Der Lohn ist die Arbeit : die In-Wert Setzung weiblichen Arbeitsvermögens als emanzipatorisches Dilemma
Titelübersetzung:The wage is the labor
Autor/in:
Podann, Audrey
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 43 (2013) Nr. 4, S. 563-570
Inhalt: "The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor. The article points out that the politics of gender equality in Germany have lost the perspective of a feminist critique within the last decades. The topic of care and reproductive work has been completely neglected, the debate is focused only on the employability of women and their integration in the national workforce. The working concept that underlies this development reproduces the separation of paid labor and reproductive work and refers women to the capitalist jobmarket, promising to find equality and liberation there. The article refers to Angela McRobbie and Nancy Fraser, it questions the narrow-minded labor-market-orientation of today's women's policy and calls for a renewal of a feminist critique of the concept of wage labor." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Hochschulen
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Männerpolitik unter der schwarz-gelben Regierung: auf dem Weg zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft?
Titelübersetzung:Policy for men under the CDU-FDP government: on the road to a gender-equitable society?
Autor/in:
Diewald, Irmgard
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 22 (2013) 1, S 129-133
Inhalt: Die Verfasserin argumentiert, dass die Männerpolitik der Bundesregierung einerseits von der Vereinnahmung feministischer Forderungen und Argumentationsweisen und andererseits von der Abgrenzung zu diesen lebt. Durch biologisierte Identitätsvorstellungen trägt eine solche Männerpolitik zur Aufrechterhaltung von Heteronormativität und damit zur Sicherung und Stabilisierung hierarchisierter vergeschlechtlichter Machtstrukturen bei und nicht zu mehr Geschlechtergerechtigkeit. Um diese zu erreichen, sollte eine kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit (und Weiblichkeit) stattfinden und eine stärkere Verknüpfung mit feministischer Theorie und Praxis erfolgen. In diesem Sinne setzt sich die Heinrich-Böll-Stiftung schon seit einigen Jahren kritisch mit Männerpolitik auseinander und bietet mit dem Konzept der Geschlechterdemokratie eine bedenkenswerte politische Alternative. Es sollte nicht nur, wie am Ende der Konferenz zur Männerpolitik vorgeschlagen, der Titel und somit das Programm des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend um Männer erweitert werden, sondern eine wirkliche Alternative zu herrschenden Geschlechterverhältnissen eröffnet werden. (ICB2)
Schlagwörter:Federal Republic of Germany; Männerforschung; ; Männlichkeit; masculinity; gender; Geschlechterpolitik; gender policy; Regierung; government; Gerechtigkeit; justice; Diskurs; discourse; Feminismus; feminism; Gleichberechtigung; equality of rights; Gleichstellung; affirmative action; Politik; politics; politische Agenda; political agenda
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
Quelle: Wien: Böhlau (Wissenschaft - Bildung - Politik, Bd. 14), 2011. 181 S.
Inhalt: "Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Bereich der Arbeitswelt ist ein Thema das international aber auch national im öffentlichen Diskurs steht. Dabei geht es primär um gleiche Entlohnung für gleiche Arbeitsleistung, gleiche Aufstiegschancen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Darüber hinaus geht der Diskurs jedoch auch um Berufsfelder, in denen Frauen unterrepräsentiert sind und sich der Frauenanteil auf dem Weg zur Spitze noch deutlich verringert. Ein derartiges Berufsfeld ist die Welt der Wissenschaft. In einem Bericht der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz heißt es dazu im Jahr 2006: 'Die unzureichende Beteiligung von Frauen bedeutet ein Effizienz- und Exzellenzdefizit für den Hochschulbereich, denn das in Wissenschaft und Forschung liegende Innovationspotential kann zur Gänze nur genutzt werden, wenn herausragende Talente unabhängig vom Geschlecht in möglichst großer Zahl im Wissenschaftsbereich verbleiben.' Dieser Befund ist für Österreich in gleicher Weise gültig. Die Österreichische Forschungsgemeinschaft hat es sich daher zum Ziel gesetzt, im Rahmen des Österreichischen Wissenschaftstages 2010 die Thematik 'Wissenschaft und Gender' mit wissenschaftlichen Methoden zu beleuchten, die Gründe für das Ungleichgewicht von Frauen und Männern in der Wissenschaft aufzuspüren und nach Möglichkeit Maßnahmen vorzuschlagen, die mittel- und langfristig zu einem Ausgleich der Geschlechterverteilung führen könnten." (Textauszug). Inhalt: Londa Schiebinger: Science, Gender and Beyond: An International Perspective (9-32); Athene Donald: Science and Gender in Academia Obstacles and Interventions (33-54); Markus Hausmann: Sex oder Gender? Neurobiologie kognitiver Geschlechtsunterschiede (55-80); Christiane Spiel, Barbara Schober, Monika Finsterwald: Brave Mädchen - böse Buben? Genderstereotype in der Bildungssozialisation (81-98); Lutz Bornmann: Bewertung wissenschaftlicher Leistungen - gender-fair? (99-114); Gabriele Kucsko-Stadlmayer: Kann die 'gläserne Decke' mit den Mitteln des Rechts überwunden werden? (115-140); Barbara Alving Evelyn Fox Keller Christoph Kratky Hans Sünkel: Science and Gender 2025: Will Science become Feminine? Beiträge zu einer Podiumsdiskussion (141-152); Stefan Hornbostel: Erfolg, Einfluss und Macht in der Scientific Community (153-172); Heidi Diggelmann: Individuelle Wege zu höchster Anerkennung als Wissenschaftlerin (173-182).
Quelle: Opladen: B. Budrich (Politik und Geschlecht, Bd. 21), 2010. 256 S.
Inhalt: "In dem Buch wird die Gleichstellungs- und Familienpolitik der Großen Koalition sowie anderer ost- und westeuropäischer Länder aus feministischer Perspektive kritisch reflektiert. Die gleichstellungspolitisch umstrittenen Wirkungen der aktuellen Familienpolitik, die von einem 'soften' Randbereich zu einem zentralen Feld in der Sozialpolitik avanciert ist, werden ebenso in den Blick genommen wie die Gleichstellungspolitik, die - so die vielfach geäußerte Kritik - zu einem 'Nebenprodukt' der Familienpolitik verkommen sei. Der von der Großen Koalition fortgesetzte Umbau des Sozialmodells Deutschland enthält viele geschlechterpolitische Implikationen. Dabei zeichnet sich die Debatte um die Wirkungen dieser Politik im Hinblick auf Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit durch eine enorme thematische Breite aus und der Erfolg der schwarz-roten Gleichstellungspolitik ist umstritten. Im Zentrum der Debatte steht die aktuelle Familienpolitik, die von einem 'soften' Randbereich zu einem zentralen Feld in der Sozialpolitik avanciert ist. Einige