Geschlecht in den Debatten der Heimkampagne von 1969
Titelübersetzung:Gender in the debates of the 1969 campaign against residential care institutions
Autor/in:
Stange, Sabine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 3, S 91-104
Inhalt: "Der Beitrag untersucht, welche Bedeutung Geschlecht als ordnungsstiftende Größe in den öffentlichkeitswirksamen Debatten zukam, die Ende der 1960er-Jahre um Fürsorgeerziehungsheime für weibliche und männliche Jugendliche geführt wurden. Analysiert werden Auszüge aus schriftlichem Archivmaterial zur sogenannten Heimkampagne in Hessen 1969. Mit Blick auf Verhandlungen um Arbeitsaufgaben und Erscheinungsbilder der in den umstrittenen Einrichtungen untergebrachten jungen Frauen und Männer wird nach der Bezugnahme auf Geschlecht in den jeweiligen Argumentationen gefragt. Die exemplarischen Textanalysen zeigen, wie Annahmen zu Geschlechterdifferenzen in die Kritik an Bestehendem und die Aufforderungen zum Wandel ebenso einfließen wie in damalige Reaktionen darauf." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper explores gender as an ordering factor that shaped and structured the 1969 debate on residential care institutions for young women and men in the German state of Hesse. To this end, it analyses excerpts of written archive material from the public campaign against these institutions. The focus lies on the use of gender as an argument in discussions about the duties assigned to the young women and men living in residential care facilities and about their outward appearance. The analysis of selected texts shows assumptions of gender-related differences in both the criticism of the existing situation and the campaign for change, as well as in contemporaries' responses to these demands." (author's abstract)
Schlagwörter:Erziehungsheim; institutional home for juveniles; Fürsorgeerziehung; correctional education; Jugendlicher; adolescent; gender-specific factors; Geschlechtsrolle; gender role; Diskurs; discourse; Hessen; Hesse; Federal Republic of Germany; Geschlechterdifferenz; Ordnung; 1960er Jahre
SSOAR Kategorie:Sozialgeschichte, historische Sozialforschung, Frauen- und Geschlechterforschung
Der lange Weg zur 'guten' Schwangerschaft: über das paarinterne Management von Dissens um die Kinderfrage und die Relevanz von Macht und Geschlecht in diesem Prozess
Titelübersetzung:The long way to a "good" pregnancy: on couples' management of controversy around the decision to have children and the meaning of power and gender in these processes
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud; Buschmeyer, Anna
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 12-29
Inhalt: "Für Paarbeziehungen auf dem Weg in die Elternschaft gilt als Norm, dass ein Kind von beiden Partner_innen gemeinsam gewollt sein sollte, bevor eine Schwangerschaft eintritt. Haben Partner_innen in der Kinderfrage einen Dissens oder tritt eine Schwangerschaft ungewollt ein, so geraten sie unter Zugzwang. Der Dissens muss gemäß dieser Norm auf die eine oder andere Art gelöst, die Akzeptanz des Kindes gemeinsam vollzogen werden. Auf der Grundlage qualitativer Interviews mit Paaren, die gerade ein Kind bekommen haben, stellen wir drei Strategien vor, die von dem Partner oder der Partnerin genutzt werden, um zu einem Ergebnis zu gelangen: das stete Drängen auf ein Kind, der wechselseitige Austausch von Argumenten und die Manipulation. In diesen Prozessen spielen Fragen von Macht ebenso eine Rolle wie ein vielfältiges Geschlechterwissen, ein 'Wissen' um männliche und weibliche Körper sowie männliche und weibliche Zuständigkeiten. Dieses Wissen korrespondiert mit geschlechtsspezifischen Praktiken im Umgang mit dem Dissens. Das Zusammenspiel von Strategien, Macht und Geschlecht steht im Mittelpunkt der Analyse." (Autorenreferat)
Inhalt: "In relationships in which a couple are planning to start a family the norm applied is that the two should share the desire to have a child before the woman gets pregnant. If partners disagree about wanting to have children or if the pregnancy is unplanned, their hand is forced. The disagreement needs to be resolved in one way or another in line with this norm. Based on qualitative interviews conducted with couples who had became parents within the last year, we present three strategies used to achieve the goal of having a child together: (1) constant pressure to have a child, (2) the exchange of lines of argumentation, and (3) manipulation. Here issues of power become relevant as do knowledge of gender and gendered bodies and doing gender processes. These correspond to ways of dealing with disagreement and a culture of problem-solving. In the following we analyze the interaction between strategies, gender and power." (author's abstract)
Schlagwörter:Kinderwunsch; desire for children; Elternschaft; parenthood; Familienplanung; family planning; Partnerbeziehung; partner relationship; Doing Gender; doing gender; Macht; power; gender-specific factors; Diskurs; discourse; soziale Norm; social norm; Federal Republic of Germany; Paarbeziehung; Dissens
SSOAR Kategorie:Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Stillen als mütterliche Aufgabe: ethnografische Einblicke in die Praxis der Stillberatung auf einer Geburtshilfestation
Titelübersetzung:Breastfeeding as a mother’s task: ethnographic insights into the practice of breastfeeding counselling on a postnatal ward
Autor/in:
Rose, Lotte; Seehaus, Rhea; Tolasch, Eva
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 46-61
Inhalt: "In Handlungen, Repräsentationen, Diskursen und Gefühlen zum Thema Muttermilchernährung aktualisieren sich gegenwärtig geschlechtliche Responsibilisierungsmomente, die mit Ein- und Ausschlüssen für Frauen als Mütter einhergehen. Damit flankieren sie auch die Frage nach (un)gleichen Geschlechterverhältnissen. Im Gegensatz zum englischsprachigen Raum ist die sozialwissenschaftliche Forschung zur Säuglingsernährung und zum Stillen in Deutschland noch wenig entwickelt. Dies gilt vor allem für qualitativ-praxisanalytische Untersuchungen. Diese Leerstelle nimmt der Beitrag aus einer genderpolitischen und ethnografischen Perspektive in den Blick und analysiert exemplarisch die sozialen Praktiken der professionellen Stillförderung auf einer Geburtshilfestation. Gefragt wird, wie der Körper der Mutter in diesen Settings bearbeitet und als Nährquelle für das Baby funktionsfähig gemacht wird. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass das Stillen in der Praxis als problemanfälliger Lerngegenstand konzipiert ist, der ein Arsenal an Hilfen und Problemlösungstechniken aktiviert, die den Mutterkörper reduzieren, fragmentieren und funktionalisieren sowie gleichzeitig als unersetzbar für das kindliche Gedeihen exponieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "In acts, representations, discourses and emotions around the topic of breast milk nutri- tion there is an ongoing reconstruction of gendered responsibilities. This is often connected with the inclusion and exclusion of women as mothers and raises the question of (un)equal gender relations. In contrast to the English-speaking world, social science research on infant nutrition, specifically breastfeeding, has only recently become a growing field of research in Germany. This above all concerns to qualitative-practical investigations. Based on this research gap, this study examined the topic from a gender political and ethnographic perspective and analyzed the social practices of professional breastfeeding counselling provided on a postnatal ward. It asked how the mother’s body is worked on in these settings and made functional as a source of nutrition for the baby. The results demonstrate that breastfeeding is conceptualized as a matter of problem-solving and learning, activating an arsenal of support and problem-solving techniques which reduces, fragments and functionalizes the mother’s body and at the same time exposes it as irreplaceable for the growth and well-being of the child." (author's abstract)
FemiCare und MaskuWork - Geschlechtlichkeiten im Feld der Sorgearbeit: Tagung im Forschungsverbund ForGenderCare am 17. und 18. November 2016 an der Hochschule Landshut
Titelübersetzung:FemiCare and MaskuWork - Sexualities in the field of care work: Conference of the ForGenderCare research network, 17/18 November 2016, Landshut University
Autor/in:
Vogelgesang, Laura Marie
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 137-141
Inhalt: "Die Tagung 'FemiCare und MaskuWork' beschäftigte sich mit den Zusammenhängen von Care und Gender. Die Referierenden und Teilnehmenden aus unterschiedlichen Bereichen der Praxis, Politik und Forschung diskutierten gemeinsam Fragen zu Zukunft, Historie und Mythen sowie rechtlichen und politischen Regulierungen der Care-Arbeit. In den Panels wurden dabei insbesondere neue Medien und Vorstellungen von Privatheit und Öffentlichkeit, transkultureller Wandel, unterschiedliche Lebens- und Familienformen, Konzepte von Männlichkeit und Weiblichkeit sowie technische Neuerungen und deren Einflüsse auf das Feld der Fürsorge thematisiert. Die Tagung fand im Rahmen des bayerischen Forschungsverbundes ForGenderCare statt, in dem sich elf bayerische Forschungseinrichtungen zusammengeschlossen haben." (Autorenreferat)
Inhalt: "The conference 'FemiCare and MaskuWork' dealt with the connections between gender and care. The speakers and participants from different areas, including practitioners, politicians and academics, discussed questions regarding the future, history and myths as well as the legal and political regulation of care work. The panels and discussions broached the subject of the new media, ideas of the private and the public, transcultural change, diverse ways of life and different family forms, conceptions of masculinity and femininity, and technical innovations and their influence in the field of care work. The conference took place in the context of the Bavarian ForGenderCare research network comprising 11 Bavarian research institutions." (author's abstract)
Schlagwörter:Sozialarbeit; social work; Fürsorge; welfare care; Pflege; caregiving; gender-specific factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Gender; gender; Arbeitsteilung; division of labor; Weiblichkeit; femininity; Männlichkeit; masculinity; Geschlechtsrolle; gender role; Familienform; family structure; Federal Republic of Germany; Care-Arbeit
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Blockierter Kulturwandel: Geschlechterpolitik im Finanzmarktkapitalismus
Titelübersetzung:Blocked cultural change: gender politics in financial market capitalism
Autor/in:
Lill, Max; Heilmann, Andreas
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 2, S 106-121
Inhalt: "Der Beitrag fragt auf der Basis einer empirischen Fallstudie in der Landesbank Berlin nach Ansatzpunkten und Barrieren für die Durchsetzung von mehr Geschlechtergerechtigkeit im Bankensektor. In einer integralen Perspektive auf Erwerbsarbeit und Leben werden sowohl strukturelle Bedingungen betrieblicher Gleichstellungspolitik und Organisationsentwicklung als auch Geschlechterarrangements und subjektive Handlungsorientierungen der von uns befragten Führungskräfte rekonstruiert. Unsere These lautet, dass insbesondere weibliche, zunehmend aber auch jüngere männliche Führungskräfte eine 'reflexive Karriereorientierung' ausbilden, innerhalb derer ein stärker egalitäres Geschlechterverhältnis sowie persönliche Gestaltungsspielräume in- und außerhalb der Erwerbsarbeit eingefordert werden. Daraus könnten neue Interessenkoalitionen für eine bessere betriebliche Anerkennung von Reproduktionsbedürfnissen erwachsen. Allerdings bleiben diese geschlechterpolitischen Potenziale angesichts des hohen Renditeund Kostendrucks im chronisch krisenhaften Finanzmarktkapitalismus bisher blockiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "Based on an empirical case study conducted in the Landesbank Berlin, this article seeks to uncover starting points for and barriers to enforcing gender equality in the banking sector. Taking a holistic perspective of gainful work and life, the structural conditions of in-company gender-equality politics and organizational development are reconstructed, as are the gender arrangements and subjective orientations of polled executives. Our thesis is that female executives in particular, but increasingly also young male executives, are developing a 'reflexive career orientation' within which they are demanding more gender equality and personal scope to shape their life at work and outside of work. The result could be new coalitions within companies for gaining better recognition of reproductive needs. However, these potentialities for gender politics are still blocked in the face of strong pressure to cut costs and generate income in a financial market capitalism which is constantly in crisis." (author's abstract)
"... imma unsicha wenn der bei uns in der Sportkabine guckt." Ambivalente Anerkennung männlicher Homosexualität in der Adoleszenz
Titelübersetzung:"... always unsure when he looks into the changing room." Ambivalent recognition of male homosexuality in adolescence
Autor/in:
Hippmann, Cornelia; Aktan, Oktay
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 9 (2017) 1, S 133-148
