Die vereinbarte Abdankung : zur ungleichheitspolitischen Bedeutung von Zielvereinbarungen zwischen Landesregierungen und Hochschulen
Titelübersetzung:The agreed abdication : the meaning in equality policy of target agreements between Bundesland governments and universities
Autor/in:
König, Karsten; Kreckel, Reinhard
Quelle: Institutionalisierte Ungleichheiten: wie das Bildungswesen Chancen blockiert. Peter A. Berger (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.). Weinheim: Beltz Juventa (Bildungssoziologische Beiträge), 2013, S. 233-253
Inhalt: "Karsten König und Reinhard Kreckel nehmen die (hochschul-)politische Ebene in den Blick: 'Zielvereinbarungen', 'Hochschulverträge' oder 'Hochschulpakte' zwischen Landesregierungen und Hochschulen stellen ein neues Instrument zur 'Steuerung' von Hochschulen dar, das hier daraufhin analysiert wird, ob und in welcher Form in solchen 'Pakten' Fragen der sozialen Ungleichheit überhaupt eine Rolle spielen. Dabei geht es den Autoren um das 'allgemeine Ziel der sozialen Chancengleichheit', um 'explizite Aussagen zugunsten bildungsferner Schichten', um 'die Frage der Chancengleichheit von Frauen' sowie um das Ziel der 'Internationalisierung'. Sie kommen zu dem Schluss, dass allgemeine oder auf 'bildungsferne Schichten' spezifizierten Aussagen zur Förderung von Chancengleichheit außer in Form vager Formulierungen in den Vereinbarungen kaum Bedeutung beigemessen wird, und dass sich Aussagen zu ausländischen Studierenden meist auf den eher unverbindlich formulierten Aspekt der 'Integration' beziehen. Deutlich umfangreicher und konkreter fallen dagegen in der Mehrheit der untersuchten Bundesländer jene Teile entsprechender Vereinbarungen aus, die auf die Gleichstellung von Männern und Frauen in den Hochschulen zielen. Dies führen die Autoren darauf zurück, dass 'das Geschlechterthema schon seit Jahrzehnten Bestandteil der offiziellen Hochschulpolitik' und dass 'die Geschlechterdifferenz leichter wahrnehmbar als das Phänomen der sozialen Chancenungleichheit' ist. So erweist sich die (Hochschul-)Politik der Geschlechtergleichstellung in Zeiten der 'Neuen Steuerung', die vor allem den schlanken, kostengünstigen Staat und nicht die Kosten verursachende Politik der sozialen Gleichheit vor Augen hat, als Relikt einer 'bewusst sozialen Hochschulpolitik', die allenfalls noch dann reaktiviert werden kann, 'wenn sie mit Nachdruck und Überzeugungskraft eingefordert' wird." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; politische Steuerung; Zielsystem; soziale Ungleichheit; Chancengleichheit; schichtspezifische Faktoren; Gleichstellung
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Beschäftigungsperspektiven von Frauen : eine arbeitsmarktökonomische Analyse im Spiegel der Gleichstellungsdebatte
Titelübersetzung:Employment prospects of women : an economic analysis of the labor market as reflected in the gender debate
Autor/in:
Schäfer, Holger; Schmidt, Jörg; Stettes, Oliver
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.; Köln: Institut der deutschen Wirtschaft Köln Medien GmbH (IW-Positionen - Beiträge zur Ordnungspolitik, Nr. 57), 2013. 56 S.