bewerten die Entwicklungen positiv. Sie sehen in einer Reihe sozial- und familienpolitischer Maßnahmen eine Abkehr vom Leitbild des traditionellen Familienernährermodells. Demgegenüber stellen andere Tendenzen einer Re-Traditionalisierung der Geschlechterverhältnisse in der aktuellen politischen Debatte in den Vordergrund und äußern Skepsis. V.a. von frauen- und gleichstellungspolitischer Seite wird kritisiert, dass Gleichstellungspolitik zu einem 'Nebenprodukt' der Familienpolitik verkomme. Zugleich werden Indizien einer weitreichenden Entpolitisierung der Frauenpolitik und ein Bedeutungsverlust 'klassischer' Gleichstellungspolitik konstatiert. Zu derlei Diskussion und Entwicklungen hinzu gesellt sich eine Debatte um einen 'Neuen Feminismus', in der die 'alten' Anliegen der Frauenbewegung zur Disposition gestellt werden. Vor diesem Hintergrund werden Stand und Perspektiven der Gleichstellungs- und Familienpolitik präsentiert. Die Politik der Großen Koalition wird nach einer Legislaturperiode aus feministischer Perspektive kritisch reflektiert. Weiter werden verschiedene ost- und westeuropäische Länder in den Blick genommen, in denen die Debatte um Fort- oder Rückschritte in der Gleichstellungs- und Familienpolitik ebenfalls geführt wird." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Diana Auth, Eva Buchholz, Stefanie Janczyk: Einleitung: Gleichstellungs- und Familienpolitik - Selektive Emanzipation in Deutschland und Europa (7-21); Politische Gleichstellung und Gleichstellungspolitik: Julia Lepperhoff: Im Schatten der Familienpolitik: Gleichstellungs- und Antidiskriminierungspolitik der Großen Koalition (25-45); Doris Urbanek: Intersectionality in Recent German Gender Equality Policies (47-67); Claudia Bogedan: Integration oder Exklusion? Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitsmarktpolitik der Großen Koalition (69-89); Vera Lohel: Diversity und Chancengleichheit in der Unternehmenswirklichkeit. Ein Vergleich der bundespolitischen Gleichstellungspolitik mit der Personalpolitik der Siemens AG (91-105); Familienpolitik als Gleichstellungspolitik? C. Katharina Spieß: Die Bewertung familienbezogener Maßnahmen in Deutschland: Ein europäischer Ansatz und die Notwendigkeit einer deutschen Gesamtbewertung (109-128); Jörg Nowak: Familienpolitik als Kampfplatz um Hegemonie. Bemerkungen zur Leerstelle eines linken Feminismus (129-149); Hanne Martinek: Die Einführung des Elterngeldes: Ermöglichung der finanziellen Unabhängigkeit für (alle) Frauen? (151-171); Lisa Haller: Die Reform des Unterhaltsrechts und ihre geschlechterpolitischen Implikationen (173-194); Familienpolitik und Geschlechtergleichheit in Europa: Anneli Rüling: Ausbau der frühkindlichen Betreuung in Deutschland und England - Ökonomisierung der Familienpolitik oder bildungspolitische Wende? (197-217); Sigrid Leitner: Familialismus in konservativen Wohlfahrtsstaaten: Zum Wandel des Geschlechterleitbilds in der Kinderbetreuungs- und Altenpflegepolitik (219-238); Dorottya Szikra: Eastern European Faces of Familialism: Hungarian and Polish family policies from a historical perspective (239-254).
Quelle: Hamburg: Argument-Verl. (Argument Sonderband. Neue Folge, Bd. 304), 2010. 317 S.