Inhalt: "Ritualisiertes schwulenfeindliches Verhalten ist unter männlichen Jugendlichen weit verbreitet. Auf männliche Homosexualität reagieren Jungen oft mit Ignoranz, Ausgrenzung und/oder gewalttätigem Verhalten. Daran anknüpfend diskutiert der vorliegende Artikel auf der Basis von Gruppendiskussionen, inwieweit es in männlichen Peerkulturen möglich ist, Schwul-Sein zu legitimieren und darauf nicht mit Stigmatisierung und Ausgrenzung, sondern mit Aufgeschlossenheit und Akzeptanz zu reagieren. Dass die Art, ob die Jungen in einer Peergroup oder Clique vergemeinschaftet sind, Einfluss auf ihren Umgang mit männlichen Homosexuellen hat, wird veranschaulicht. Unsere Forschung zeigt, dass in diesem Anerkennungsprozess Ambivalenzen bei männlichen Peerkulturen zu generieren sind, die mit Verunsicherung und stetigem Hinterfragen der eigenen männlichen Rolle und Identität einhergehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Ritualized hostile behavior towards male homosexuality is prevalent among male youth. Boys are often ignorant about male homosexuality, exclude homosexuals, and/or are violent towards them. This article, which is based on the interpretation of empirical material collected through focus group discussions, proves how gay men can be treated with an open-minded acceptance instead of exclusion and stigmatization. The article shows that the boys' group formations, i.e. peer groups and cliques, have an impact on how male homosexuals are treated. Our study demonstrates the ambivalences of insecurity and constant scrutiny of one's own male role and identity which need to be generated in this process of recognition." (author's abstract)
Schlagwörter:discrimination; Junge; soziale Herkunft; role image; Diskriminierung; Federal Republic of Germany; Jugendlicher; social relations; Normativität; Homosexualität; masculinity; Rollenbild; soziale Beziehungen; homosexuality; social background; stigmatization; adolescent; identity; boy; collective identity; Identität; exclusion; Akzeptanz; Peer Group; acceptance; Exklusion; peer group; Stigmatisierung; normativity; Männlichkeit; kollektive Identität; Peerkultur
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sozialpsychologie
I am what I am? - Erfahrungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans und queeren Jugendlichen in Deutschland
Titelübersetzung:I am what I am? - The experience of lesbian, gay, bisexual, trans and queer youth in Germany
Autor/in:
Krell, Claudia; Oldemeier, Kerstin
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 2
Inhalt: "Der gesellschaftliche Blick auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Doch nach wie vor sind nicht-heterosexuelle und nicht-cisgeschlechtliche Lebensweisen in Deutschland keine Selbstverständlichkeit. Das zeigt sich z.B. daran, dass in sozialwissenschaftlichen Jugendstudien lesbische, schwule, bisexuelle, trans und queere (LSBTQ-)Lebensweisen weiterhin kaum berücksichtigt werden. Die Folge ist ein Mangel an Erkenntnissen über ihre Lebenssituation. Die Ergebnisse der bundesweiten Studie 'Coming- out - und dann ...?!' zeigen, welche Erfahrungen LSBTQ-Jugendliche bei ihrem inneren und äußeren Coming-out in alltäglichen Lebensbereichen wie Familie, Bildungs und Arbeitsorten und dem Freundeskreis machen und welche Diskriminierungserfahrungen sie dort erleben. Außerdem wird deutlich, wie sie mit Herausforderungen und Problemen umgehen, die aufgrund einer heteronormativen Zwei-Geschlechter-Ordnung bestehen. Über 5 000 lesbische, schwule, bisexuelle, trans und queere Jugendliche haben in einer Online-Befragung Auskunft über ihre Erlebnisse gegeben. Außerdem wurden deutschlandweit 40 problemzentrierte Interviews mit LSBTQ-Jugendlichen geführt, in denen sie von ihren Erfahrungen und Umgangsweisen berichtet haben. Der Beitrag gibt einen Überblick über zentrale Ergebnisse der Studie 'Coming-out - und dann ...?!'" (Autorenreferat)
Inhalt: "Social attitudes to sexual und gender diversity have changed in recent decades. Nevertheless, non-heterosexual and non-cisgender ways of life are still not normal. For example, empirical research on young people hardly takes account of lesbian, gay, bisexual, transgender and queer lifestyles. The consequence is a lack of knowledge about their lives. The results of the nationwide study 'Coming out - and then ...?!' show how young LGBTQ people experience the process of self-awareness and coming out. The study focuses on their daily lives in a family, educational and work context and amongst their peers and shows what kind of discrimination these adolescents face. It also reveals the challenges and problems they face living in