohl ökonomische als auch Gender-Theorien relativ erfolgreich erklären, warum Paare sich für eine eher traditionelle Spezialisierung der Arbeiten entscheiden, wenn sie den Übergang zur Erstelternschaft erleben. Diese Theorien sind hingegen weniger erfolgreich darin, zu erklären, warum Paare egalitäre Arrangements beibehalten oder wählen. Anhand der qualitativen Interviews wird ersichtlich, dass Erklärungsmuster, die im Bereich der unbezahlten Arbeit zwischen Kinderbetreuung und Hausarbeit unterscheiden, besser die Realität der Paare erfassen. Darüber hinaus ist die von den Theorien vorgeschlagene kausale Reihenfolge der Entscheidungen eine andere als die der Paare: im Übergang zur Elternschaft entscheiden werdende Eltern zunächst über die Kinderbetreuung und dann über Erwerbstätigkeit und
Hausarbeit." (Autorenreferat)
Inhalt: "When becoming parents for the first time, German
couples often adapt their division of paid and
unpaid work, creating a more gender-specific allocation. Using longitudinal data from the qualitative event-centered project 'Household division of domestic labor as a process', we compare theoretically-postulated mechanisms of change in the division of work within couples with explanations given by the couples interviewed themselves. Our qualitative analysis demonstrates that economic and gender norm theories are quite successful at predicting changes towards a more traditional specialization when couples become parents for the first time, while they are less helpful in explaining the persistence of equal arrangements in the domestic division of work, or the change towards more equal arrangements. The interviews also show that the explanations which differentiate - within unpaid work - between childcare and housework are a better predictor of the realities of the arrangements. Furthermore, the causal order of the decisions suggested by the theories differs from the couples' actual decision making processes: when facing the transition to parenthood, they decide first upon the division of childcare, and then of labor market activity and housework." (author's abstract)
Schlagwörter:Familiengründung; family formation; Hausarbeit; housework; Familienarbeit; family work; Elternschaft; parenthood; Arbeitsteilung; division of labor; Rollenverteilung; role distribution; gender-specific factors; Familie-Beruf; work-family balance; hoch Qualifizierter; highly qualified worker; Partnerbeziehung; partner relationship; Kinderbetreuung; child care; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld
Titelübersetzung:Part-time employment while receiving parental leave benefits
Autor/in:
Schreyer, Jessica
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 1, S 53-77
Inhalt: "Im vorliegenden Beitrag wird auf Basis der Daten der ifb-Berufsrückkehrstudie untersucht, welche Mütter noch während des Bezugs von Elterngeld eine Teilzeiterwerbstätigkeit aufnehmen und was ihre Gründe hierfür sind. Hypothesen hierzu beziehen sich auf die Vermeidung negativer Konsequenzen für die berufliche Entwicklung und thematisieren das Streben nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Ein früher Wiedereinstieg ist signifikant häufiger mit der Rückkehr auf den alten Arbeitsplatz beim vorherigen Arbeitgeber verbunden und ist vor allem hinsichtlich der Vermeidung beruflicher Nachteile durch eine Erwerbsunterbrechung von Bedeutung. Außerdem arbeiten Selbstständige nach der Geburt ihres Kindes signifikant häufiger im Rahmen einer Teilzeiterwerbstätigkeit noch während des Elterngeldbezugs. Zum einen erfordert der im Vergleich zu Beschäftigten weniger abgesicherte Erwerbsstatus eine schnelle Wiederaufnahme der Erwerbstätigkeit. Zum anderen ermöglichen flexiblere Arbeitszeiten, häufig in reduziertem Umfang, die Vereinbarkeit beruflicher und familialer Anforderungen. In den Daten lassen sich Hinweise für die Opportunitätskostenhypothese, die Bedeutung beruflicher Zwänge sowie für die Hypothese zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie finden. Die Gründe für eine Teilzeiterwerbstätigkeit während des Bezugs von Elterngeld sind demnach vielschichtig." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on data collected in the 'ifb-Berufsrückkehrstudie', I examine what characteristics mothers have that take on part-time work while still receiving parental leave benefits as well as their reasons for doing so. Hypotheses for explaining this behavior refer to the avoidance of negative consequences for mothers' careers and their aspirations for reconciling work and family. An early return to work is significantly more often interconnected with the reappointment to the previous workplace which, in turn, is meaningful for the avoidance of negative consequences for their careers. Moreover, self-employed women significantly more often resume part-time work after child birth during the period of the provision of parental leave benefits. On one hand, in comparison to employed women, self-employed women's employment is less secure and thus requires an early return to work. On the other hand, the former's flexible work schedule and the often reduced work hours allow them to reconcile work and family tasks. The data hint to evidence for the opportunity cost hypothesis, for the importance of professional constraints and also for the family-work reconciliation hypothesis. In sum, the reasons of part-time employment while receiving parental leave benefits are multifaceted." (author's abstract)
Schlagwörter:Leistungsbezug; receipt of benefits; Elterngeld; family allowance; Mutterschaftsurlaub; maternity leave; Teilzeitarbeit; part-time work; berufliche Reintegration; occupational reintegration; Familie-Beruf; work-family balance; Erwerbsverlauf; employment history; gender-specific factors; Erwerbsverhalten; employment behavior; Arbeitszeit; working hours; Federal Republic of Germany
Elternschaftsabsichten in Deutschland unter dem Einfluss von Modernisierungs- und Prekarisierungsprozessen
Titelübersetzung:The impact of modernization processes of life forms and precarious work on fertility intentions in Germany
Autor/in:
Baron, Daniel; Schulze-Oeing, Caroline
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2, S 228-250
Inhalt: "Während die Einflüsse der Partnerschaftsqualität von sozioökonomischen Faktoren auf die Elternschaftsabsichten junger Erwachsener in Deutschland inzwischen empirisch gut erforscht sind, ist vergleichsweise wenig bekannt über die konkurrierenden Auswirkungen subjektiv verarbeiteter Modernisierungs- und Prekarisierungsfolgen. Basierend auf austauschtheoretischen Ansätzen, führen egalitäre Geschlechterrollenbilder zu einer signifikanten Abschwächung von Elternschaftsabsichten. Dieser Effekt verschwindet sobald nach Geschlechtergruppen getrennte Modelle berechnet werden. Für Männer zeigt sich zudem, dass schwächere subjektive Prekaritätswahrnehmungen mit erhöhten Elternschaftsabsichten einhergehen, während ein hoher Anteil befristeter Beschäftigung im Lebenslauf ebenfalls zur Verstärkung von Elternschaftsintentionen führt. Bei Frauen spielen hingegen weder Prekarisierungs noch Modernisierungseffekte eine Rolle - hier zeitigt lediglich die Partnerschaftszufriedenheit einen signifikant positiven Effekt auf Elternschaftsabsichten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Although pluralization of life forms and effects of precarious work have recently been matters of debate among scholars in the social sciences, only little is known about the impact of both processes on fertility intentions. Focusing individual attitudes of young German adults towards these issues, this paper investigates whether pluralization of life forms or effects of precarious work lead to lower rates of fertility intentions. Based on social exchange theory, empirical results show a significantly negative impact of modern gender role attitudes on fertility intentions. When conducting separate analyses for each gender group, this effect vanishes. Controlling for males, subjective precariousness exerts a negative effect, whereas a high amount of fixed-term contracts during professional career exerts a positive effect on fertility intentions. However, females' fertility intentions are positively affected in a significant manner by a high degree of satisfaction with partnership." (author's abstract)
Schlagwörter:junger Erwachsener; young adult; Partnerschaft; partnership; Familiengründung; family formation; Kinderwunsch; desire for children; Modernisierung; modernization; Prekarisierung; precariousness; Geschlechtsrolle; gender role; Beschäftigungsform; type of employment; Flexibilität; flexibility; gender-specific factors; Federal Republic of Germany; Austauschtheorie; exchange theory
Einflüsse von akademischer Sozialisation und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen
Titelübersetzung:Effects of academic socialization and emotional closeness to parents on children's and adolescents' school achievement
Autor/in:
Walper, Sabine; Thönnissen, Carolin; Alt, Philipp
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 27 (2015) 2
