Geschlechterverhältnisse, Sozialstaat und die Europäische Union
Titelübersetzung:Gender relations, the social welfare state and the European Union
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Sozialer Staat - soziale Gesellschaft?: Stand und Perspektiven deutscher und europäischer Wohlfahrtsstaatlichkeit. Andrea Gawrich (Hrsg.), Wilhelm Knelangen (Hrsg.), Jana Windwehr (Hrsg.). Opladen: B. Budrich, 2009, S.282-303
Inhalt: Extreme Formen der Ungleichheit sind für einen Sozialstaat problematisch, da sie den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft schwächen. Sozialstaatliches Handeln zielt auf Gerechtigkeit. Welches Konzept von Gerechtigkeit jedoch zugrunde liegt und wie weit das Ausmaß staatlicher Tätigkeit reichen soll bzw. darf, sind zentrale Fragen und Streitpunkte der aktuellen Sozialstaatsdebatte. Im vorliegenden Beitrag wird die sozialstaatliche Entwicklung unter einer Geschlechterperspektive betrachtet. Es geht um Gerechtigkeitsfragen in Hinblick auf die Geschlechterordnung des Sozialstaats. Determinanten einer (Geschlechter-) Gerechtigkeit sind Chancengleichheit im Zugang zu begehrten sozialen Positionen (auch Status), wirtschaftliche Gerechtigkeit, d. h. Teilhabe am gemeinschaftlich erzeugten Wohlstand unabhängig von der Geschlechtszugehörigkeit und schließlich gleiche politische Partizipationsgelegenheiten von Frauen und Männern. In einem ersten Schritt werden anhand empirischer Daten die Geschlechterverhältnisse in Deutschland im Vergleich zu den anderen Mitgliedstaaten der EU behandelt. In einem zweiten Schritt geht es um die Geschlechterleitbilder als "Baupläne" der behandelten Wohlfahrtsstaaten und in einem dritten Schritt wird schließlich gefragt, ob die EU-Politik ein bestimmtes Geschlechterarrangement enthält bzw. anvisiert. (ICA2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Kernfragen der Geschlechterforschung : eine europäische Perspektive auf das Verhältnis von Staat, Markt und Familie
Titelübersetzung:Key questions in gender studies : a European perspective of the relationship between the state, market and family
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Geschlechterdifferenz - und kein Ende?: sozial- und geisteswissenschaftliche Beiträge zur Genderforschung. Hella Ehlers (Hrsg.), Heike Kahlert (Hrsg.), Gabriele Linke (Hrsg.), Dorit Raffel (Hrsg.), Beate Rudlof (Hrsg.), Heike Trappe (Hrsg.). Münster: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2009, S. 179-204
Inhalt: Die Verfasserin unterstreicht die Relevanz einer europäischen Perspektive auf das Verhältnis der Basisinstitutionen Staat, Markt und Familie. Ausgehend von der These, dass Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten den sozialen und kulturellen Wandel der Geschlechterverhältnisse prägen, wendet sie sich dem Strukturwandel der Familie und dessen Bezügen zu Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik im europäischen Kontext zu. Dabei werden spezifische Geschlechterarrangements und Wohlfahrtskulturen herausgearbeitet und Perspektiven einer kritischen Geschlechterforschung aufgezeigt, die die Sorge für andere zum Maßstab einer gelingenden Sozialstaatlichkeit macht. Geschlechterverhältnisse und deren gerechte Ordnung stellen somit die Kernfrage einer zukunftsorientierten Sozialforschung insgesamt dar. (ICE2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"More and better jobs"? : politische Konzepte zur Qualität von Arbeit
Titelübersetzung:"More and better jobs"? : political concepts relating to the quality of work
Autor/in:
Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Mehrheit am Rand?: Geschlechterverhältnisse, globale Ungleichheit und transnationale Handlungsansätze. Heike Brabandt (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Politik und Geschlecht), 2008, S. 127-144
