Hochschulsystem - Studium - Arbeitsmarkt : die lehr- und studienbezogene Hochschulpolitik des Bundesministeriums
Titelübersetzung:University system - academic studies - labor market : teaching- and study-related university policy of the Federal Ministry
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Das Wissensministerium: ein halbes Jahrhundert Forschungs- und Bildungspolitik in Deutschland. Peter Weingart (Hrsg.), Niels C. Taubert (Hrsg.). Weilerswist: Velbrück Wissenschaft, 2006, S. 347-377
Inhalt: In der Mehrheit der ökonomisch fortgeschrittenen Länder der Welt hat die nationale Regierung die staatliche Aufsichts- und Koordinationsfunktion über das Hochschulwesen. Dabei gibt es auch Länder mit föderaler Struktur, in denen die Hochschule als nationale staatliche Aufgabe gesehen wird; so in Australien und Österreich. Im Vergleich mit diesen Ländern mit dezentraler Koordination lassen sich in der Bundesrepublik Deutschland zwei Besonderheiten beobachten. Erstens ist die Verteilung der Koordinations- und Förderungsaufgaben besonders komplex und darüber mehrmals großen Veränderungen unterlegen. Der vorliegende Beitrag versucht vor diesem Hintergrund, die lehr- und studienbezogene Hochschulpolitik des für Bildungsfragen zuständigen Bundesministeriums seit 1955 nachzuzeichnen. Als zweite deutsche Besonderheit wird deutlich, dass das zuständige Bundesministerium in lehr- und studienbezogenen Fragen vielfältige Möglichkeiten zur Mitfinanzierung, Mitplanung und -gestaltung und der Mitregulierung hat, aber kaum zur eigenständige Gestaltung. Letzteres gilt nur für internationale Hochschulbeziehungen, aber diese sind so eng mit der Gesamtkonstellation des Hochschulsystems verbunden, dass eine Abstimmung von Bund und Ländern unabdingbar ist. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; Bildungspolitik; Arbeitsmarkt; Beschäftigungspolitik; Qualifikationsstruktur; Bund-Länder-Beziehung; berufsbildendes Schulwesen; Kompetenz; politische Steuerung; Bundesregierung; Bundesministerium; Bundespolitik; Schulwesen; Studium; EU
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Quantitative und strukturelle Entwicklungen des Hochschulwesens
Titelübersetzung:Quantitative and structural developments in the university system
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft, Jg. 51 (2005) H. 50, S. 8-24
Inhalt: Der Beitrag zur Hochschulpolitik in der Bundesrepublik Deutschland beschäftigt sich mit drei Fragen zur quantitativ-strukturellen Entwicklung: (1) Welches Ausmaß der Hochschulexpansion ist angebracht? (2) Benötigt man in Deutschland in Zukunft ein höheres Maß der Differenzierung des Hochschulwesens, als das in der Vergangenheit der Fall war? (3) Welche Struktur von Studiengängen und -abschlüssen ist in einer immer stärker internationalisierenden oder globalisierten Hochschulszenerie angebracht? Die Betrachtung der aktuellen deutschen Diskussion zur quantitativ-strukturellen Gestalt des Hochschulsystems umfasst folgende Aspekte: (1) die Entwicklungen der Diskussion zur Hochschulexpansion seit den 1980er Jahren, (2) die Konzepte und Erklärungsansätze der Hochschulforschung sowie (3) die aktuellen Entwicklungen der Europäisierung, Internationalisierung und Globalisierung (Bologna-Prozess). Im Mittelpunkt der Ausführungen steht die Suche nach Erklärungen, wie die in Deutschland vorherrschenden Interpretationen und Aktivitäten ein solches Gewicht bekommen und die derzeit populären Richtungen einschlagen konnten. (ICG2)
Bachelor- und Master-Studiengänge in ausgewählten Ländern Europas im Vergleich zu Deutschland : Fortschritte im Bolognaprozess
Titelübersetzung:Bachelor's and Master's channels of academic studies in selected European countries compared with Germany : progress in the Bologna Process
Autor/in:
Alesi, Bettina; Bürger, Sandra; Kehm, Barbara M.; Teichler, Ulrich
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Bonn, 2005. 92 S.
Inhalt: Die Einführung gestufter Studiengänge und -abschlüsse ist Bestandteil der Bologna-Erklärung, die am 19. Juni 1999 von den für Hochschulangelegenheiten zuständigen Ministern von 29 europäischen Staaten unterzeichnet wurde. Sie bildet die Grundlage für die Verwirklichung eines europäischen Hochschulraums bis zum Jahr 2010. Vor diesem Hintergrund leistet die Studie von 2004/05 einen aktuellen Überblick über die Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen in den sieben europäischen Ländern, Frankreich, Großbritannien, den Niederlande, Norwegen, Österreich, Ungarn und insbesondere Deutschland. Dabei wird auch der Zusammenhang zwischen grundlegender Hochschulreform und Studienstrukturreform aufgezeigt. Des Weiteren trägt die Analyse zur Klärung der Durchsetzungsfähigkeit der neuen Abschlüsse auf dem Arbeitsmarkt bei. Das Untersuchungsdesign sieht pro Land eine Gesamtzahl von zehn Interviews mit fünf verschiedenen Typen von Interviewpartnern vor: Hochschulleitung, Fachbereichsleitung, Studierendenvertretung, Beschäftigte und Repräsentanten von Arbeitgeberverbänden. Für die Analyse der Umsetzung der Studienstrukturreform in den Hochschulen wurden jeweils eine Universität und eine Hochschule des nichtuniversitären Sektors (Fachhochschule oder das jeweilige nationale Äquivalent) ausgesucht. Gemäß den Ergebnissen der Untersuchung lässt sich zurzeit keine einheitliche Systemlogik bezüglich der gestuften Studiengänge und -abschlüsse feststellen. Dies bezieht sich zunächst auf die Breite und Zügigkeit der Einführung. Von einer durchgängig flächendeckenden Einführung der Bachelor- und Master-Struktur kann momentan noch nicht gesprochen werden. Auch in der Geschwindigkeit der Umsetzung der Studienstrukturreformen unterscheiden sich die untersuchten Länder deutlich voneinander. Am weitesten fortgeschritten sind Norwegen und die Niederlande. Ein besonderer Blick gilt der Einführung der gestuften Studienstruktur in einem weiter gefassten Kontext der Hochschulreformentwicklung in Deutschland. Die Analyse der deutschen Situation wird unter Berücksichtigung der sechs anderen (nachfolgenden) Länderberichte im Vergleich vorgenommen, um daraus Anregungen für zukünftige Gestaltungsentscheidungen zu gewinnen. (ICG2)
Quelle: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft, Jg. 51 (2005) H. 50, 220 S.
Inhalt: Die quantitativ-strukturelle Entwicklung nationaler Hochschulsysteme wird unter drei Hauptfragestellungen behandelt: Welches Ausmaß an Hochschulexpansion ist angebracht? Benötigen wir in Deutschland in Zukunft ein höheres Maß an Differenzierung des Bildungswesens als bislang? Welche Struktur von Studiengängen und -abschlüssen ist in einer sich immer stärker 'internationalisierenden' bzw. 'globalisierenden' Hochschullandschaft (Stichwort: Bologna-Prozess) angebracht. Die Beiträge des Sammelbandes bilanzieren die aktuellen deutschen Diskussionen zur quantitativ-strukturellen Entwicklung des Hochschulsystems, stellen Konzepte und Erklärungsansätze der Hochschulforschung vor und erläutern aktuelle Entwicklungen der Europäisierung, Internationalisierung und Globalisierung. (IAB) Inhaltsverzeichnis: I. Strukturelle Entwicklung und Steuerung des Hochschulwesens - Ulrich Teichler: Quantitative und strukturelle Entwicklungen des Hochschulwesens (8-24); Hans Merkens: Zur Wettbewerbsfähigkeit des Hochschulsystems in Deutschland (25-40); Barbara M. Kehm, Ute Lanzendorf: Ein neues Governance-Regime für die Hochschulen - mehr Markt und weniger Selbststeuerung? (41-55); David Phillips: Some concerns in higher education in England: a personal note (56-60). II. Wissenskulturen, Studienreform und Lehre - Dirk Rustemeyer: Universitäre Wissenskulturen (62-775); Klaus-Peter Horn: Studienreform in der Erziehungswissenschaft - zwischen Pluralisierung/ Diversifizierung und Zentrierung/ Vereinheitlichung (76-86); Ewald Terhart: Die Lehre in den Zeiten der Modularisierung (87-102); Bernhard Schmidt, Rudolf Tippelt: Besser Lehren - Neues von der Hochschuldidaktik? (103-114). III. Erziehungswissenschaft: Berufsübergang und Fächervergleich - Cathleen Gruner, Ivo Züchner, Heinz-Hermann Krüger, Thomas Rauschenbach: Der Preis des Erfolgs? Hauptfach-Pädagogen und -Pädagoginnen im Beruf (116-135); Thomas Rauschenbach, Rudolf Tippelt, Horst Weishaupt, Ivo Züchner: Erziehungswissenschaft im Fächervergleich (136-155). IV. Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses - Jürgen Enders: Wissenschaftlicher Nachwuchs in Europa (158-169); Julia A.M. Delius, Nicola von Hammerstein: International Max Planck Research Schools: Neue Wege der Graduiertenausbildung (170-185). V. Evaluation und Ranking - Carmen Lebherz, Cordula Mohr, Matthias Henning, Peter Sedlmeier: Wie brauchbar sind Hochschul-Rankings? Eine empirische Analyse (188-208); Hildegard Schaeper: Hochschulbildung und Schlüsselkompetenzen - der Beitrag der Hochschulforschung zur Evaluation der Qualifizierungsfunktionen und -leistungen von Hochschulen (209-220).
