"Gendering the mainstream" - eine Herausforderung an die Geschichtswissenschaft : Erinnerungen an den Aufbruch '68
Titelübersetzung:"Gendering the mainstream" - a challenge for the science of history : recollections of the uprising in 1968
Autor/in:
Kuhn, Annette
Quelle: metis : Zeitschrift für historische Frauen- und Geschlechterforschung, Jg. 10 (2003) H. 20, S. 82-92
Inhalt: Auf dem Hintergrund der Entwicklungen der 68er-Bewegung befasst sich der Beitrag entlang des Begriffes "Gender Mainstreaming" mit der erkenntnis- und geschichtstheoretisch relevanten Frage nach dem biologischen bzw. kulturell konstruierten Geschlecht. Dabei geht es der Autorin darum, die Spezifik der Frauengeschichte in ihrer Unterscheidbarkeit von der Männergeschichte sichtbar zu machen und aus einer feministischen, historisch argumentierenden Perspektive patriarchale Diskursregeln kritisierbar und in ihrem Vernunftanspruch widerlegbar zu machen. Ziel ist es, aus einer fraueneigengeschichtlichen Sicht eine Umkehrung der männlichen Diskurslogik zu erreichen, um begreiflich zu machen, dass die Bestimmung der Frau als das Andere, als die Ausnahme von der Regel und die Verwendung des Feminismusbegriffs als Ausschlusskategorie zu dieser frauen- und geschlechtergeschichtlich erweiterten Perspektive ein historisch nachgeordnetes Phänomen darstellt. (ICH)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Körper und Geschlecht : Bremer-Oldenburger Vorlesungen zur Frauen- und Geschlechterforschung
Titelübersetzung:Body and gender : lectures in Bremen and Oldenburg on women's and gender studies
Herausgeber/in:
Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-, Universität Oldenburg; Zentrum Gender Studies -ZGS-, Universität Bremen
Quelle: Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung -ZFG-, Universität Oldenburg; Zentrum Gender Studies -ZGS-, Universität Bremen; Opladen: Leske u. Budrich (Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Bd. 1), 2002. 194 S.
Inhalt: "Die hier vorliegende Publikation umfasst Vorträge, die im Rahmen der Bremer-Oldenburger Mittagsvorlesungen von Oktober 2000 bis Juli 2001 an den Universitäten Oldenburg und Bremen gehalten wurden. Gleichzeitig steht der Band am Beginn einer neuen gemeinsamen Schriftenreihe der Forschungseinrichtungen Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (ZFG) sowie Zentrum für feministische Studien an der Universität Bremen (ZFS). Die in diesem Band enthaltenen Vorträge stammen von Wissenschaftlerinnen der Universitäten Bremen und Oldenburg, die im Bereich Frauen- und Geschlechterforschung arbeiten. Ausgehend von einer interdisziplinären Perspektive auf geschlechterbezogene Körperdiskurse lenkt der Band den Blick auf einen umfassenden Körperbegriff, der Konstruktionen von Körpervorstellungen, -bildern, -symbolen und deren Deutungen in Abhängigkeit von kulturellen, sozialen, politischen und historischen Kontexten erschließt." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: Jutta Jacob, Barbara Thiessen: Körper und Geschlecht. Eine Einleitung (7-13); Karin Flaake: Körperlichkeit, Sexualität und Geschlecht - Aneignungsprozesse und soziale Bedeutungszuschreibungen in der Adoleszenz junger Frauen (15-29); Christina von Braun: Säkularisierung und Sexualwissenschaft. Gibt es eine 'jüdische' und eine 'christliche' Sexualität? (31-49); Astrid Kaiser: Geschlechterperspektiven in Kinderzeichnungen. Interkultureller Vergleich von Selbstdeutungen japanischer und deutscher Kinder am Beispiel von 'Ich-Bildern' (51-71); Hannelore Schwedes: Die Konstruktion von Geschlecht in Kinderfotografien (73-85); Petra Milhoffer: Geschlechtsrollenübernahme und sexuelle Sozialisation - theoretische Verständigung und empirische Ergebnisse (87-104); Heike Fleßner: Mädchenpädagoginnen und ihre Mädchenbilder - Zwischen Wünschen und Widersprüchen (105-116); Kathrin Heinz, Ilse Modelmog, Barbara Thiessen: Putzfrau, Malerin, Prima Ballerina: Gespräche über Körperportraits (117-152); Birgit Locher: Die Konstruktion des Opfers. Muster und Topoi im Diskurs über Frauenhandel (153-166); Luise Berthe-Corti: Der biotechnologische Körper (167-179); Ines Weller: Modellierung und Bilanzierung von Stoffströmen: Gender als 'Eye-Opener' für Abstraktionen und Entkontextualisierung (181-192).
Grundlagenkritik und stille Post : zur Debatte um einen Bedeutungsverlust der Kategorie 'Geschlecht'
Titelübersetzung:Rumors and reasons : on gender-scepticism
Autor/in:
Knapp, Gudrun-Axeli
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2001) H. 41, S. 53-74
Inhalt: "Der Aufsatz untersucht die sich gegenwärtig in der Frauen- und Geschlechterforschung ausweitende Diskussion zum Bedeutungsverlust der Kategorie 'Geschlecht'. Er unternimmt zum einen den Versuch, in exemplarischen Rekonstruktionen von Beiträgen zur Debatte die produktiven Gesichtspunkte feministischer Grundlagenkritik herauszuarbeiten. Dabei wird deutlich, dass pauschale Behauptungen über einen Bedeutungsverlust der Geschlechtskategorie auf einer entkontextualisierenden Rezeption angloamerikanischer Thesen zum 'gender scepticism' basieren, die die spezifischen Einsätze dieser Kritik verdeckt. Zum anderen wird demonstriert, dass zeitdiagnostisch orientierte Annahmen eines Wirksamkeitsverlusts von 'Geschlecht', wie sie in der deutschsprachigen Geschlechtersoziologie formuliert wurden, auf einem unzulänglichen Konzept von Geschlechterverhältnissen basieren." (Autorenreferat)
Inhalt: "The paper takes up the contemporary discussion about a declining relevance of the category of 'gender'. In exemplary reconstructions of contributions to this debate it analyzes the productive aspects of feminist antifoundationalist critique. It illustrates, too, that propositions about a lessening sociocultural importance of 'gender' are often based on a decontextualized and misleading reception of angloamerican versions of 'gender scepticism' that render invisible the specific backgrounds of their critique. It also takes up a german sociological contribution to this debate and shows how its exaggerations of social change are based on an inadequate social-theoretical concept of gender-relations (Geschlechterverhältnisse)." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Plädoyer für die Unverzichtbarkeit psychoanalytischen Denkens im feministischen Diskurs
Autor/in:
Gast, Lilli
Quelle: Journal für Psychologie, 2 (1994) 3, S 32-41
Inhalt: Vor dem Hintergrund der aktuellen Gender Studies sowie der konstruktivistischen Geschlechterforschung wird an die subversive und aufklärerische Radikalität des psychoanalytischen Subjektbegriffs erinnert und dessen strukturelle Verwandtschaft mit den (ehemals?) zentralen Anliegen der feministischen Theorie herausgearbeitet.
Des weiteren finden die Spezifik der im eigentlichen Sinne konstruktivistischen Denkpraxis der Freudschen Psychoanalyse und deren erkenntnislogische Implikationen eine würdigende Erörterung. Abschließend erfolgt ein grober Abriß eines die psychoanalytische Erkenntnismethode integrierenden Forschungsprogramms zur Analyse der weiblichen Subjektkonstitution.