a heteronormativity-based society. More than 5,000 young people took part in an online survey. In addition, 40 problem centered interviews were conducted across Germany in which these young people talked about their individual experiences and behaviours. The article presents an overview of the key results of the study Coming out - and then ...?!'" (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendlicher; adolescent; Homosexualität; homosexuality; Bisexualität; bisexuality; Transsexualität; transsexualism; Geschlechterforschung; gender studies; Jugendforschung; youth research; Queer Studies; queer studies; Diversität; diversity; Diskriminierung; discrimination; Lebensweise; way of life; Lebenssituation; life situation; Identität; identity; Federal Republic of Germany; LSBTQ*-Jugendliche; Coming-out
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Jugendsoziologie, Soziologie der Kindheit
Wie sehen Jugendliche Gender und Sex in öffentlicher Erziehung? Rekonstruktionen der Perspektiven von Adressat_innen der Kinder- und Jugendhilfe
Titelübersetzung:Young people's views of gender and sex in public education: reconstructions of the viewpoints of young people living in residential care or taking part in youth work schemes
Autor/in:
Domann, Sophie; Rusack, Tanja
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 3, S 81-97
Inhalt: "Der Beitrag zeigt die Sichtweisen der jugendlichen Adressat_innen auf sexualpädagogische Angebote in der offenen Jugendarbeit und der Heimerziehung. Im Vorfeld werden die Felder mit ihren Anforderungen und Herausforderungen zu sexueller Vielfalt und sexualpädagogischen Angeboten dargestellt. Der empirische Teil wird durch die Beschreibung des Erhebungs- und Auswertungsverfahrens - dem Gruppendiskussionen und erzählgenerierende Interviews unter Berücksichtigung der Adressat_innenperspektive zugrunde liegen - eingeleitet. Im empirischen Hauptteil werden im Sinne der Adressat_innenforschung die jugendlichen Sichtweisen dargestellt. Diese Darstellung unterteilt sich in drei Bereiche: Sexualität und Paarbeziehungen, Genderkonstruktionen und sexualpädagogische Angebote. Der Artikel schließt mit der Forderung nach weiterer Forschung zum Thema Gender in der Kinder- und Jugendhilfe, um die Sichtweisen der Jugendlichen zu berücksichtigen, aber auch, um reflektieren zu können, dass Jugendliche ebenfalls in einer heterosexuellen Matrix verhaftet sind und es einer Sexualpädagogik bedarf, die geschlechtersensibel gedacht werden kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article presents the viewpoints of young people who are living in residential care or taking part in youth work schemes. First, we present both fields with their specific needs and challenges as regards sexual diversity and sex education. The empirical part begins with a description of the survey and analysis-group discussions and interviews which take account of participatory research. The empirical part of the article presents the young people's points of view and is split into three sections: Sexuality and partner relationships; gender constructions; and sex education. In conclusion, we call for further research into youth work in order to include young people's perspectives as well as to be able to reflect the fact that young people too are trapped in the heterosexual matrix and that therefore sex education needs to be gender sensitive." (author's abstract)
Schlagwörter:Jugendforschung; youth research; Jugendhilfe; youth welfare; Jugendarbeit; youth work; Heimerziehung; upbringing in an institution home; Sexualität; sexuality; Partnerbeziehung; partner relationship; Erziehungshilfe; youth assistance; Gender; gender; Heterosexualität; heterosexuality; Normativität; normativity; sexuelle Orientierung; sexual orientation; Sexualerziehung; sex education; gender-specific factors; Stereotyp; stereotype; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Sozialwesen, Sozialplanung, Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Frau Doktor steht zur Wahl: eine quantitative Analyse des bundesdeutschen Wahlverhaltens auf lokaler Ebene aus der Genderperspektive
Titelübersetzung:The doctor is standing for election: a quantitative analysis of German voting behaviour from a gender perspective
Autor/in:
Friedhoff, Caroline; Holtkamp, Lars; Wiechmann, Elke
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 1, S 91-107