Inhalt: "Mit Blick auf die Bildungsbedeutung der Familie untersucht diese Studie längsschnittliche Einflüsse des elterlichen Schulengagements und der Verbundenheit mit den Eltern auf die schulische Leistungsentwicklung im 2-Jahres-Zeitraum. Im Mittelpunkt stehen zwei Aspekte akademischer Sozialisation: die Bildungsorientierung der Eltern und deren Interesse an schulischen Belangen der Kinder. Die Daten für 469 Kinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren stammen aus dem Deutschen Beziehungsund Familienpanel pairfam. In multiplen Regressionen, die zahlreiche Hintergrundfaktoren, den früheren Leistungsstand sowie das Problemverhalten der Kinder kontrollieren, erweist sich lediglich die Bildungsorientierung der Eltern als relevant. Während das Alter der Kinder keinen moderierenden Einfluss auf die Bedeutung akademischer Sozialisation und die Verbundenheit mit den Eltern hat, trägt die Bildungsorientierung nur bei hoher Verbundenheit der Kinder mit den Eltern zu besseren schulischen Leistungen bei. Die Befunde unterstreichen die Bedeutung elterlicher Bildungsaspirationen, vor allem im Kontext einer positiven Eltern-Kind-Beziehung." (Autorenreferat)
Inhalt: "Focusing family influences on children's academic development, the present study investigated longitudinal effects of parental school involvement as well as children’s closeness to parents as predictors of school achievement across two years. Two aspects of academic socialization were of particular interest: parents' aspirations for higher education and their interest in children's schooling. Data for 469 children (age 8 to 16 years) came from the German Family Panel pairfam. Multiple regression analyses controlling for a variety of background factors, children's previous grades, and their problem behavior revealed significant effects of parents' educational aspirations only. Whereas children's age did not moderate the effects of closeness to parents or those of academic socialization, higher closeness to parents proved to facilitate effects of parents' educational aspirations. The findings emphasize the role of parental aspirations, particularly in the context of a positive parent-child relationship." (author's abstract)
Schlagwörter:Eltern-Kind-Beziehung; parent-child relationship; Schulleistung; academic achievement; Elternhaus-Schule; home-school interaction; Bildungsverhalten; education behavior; Motivation; motivation; familiale Sozialisation; family socialization; Bildungsniveau; level of education; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; gender-specific factors; soziale Herkunft; social background; Federal Republic of Germany; elterliches Schulengagement
SSOAR Kategorie:Bildungs- und Erziehungssoziologie, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Entscheidungsverhalten von Paaren in materiell prekären Lagen über größere Anschaffungen und die Freizeitgestaltung
Titelübersetzung:Decision making within couples in deprived circumstances concerning major purchases and leisure time activities
Autor/in:
Bethmann, Arne; Berngruber, Anne
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 24 (2012) 3, S 319-343
Inhalt: "Der vorliegende Artikel analysiert die Aussagen von Paaren zur Verteilung der Entscheidungsmacht innerhalb der Partnerschaft. Mit den Daten der zweiten Welle der Panelbefragung 'Arbeitsmarkt und soziale Sicherung' wird insbesondere die Machtverteilung bei Paaren in materiell prekären Lagen untersucht, die die Autoren über den Arbeitslosengeld-II-Bezug (ALG II, ugs. 'Hartz IV') definieren. Über größere Anschaffungen entscheidet in prekären Lagen eher die Frau alleine. Die Freizeitgestaltung wird dagegen bei diesen Paaren seltener alleine von der Frau bestimmt. In multinomialen, logistischen Regressionsmodellen zeigt sich, dass für die Verteilung der Entscheidungsmacht bei den ALG-II-Paaren z.T. andere Einflussfaktoren maßgeblich sind als bei Paaren ohne Bezug. Die ökonomischen Ressourcen, die die beiden Partner in die Partnerschaft einbringen, haben im Wesentlichen nur für Paare ohne ALG-II-Bezug Bedeutung. Eine modernere Geschlechterrolleinstellung ist den Analysen nach in beiden Gruppen häufiger mit einem egalitären Entscheidungsverhalten bzgl. größerer Anschaffungen verknüpft. Bei Entscheidungen über die Freizeitgestaltung ist dieser Einfluss wiederum nur bei den Nicht-Beziehern zu finden. Daneben zeigen sich weitere Faktoren, die die Verteilung der Entscheidungsmacht beeinflussen. Auffällig ist z.B. das egalitärere Entscheidungsverhalten von Personen mit niedriger Bildung im ALG-II-Bezug." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article analyses the division of decision power within couples. Based on data from the second wave of the panel study 'Labor Market and Social Security', the allocation of power between the spouses is studied with special regard to couples receiving the German 'Unemployment Benefit II'. In deprived circumstances, decisions on major purchases are more often made solely by the woman. On the other hand, decisions on leisure time activities among these couples are less often taken by the women alone. Multinomial logistic regressions indicate that the distribution of decision power among couples in receipt of benefits is governed by other factors than among couples without receipt. The influence of the economic resources that both partners contribute is only visible in the non-recipient group. In both groups, modern gender role attitudes are often connected with a more egalitarian decision-making process regarding major purchases. Again for decisions about leisure time activities, this relation can only be found among the non-recipients. Apart from these, the authors find additional factors influencing the division of decision power, like individuals with low education deciding more egalitarian in the Unemployment Benefit II group." (author's abstract)
Schlagwörter:Partnerschaft; partnership; Partnerbeziehung; partner relationship; Entscheidung; decision; Entscheidungsfindung; decision making; Macht; power; Federal Republic of Germany; Konsumverhalten; consumption behavior; Freizeit; leisure time; Arbeitsmarkt; labor market; soziale Sicherung; social security; Prekariat; precariat; Arbeitslosengeld II; Arbeitslosengeld II; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Gleichberechtigung; equality of rights; Bildungsniveau; level of education
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Hausarbeitsteilung und Erwerbsunterbrechung von Müttern unter den Bedingungen des neuen Elterngeldgesetzes
Titelübersetzung:Division of housework, maternity leave and the policy of parenting benefit in Germany: first empirical results from Bavaria
Autor/in:
Schulz, Florian; Rost, Harald
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 24 (2012) 1, S 27-45
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, ob unterschiedlich lange Erwerbsunterbrechungen von Müttern nach dem Übergang zur Erstelternschaft einen Einfluss auf die Aufteilung der Hausarbeit in Paarbeziehungen haben. Für die empirischen Analysen werden Daten einer repräsentativen Querschnittstudie über bayerische Mütter verwendet, die im Jahr 2007 ihr erstes Kind bekamen und für die damit das neue Elterngeldgesetz der Bundesregierung galt. Die Ergebnisse zeigen, dass Mütter, die frühzeitig den Wiedereinstieg in den Beruf realisieren und entsprechend den Anreizen des neuen Elterngeldgesetzes maximal für ein Jahr ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen, ein partnerschaftlicheres Modell der Arbeitsteilung im Haushalt praktizieren als Mütter, die eine längere berufliche Pause einlegen. Dennoch ist nach wie vor ein traditionell ausgerichtetes Rollenmodell bei den untersuchten Paaren dominant, so dass sich der Beitrag der Väter zur Hausarbeit insgesamt auf einem niedrigen Niveau bewegt. Im Einklang mit anderen Studien steht der Befund, dass eine hohe Bildung und eine Abkehr von traditionellen Einstellungen eine partnerschaftlichere Hausarbeitsteilung begünstigen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper analyzes the association between the duration of maternity leave and the division of housework, using a representative sample of Bavarian mothers who gave birth to their first child in 2007 under the new parenting benefit policy of the German federal government. The results show that mothers re-entering the labor market after a maximum break of 12 months after accouchement, which is in accordance with the intention of the parenting benefit policy, report more egalitarian housework arrangements than mothers with longer employment breaks. Yet, all women report a rather traditional division of labor with a relatively low contribution of their partners. Our finding that women who are highly educated and disapprove of traditional family roles report more egalitarian housework patterns is in line with previous research." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Berufsunterbrechung; career break; Elternurlaub; parental leave; Elterngeld; family allowance; Arbeitsteilung; division of labor; gender-specific factors; Partnerbeziehung; partner relationship; Bayern; Bavaria; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Titelübersetzung:Who is using internet dating platforms in Germany?
Autor/in:
Schulz, Florian; Skopek, Jan; Klein, Doreen; Schmitz, Andreas
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 20 (2008) 3, S 271-292
Inhalt: 'Der Aufsatz stellt die Frage, wer in Deutschland die Möglichkeit der internetgestützten Partnersuche nutzt. Ausgehend von der Debatte um digitale Ungleichheiten werden in Auseinandersetzung mit den Erkenntnissen der soziologischen Partnerwahlforschung theoretische Hypothesen formuliert, nach welchen sozialstrukturellen Merkmalen die Teilnahme am Onlinedating variiert. Diese Überlegungen werden auf Basis der Daten der ARD/ ZDF-Onlinestudie 2007, einer für Deutschland repräsentativen Erhebung zur Internetnutzung, empirisch geprüft. Verglichen mit der Gesamtbevölkerung zeigt sich, dass die Onlinedater eher männlich, jünger und höher gebildet sind, sowie tendenziell in Haushalten mit höherem Einkommen leben. Verglichen mit den Internetnutzern sind die Onlinedater wiederum eher männlich, jünger und alleinwohnend; allerdings sind hier niedriger gebildete Personen leicht überrepräsentiert. In Erweiterung zu früheren Untersuchungen zeigen unsere Ergebnisse, dass die Neigung von Männern und Frauen, am Onlinedating teilzunehmen, von ihren jeweiligen Perspektiven am Heiratsmarkt abhängig ist. Vor allem höher gebildete Frauen und niedrig gebildete Männer gehören dabei zu den Gruppen, die durch die Nutzung von Online-Kontaktbörsen ihre Partnersuche ausweiten.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper seeks to identify, who is using online dating sites in Germany. Theoretically, it is drawn on the debate about the digital divide of society and the findings of sociological mate selection research. Several hypotheses are presented on how individuals using internet dating vary in socioeconomic and demographic characteristics. These considerations are then tested empirically, using the data of the ARD/ ZDF-Online Study 2007, a representative national sample of internet behaviour in Germany. Compared to the total population, the results show that online daters are rather male, younger, higher educated and live in households with a higher income. Compared to all internet users, online daters are also rather male, younger and living in single households; however, lower educated individuals are slightly overrepresented. Our work contributes to the research by showing that the propensity of men and women to participate in online dating depends on their individual perspectives at the marriage market. Particularly higher educated women and lower educated men belong to those groups that try to extend their pool of partners by using dating sites.' (author's abstract)
Schlagwörter:demographic factors; Internet; Digitale Spaltung; utilization; Nutzung; Federal Republic of Germany; contact; Internet; Partnerwahl; level of education; choice of partner; Kontakt; soziale Faktoren; digital divide; demographische Faktoren; gender-specific factors; age; Bildungsniveau; social factors; Lebensalter
Die Auswirkungen häuslicher Pflege auf die Arbeitsteilung in der Familie
Titelübersetzung:Home care and its effects on the division of labour in the family
Autor/in:
Jabsen, Annika; Blossfeld, Hans-Peter
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 20 (2008) 3, S 293-321
Inhalt: 'Der vorliegende Beitrag analysiert die Auswirkungen der Anwesenheit pflegebedürftiger Personen auf die individuelle Zeitverwendung und die Arbeitsteilung der Haushaltsmitglieder. Die Untersuchung bezieht sich konkret auf die Zeit, die Frauen und Männer im Alter von 30 bis 65 Jahren für Erwerbstätigkeit und Haushaltsarbeit aufbringen und fokussiert die Veränderung der individuellen und relativen Zeitverwendungsmuster bei Eintritt eines Pflegeereignisses. Es handelt sich um eine Längsschnittanalyse auf Basis der Daten des Sozio-oekonomischen Panels von 1985 bis 2004. Empirisch zeigt sich, dass sich vor allem die Frauen nach einem Pflegeereignis verstärkt im Haushalt engagieren und ihre Erwerbsbeteiligung reduzieren. Auf Paarebene lassen sich verstärkte Traditionalisierungstendenzen erkennen. Die Frau übernimmt einen größeren Anteil der Hausarbeitszeit, der Mann einen größeren Anteil der Erwerbsarbeitszeit.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In this article the authors study the effects of home care on individual time use patterns of family members and the household division of labour. They focus on the amount of time that 30 to 65 year old women and men spend on employment and housework, and the changes that might occur on both the individual and the couples level when home care becomes necessary. The longitudinal analysis is based on data of the German Socioeconomic Panel from 1985 to 2004. Referring to caring for relatives, empirical evidence shows that women, in particular, increase their time for housework and decrease their time for paid employment. Focusing on couples division of labour in the household, their findings indicate a traditionalization process. The female partner fulfills the larger part of the housework time requirements, while the male partner fulfills the larger part of paid employment time requirements.' (author's abstract)
Schlagwörter:Zeitverwendung; Arbeitsteilung; time budgeting; family member; Erwerbstätigkeit; division of labor; gainful employment; Familie; Hausarbeit; home care; Altenpflege; housework; partnership; Federal Republic of Germany; häusliche Pflege; family; Partnerschaft; nursing care for the elderly; gender-specific factors; Familienangehöriger
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie