Quelle: Internationaler Frauenkongreß "Menschenrechte haben (k)ein Geschlecht. 200 Jahre Aufklärung - 200 Jahre Französische Revolution"; Frankfurt am Main: Helmer, 1990. 373 S.
Inhalt: Der Band befaßt sich mit Fragen der Gültigkeit von Menschenrechten auch als Frauenrechte. Ziel ist die Analyse der strukturellen Gründe der rechtlichen und gesellschaftlichen Diskriminierung der Frau in den westlichen Gesellschaften. Ausgangspunkt ist die Bedeutung der Frauen in der französischen Revolution und ihre Rolle im Zeitalter der Aufklärung, das ihnen die formale Rechtsgleichheit zugestand. Gleichzeitig war dies jedoch der Beginn einer neuen Ideologie der Geschlechter, die Frauen aus dem politischen Leben verdrängte. Hiervon ausgehend wird die historische Entwicklung und die aktuelle Rechtsstellung der Frauen in der bürgerlichen Gesellschaft erörtert. Auf dieser Grundlage werden aktuelle Themen wie Gen- und Reproduktionstechnologien neu bewertet und die Wichtigkeit von Menschenrechten als Frauenrechte betont. Der Band schließt mit der Frage nach dem Bezugspunkt weiblicher Emanzipationskonzepte in einer Tradition der Gleichheit, die weibliche Menschen ausklammerte. (ICE)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Fachwissenschaftliche und fachdidaktische Beiträge zur Geschichte der Weiblichkeit vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart mit geeigneten Materialien für den Unterricht
Titelübersetzung:Subject-specific scientific and didactic contibutions to the history of femininity from the Middle Ages up to the present age with suitable materials for teaching
Inhalt: "Wann entstand das uns allen so vertraute Bild der Frau als Ehefrau und Mutter? Die Beiträge dieses Bandes geben zunächst auf diese Frage Antwort. An Hand von Marien- und Hexendarstellungen zeigt Friederike Höher die Entstehung dieses neuen Frauenbildes im Spätmittelalter auf. Weitere Beiträge verfolgen die Veränderungen der Weiblichkeitsvorstellungen im reformatorischen Deutschland des 15. und 16. Jahrhunderts und in den Schriften der französischen Aufklärer und der frühviktorianischen Publizistik. Allerdings geht es den Verfasserinnen und Verfassern nicht allein um die geistesgeschichtliche Rekonstruktion der Genese und der Entfaltung des bürgerlichen Frauenbildes. Während die Beiträge von Friederike Hassauer-Roos, von Inge Baxmann und von Barbara Maas von der Ausgrenzung der Frau aus dem öffentlichen Diskurs und von der Idealisierung und der Domestizierung der bürgerlichen Frauen in der neuzeitlichen Gesellschaft berichten, verfolgen die Autorinnen der weiteren Beiträge eine andere Komponente des modernen Frauenbildes. Sie gehen Funktions- und Wirkungsweisen des neuzeitlichen Frauenbildes nach. In diesem Sinne beschreiben Annette Kaiser und Anna-Elisabeth Freier eine "Frauenemanzipation wider Willen" in der Politik des Lette-Vereins und in der proletarischen Frauenbewegung. Denn auch Frauen haben dieses Weiblichkeitsbild internalisiert, sie waren "freiwillige Opfer ihrer Unterdrückung" (Freier), sie haben, wie der abschließende Beitrag zur Kontinuität von Ehe und Familie in Deutschland nach 1945 aufzeigt, ihre erweiterten Handlungsräume selbst wieder eingeschränkt. Der Band enthält weiterhin bisher unbekannte Quellen zur Geschichte des Frauenbildes, didaktische Hinweise, eine Skizze zur Frauengeschichte als Sozialgeschichte im Unterricht und eine Auswahlbiographie zum Thema "Frauenbild"." (Verfasserreferat)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Frauenbild; Bürgertum; Emanzipation; Europa; Mittelalter; Neuzeit; historische Entwicklung