Inhalt: "Der Beitrag greift zwei international diskutierte Ansätze zur Qualität von Arbeit auf und erörtert deren Chancen und Grenzen aus einer geschlechterpolitischen Sicht. Es handelt sich dabei zum einen um die im Rahmen der Lissabon-Strategie von der Europäischen Union formulierten beschäftigungspolitischen Leitlinien, die nicht nur an den Zielen Vollbeschäftigung, sozialer Zusammenhalt und Arbeitsproduktivität orientiert sind, sondern auch der Arbeitsplatzqualität einen größeren Stellenwert einräumen, und zum anderen um die 1999 ins Leben gerufene Arbeitsplattform 'Decent Work' der International Labour Organisation. Es wird gezeigt, dass beide im supranationalen Kontext entwickelten Ansätze zwar für die nationale Debatte um gute Standards von Erwerbsarbeit wichtige Orientierungspunkte bieten, dass sie aber - nicht nur aus einer Geschlechterperspektive - in vielen Punkten Fragen aufwerfen. Zunächst einmal handelt es sich bereits bei 'Qualität' um keinen klar umrissenen Begriff, sondern um ein normatives Konzept, das im politischen Prozess erst spezifiziert, verhandelt und schließlich umgesetzt werden muss. Darüber hinaus ist zu fragen, welche Kriterien an Erwerbsarbeit angelegt werden, wie das Verhältnis zwischen Erwerbsarbeit und unbezahlter (Care-)Arbeit über die Qualitätsdebatte verhandelt wird und welche Annahmen über Geschlecht und das Geschlechterverhältnis damit verbunden werden. Schließlich stellt sich - gerade im globalen Maßstab - die dringende Frage nach der Reichweite dieser Konzepte und nach ihren konzeptionellen wie praktisch-politischen 'Fallstricken'. Insofern wird die These vertreten, dass es nicht nur einer weiteren, an Geschlechtergerechtigkeit orientierten Ausformulierung von Kriterien 'guter Arbeit' bedarf, sondern noch viel dringender einer verbesserten Umsetzung selbiger im jeweiligen nationalen Kontext - gerade auch vor dem Hintergrund zunehmender Prekarisierungstendenzen." (Autorenreferat)
Gender Mainstreaming - eine (Heraus-)Forderung der Europäischen Union? : eine rechtsvergleichende Analyse der Umsetzung des Gender Mainstreaming am Beispiel Estlands und Polens
Titelübersetzung:Gender mainstreaming - a challenge for and demand by the European Union? : a comparative legal analysis of the implementation of gender mainstreaming, using Estonia and Poland as examples
Autor/in:
Angerjärv, Jane; Chytla, Alicja
Quelle: Europäische Wege: Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Entwicklung ; Polnisch-Deutscher Workshop des Studienwerks der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Kraków 2004 und Lódz 2005. Hella Hertzfeldt (Hrsg.), Katrin Schäfgen (Hrsg.), Sandra Thieme (Hrsg.). Berlin: Dietz (Manuskripte / Rosa-Luxemburg-Stiftung), 2007, S. 121-138
Inhalt: "Ziel des Beitrages ist es, sich mit der Umsetzung der Strategiedes Gender Mainstreaming anhand Estlands und Polens auseinander zu setzen. Dazu wird zuerst die Strategie des Gender Mainstreaming dargestellt, danach werden die rechtlichen Regelungen des Europäischen Gleichstellungsrechts analysiert und zuletzt die Umsetzung der Strategie des Gender Mainstreaming in Estland und Polen analysiert. Dabei werden sowohl die gesellschaftlichen Entwicklungen als auch die rechtlichen Regelungen der beiden Länder kritisch betrachtet." (Autorenreferat)
Metamorphosen des Geschlechts : von der Differenz zum Gleichheitsskript der Europäischen Union
Titelübersetzung:Metamorphoses of gender : from difference to the equality script of the European Union
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Der Eigensinn des Materials: Erkundungen sozialer Wirklichkeit ; Festschrift für Claudia Honegger zum 60. Geburtstag. Caroline Arni (Hrsg.), Andrea Glauser (Hrsg.), Charlotte Müller (Hrsg.), Marianne Rychner (Hrsg.), Peter Schallberger (Hrsg.), Claudia Honegger (Adressat). Frankfurt am Main: Stroemfeld, 2007, S. 115-132
