Feministische Kritik oder Genderkompetenz? : das Beispiel Gender Training
Titelübersetzung:Feminist criticism or gender competence? : the example of gender training
Autor/in:
Bereswill, Mechthild
Quelle: Geschlecht und Macht: Analysen zum Spannungsfeld von Arbeit, Bildung und Familie. Martina Löw (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2009, S. 142-156
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Inhalt: Gender Trainings stellen ein relativ neues Instrument der Geschlechterpolitik dar, wobei die Teilnehmer/-Innen lernen, den Einfluss von Geschlecht auf alltägliche konzeptionelle Überlegungen und auf das praktische Handeln innerhalb von Organisationen zu erkennen. Die Autorin verdeutlicht das paradoxe methodologische Vorgehen innerhalb dieser Trainings, da diese zunächst die Zweigeschlechtlichkeit reifizieren, um sie in einem weiteren Schritt zu dekonstruieren. Der dabei angewandte Rückgriff auf das Geschlechterrollenkonzept kann nach Ansicht der Autorin nicht zu einer Aufdeckung der Geschlechterungleichheiten führen, sondern es besteht im Gegenteil die Gefahr einer Reproduktion oder institutionellen Verfestigung von Geschlechterhierarchien. Das methodologische Vorgehen der beschriebenen Trainings spiegelt einen grundlegenden Wandel der Diskurse über Geschlechterverhältnisse wider: An die Stelle der klaren Benennung von Ungleichheit in Verbindung mit einem gesellschaftskritischen Impetus rückt eine Relativierung, Neutralisierung und Individualisierung der Erfahrungen von Frauen und Männern. Dies führt dazu, dass Geschlecht zu einer individuellen "Humanresource" verkommt und strukturell bedingte Machtrelationen und soziale Ungleichheiten innerhalb des Geschlechterverhältnisses entpolitisiert und neutralisiert werden. (ICI2)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Training; Feminismus; Bildungsarbeit; Lernen; Geschlechterverhältnis; Hierarchie; Macht; Herrschaft; Gender Mainstreaming; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Mentoring und Training
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Konflikttheorie feministischer Theorien
Titelübersetzung:The conflict theory of feminist theories
Autor/in:
Funder, Maria
Quelle: Sozialwissenschaftliche Konflikttheorien: eine Einführung. Thorsten Bonacker (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich (Friedens- und Konfliktforschung), 2008, S. 293-318
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Inhalt: Angesichts der Vielfalt feministischer Erklärungsansätze konzentriert sich die Autorin in ihrer Einführung auf den Strang der feministischen Theoriebildung, in dem es um die Verortung des Geschlechterverhältnisses in gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge geht. Vorgestellt werden Erklärungsansätze, die einen gesellschaftstheoretischen Bezugsrahmen aufweisen und die Herstellung, Reproduktion und Veränderung von Hierarchie im Geschlechterverhältnis zum Thema machen. Dies gilt insbesondere für Arbeiten, die in der Tradition der marxistischen und kritischen Theorie stehen und das Geschlechterverhältnis als gesellschaftlichen Strukturzusammenhang begreifen. Angesprochen werden der Grundkonflikt der Geschlechterungleichheit, die Genese und Funktion von Geschlechterordnungen im Kontext der gesellschaftlichen Reproduktion, die Rolle des Geschlechts als Strukturierungsmerkmal moderner Gesellschaften, Geschlechterhierarchie und Rechtsgeschichte aus der Akteursperspektive sowie das Integrationsmodell von Nancy Fraser. Die Autorin geht ferner auf ein Beispiel zu Anfang der 90er Jahre ein, wo die Auseinandersetzung um die Bestätigung von Clarence Thomas zum Bundesrichter und die Reputation der Professorin Anita Hill die amerikanische Öffentlichkeit bewegte. Hier wird gezeigt, dass es bei öffentlich ausgetragenen Geschlechterkonflikten immer auch um Fragen der Macht, der Reputation und Anerkennung geht. In einem Ausblick werden die Weiterentwicklungen der feministischen Theoriebildung aufgezeigt. (ICI2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Geschlechterforschung; Feminismus; Theoriebildung; Konflikttheorie; Geschlechterverhältnis; Gesellschaft; soziale Ungleichheit; Hierarchie; sozialer Konflikt