Stand der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen im Bologna-Prozess sowie in ausgewählten Ländern Europas im Vergleich zu Deutschland : Endbericht, vorgelegt am 28. Februar 2005
Titelübersetzung:Current state of the introduction of Bachelor's and Master's degrees in the Bologna Process and in selected European countries compared with Germany : final report, presented on February 28, 2005
Autor/in:
Alesi, Bettina; Bürger, Sandra; Kehm, Barbara M.; Teichler, Ulrich
Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung; Berlin, 2005. 141 S.
Inhalt: Die Studie gibt einen Überblick über den Stand der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen in sechs europäischen Ländern (Frankreich, Niederlande, Norwegen, Österreich, Ungarn und Großbritannien) sowie in Deutschland. Zur vergleichenden Analyse der europäischen Länder wird die Logik des gestuften Systems von Studiengängen betrachtet, der Stand der Implementation, die Koordinierung des gestuften Systems, die Folgen für die Struktur der Hochschullandschaft, die Ziele der Hochschulen und curriculare Akzente der neuen Studiengänge, besondere Elemente von Studium, Prüfungen und Zertifikaten und die Folgen für Berufseinstieg und -weg der Absolventen. In sechs Länderfallstudien wird auf die nationalen Besonderheiten der sechs untersuchten europäischen Länder eingegangen. Zusammenfassend wird festgestellt, dass in den europäischen Ländern die Umsetzung gestufter Studiengänge und -abschlüsse unterschiedlich schnell, oft wenig einheitlich und nicht immer vollständig verläuft. Außerdem verringert sich der Grad der Konvergenz von Strukturen im Zuge der Realisierung. Auch bei den flankierenden Maßnahmen werden große Unterschiede festgestellt. Hinsichtlich des Ziels einer weiteren Internationalisierung der Hochschulen steht die Gewinnung ausländischer Studierender stärker im Vordergrund als das Auslandsstudium der eigenen Studierenden. Für Deutschland wird folgendes Fazit gezogen: 1. Ein früher Start in die Bologna-Reformen wurde von einer verzögerten Umsetzung gefolgt. 2. Eine Akzeptanz partieller Funktionsüberschneidungen von Universitäten und Fachhochschulen, ohne dass deren Fortbestehen in Frage gestellt wird, kann zu Konflikten führen. 3. Durch die Differenzierung nach Hochschultypen und nach Studienstufen sowie auf der Master-Stufe nach konsekutiv, nichtkonsekutiv oder weiterbildend einerseits und eher forschungsorientiert bzw. eher anwendungsorientiert andererseits entstehen Unklarheiten und Vermischungen, die dem Ziel einer größeren Transparenz zunächst entgegenstehen. In Deutschland wird die curriculare Differenzierung jedoch auch zum Gegenstand der Akkreditierung gemacht. 4. Auch in Deutschland gibt es Unsicherheiten über die Chancen der universitären Bachelor-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt, vor allem für Absolventen nicht wirtschaftsnaher Fächer. Die Sorge scheint in Deutschland aber überdurchschnittlich hoch zu sein. (IAB)
Quelle: Bielefeld: Webler (Hochschulwesen - Wissenschaft und Praxis), 2004. 58 S.
