Quelle: Soziale Konstruktion von Geschlecht im Sport. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Petra Gieß-Stüber (Hrsg.), Marie-Luise Klein (Hrsg.), Christa Kleindienst-Cachay (Hrsg.), Karen Petry (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 151-186
Inhalt: In der vorliegenden Untersuchung wird eine Unterrepräsentanz von Frauen in ehrenamtlichen Führungsgremien des Sports und eine darin eingebettete asymmetrische Positionierung der Geschlechter festgestellt. Dieser Befund ist zugleich Ausgangspunkt einer weiteren Analyse, die mit einer konstruktivistisch ansetzenden Organisationssoziologie die Modalitäten des Aufbaus oder des Abbaus einer "gendered substructure" in den Blick nimmt. Hierbei wird deutlich, dass auch formale Organisationen eine kollektive Identität haben, z.B. normative Selbstansprüche in Form von Gleichstellungsstrukturen und -politiken oder evaluative Selbstansprüche, die sich in der Organisationskultur niederschlagen. Diese stellen in gewisser Weise Rahmenbedingungen für das individuelle Handeln bereit, die aber - wie die Ergebnisse der Untersuchung zeigen - in einigen Organisationen das Handeln prägen und in anderen Organisationen ins Leere laufen. Insgesamt ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Existenz von Frauenförderstrukturen und der Inklusion von Frauen in die Führungspositionen der Sportorganisationen zu erkennen. Dort, wo der Frauenanteil in den Präsidien überproportional hoch ist, ist die Interessenvertretung von Frauen auch strukturell verankert, während in den Verbänden ohne Frauen in den Präsidien keine entsprechenden Strukturen implementiert sind. (ICI2)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Geschlechterdiskurs in der Personalpolitik
Titelübersetzung:Gender discourses in personnel policy
Autor/in:
Funk, Annette
Quelle: München: Hampp, 2003. 172 S.
Inhalt: Die Verfasserin zeichnet zunächst ein Bild der geschlechtsspezifischen Segregation des deutschen Arbeitsmarkts. Sie konzentriert sich im Folgenden auf die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen, die sie zunächst im Zusammenhang mit Geschlechtsrollenstereotypen diskutiert. Im Folgenden werden betriebliche Gründe sowie persönliche und strukturelle Ursachen für den niedrigen Frauenanteil auf der Führungsebene erörtert. Zudem werden nationale und internationale Rahmenbedingungen, Regelungen und Rechte im Hinblick auf Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Gleichstellung dokumentiert. In ihrem abschließenden Fazit fordert die Verfasserin, das Bewusstsein für die Gleichheit und Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Lebensbereichen umfassend zu stärken, deren Umsetzung zu fördern und den Blick für abzubauende Ungleichheiten zu schärfen. (ICE2)
Mentoring - ein Instrument zur Verbesserung der Chancengleichheit in Kommunalverwaltung und Hochschule
Titelübersetzung:Mentoring - one way to improve equal opportunity in municipal administration and at university
Autor/in:
Stahr, Ingeborg; Klees-Möller, Renate
Quelle: Chancengleichheit im Bildungswesen. Marita Kampshoff (Hrsg.), Beatrix Lumer (Hrsg.), Elke Nyssen (Adressat). Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 303-319
Inhalt: Der Beitrag betrachtet ein bislang unbekanntes Konzept hinsichtlich des Ertrages für Chancengleichheit: Mentoring. Da in Hochschulen bislang noch keine empirischen Untersuchungsergebnisse zu den Erfolgen dieses Konzeptes vorliegen, werden für diesen Bereich die bislang vorliegenden Konzeptionen aus dem Bereich der Kommunalverwaltung zu Rate gezogen. Mentoring ist, ähnlich wie Supervision und Coaching, ein berufsbezogenes Beratungsverfahren, das überwiegend auf die Unterstützung von Einzelpersonen gerichtet ist und dazu beitragen soll, deren berufliche Situation zu verbessern. Zur Überprüfung des Ertrages von Mentoring für die Chancengleichheit bzw. die Frauenförderung greifen die Autorinnen auf empirische Ergebnisse sowohl in der Kommunalverwaltung als auch an der Hochschule zurück. Dabei wird festgestellt, dass derartige Programme nur dann als wirksame Instrumente der Verbesserung von Chancengleichheit gelten, wenn sie von den Organisationsleitungen unterstützt und als strategische Instrumente der Personalentwicklung und Gleichstellung eingesetzt werden. (ICH)
CEWS Kategorie:Mentoring und Training, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Chancengleichheit als Managementaufgabe an Hochschulen
Titelübersetzung:Equal opportunity as a management task at universities
Autor/in:
Lumer, Beatrix
Quelle: Chancengleichheit im Bildungswesen. Marita Kampshoff (Hrsg.), Beatrix Lumer (Hrsg.), Elke Nyssen (Adressat). Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 321-330
Inhalt: Der Beitrag setzt sich mit dem Zusammenhang von Gleichstellung und den aktuellen Hochschulentwicklungsprozessen auseinander. Am Beispiel von drei benachbarten Hochschulen aus dem Ruhrgebiet (Projekt QueR der Universität Dortmund, Gleichstellung und Personalentwicklung an der Ruhruniversität Bochum, Gleichstellungsauftrag und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Universität Essen) wird aufgezeigt, welche unterschiedlichen Ansätze und Maßnahmen zur Einlösung von Chancengleichheit in Hochschulen entwickelt wurden. Die dargestellten Beispiele verdeutlichen, dass fachlich-wissenschaftliche Qualifikationen für Führungskräfte an Hochschulen allein nicht ausreichen. Überfachliche flankierende Maßnahmen und Vermittlung von Karrierestrategien für Frauen sollten daher zum Kern der neuen Hochschulentwicklungsprozesse gehören, um die Gleichstellung der Geschlechtern im Wissenschaftsbetrieb voranzutreiben. (ICH)