Inhalt: "Mit dem Anliegen, eingreifende feministische Politik zu entwerfen, wandte sich die Autorin an Frauen in aller Welt. Ihr Aufruf erhielt ein starkes Echo und aktivierte politische Energie rund um den Globus: 49 Feministinnen aus 13 Ländern auf 6 Kontinenten meldeten sich zu Wort. Die Briefe aus der Ferne zeigen, wie global diese Welt auch den Feminismus gemacht hat. Die Beiträge variieren von sachlichen Bestandsaufnahmen der politischen Lage an verschiedenen Orten über theoretische Erörterungen möglicher Politikformen bis zu flammenden Postulaten für Bündnisse gegen den globalen Kapitalismus. Die Orientierung über den jeweils eigenen Tellerrand hinaus, vielerorts schon vollzogen, anderswo noch Vision, lässt das Projekt über den hier-und-jetzt-Bezug hinaus in die Zukunft weisen." (Verlagsangabe). Inhalt: Frigga Haug: Einleitung (7-15); Die Briefe. Mari Paz Balibrea: Linker Feminismus heute (17-20); Abigail Bray (21-27); Toni Brinkmann: Wie könnte eine linke feministische Bildungspolitik aussehen? (28-32); Christel Buchinger: Fragen an ein linkes feministisches Projekt (33-37); Judith Butler: In Prozesse der Prekarisierung eingreifen (38-46); Gabriele Cañas: Von Klamotten und Silikon (47-50); Cynthia Cockburn: Die feministische Agenda in die Linke tragen (51-55); Bronwyn Davies/Susanne Gannon: Feminismus und Poststrukturalismus (56-63); Gabriele Dietrich: Bündnisse für eine Gesellschaft des Lebens (64-90); Hester Eisenstein (91-92); Judith Ezekiel: Linker Feminismus und ein Feminismus für die Linke : eine franko-amerikanische Sicht (93-97); Rose Baaba Foison: 'Ohne Frauen ist kein Programm zu machen' (98-104); Harriet Fraad: Eine marxistisch-feministische politische Plattform (105-122); Montserrat Galcerán: Was kann linker Feminismus heute bedeuten? (123-129); Ingrid Galster (130); Lena Gunnarsson: Bereit für die Liebe? (131-138); Frigga Haug: Feminismus - wer versteht was darunter und was bedeutet er uns? (139-153); Rosemary Hennessy (154-156); Maria Joó: Nach der Befreiung der Frau. Butler oder Beauvoir in der postsozialistischen Situation? (157-158); Larissa Krainer: Praktischer Feminismus - feministische Praxis (159-162); Birge Krondorfer: Eine gute Partie? (163-174); Jo Labanyi: Die Ethik der Rechte durch eine Ethik der Sorge ersetzen (175-178); Christine Lehmann: Überlegungen zu einem modernen Feminismus (179-182); Elisabeth List: Links oder sozialistisch? (183-184); Isabel Loureiro (185); Susanne Maurer: 'Soziale Phantasie' : Frauen und Herrschaftskritik heute (186-189); Sara Mills (190); Liv Mjelde: Neue Herausforderungen und neue Anforderungen an die Geschlechterfrage (191-196); Maxine Molyneux (197); Gisela Notz: Zukunft und Visionen für eine feministische Arbeitspolitik (199-210); Claudia Pini: Was heißt feministische Politik heute? (211-213); Nora Räthzel (214); Maria da Consolaçâo Rocha: Die Auswirkungen der neoliberalen Politik auf das Leben der brasilianischen Arbeiterinnen seit den 1990er Jahren (216-227); María Ruido/Virginia Villaplana: Notizen zur Debatte um Beziehungen zwischen Kunst und Politik (228-233); Heike Sander (234); Birgit Sauer: Femifest : Ein feministisches Manifest? (235-240); Antje Schuhmann: Nation, Staat, Partei: Leerstellen feministischer Veränderung? (241-256); Sarah Schulman (257); Terri Seddon: An einer 'Politik des Wir' arbeiten (262-273); Lynne Segal: Erneuerungen des Feminismus (274-278); Ruth Seifert: Geschlecht und Klasse und der 'liberale Friede' in der Nachkriegsrekonstruktion (279-283); Gayatri Chakravorty Spivak (284); Sybille Stamm: Anforderungen an ein linkes feministisches Projekt und die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt (287-289); Janna Thompson: Gedanken zu einer feministischen Politik (290-293); Renate Ullrich: Neuer Feminismus? (294-300); Christa Wichterich: Das Projekt linker Feminismus im 21. Jahrhundert (301-304); Nira Yuval-Davis (305); Toni Brinkmann: Erste Eindrücke (307-311); Frigga Haug: Kein Abschluss 312-313).