Inhalt: Der Beitrag beschäftigt sich mit einer "Sattelzeit" der Konzeptgeschichte des Geschlechts, in der nicht das Differenzmodell, sondern das der Gleichheit, genauer das der Gleichberechtigung zum Referenzpunkt wird. Der zeitliche Horizont erstreckt sich bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Und im Unterschied zur "Ordnung der Geschlechter" bildet in der vorliegenden Skizze nicht nur der Nationalstaat, sondern ein weltweiter kultureller Bezugsrahmen die Referenz. Gleichberechtigungsnormen gehören zum Normenbestand dieser globalen Ordnungsstruktur, deren kultureller Kern in internationalen rechtlichen Abkommen und wissenschaftlicher Expertise institutionalisiert ist. In diesem Bezugsrahmen entsteht, gleichsam zwischen der nationalen und globalen Ebene, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft bzw. EU. Mit der Europäischen Gemeinschaft werden auch die Grundlagen für ein Geschlechterskript gelegt, das eine Abkehr vom Differenzkonzept des 19. Jahrhunderts einleitet. Dies ist der Horizont, in dem die "Metamorphosen des Geschlechts" entziffert werden. Vor allem ist hier die Entgeltgleichheit von Beginn an aufs Engste mit dem Aufbau des Gemeinsamen Markts und der Idee der Angleichung der Lebens- und Arbeitsbedingungen verknüpft. (ICA2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Forced emancipation: the ambivalent attitude of Czech women scientists to issues of gender equality in a situation of social, economic and political transformation
Titelübersetzung:Erzwungene Emanzipation: die ambivalente Haltung der tschechischen Wissenschaftlerinnen gegenüber den Problemen der Geschlechtergleichheit in der sozialen, wirtschaftlichen und politischen Transformation
Autor/in:
Linkova, Marcela
Quelle: Work-life-balance & Wissenschaft - ein Widerspruch?. Maria Buchmayr (Hrsg.), Julia Neissl (Hrsg.). Wien: Lit Verl. (Gender-Diskussion), 2006, S. 109-128
Inhalt: Die Autorin stellt die Situation von Wissenschafterinnen in Tschechien dar und zeigt dabei in einer diachronen Darstellungen die Ähnlichkeiten und Unterschiede der Situation vor und nach 1989. Sie analysiert die Auswirkungen der kommunistischen Ideologie auf den Bereich der Forschung und Entwicklung und setzt sich mit den Konsequenzen der Vollbeschäftigung von Frauen unter dem Staatssozialismus auseinander. Sie argumentiert, dass die gesellschaftliche Differenzlinie sich von der Zugehörigkeit/Nicht-Zugehörigkeit zur kommunistischen Partei ganz zentral auf die Dimension des Geschlechts verlagert hat. Dies hat insbesondere auf die Karrieremöglichkeiten von Frauen massive Auswirkungen. Anhand von Umfrageergebnissen werden die Veränderungen in den Haltungen von Männern und Frauen nach 1989 gegenüber Emanzipation und Geschlechterrollen im Kontext der besonderen Wertschätzung der Familie im Rahmen der nationalen Kultur präsentiert. (ICG)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Europa und Internationales, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender-Display und Gender-Forschung im post-sozialistischen Russland
Titelübersetzung:Gender display and gender studies in post-socialist Russia
Autor/in:
Oswald, Ingrid
Quelle: Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen: Teilbd. 2., Transformationen von Geschlechterordnungen in Wissenschaft und anderen sozialen Institutionen. Waltraud Ernst (Hrsg.), Ulrike Bohle (Hrsg.). Hamburg: Lit Verl. (Focus Gender), 2006, S. 56-73
Inhalt: Vor dem Hintergrund der ideologischen und ökonomischen Zusammenhänge, in denen sich die Geschlechterverhältnisse in der Sowjetunion entwickelten, beschreibt die Autorin, wie das Leitbild der "arbeitenden Mutter" in der Sowjetunion eine geschlechtliche Ungleichverteilung von Arbeits- und Freizeit zur Folge hatte, aber den Frauen eine relative Machtposition verschaffte. Sie stellt fest, dass diese im Zuge der Verteilungs- und Durchsetzungskämpfe im post-sowjetischen Russland verloren gegangen ist. Es wird aufgezeigt, wie Geschlechterverhältnisse in der post-sowjetischen Soziologie und der internationalen Transformationsforschung diskutiert und institutionalisiert wurden. Die Autorin diagnostiziert eine "Archaisierung der Geschlechterbeziehungen" und illustriert ihre These anhand von Beispielen aus dem wissenschaftlichen und politischen Diskurs. (ICG)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Europäische Integration und Geschlechterverhältnisse
Titelübersetzung:European integration and gender relations
Autor/in:
Klein, Uta
Quelle: Die Produktivität des Sozialen - den sozialen Staat aktivieren: sechster Bundeskongress Soziale Arbeit. Karin Böllert (Hrsg.), Peter Hansbauer (Hrsg.), Brigitte Hasenjürgen (Hrsg.), Sabrina Langenohl (Hrsg.). Bundeskongress Soziale Arbeit "Die Produktivität des Sozialen - Den sozialen Staat aktivieren"; Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 113-128
Inhalt: Der Beitrag thematisiert die Geschlechterverhältnisse in der EU im Hinblick auf die durch die europäische Integration ausgelösten Veränderungen. Dabei werden drei Aspekte erörtert: (1) die politisch-rechtliche Integration, (2) die Marktintegration sowie (3) die kulturelle Integration. Während sich auf der politisch-rechtlichen Ebene Gleichberechtigung und Chancengleichheit durchgesetzt hat, offenbart sich auf der kulturellen Ebene eher eine Rückkehr zu traditionellen Geschlechterbildern. Die Ausführungen machen deutlich, dass sich nicht so einfach sagen lässt: die europäische Integration baut Geschlechterungleichheit ab oder umgekehrt: die europäische Integration führt zu stärkerer Geschlechterungleichheit. Welchen Stellenwert Geschlechtergleichheit im Prozess der europäischen Integration einnimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wesentlich ist, in welche Richtung die Beschäftigungspolitik verläuft. Das Primat der Beschäftigungspolitik, die im Rahmen der Lissabon-Strategie derzeit einseitig quantitativ betrieben wird, ist problematisch. Die sozioökonomischen Basisstrukturen ändern sich, Arbeits- und Betriebsorganisation werden zunehmend von Flexibilisierung und Entgrenzung geprägt. Das Normalarbeitsverhältnis - und die darauf aufbauenden Sicherungssysteme - erodiert und dies bekommt eine besondere Relevanz in Hinblick auf die Geschlechterverhältnisse. (ICG2)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Schöner wirtschaften - Europa geschlechtergerecht gestalten! : Dokumentation der Konferenz vom 29.-30. Oktober 2004 in München
Titelübersetzung:Better business - creating a gender-equal Europe! : proceedings of the conference held October 29-30, 2004 in Munich
Herausgeber/in:
Erbe, Birgit; Frauenakademie München e.V. -FAM-
Quelle: Internationale Konferenz "Schöner wirtschaften - Europa geschlechtergerecht gestalten!"; München, 2005, 170 S.
Inhalt: "'Unverständlich: Wirtschaftliches Potenzial von Frauen in Europa weder erkannt noch entfaltet'. So könnte eine der Schlagzeilen klingen, wenn es nach der Vorstellung vieler TeilnehmerInnen der Konferenz 'Schöner wirtschaften - Europa geschlechtergerecht gestalten!' ginge, die von der FAM Frauenakademie München e.V. vom 29.-30.10.04 in München veranstaltet wurde. In der Tat war das Jahr 2004 voller Meldungen, die auf den Zustand und die Entwicklungen der Wirtschaft zielten. Dies reichte von Produktionsverlagerungen an wirtschaftlich billigere Standorte, von Insolvenzen großer Konzerne bis zu geplanten harten Einschnitten ins soziale Netz des Wohlfahrtsstaats. Die Gruppe von Sachverständigen um den ehemaligen niederländischen Ministerpräsidenten Wim Kok, die die Europäische Kommission zur Wirtschafts- und Sozialpolitik berät, konstatiert in ihrem im November 2004 vorgelegten Bericht: 'Die Gesamtperformance der europäischen Wirtschaft in den vergangenen vier Jahren ist enttäuschend.' Im Hinblick auf Produktivitätswachstum, Wachstum des Bruttoinlandsprodukts und der Beschäftigungsquote liegen die Mitgliedsländer der Europäischen Union abgeschlagen hinter den USA. Um das 2000 beim EU-Gipfel in Lissabon formulierte Ziel zu erreichen, nämlich bis 2010 die Europäische Union zur 'dynamischsten und wettbewerbsfähigsten wissensbasierten Wirtschaft der Welt' zu machen, wird ein ehrgeiziges Reformprogramm gefordert. Die Ausgestaltung eines solchen Reformprogramms beziehungsweise die Modifizierung aktueller Reformvorhaben auf EU- und nationaler Ebene steht jetzt (wieder) zur Debatte." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jochen Kubosch: Die Lissabon-Strategie: die Ziele, die Umsetzung, die Impulse (23-28); Ulrike Cichon: Die erweiterte Europäische Union - eine Chance für eine geschlechtergerechte Ökonomie, Podiumsdiskussion (29-33); Ulrike Cichon: Weltcafé - Come Together: gemeinsame und unterschiedliche Perspektiven auf geschlechtergerechtes Wirtschaften in Europa (34-36); Mascha Madörin: Wirtschafts- und Sozialpolitik: überholte Denkmuster und neue Perspektiven (37-46); Hans Kuebler: Kommentar (56-58); Friedrike Habermann: Darf's etwas mehr sein? Gemeinwesenorientiertes Wirtschaften: (nicht nur) weniger, langsamer und schöner (59-63); Gisela Dütting: Labour market dynamics inside European countries, international economic decision making and the political agenda of the women's movement (64-70); Alena Králíková: Putting equality on the political agenda in the Czech Republic (71-73); Benno Savioli, Henriette Meseke: Gender Mainstreaming als Papiertiger oder Handlungsanweisung? (74-79); Janet Veitch: Gender Budgeting in Großbritannien (80-81); Regina Frey: Kommentar (85-86); Tilmann Knittel: Betriebswirtschaftliche Effekte familienfreundlicher Maßnahmen (87-92); Susanne von Auerbach: Wenn Mütter erwerbstätig und Arbeitnehmer Väter werden (93-96); Anita Nyberg: Why do women earn less money than men? The Swedish case (97-108); Andrea Jochmann-Döll: The pay gap - figures, reasons and strategies (109-114); Ruth Weber: Gründerinnenzentren und Unternehmerinnentage: die etwas anderen Netzwerke und ihre Wirtschaftspotenziale (115-123); Iris Kronenbitter: Gründerinnen und Unternehmerinnen: Befindlichkeiten und Befunde (124-127); Malgorzata Tarasiewicz: Women's enterprise cemtres and woman entrepreneur days as a measure to help unemployed women in Poland (128-133); Oksana Kisselyova: Reasons that stimulate women to start their own business in Ukraine (134); Marta Turk: The importance of women's economic empowerment - a report from Slovenia (135-138); Silke Rapp: Schöner wirtschaften - Europa geschlechtergerecht gestalten! Abschlussdiskussion (139-143); Natalia Sarata: Better Business - Creating a Gender-Equal Europe. Results of the conference from a Polish point of view (144-147).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Power in the hands of the greatest number?" : gender perspectives on the European Convention and the draft constitution
Titelübersetzung:"Macht in den Händen der größten Zahl"? : ein geschlechtsspezifischer Blick auf den Europäischen Konvent und den Verfassungsentwurf
Autor/in:
Rosenberger, Sieglinde
Quelle: Towards a European constitution: a historical and political comparison with the United States. Michael Gehler (Hrsg.), Günter Bischof (Hrsg.), Ludger Kühnhardt (Hrsg.), Rolf Steininger (Hrsg.). Wien: Böhlau (Europapolitische Reihe des DDr.-Herbert-Batliner-Europainstitutes), 2005, S. 343-363
Inhalt: Der Beitrag beleuchtet die Bedeutung der Gender-Perspektive in der Entwicklung des europäischen Verfassungsvertrages und untersucht die faktische und symbolische Repräsentation von Frauen in der Arbeit des Europäischen Konvents. Die frühen Verfassungsentwürfe wurden von einem ausschließlich männlich besetzten Konvent (Giscard-Amato-Dehaine) entwickelt; der ursprüngliche Entwurf enthielt sogar keinerlei ausdrückliche Hinweise auf Geschlechtergleichheit. Die Autorin kritisiert, dass Frauen - obwohl sie die Mehrheit in den Ländern der Union bilden - im Verfassungsvertrag allenfalls erwähnt werden, wenn es um ihre Gleichstellung geht. In den Abschnitten zu den Kollektivrechten und Bürgerrechten tauchen zwar unversehens Arbeitnehmerinnen und Unionsbürgerinnen auf, mehr weibliche Subjekte sieht die Union jedoch nicht vor. Das Maß der Euroverfassung ist die männliche Form resp. Norm. In Bezug auf Geschlechtergleichheit und Gender Mainstreaming kann daher gefolgert werden, dass diejenigen, die den Verfassungsentwurf zu verantworten haben, weit hinter den "gemeinschaftlichen Besitzstand" bzw. den Standard, der durch frühere Verträge in den 1990er Jahren gesetzt wurde, zurückfielen. (ICH)