Inhalt: "Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist in Deutschland zwischen 2000 und 2010 deutlich gestiegen. Lediglich in Schweden, Dänemark und den Niederlanden sind mehr Frauen berufstätig. Allerdings unterscheiden sich Entgelte und Karrieren von Männern und Frauen immer noch. Doch das liegt vor allem an der anderen Berufswahl sowie dem Karriere- und Erwerbsverhalten der Frauen. Sie beziehen weniger Lohn und klettern seltener die Karriereleiter ganz hinauf, weil sie u.a. ihre Erwerbstätigkeit öfter unterbrechen und ihre Arbeitszeit mehr verkürzen. Staatliche Eingriffe in die Entgeltgestaltung und Quotenregelungen bei der Besetzung von Führungspositionen sind daher eher ineffiziente Interventionen in die privatwirtschaftliche Vertragsfreiheit und Handlungsautonomie. Stattdessen steht die Politik in der Pflicht, die Kinderbetreuung auszubauen und damit die Voraussetzung zu schaffen, dass Frauen und Männer ähnliche Einkommens- und Karriereaussichten haben." (Verlagsangabe)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Berücksichtigung von Gleichstellungsaspekten bei EU-geförderten Forschungsvorhaben aus Deutschland: Abschlussbericht, gefördert durch Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung/FiF im EU-Büro des BMBF
Autor/in:
Lipinsky, Anke; Samjeske, Kathrin
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS); Köln (CEWS-Projektberichte, 2012/04), 2012. 57 S
Inhalt: Die Studie Berücksichtigung von Gleichstellungsaspekten bei EU-geförderten Forschungsvorhaben aus Deutschland untersuchte im Auftrag der Kontaktstelle Frauen in die EU-Forschung im EU-Büro des BMBF, welche Rolle der Antragspunkt Section 5 - Consideration of Gender Aspects (CoG) in der Praxis der Projektplanung, Antragsberatung, Begutachtung, Projektverhandlung sowie in der Durchführung von EU-geförderten Verbundprojekten unter deutscher Leitung spielt. Im Rahmen der sechsmonatigen Studie wurden 60 themenzentrierte Interviews mit vier Akteursgruppen (Projektleitung, Antragsberater/innen, Gutachter/innen und Kommissionsbedienstete) ausgewertet, in denen die Akteure/innen ihre reale Alltagspraxis schildern und die Wirksamkeit des Berichtspunktes bewerten. Ferner wurden Inhalte, Konsistenz des administrativen Verfahrens und der Aspekt der Verbindlichkeit mit ausgewählten nationalen Forschungsmittelgebern in Europa verglichen.
Rezension: Karen Jaehrling, Clarissa Rudolph (Hrsg.), 2010: Grundsicherung und Geschlecht. Gleichstellungspolitische Befunde zu den Wirkungen von 'Hartz IV'
Autor/in:
Weinbach, Christine
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 4 (2012) 1, S 160-163
Schlagwörter:Grundsicherung; basic income; soziale Sicherung; social security; Gleichstellung; affirmative action; Chancengleichheit; equal opportunity; Gleichstellungspolitik; equal opportunity policy; Arbeitsbedingungen; working conditions; gender; Leistungsbezug; receipt of benefits; Sozialgesetzbuch; Code of Social Law; Federal Republic of Germany
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitsmarktpolitik
Die Berufung von ProfessorInnen: das geschlechtergerechte Berufungsverfahren und seine gerichtliche Überprüfung
Titelübersetzung:Appointing women professors: gender-equality appointment procedures and their judicial review
Autor/in:
Junghans, Lea
Quelle: Gender : Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Jg. 4 (2012) H. 1, S. 141-148
Inhalt: "Nicht geschlechtergerechte Berufungsverfahren sind rechtswidrig. Wenn Frauen in Berufungsverfahren keine oder nur geringere Chancen haben, dann ist dies nicht nur Ausdruck einer geschlechtsspezifischen Diskriminierungskultur im Hochschulwesen, sondern auch ein rechtliches Problem. Einige Gerichtsurteile über die Rechtmäßigkeit von Berufungsverfahren bieten Paradebeispiele für Verfahrensfehler, die zumeist zu Lasten von Frauen wirken. Obwohl Frauen sich erfolgreich auf Art. 33 II GG berufen konnten, findet das Prinzip der Bestenauslese in der Diskussion um geschlechtergerechte Berufungsverfahren nur unzureichend Beachtung. Die in den Gerichtsurteilen maßgebliche Bindungswirkung von Anforderungsprofilen wirft Fragen im Umgang mit Hinweisen auf fehlerhafte Ausschreibungstexte auf." (Autorenreferat)
Inhalt: "Non-gender-equality appointment procedures are unlawful. If women have no or less chance of being given a professorship than men, then that is not only an expression of the climate of gender discrimination within the university system, it also becomes a legal issue. Some court decisions concerning the lawfulness of such appointment procedures are prime examples of procedural errors that place women academics at a disadvantage. Although women have successfully relied on article 33 para. 2 of the Basic Law (Grundgesetz), this provision has not been taken seriously in the discussion of the gender-equality appointments of professors. The binding nature of job profiles that have come up in court cases raises questions about how to deal with flawed calls for applications." (author's abstract)
Diversity Management aus gleichstellungspolitischer Perspektive : das "Online-Tool Diversity" als ein erster Interventionsschritt in Unternehmen
Titelübersetzung:Diversity management from the aspect of equal opporutnity policy : the "online tool diversity" as a first intervention step in enterprises
Autor/in:
Kutzner, Edelgard
Quelle: Intersektionalität zwischen Gender und Diversity: Theorien, Methoden und Politiken der Chancengleichheit. Sandra Smykalla (Hrsg.), Dagmar Vinz (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2011, S. 261-280
Inhalt: Ausgangsannahme des Beitrags ist, dass Diversity und Diversity-Management keine Chancengleichheits- Konzepte sind. Es handelt sich um ökonomische Konzepte, mit denen durch die Nutzung vorhandener personeller und kultureller Vielfalt betriebswirtschaftlicher Nutzen erzielt werden soll. Dieser Logik nach hängt die Leistungs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen wesentlich von den vielfältigen Kompetenzen der Belegschaft eines Unternehmens ab. Geprüft wird die Anschlussfähigkeit eines primär betriebswirtschaftlich ausgerichteten Management-Konzepts an Konzepte von Chancengleichheit. Dazu werden zunächst einige der mit Diversity verbundenen vielfältigen Interessen angesprochen. Es folgen Anmerkungen zum theoretischen Hintergrund und methodische Überlegungen. Daran anschließend wird das "Online-Tool Diversity" vorgestellt. Hierbei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, ihren Umgang mit Vielfalt in der Belegschaft zu überprüfen. Ganz im Sinne einer Handlungsunterstützung aus dem Wissenschaft-Praxis-Diskurs kann diese Handlungshilfe als ein erster Interventionsschritt in Richtung Gleichstellung durch ein Diversity Management angesehen werden. Abgeschlossen wird der Beitrag durch einige Anmerkungen zu den Anforderungen an ein antidiskriminierendes Diversity Management. (ICF2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichheit im Job - und am Wickeltisch : Kinderbetreuung durch beide Eltern ist für Wissenschaftlerinnen zentral
Titelübersetzung:Equality in the job - and on the diaper-changing table : child care by both parents is vital to female scientists
Autor/in:
Althaber, Agnieszka; Hess, Johanna; Pfahl, Lisa
Quelle: WZB-Mitteilungen, (2011) H. 133, S. 34-38
Inhalt: "Hochqualifizierte Frauen sehen sich nach der Geburt eines Kindes häufig mit Schwierigkeiten konfrontiert, ihre Karriere fortzuführen. Auch in der Wissenschaft ist für Frauen die Vereinbarkeit von beruflicher Karriere und Familienleben keine Selbstverständlichkeit. Neben vielen anderen Faktoren spielt hierbei auch der private Bereich eine wichtige Rolle. Viele Wissenschaftlerinnen erwarten, dass ihre Partner sich bei der Kinderbetreuung engagieren. Sie tragen aber überwiegend die Hauptverantwortung für die gemeinsamen Kinder. Ohne Entlastung in diesen Aufgaben durch den Partner erfahren Wissenschaftlerinnen häufig Karrierenachteile." (Autorenreferat)
Inhalt: "Highly qualified women often face career disadvantages after the birth of their children. For women in academia, the balance between professional and family duties cannot be taken for granted either. In addition to other factors, the private sphere does play an important role in women's career prospects. Many female academics expect their partners to help with the children. However, women still maintain primary responsibility for children and as a result their academic careers often suffer." (author's abstract)