Schlagwörter:Feminismus; politisches Programm; politische Linke; Bildungspolitik; Prekarisierung; Poststrukturalismus; Marxismus; Geschlechterpolitik; Gleichstellung; Diskriminierung; politische Strategie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerk
Institutionalisierung durch Europäisierung? : zur Einrichtung von Gleichstellungsinstitutionen zwischen 1995 und 2008
Titelübersetzung:Institutionalization through Europeanization? : establishment of equal opportunity institutions between 1995 and 2008
Autor/in:
Rosenberger, Sieglinde
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 57-70
Inhalt: In der Studie "Women's Empowerment: Measuring the Global Gender Gap", herausgegeben vom World Economic Forum im Jahre 2005, erreichte Österreich im Ranking der Geschlechtergleichstellung unter 58 untersuchten Ländern den eher bescheidenen Platz 28. Zur Messung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern dienten fünf Kriterien: Teilnahme von Frauen in der Berufsarbeit (im Vergleich zu Männern), wirtschaftliche Chancen und Bedingungen von Frauen (Art der Tätigkeit, Arbeitsbedingungen, Arbeitszeiten), Beteiligung von Frauen in politischen Institutionen der Willens- und Entscheidungsfindung, Bildungsbeteiligung, Gesundheit und "well-being" (Gewalt und Gewaltschutzbestimmungen). Die Verfasserin untersucht eine in der obigen Studie relevant erachteten Dimension, nämlich die politische Repräsentation, allerdings nicht als genuines Thema, sondern als Erklärungsfaktor für die Entstehung und Entwicklung von politisch-administrativen Institutionen zur Unterstützung und Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern. Seit den 1970er Jahren laufen in internationalen Organisationen (insbesondere in der UNO) ebenso wie in nationalen Regierungen und Bürokratien Institutionalisierungsprozesse von Frauen- und Gleichstellungsanliegen, die als "Verstaatlichung der Frauenfrage", als "Staatsfeminismus" oder als Modernisierung von Geschlechterverhältnissen begrüßt, aber auch kritisch beobachtet werden. Die Institutionalisierung der Gleichstellungsagenda wurde in der Zeit der Jahrtausendwende fortgesetzt, allerdings sind neben internationalen Einrichtungen und Bestimmungen auch andere Antriebskräfte auszumachen bzw. zu diskutieren. Im Zentrum des Beitrages steht die Suche nach theoretisch wie empirisch begründeten Erklärungen für Innovationen auf dem Feld der gleichstellungspolitischen Institutionalisierung. (ICF2)
Schlagwörter:Österreich; Institution; Institutionalisierung; Europäisierung; Gleichstellung; Geschlechterpolitik; Feminismus; internationale Organisation; Parlament; Regierung; Repräsentation; Bürokratisierung; politische Agenda
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gleichstellungspolitik im Spannungsfeld unterschiedlicher Spielarten von Geschlechterwissen : eine wissenssoziologische Rekonstruktion
Titelübersetzung:Equal opportunity policy in the field of tension of different kinds of gender knowledge : a reconstruction from the aspect of the sociology of knowledge
Autor/in:
Wetterer, Angelika
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 9-24
Inhalt: Die Typologie des Geschlechterwissens unterscheidet Typen von Wissen nach Maßgabe der Praxis, die sie ermöglichen, und nach Maßgabe der Anerkennungsregeln, denen sie Rechnung zu tragen suchen. Alltagsweltliches Geschlechterwissen, Gender - Expertinnenwissen und wissenschaftliches Geschlechterwissen stellen Idealtypen von Wissen oder konkurrierende Wirklichkeitskonstruktionen dar, die für unterschiedliche Konstellationen und Felder sozialer Praxis handlungsrelevant und dort aus praktischen Gründen unverzichtbar sind. Sie ermöglichen Handeln - Alltagshandeln, ExpertInnenhandeln oder die Praxis des "doing science": und an ihnen hängt die Anerkennung der Handelnden als kompetentes Gesellschaftsmitglied, als Gender-Expertin bzw. Gender-Experte oder als GeschlechterforscherIn und feministische Theoretikerin bzw. feministischer Theoretiker. Nun liefern Idealtypen keine realistische oder detailgetreue Beschreibung der sozialen Wirklichkeit. Und erst recht nicht sind sie, auch wenn der Terminus dies nahe legt, zu verstehen als Ideale, die ausbuchstabieren, wie Alltagswissen und Alltagshandeln, Expertenwissen und ExpertInnenhandeln, wissenschaftliches Wissen und "doing science" eigentlich