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Achsen der Differenz - Aspekte und Perspektiven feministischer Grundlagenkritik
Titelübersetzung:Axes of difference - aspects and perspectives of basic feminist criticism
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Geschlechterdifferenzen - Geschlechterdifferenzierungen: ein Überblick über gesellschaftliche Entwicklungen und theoretische Positionen. Sylvia Marlene Wilz (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss. (Hagener Studientexte zur Soziologie), 2008, S. 291-322
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Inhalt: Nicht nur als Kritik "von außen", sondern auch innerhalb der feministischen Frauenforschung selbst wird über einen Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht diskutiert. Die Verfasserin rekonstruiert die Argumentation der in der einschlägigen Debatte häufig zitierter Autorinnen Braidotti (Politik der Lokalisierung), Scott (Dezentrierung von Gender), Butler (Dekonstruktion von Sex als Gender) und Haraway (Erosion der Dualismen der Moderne) und filtert zentrale Aspekte der Kritik heraus. Sie setzt sich dann mit Paseros systemtheoretisch gestützter These von einer "Dethematisierung von Geschlecht" auseinander und gibt abschließend einen Ausblick auf neue Entwicklungen der Theoriebildung in Gestalt des "Intersectionality"-Paradigmas. Hier geht es darum, strukturierte soziale Ungleichheit und kulturelle Differenz zu erklären, indem Gesellschaft und Sexualität, Klasse und Ethnizität übergreifend analysiert werden. Von einem Bedeutungsverlust der Kategorie Geschlecht in der feministischen Frauenforschung kann nach Einschätzung der Verfasserin nur äußerst differenziert gesprochen werden. (ICE2)
Schlagwörter:Feminismus; Theorie; Systemtheorie; Frauenforschung; Dekonstruktivismus; soziale Ungleichheit; Sexualität; soziale Klasse; Ethnizität; Butler, Judith
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Achsen der Ungleichheit - Achsen der Differenz : Verhältnisbestimmungen von Klasse, Geschlecht, "Rasse"/Ethnizität
Titelübersetzung:Axes of inequality - axes of difference : determinations of relationships between class, gender, "race"/ethnicity
Autor/in:
Klinger, Cornelia; Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Achsen der Ungleichheit: zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2007, S. 19-40
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Inhalt: Die Autorinnen fragen nach den für das Verständnis der Gegenwartsgesellschaft relevanten "Strukturgebern" von (sozialer) Ungleichheit. In dem Beitrag geht es um eine historisch-gesellschaftstheoretisch inspirierte Neu-Konfigurierung der Thematik. Ausgelotet werden Anknüpfungspunkte und Perspektiven für einen integrierten Blick auf Ungleichheit entlang der Achsen von Klasse, "Rasse", Ethnizität und Geschlecht als differenten, aber miteinander in Wechselwirkung stehenden gesellschaftlichen Strukturzusammenhängen. Angeregt durch die im anglo-amerikanischen Sprachraum unter dem Begriff der "Intersektionalität" geführte Diskussion wird die Trias von "race/ethnicity, class, gender" aufgegriffen. Die heuristische Symmetrierung der drei zentralen Achsen der Ungleichheit im Rahmen einer historisch begründeten "Ausgangssetzung" soll helfen, vorschnelle Gewichtungen bzw. Hierarchisierungen zu vermeiden und den Blick auf die je spezifische Verfasstheit der Strukturzusammenhänge von "race/ethnicity, class, gender" offen zu halten. (ICA2)
Schlagwörter:Gesellschaft; soziale Differenzierung; Klassenlage; soziale Klasse; Geschlechterverhältnis; Rasse; Ethnizität; soziologische Theorie; soziale Ungleichheit; Ungleichheit; Sozialstruktur; Theoriebildung; Feminismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Kinderfrage und der halbierte Wandel in den Geschlechterverhältnissen
Titelübersetzung:The question of children and the halved change in gender relations
