Feministische ErkenntnisProzesse : zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis
Titelübersetzung:Feminist cognitive processes : between the philosophy of science and political practice
Herausgeber/in:
Niekant, Renate; Schuchmann, Uta
Quelle: Tagung "Feministische Erkenntnisprozesse zwischen Wissenschaftstheorie und politischer Praxis"; Opladen: Leske u. Budrich (Politik und Geschlecht, Bd. 7), 2003. 238 S.
Inhalt: "Das Buch gibt Einblicke in aktuelle feministische erkenntnistheoretische und politische Praxen rund um das Phänomen 'Frauen - Wissen - Wissenschaft' sowie in den Kontext 'Herrschaft - Rationalität - Wissen'." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Renate Niekant/ Uta Schuchmann: Einleitung (7-24). I. Feministische Wissenschaftskritik und Erkenntnistheorie in der Diskussion: Barbara Holland-Cunz: Die Vision einer feministischen Wissenschaft und der Betrieb der normal science (27-50); Alice Ludvig: Kritische Interventionen des Black Feminism in Theorie und Praxis (51-68); Waltraud Ernst: Feministische Effekte. Erkenntnisprozesse für Veränderungen der Wirklichkeit (69-80); Heike Kahlert: Weibliche Autorität in der Wissenschaft. Dekonstruktion der herrschenden Denktradition (81-104); Karin Schlücker: Zählen oder interpretieren, beobachten oder interagieren? Die Debatte um qualitative und/oder quantitative Methoden und das Verhältnis zwischen Forschenden und ihren "Objekten" (105-120); Christina Thürmer-Rohr: Dialog und dialogisches Denken (121-135). II. Frauen in der Wissenschaft: Institutionen, soziale Verhältnisse und feministische Politiken: Bettina Roß: Profession und Geschlecht: die ersten Studentinnen und ihre "Karrieren" in Deutschland (139-160); Christine Färber: Gender Mainstreaming in Wissenschaftsorganisationen. Steuerungsinstrumente zur Gleichstellung von Frauen und zur Integration von Frauenperspektiven (161-192); Viola Philipp: Institutionalisierte Gleichstellungspolitik in Hochschulen. Über den Einfluss situativer Faktoren auf berufungspolitische Aushandlungsprozesse (193-216); Eva Brinkmann to Broxen: Autonome feministische Forschungspraxis. Das Beispiel Frankfurter Institut für Frauenforschung (FIF) (217-233).
Die Europäische Union als Rechtsgemeinschaft und politische Gelegenheitsstruktur : feministische Anfragen und Visionen
Titelübersetzung:The European Union as a legal community and temporary political structure : feminist inquiries and visions
Autor/in:
Gerhard, Ute
Quelle: Europas Töchter: Traditionen, Erwartungen und Strategien von Frauenbewegungen in Europa. Ingrid Miethe (Hrsg.), Silke Roth (Hrsg.). Opladen: Leske u. Budrich, 2003, S. 41-61
Inhalt: Der Beitrag gibt einen Überblick über die rechtliche Entwicklung in der EU und verweist auf die gegenseitige Beeinflussung der nationalen, europäischen und globalen Ebene. Die Autorin konzentriert sich bei der Frage, was Frauen von der europäischen Einigung zu erwarten haben, zunächst auf die neuen europäischen Rechtsverhältnisse, dann auf die politischen Partizipationschancen bzw. den Raum des Politischen, um schließlich das Konzept der Bürgerrechte oder aktiver Staatsbürgerschaft auf europäischer Ebene aus feministischer Perspektive zu diskutieren. Ein Rückblick auf die Geschichte der europäischen Rechtsgemeinschaft verdeutlicht, dass die Rechtspolitik zur Gleichstellung der Frauen zu Beginn einseitig marktorientiert, auf männliche Erwerbsmuster zugeschnitten und unzureichend war und erst mit dem Maastrichter Vertrag 1992 Rahmenbedingungen für eine andere Frauenpolitik geschaffen wurden. Mittlerweile wird der Alltag der EU-Bürgerinnen zunehmend von Brüssel bestimmt, während andererseits die politischen Partizipationsmöglichkeiten noch nicht in gleichem Maße zugenommen haben. Die abschließenden Überlegungen beziehen sich auf die Frage, inwieweit der europäische Integrationsprozess als ein Projekt fortschreitender Demokratisierung und damit als ein Probelauf für zivilgesellschaftliche Aktivitäten weiterhin eine politische Gelegenheitsstruktur gerade auch für Frauen anbietet. (ICH)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Gender mainstreaming als neoliberales Projekt?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as a neo-liberal project?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (1999) H. 108, S. 41-45
Inhalt: Der Beitrag stellt das "gender mainstreaming" vor, eine neue gleichstellungspolitische Strategie, die in den letzten Jahren von den EU-Gremien entwickelt wurde. Der Grundsatz des gender mainstreaming soll zum Ausdruck bringen, daß Geschlechterfragen (gender=Geschlecht) nicht mehr nur ein Randthema für unerschütterliche Feministinnen, sondern als "Hauptströmung", als elementarer Bestandteil des Projekts europäische Integration anzusehen ist. Die Autorin geht der Frage nach, welche politischen Hintergründe es gibt, daß diese Strategie propagiert wird. Das zentrale Problem dieses Ansatzes liegt für die Autorin darin, daß unter dem Stichwort "Partnerschaft mit lokalen Akteuren" Machtungleichgewichte und Hierarchien ausgeblendet und soziale Verteilungskonflikte in den Hintergrund gedrängt werden. (pre)
Frauenpolitik : Anerkennung der politischen Notwendigkeit
Titelübersetzung:Women's policy : recognition of the political need
Autor/in:
Huhnke, Brigitta
Quelle: Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 22 (1999) H. 53, S. 91-110
Inhalt: Dieser Beitrag gibt einen Abriss zur Geschichte staatlicher Frauenpolitik am Beispiel Hamburgs. Von den siebziger Jahren bis heute werden Erfolge dokumentiert, aber auch ungünstige Bedingungen und politisches Fehlverhalten beschrieben. Zunächst schildert die Autorin die erfolgreiche Aufbruchsphase der Frauenbewegung in den siebziger Jahren, die schließlich zur Einführung der "Leitstelle für die Verwirklichung der Gleichstellung der Frau" in Hamburg führte. Anschließend wird die produktive Arbeit dieser Leitstelle in den achtziger Jahren dargestellt: sie war in der Frauenszene mit sozialen und politischen Themen präsent, konnte diese geschickt in den Medien präsentieren und war mit Kulturprojekten erfolgreich. Abschließend wird aufgezeigt, wie und warum das Senatsamt für Gleichstellung in den neunziger Jahren bürokratisierte und welche Strukturschwächen dieser Entwicklung von Anfang an Vorschub leisteten. (ICE)
Schlagwörter:Frauenpolitik; Entwicklung; Gleichstellung; Frauenbewegung; Bürokratisierung; politische Faktoren; Frauenbeauftragte; Gleichstellungsstelle
CEWS Kategorie:Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte, Gleichstellungspolitik