Inhalt: "Dieser Beitrag geht zwei grundlegenden Fragen nach: zum einen, ob Frauen bei Kommunalwahlen, bei denen Kumulieren und Panaschieren möglich ist, gezielt nach unten gewählt -und somit durch die Wählerschaft diskriminiert- werden, und zum anderen, ob ein vorhandener Doktortitel der KandidatInnen den Wahlerfolg, unabhängig vom Geschlecht, im Vergleich zu Nicht-Promovierten erhöht. Die Analysen der Kommunalwahlen in 74 Klein- (20 000 bis 50 000 EinwohnerInnen) und Großstädten (mehr als 100 000 EinwohnerInnen) anhand der Parteilisten mit fast 16 000 KandidatInnen zeigen eine Benachteiligung von Frauen gegenüber den (männlichen) Kandidaten durch die Wählerschaft, die sich allerdings nur in Kleinstädten, nicht jedoch in Großstädten äußert. Ein Doktortitel begünstigt den relativen Wahlerfolg von Frauen und Männern gegenüber Nicht-Promovierten wie erwartet, wobei es keine signifikanten Differenzen im Wahlerfolg zwischen Frauen und Männern mit Doktortitel gibt. Die Annahmen und Ergebnisse werden im Spiegel aktueller Forschungsergebnisse diskutiert." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article addresses two basic issues: Whether women are discriminated by voters in local elections when the electoral system allows accumulation and cross-voting and whether candidates with a PhD achieve better relative electoral success than candidates without a PhD, regardless of the candidate's gender. An analysis of local elections in 74 small towns (20 000 up to 50 000 residents) and large cities (more than 100 000 residents) with nearly 16 000 candidates showed that women are discriminated by voters in small towns, but not in big cities. Candidates with a PhD are more successful in elections than candidates without a PhD. However, there are no significant differences between the electoral success of women and men with a doctorate. The hypothesis and results will be discussed as reflected in current research results." (author's abstract)
Schlagwörter:Kommunalwahl; local election; Wahlverhalten; voting behavior; Frauenanteil; proportion of women; Wahlergebnis; election result; Wahlsystem; electoral system; Benachteiligung; deprivation; woman; Akademiker; academic; gender-specific factors; regionaler Unterschied; regional difference; Federal Republic of Germany; Kumulieren; Panaschieren
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Für eine gendersensible Lehr-/Lernkultur in Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften: Symposium vom 2. bis 4. Juli 2015 an der Freien Universität Berlin
Titelübersetzung:A gender-sensitive teaching culture in science, technology, engineering and mathematics: symposium, 2-4 July 2015, Freie Universität Berlin
Autor/in:
Klenk, Florian Cristobal
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 8 (2016) 1, S 140-146
Inhalt: "Im Zentrum des Symposiums 'Für eine gendersensible Lehr-/Lernkultur in Mathematik, Informatik und den Naturwissenschaften', das vom 2. bis 4. Juli 2015 an der Freien Universität Berlin stattfand, stand die Reflexion struktureller, (inter)disziplinärer sowie didaktischer Möglichkeiten der Integration von Gender in die MINT-Lehre. Die Fragen, wie und warum Gender in den MINT-Fachdisziplinen, -Fachdidaktiken und Unterrichtsfächern implementiert werden solle, bildete den thematischen Kern der Veranstaltung, die sich in Vorträgen und Workshops den praktischen Möglichkeiten sowie fachspezifischen Herausforderungen einer gendersensiblen Lehrund Lernkultur auf Ebene der Schule und Hochschule widmete." (Autorenreferat)
Inhalt: "The symposium on 'A Gender-Sensitive Teaching Culture in Science, Technology, Engineering and Mathematics' which was held from 2 to 4 July 2015 at Freie Universität Berlin focussed on reflecting on structural, interdisciplinary and didactic methods of integrating gender into STEM subjects and education. The question of how and why gender needs to be included in STEM disciplines, subject didactics and school subjects formed the thematic core of the event. Presentations and workshops were dedicated to the practical methods and discipline-specific challenges of a gender-sensitive teaching culture in secondary and higher education." (author's abstract)
Schlagwörter:Gender; gender; Lernkultur; learning culture; Hochschullehre; university teaching; Lehrerbildung; teacher training; Fachdidaktik; subject didactics; Mathematik; mathematics; Informatik; computer science; Naturwissenschaft; natural sciences; Hochschulbildung; university level of education; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Bildungswesen tertiärer Bereich