Autor/in:
Kahlert, Heike
Quelle: Ein Leben ohne Kinder: Kinderlosigkeit in Deutschland. Dirk Konietzka (Hrsg.), Michaela Kreyenfeld (Hrsg.). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2007, S. 337-363
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Inhalt: Die Autorin diskutiert die makrostrukturellen Rahmenbedingungen des Geburtenverhaltens in modernen Gesellschaften aus einer feministischen Perspektive. Den Geburtenrückgang und die hohe Kinderlosigkeit interpretiert sie als Folge eines ungleichen Wandels der Geschlechterverhältnisse im privaten Bereich. Die Ungleichheit der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung wird ferner durch die Institutionen des Marktes und des modernen Wohlfahrtsstaates unterstützt, obwohl immer weniger Frauen bereit sind, die traditionellen Aufgaben, die ihnen Männer, Staat und Markt zuweisen, zu erfüllen. Hinzu treten steigende Anforderungen von Seiten des Arbeitsmarktes im Zuge des globalisierten Kapitalismus, die in zunehmendem Maße als unkompatibel mit den Anforderungen an Elternschaft und Familie empfunden werden. Die Kinderlosigkeit kann vor diesem Hintergrund auch eine Strategie zur Vermeidung der Risiken von Reproduktionsarbeit darstellen. Insgesamt lassen sich Geburtenrückgang und Kinderlosigkeit als Ausdruck der rationalen Anpassung des Geburtenverhaltens an die Widersprüche im Wandel des Geschlechterverhältnisses und insbesondere an die institutionell gestützte ungleiche Arbeitsteilung der Geschlechter erklären. (ICI2)
Schlagwörter:Kinderlosigkeit; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Geschlechterverhältnis; Feminismus; Theorie; Struktur; generatives Verhalten; Geburtenrückgang; Familie; Staat; Markt
CEWS Kategorie:Demographie und Bevölkerungsfragen, Geschlechterverhältnis, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Elite, Exzellenz, Exklusion? : Elite und Eliten ; Konjunktur eines politisch-rhetorischen Begriffs und einer analytischen Kategorie
Titelübersetzung:Elite, excellence, exclusion? : elite and elites; cycle of a political rhetorical concept and an analytical category
Autor/in:
Dackweiler, Regina-Maria
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 9-28
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Inhalt: Der Einführungsartikel zu dem Herausgeberband 'Willkommen im Club? Frauen und Männer in Eliten' (2007) gibt einen Überblick über den Stand der Frauen- und Geschlechterforschung zum Untersuchungsgegenstand der Partizipationschancen von Frauen an gesellschaftlichen Spitzenpositionen sowie ihrer Teilhabe an der Elitepolitik. So wird zunächst 'Elite' und 'Eliten' als politisch-rhetorischer Begriff bzw. analytische Kategorie näher bestimmt. Es lässt sich resümieren, dass eine empirische Analyse, welche die Bedeutung von sozialer Herkunft und Geschlecht als Ungleichheit kumulierende Dimensionen der Selektion in den Mittelpunkt rückt, noch aussteht. Ferner wird nach der Berücksichtigung der Herrschaftskritik im Rahmen der feministischen Elitenforschung gefragt, die feministischen Diskursverschiebungen und deren Konvergenzen zu Elitendenken und Elitepolitik werden beleuchtet. Abschließend werden die Einzelbeiträge und damit die Struktur des Bandes skizziert, die folgende Aspekte umfasst: (1) sozial- und elitetheoretische Diskussionslinien sowie Geschlechterregime (2) in der Ökonomie, (3) in der Wissenschaft und (4) in der Politik. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsansatz; Forschungsgegenstand; Forschungsstand; Geschlechterforschung; Exklusion; Elite; Elitebildung; Eliteforschung; Politik; Wirtschaft; soziologische Theorie; soziale Ungleichheit; soziale Gerechtigkeit; Chancengleichheit; Feminismus; Herrschaft; Frauenerwerbstätigkeit
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Soziale Ungleichheit versus soziale Differenzierung : Paradigmenwechsel feministischer Theoriebildung?
Titelübersetzung:Social inequality versus social differentiation : paradigm change in feminist theory formation?