aussehen sollten. Ihr heuristischer Wert beruht vielmehr gerade darauf, dass sie Unterschiede machen und Systematisierungen vornehmen, wo in der sozialen Wirklichkeit fließende Übergänge, Wechselwirkungen und Austauschbeziehungen anzutreffen sind. Idealtypen sind hypothetische Konstruktionen, sind Denkoperationen, die herausarbeiten, "was wäre wenn" Expertenwissen und ExpertInnenhandeln ausschließlich und strikt den Vorgaben folgen würden, die der Akteurs- und Handlungskonstellation inhärent sind, in der "knowledge worker" sich zu bewähren haben und ihr Wissen produktiv werden und Anerkennung finden kann. (ICF2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Politik mit dem kulturellen Unbehagen : zum Verhältnis von kultureller Diversität, Antidiskriminierung und Geschlechteregalität
Titelübersetzung:Politics with cultural discontent : the relationship between cultural diversity, antidiscrimination and gender regality
Autor/in:
Strasser, Sabine
Quelle: Gleichstellungspolitik in Österreich: eine kritische Bilanz. Erna Appelt (Hrsg.). Innsbruck: Studien-Verl. (Demokratie im 21. Jahrhundert), 2009, S. 99-114
Inhalt: Das österreichische Gleichstellungsgesetz ist maßgeblich durch internationale Entwicklungen geformt worden. Die jüngsten rechtlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Religion, Behinderung, Alter und sexueller Orientierung beruhen auf Initiativen der Europäischen Union seit den 1990er Jahren. Den Hintergrund für diese Aktivitäten bildete die Zunahme rassistischer Übergriffe und die Wahlerfolge rechtspopulistischer Parteien in ganz Europa. In der Studie werden die Gleichstellungsbemühungen der EU und ihre Umsetzung auf österreichischer Ebene untersucht. Vor diesem Hintergrund wird der Frage nachgegangen, wie der Aufstieg der Debatten um "traditionsbedingte Gewalt" die Politik der Gleichbehandlung verändert hat. Die ÖVP-FPÖ-Regierung hat in ihrer zweiten Auflage als ÖVP-BZÖ Gewalt im Namen der Tradition, der Kultur oder der Ehre ab 2005 auf nationaler und europäischer Ebene zum Thema gemacht. Diese zwei Politikfelder zur Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit in der von Diversität gekennzeichneten österreichischen Gesellschaft werden gemeinsam diskutiert, um zu zeigen, wie die Forderung nach Geschlechteregalität mit jener nach "differenzierter Gleichheit" in Konflikt geraten kann und welche Bedeutung dem "kulturellen Unbehagen" bei der Einschätzung dieser Politiken der Gleichheit zukommt. (ICF2)
Über formale Gleichheit und Gleichstellung hinaus : feministische Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Titelübersetzung:Beyond formal equality and affirmative action : feminist challenges in the twenty-first century
Autor/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Lepperhoff, Julia; Scheele, Alexandra
Quelle: Feminismus: Kritik und Intervention. Ingrid Kurz-Scherf (Hrsg.), Julia Lepperhoff (Hrsg.), Alexandra Scheele (Hrsg.). Münster: Verl. Westfäl. Dampfboot (Arbeit - Demokratie - Geschlecht), 2009, S. 7-22
Inhalt: Der vorliegende Sammelband beansprucht, einen Beitrag zur Klärung der Kriterien der Kritik und der Intentionen der Utopie leisten, die sich in kritisch-politischer, sozial-emanzipatorischer Perspektive mit Feminismus als einem gesellschaftspolitischen Projekt verbinden. Die Herausgeberinnen des Bandes verstehen Feminismus als eine ebenso dynamische wie vielfältige Bewegung des Denkens und Handelns mit dem Ziel der Überwindung von Geschlechterhierarchien und Geschlechterstereotypen im Kontext eines insgesamt an sozial-emanzipatorischen Zielen und Kriterien orientierten gesellschaftlichen Wandels. Der einleitende Beitrag zum Band bestätigt zunächst eine Einsicht früherer Frauenbewegungen, die Erkenntnis: "Frausein allein ist kein Programm". Zu heterogen sind die politischen und weltanschaulichen Positionen von Frauen, als dass sich diese Differenzen noch irgendwie "feministisch" überbrücken ließen. Der Band unternimmt gleichwohl den Versuch einer inhaltlichen Präzisierung der feministischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Gezeigt wird, dass vermeintlich konkurrierende feministische Positionen sich eher als komplementäre Akzentuierungen unterschiedlicher Dimensionen der Konstruktion und Erscheinung von Geschlechterverhältnissen und ihrem gegenwärtigen Wandel erweisen. (ICA2)