Inhalt: "Diskussionen über Studiengebühren und andere Studienkosten sowie über die Finanzierung des Studiums, unter anderem durch öffentliche Studienförderung, werden in Deutschland in Wellen immer wieder vehement und engagiert geführt. Vereinfachende Information und Argumentation scheinen dabei ein leichtes Spiel zu haben, weil die Vielfalt wichtiger Dimensionen und unterschiedlicher Ansätze und Erfahrungen in anderen Ländern wenig bekannt ist. Dieser Band, der aus einem im Frühjahr 2004 in Kassel durchgeführten Workshop der Kassel-Darmstadt-Runde hervorgegangen ist, beabsichtigt, einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zu leisten: Dazu wird die Vielfalt der Argumente sortiert. Studienkosten, Studiengebühren und öffentliche Studienförderung werden im europäischen Vergleich dargestellt. Eingehend behandelt werden die neueren Ansätze zu Studiengebühren, Studienkosten und Studienförderung in Großbritannien, Australien und Österreich." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Studium und Studierende, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Universität auf dem Prüfstand : Konzepte und Befunde der Hochschulforschung
Titelübersetzung:Spotlight on universities : concepts and findings relating to university research
Herausgeber/in:
Schwarz, Stefanie; Teichler, Ulrich; Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, Universität Kassel
Quelle: Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, Universität Kassel; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2003. 376 S.
Inhalt: "Der Band resümiert die Konzepte und Ergebnisse von mehr als zwanzig neueren Forschungsprojekten des Wissenschaftlichen Zentrums für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel zu den Themen: Hochschule und Beruf, Studierende und Studium, Evaluation und Qualität, Internationalisierung der Hochschulen, Schnittstellen zwischen Forschung und Praxis." (Autorenreferat)
Hochschule und Arbeitswelt : Konzeptionen, Diskussionen, Trends
Titelübersetzung:University and the world of work : conceptions, discussions, trends
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, Universität Kassel; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2003. 273 S.
Inhalt: Die Hochschulen stehen in vielfältigen Beziehungen zur Arbeitswelt - sie bilden ihren eigenen Nachwuchs aus, sind selber Arbeitgeber und sollen den Bedarf des Arbeitsmarktes nach hoch qualifizierten Kräften decken. Der Autor untersucht diese unterschiedlichen Aspekte und geht dabei vor allem auf die Berufsvorbereitung durch die Hochschulen, die Schaffung von Abschlüssen, die den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes entsprechen, und die nationalen Traditionen in Hochschulausbildung und akademischen Berufen ein. Seine provokante These lautet, dass die Hochschulen nicht nur einen Bedarf an Bildung decken, sondern im selben Maße auch einen "Bedarf an sozialer Ungleichheit. (IAB). Inhaltsverzeichnis: Bildung und Beschäftigung (15-28); Qualifikationsforschung (29-38); Berufsstrukturen und Hochschulwesen (39-50); Struktur des Hochschulwesens und "Bedarf" an sozialer Ungleichheit (53-63); Die Dynamik des Zusammenhangs von Qualifizierung und Statusdistribution (65-71); Bildungsexpansion und Arbeitskräftebedarf (73-86); Bildungssystem, Beschäftigungssystem und soziale Struktur (87-99); Bildungs- und Beschäftigungssystem: Erfordern die achtziger Jahre neue Erklärungsansätze? (103-123); Berufstätigkeit von Absolventen in Deutschland im Wandel (125-139); Potenziale und Erträge von Absolventenstudien (141-159); Die Beschäftigungssituation von Absolventen in den USA und Japan (163-174); Hochschule und Beruf in Europa: Entwicklungen und Forschungsansätze (175-201); Hochschule und Arbeitsleben - Bedingungen und Herausforderungen (203-223); Fit für die Arbeitswelt? (227-231); Auf dem Weg zu einer hoch qualifizierten Gesellschaft (233-242); Forschung zur Hochschule und Arbeitswelt - Erträge, Probleme und neue Aufgaben (243-250).
Quelle: Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, Universität Kassel; Kassel: Jenior u. Pressler (Werkstattberichte / Universität Kassel, Wissenschaftliches Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung, Bd. 61), 2003. 69 S.
Inhalt: "In den letzten Jahrzehnten nimmt die grenzüberschreitende Mobilität hoch qualifizierter Arbeitskräfte für Wissenschaft, Technologie und Wirtschaft eine immer wichtigere Rolle ein. Die Mobilität innerhalb Europas zeigt steigende Tendenz, und auch die Nachfrage nach international mobilen, hoch qualifizierten Arbeitskräften wird in der globalisierten Wirtschaft weiter steigen. Im Mittelpunkt der vorliegenden Studie steht die internationale Mobilität europäischer Hochschulabsolventinnen und -absolventen vor dem Studium, während des Studiums und im Berufsleben. Sie basiert auf der ergänzenden Auswertung der Europäischen Absolventenstudie, die vom Wissenschaftlichen Zentrum für Berufs- und Hochschulforschung der Universität Kassel durchgeführt wurde, sowie auf einer ergänzenden Befragung ehemals mobiler Studierender. Darüber hinaus werden wichtige Befunde zur beruflichen Mobilität resümiert, wie sie aus den amtlichen deutschen und europäischen Umfragen und Statistiken erkennbar sind. Die vorliegenden Daten legen den Schluss nahe, dass Deutschland trotz gelegentlicher Befürchtungen eines Brain-Drains eher ein Import- als ein Exportland für Hochschulabsolventinnen und -absolventen ist." (Autorenreferat)
Förderung von internationaler Mobilität und Kooperation aus der Sicht der Begleitforschung
Titelübersetzung:Promotion of international mobility and cooperation from the aspect of evaluation research
Autor/in:
Teichler, Ulrich
Quelle: Universität auf dem Prüfstand: Konzepte und Befunde der Hochschulforschung. Stefanie Schwarz (Hrsg.), Ulrich Teichler (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Schwerpunktreihe Hochschule und Beruf), 2003, S. 247-264
Inhalt: Mit den neuen Rahmenbedingungen von ERASMUS als Teilprogramm von SOKRATES sollte die organisatorische Stabilität der studentischen Mobilität erhöht werden. Auf der anderen Seite wurde auf die Mechanismen verzichtet, die in der Vergangenheit die Verantwortung der Lehrenden für die curriculare Integration stimulierte. Inwieweit dies tatsächlich für die Qualität des temporären Studiums in einem anderen europäischen Land von Bedeutung ist, konnten die 1999 durchgeführten Analysen nicht ermitteln, weil dazu die Zeitspanne zwischen Einführung des neuen Systems und dem Termin der Analyse zu kurz war. Dies ist ein generelles Problem periodischer Evaluation politischer Programme: Die Terminsetzungen für die Evaluation - und damit auch für die Befragungen der Beteiligten - gehen von der unrealistischen Vorstellung aus, dass Maßnahmen innerhalb sehr kurzer Zeit Wirkungen zeitigen. Ein anspruchsvolles Beispiel von Evaluationsforschung kann bei den Auftraggebern zu dem Schluss führen, dass eine gute empirische Basis für den Entscheidungsprozess wertvoll ist, aber das führt nicht notwendigerweise zu der Einschätzung, dass dies als externe Begleitforschung zu leisten ist. Im Falle von SOKRATES ist vielmehr eine Präferenz dafür erkennbar, solche Analysen "intern" - d. h. in direkter Regie der an Verwaltung und Entscheidungen Beteiligten - durchzuführen. Daneben zeigt sich, dass für eine Evaluation seitens der politischen Akteure eine breitere Behandlung des Themas und ein stärkeres Einlassen auf den politischen Diskussionsprozess gewünscht werden, als das "Evaluationsforschung" leisten wird. Unabhängige "externe" Hochschulforschung greift eher die Themen und Probleme auf, die nicht Gegenstand regelmäßiger Selbst-Analysen sind; solche Analysen, die zunächst die Hochschulforschung thematisiert und für sie konzeptionelle und methodische Grundlagen entwickelt, sollten nach einiger Zeit der Bewährung dann von den Hochschulen und den hochschulübergreifenden Instanzen als Teil ihres internen "Monitoring" übernommen werden. Die "externe" Hochschulforschung hat damit die Freiheit und die Aufgabe, solche Fragen der Europäisierung und Internationalisierung aufzunehmen, die noch nicht in routinisierte Analysen überführt werden können. (ICF2)