Autor/in:
Hornung, Ursula
Quelle: Willkommen im Club?: Frauen und Männer in Eliten. Regina-Maria Dackweiler (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Forum Frauen- und Geschlechterforschung), 2007, S. 29-46
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Inhalt: Der Beitrag zur Frauen- und Geschlechterforschung formuliert 'gute Gründe' für eine Distanz geschlechterreflektierter SoziologInnen, insbesondere jener im Bereich sozialer Ungleichheitsforschung, gegenüber Elitentheorien. So richtet sich im ersten Schritt der Blick auf die Fragestellungen und Methodologien der soziologischen Ungleichheitforschung und -theorie sowie auf deren geschlechtertheoretisch informierte Variante. Von hier ausgehend, wendet sich der zweite Schritt den Unvereinbarkeiten zwischen geschlechterreflektierter Ungleichheitstheorie und Elitetheorie zu, in dem die Inkompatibilitäten der Ungleichheitsforschung mit den erkenntnisleitenden Fragestellungen, Prämissen und theoretischen Konzepten der Elitetheorie markiert werden. Dies bildet das Fundament, um im dritten Schritt aufzuzeigen, warum ein Anschluss geschlechtertheoretisch informierter Ungleichheitsforschung an Elitetheorie wenig Erkenntnisgewinn für jene verspricht. Im vierten Schritt wird dies abschließend am Beispiel der Gleichstellungspolitik, die - wenn einzig am Horizont von weiblicher Elitebildung legitimiert - sich um ihren emanzipatorischen und gesellschaftstransformatorischen Gehalt bringt. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Forschungsgegenstand; Forschungsansatz; Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechterpolitik; Gleichstellung; Elite; Eliteforschung; soziale Gerechtigkeit; soziale Ungleichheit; soziologische Theorie; Methodologie; Theoriebildung; Chancengleichheit; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterungleichheit verstimmt : institutionalisierte Ungleichheit in den Verhältnissen gesellschaftlicher Reproduktion
Titelübersetzung:Gender inequality annoys : institutionalized inequality in conditions of social reproduction
Autor/in:
Krüger, Helga
Quelle: Achsen der Ungleichheit: zum Verhältnis von Klasse, Geschlecht und Ethnizität. Cornelia Klinger (Hrsg.), Gudrun-Axeli Knapp (Hrsg.), Birgit Sauer (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl. (Politik der Geschlechterverhältnisse), 2007, S. 178-191
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Inhalt: Auffällig ist, dass die Geschlechterungleichheit sich gegen Pläne und Entwürfe von Gleichberechtigung immer wieder reproduziert. Der vorliegende Beitrag fragt nach den Gründen dieses Tatbestands als eine tiefer liegenden Schicht von Ungleichheitsproduktion. Über vier Argumentationsschritte wird die "eigensinnige" Logik der gesellschaftlichen Gestaltung der Geschlechterdifferenz als Achse der sozialer Ungleichheit entfaltet. Beide, die Ungleichheit und ihr Wandel, resultieren aus der gesellschaftlichen Organisation der Arbeit; beide sind miteinander verschränkt, aber sie wirken heute dennoch gegeneinander versetzt. Sie produzieren Widersprüche im Zusammenhang von faktischer Reproduktion und erwarteten Geschlechterverhältnissen, die belegen, dass, ganz ähnlich zu den Verschiebungen im Produktionsbereich, sich auch der Reproduktionsbereich in einem tief greifenden Wandel befindet. Dieser Wandel trifft heute für den Autor das "Mark der Reproduktionsverhältnisse" und der Geschlechterverhältnisse in unserer Gesellschaft. (ICA2)
Schlagwörter:Geschlechterverhältnis; Geschlechterforschung; Arbeitsteilung; soziale Ungleichheit; Determinanten; Benachteiligtenförderung; Diskriminierung; Gleichberechtigung; Feminismus; Frauenpolitik; Reproduktion; Institutionalisierung; Sozialstruktur
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechtergerechtigkeit in der Globalisierung: von Ungleichheitslagen zu Gerechtigkeitsansprüchen
Titelübersetzung:Gender justice in globalization: from inequality situations to justice claims
Autor/in:
Ruppert, Uta
Quelle: Soziale Gerechtigkeit: Reformpolitik am Scheideweg ; Festschrift für Dieter Eißel zum 65. Geburtstag. Alexander Grasse (Hrsg.), Carmen Ludwig (Hrsg.), Berthold Dietz (Hrsg.), Dieter Eißel (Adressat). Wiesbaden: VS Verl. für Sozialwiss., 2006, S. 383-393
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Inhalt: Die Autorin weist in ihrem Beitrag darauf hin, dass durch die transnationale Politik der FrauenMenschenrechte fundamentale Herausforderungen an die Normen internationaler und nationaler Politik entwickelt worden sind. Anhand der Felder geschlechtliche Gewalt und vergeschlechtlichte Arbeitsverhältnisse zeigt sie exemplarisch, dass Ungleichheit zwischen den Geschlechtern noch immer zu den ungelösten Strukturproblemen weltweit gehört und durch die beschleunigten Prozesse ökonomischer Globalisierung noch verschärft wird. Den transnationalen Frauenbewegungen ist es gelungen, Einfluss auf die Themen und Grundlagen globaler Politikverhandlungen zu nehmen, wobei ihr nachhaltigster Erfolg in der Entwicklung des Paradigmas der FrauenMenschenrechte im Anschluss an die Menschenrechtskonferenz der Vereinten Nationen 1993 in Wien liegt. Gegenwärtig ist nach Einschätzung der Autorin jedoch durch die Aushöhlung des Völkerrechts und der Degradierung der UN eine deutliche Abwertung des erkämpften Referenzrahmens der FrauenMenschenrechte zu beobachten. Deshalb kommt feministischen Zielen in der internationalen Politik eine noch größere Bedeutung zu, wie die Autorin in Bezug auf die Gerechtigkeitsansprüche von Frauen im Kontext globalisierter Ungerechtigkeiten betont. (ICI2)
Schlagwörter:soziale Gerechtigkeit; soziale Ungleichheit; Arbeitsverhältnis; Gewalt; Menschenrechte; Frauenbewegung; Feminismus; internationale Politik; internationales Abkommen; Globalisierung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen - Facetten schwieriger Vermittlungen
Titelübersetzung:Equal opportunity policy and gender knowledge - facets of difficult communications
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Was ist weiblich - was ist männlich?: Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften. Ulrike Vogel (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2005, S. 48-70
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Inhalt: Der Beitrag wendet sich einer Fragestellung zu, die die Geschlechterforschung sowie die Frauen- bzw. Geschlechterpolitik berührt: Es geht unter dem Thema 'Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen' um eine Kritik an einem Gender Mainstreaming, das von der Annahme zweier konventionell definierter Geschlechter ausgeht, um diese dann gleichzustellen. Entscheidend ist dabei, was z.B. in Gender-Trainings vermittelt wird: Inwieweit wird Geschlechterwissen auch aus konstruktivistischer Perspektive übernommen? Wird die soziale Konstruktion von Geschlecht mit ihren Ungleichzeitigkeiten, Brüchen und Aufweichungen von Stereotypen deutlich? Die Beantwortung gliedert sich in folgende Punkte: (1) die Entwicklung von der Frauenförderung zur Gleichstellungspolitik seit den 1980er Jahren, (2) Gender Mainstreaming und New Public Management, (3) die Entwicklungen feministischer Theorie von Konstruktion, Dekonstruktion und Degendering sowie (4) das alltagsweltliche Geschlechterwissen. Nach Ansicht der Autorin braucht die Gleichstellungspolitik, ob sie nun Gender Mainstreaming heißt oder nicht, mehr als immer ausgefeiltere Verfahren des Gender-Proofing oder des Gender Impact Assessment. Sie braucht mittel- bis langfristige Perspektiven, die jenseits der ökonomischen Rationalitätskalküle des New Public Management liegen. Sie braucht ein analytisches Instrumentarium, das es ihr erlaubt, die Prozesse zu identifizieren und aufzuschlüsseln, die Frauen und Männer fortgesetzt zu verschiedenen und ungleichen Gesellschaftsmitgliedern machen. (ICG2)
Schlagwörter:Frauenforschung; Frauenpolitik; Geschlechterpolitik; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Gender Mainstreaming; Gleichstellung; Management; öffentliche Verwaltung; Frauenförderung; Alltag; Alltagswissen; Feminismus; soziale Ungleichheit
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag