Vereinbarkeitsmanagement : Zuständigkeiten und Karrierechancen bei Doppelkarrierepaaren
Titelübersetzung:Compatibility management : responsibilities and career opportunities among dual career couples
Autor/in:
Meuser, Michael
Quelle: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2. Karl-Siegbert Rehberg (Hrsg.), Dana Giesecke (Mitarb.), Susanne Kappler (Mitarb.), Thomas Dumke (Mitarb.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main: Campus Verl., 2006, S. 4713-4722
Details
Inhalt: "Auf der Basis biographischer Paarinterviews mit Doppelkarrierepaaren wird der Frage nachgegangen, erstens ob und in welcher Hinsicht die Doppelkarriere-Konstellation eine Auflösung geschlechtstypischer Zuständigkeiten, mithin ein Aufbrechen der tradierten Geschlechterordnung impliziert und zweitens ob und in welcher Weise vor diesem Hintergrund die Karrierechancen zwischen den Partnern ungleich verteilt sind. Festzustellen ist eine lebensformspezifische Reproduktion geschlechtstypischer Handlungsmuster, die allerdings mit einem Gestaltwandel dieser Muster verbunden ist. Familienarbeit ist auch in den Doppelkarrierepaaren den Frauen zugewiesen. Hinzu kommt, dass es ebenfalls an ihnen liegt, ob eine berufliche Doppelkarriere gelingt oder nicht. Auch in dieser Zuständigkeit dokumentiert sich ein geschlechtstypisches Muster: Die Frauen sind dafür verantwortlich, den partnerschaftlichen bzw. familialen Zusammenhalt in jeder Hinsicht zu organisieren. In dieser doppelten Zuständigkeit für das Vereinbarkeitsmanagement wird ein geschlechtstypisches Muster in veränderter, den Besonderheiten der Paarkonstellation angepasster Form reproduziert. Das ermöglicht es den Männern, sich in ihrer Karriere als vergleichsweise autonom zu begreifen. Hingegen bleibt das Lebenslaufprogramm der Frau weiterhin ein Stück weit Verhandlungsmasse zwischen den Partnern und angepasst an die Karriereoptionen des Partners, wenn auch, aufgrund der eigenen beruflichen Karriere, in geringerem Maße als in der Konstellation der sogenannten 'Hausfrauenehe'. Die partielle Herauslösung aus vorgegebenen geschlechtstypischen Lebenslaufmustern geschieht in einem Rahmen, der deutlich von der tradierten Struktur der Geschlechterbeziehungen bestimmt ist. Hinsichtlich der 'Entscheidung', welcher Partner eine berufliche Karriere macht, hat die Geschlechterdifferenz bei den Doppelkarrierepaaren ihre Ordnungsfunktion weitgehend verloren. Hingegen scheint die Zuständigkeit der Frauen für Beziehungsarbeit, familialen Zusammenhalt und das Vereinbarkeitsmanagement trotz aller Individualisierungsprozesse im weiblichen Lebenszusammenhang etwas äußerst Hartnäckiges zu sein - wie auch die weitgehende Abstinenz der Männer gegenüber diesen Bereichen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Berufsverlauf; berufstätige Frau; Berufstätigkeit; Berufsunterbrechung; Familie; Familienarbeit; Partnerschaft; Karriere; Chancengleichheit; Individualisierung; soziale Ungleichheit; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Lebenslauf; Lebensplanung; Dual Career Couple; Handlungsorientierung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Leben und Arbeiten in Deutschland : Sonderheft 2 - Vereinbarkeit von Familie und Beruf ; Ergebnisse des Mikrozensus 2005
Titelübersetzung:Living and working in Germany : special volume 2 - compatibility between a family and an occupation; results of the microcensus in 2005
Autor/in:
Weinmann, Julia; Gruppe „Mikrozensus“ des Statistischen Bundesamtes
Quelle: Statistisches Bundesamt; Wiesbaden, 2006. 45 S.
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Inhalt: Das Sonderheft präsentiert Mikrozensusdaten nach dem Lebensformenkonzept. Inhaltlich berücksichtigt dieses Konzept neben traditionellen Lebensformen wie Ehepaaren insbesondere alternative Lebensformen wie nichteheliche (gemischtgeschlechtliche) und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder Alleinstehende. Die Familie im statistischen Sinn umfasst im Lebensformenkonzept alle Eltern-Kind-Gemeinschaften, das heißt Ehepaare, nichteheliche und gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften sowie allein erziehende Mütter und Väter mit ledigen Kindern im befragten Haushalt. Einbezogen sind in diesen (statistischen) Familienbegriff neben leiblichen Kindern auch Stief-, Pflege- und Adoptivkinder. Die zentrale Frage lautet: Wie vereinbaren Mütter und Väter Familie und Beruf? Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen Mütter und Väter im erwerbsfähigen Alter von 15 bis 64 Jahren, die angaben, in der Berichtswoche gearbeitet zu haben ('aktiv' Erwerbstätige). In der Berichtswoche vorübergehend Beurlaubte zählen nach dem Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zwar zu den Erwerbstätigen, jedoch nicht zu den hier betrachteten 'aktiv' Erwerbstätigen. Zu den vorübergehend Beurlaubten gehören alle Erwerbstätigen, die in der Berichtswoche nicht gearbeitet haben (unter anderem wegen Mutterschutz, Elternzeit, Krankheit, Kur, (Sonder-)Urlaub, Altersteilzeit, Dienstbefreiung, Streik, Schlechtwetterlage oder Kurzarbeit) und weniger als drei Monate beispielsweise wegen Mutterschutz vom Arbeitsplatz abwesend waren. Im Detail werden die Daten unter folgenden Fragestellungen aufbereitet und analysiert: Wie beteiligen sich Mütter und Väter am Erwerbsleben? Wie leben erwerbstätige Mütter und Väter? Wie vereinbaren Mütter und Väter in einer Partnerschaft Familie und Beruf? Wie wirken sich Kinderbetreuung und Elternzeit auf die Erwerbstätigkeit aus? (IAB2)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Mikrozensus; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; Mutter; Vater; Erwerbsverhalten; Kind; Betreuung; Elternurlaub; Beschäftigungseffekt; Lebenssituation; Arbeitssituation; Arbeitszeit; Teilzeitarbeit; Familienstand; Ehe; nichteheliche Lebensgemeinschaft; Lebensalter
CEWS Kategorie:Statistik und statistische Daten, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Work-Life-Balance : eine empirische Erhebung
Titelübersetzung:Work-life balance : an empirical survey
Autor/in:
Klimpel, Melanie; Schütte, Tina
Quelle: München: Hampp (Praxisorientierte Personal- und Organisationsforschung, 9), 2006. 140 S.
Details
Inhalt: "Die Autorinnen gehen der Frage nach, wie Arbeitnehmer ihr Berufs- und Privatleben in Einklang bringen, welche Bedürfnisse sie haben und welche Probleme durch die Vereinbarkeit der unterschiedlichsten Lebensbereiche existieren. Nach der Einführung wird auf die theoretischen Grundlagen, ausgewählte statistische Intrumente sowie die Begriffsbestimmung von Work-Life-Balance eingangen. Der Einfluss gesellschaftspolitischer und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auf die Work-Life-Balance des Menschen wird im vierten Kapitel dargestellt. Kapitel 5 beschäftigt sich mit möglichen Maßnahmen, welche eine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ermöglichen. Zahlreiche Beispiele aus der Praxis zeigen deren derzeitige Umsetzung in deutschen Unternehmen. Ein ganz zentraler Aspekt in diesem Kontext ist die Vereinbarungsproblematik von Beruf und Familie, die daher gesondert im darauf folgenden Kapitel behandelt wird. Die Kosten sowie der Nutzen von Work-Life-Balance-Maßnahmen dürfen keinesfalls außer Acht gelassen werden. Hierauf liegt der Fokus des siebten Kapitels. Kapitel 8 geht abschließend auf gewonnene Erkenntnisse des Fragebogens zurück. Zusammenfassend wird dargestellt, wie die Befragungsteilnehmer dem Thema Work-Life-Balance gegenüber stehen und welche Maßnahmen in den jeweiligen Unternehmen hierzu praktiziert werden." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Familie-Beruf; Erwerbstätiger; Arbeitsbedingungen; Wertwandel; berufstätige Frau; Mutter; Mann; Vater; Arbeitszeitflexibilität; Management; Arbeitszeit; Modell; Telearbeit; Beschäftigungsform; Flexibilität; Gesundheit; Arbeitsschutz; Erwerbsbeteiligung; Kind; Betreuung; Kosten-Nutzen-Analyse; Personalpolitik; Kindergarten; Kindertagesstätte; betriebliche Sozialpolitik; Betrieb
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Work-Life-Balance : berufliche und private Lebensgestaltung von Frauen und Männern in hoch qualifizierten Berufen
Titelübersetzung:Work-life balance : occupational and private life arrangements of women and men in highly qualified occupations
Autor/in:
Hoff, Ernst-H.; Grote, Stefanie; Dettmer, Susanne; Hohner, Hans-Uwe; Olos, Luiza
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 49 (2005) Nr. 4, S. 196-207
Details
Inhalt: "In diesem Beitrag wird die Work-Life-Balance bzw. die berufliche und private Lebensgestaltung von Frauen und Männern in zwei hoch qualifizierten Berufen, in der Medizin und in der Psychologie behandelt. Erstens werden Befunde quantitativer Analysen auf der Grundlage einer Fragebogenerhebung bei ca. 1.000 Professionsangehörigen mitgeteilt. Bei Frauen in beiden Professionen überwiegt eine Integration und Balance, bei den Männern eine Segmentation und ein Ungleichgewicht der Lebensbereiche. Dies gilt für die alltägliche ebenso wie für die biografische Lebensgestaltung. Allerdings gleichen sich in der Psychologie anders als in der Medizin auch viele Männer mit ihrer Lebensgestaltung bereits den Frauen an. Zweitens wird als Resultat qualitativer Analysen auf der Grundlage von Interviews mit ca. 100 Professionsangehörigen eine genauere Unterscheidung von Formen der Lebensgestaltung nach Integration, Segmentation und Entgrenzung vorgestellt. Innerhalb dieser Formen kann dann noch einmal genauer nach der Balance oder dem Ungleichgewicht der Lebenssphären differenziert werden." (Autorenreferat)
Inhalt: "This article deals with the work-life balance of women and men in the two highly qualified professions of medicine and psychology. The first part presents the findings of quantitative analyses on the basis of a questionnaire survey of approximately 1000 members of the two professions. Among women in both professions, integration and balance is predominant, whereas men tend towards segmentation and imbalance of the different life domains. This applies to the active organization of both everyday life and individual biographies. However, many men in the field of psychology are already beginning to organise their lives similarly to women, in contrast to those in the medical profession. The second part presents the results of qualitative analyses on the basis of interviews with approximately 100 members of the two professions, giving rise to a more precise differentiation between forms of life organization which are divided into integration, segmentation, and de-bordering. Within the various forms, we can then differentiate even more precisely according to the balance or imbalance of the life spheres." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie-Beruf; hoch Qualifizierter; Absolvent; Arzt; Psychologe; Lebenssituation; Zeitbudget; Wochenarbeitszeit; Arbeitsteilung; Hausarbeit; Berufsverlauf; Lebenslauf; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Vereinbarkeit Familie-Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ziele, Selbstkonzept und Work-Life-Balance bei der längerfristigen Lebensgestaltung : Befunde der Erlanger Längsschnittstudie BELA-E mit Akademikerinnen und Akademikern
Titelübersetzung:Goals, self-concept and work-life balance in longer-term life arrangements : findings from the Erlangen longitudinal study BELA-E with male and female academics
Autor/in:
Abele, Andrea
Quelle: Zeitschrift für Arbeits- und Organisationspsychologie : A & O, Jg. 49 (2005) Nr. 4, S. 176-186
Details
Inhalt: "Work-Life-Balance wird unter der Perspektive längerfristiger Gestaltung von Berufstätigkeit und Privatleben betrachtet. An einer Stichprobe von Akademikerinnen und Akademikern wird längsschnittlich untersucht, ob das geschlechtsrollenbezogene Selbstkonzept (Expressivität und Instrumentalität) und im Alter von 27 bzw. 29 Jahren erhobene persönliche Ziele (Kinderwunsch, Kinderbetreuungswunsch, Ziele zu Work-Life-Balance) vorhersagen können, ob die Befragten im Alter von 34 Jahren Eltern sein werden, wie sie die Kinderbetreuung regeln werden und wie die Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern gestaltet sein wird. Frauen legten in ihren Zielvorstellungen mehr Wert auf eine Balancierung von Arbeit und Privatleben als Männer. In Übereinstimmung mit den Annahmen sagten Kinderwunsch und Expressivität Elternschaft voraus. Persönliche Ziele zu Work-Life-Balance sagten Elternschaft von Frauen und Erwerbstätigkeit von Müttern mit Kindern über 3 Jahren voraus. Die Art der Betreuung von Kleinkindern entsprach bei Vätern in knapp 80 Prozent der Fälle, bei Müttern in nur 44 Prozent der Fälle ihren Zielen." (Autorenreferat)
Inhalt: "Work-life balance is analyzed from the perspective of the long-term structuring of work and private life. It is tested longitudinally whether personal goals (goals pertaining to parenthood, goals in child-care, work-life goals) and the gender-related self-concept (instrumentality and expressiveness) at age 27 and 29 predict parenthood, how child-care was organized and the employment status of mothers and fathers at age 34 in a sample of highly educated professionals. The data show that women's goals were more oriented towards work-life balance than men's. In support of the hypotheses wish for children and expressiveness predicted parenthood. Personal goals predicted women's parenthood, but not men's. They also predicted mothers' employment status when their children were older than 3 years. Child care of children under 3 years was as planned for almost 80% of the fathers, but only for 44% of the mothers." (author's abstract)
Schlagwörter:Familie-Beruf; berufstätige Frau; Mann; Erwerbstätiger; Absolvent; Familienplanung; Berufsverlauf; Planung; Akademiker; Kinderwunsch; Kind; Betreuung; Geschlechtsrolle; Selbstbild; Elternschaft; Auswirkung; Erwerbstätigkeit; Prognose; Mutter; Vater; Berufsunterbrechung; Dauer; Lebensplanung
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Erwerbstätigkeit und Elternschaft als Gegenstand soziologischer Forschung
Titelübersetzung:Gainful employment and parenthood as subjects in sociological research
Autor/in:
Gottschall, Karin
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 17 (1999) H. 3, S. 19-32
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Inhalt: Erwerbstätigkeit und Elternschaft als reales Problem erwerbstätiger Eltern und Gegenstand soziologischer Forschung ist in der westdeutschen Soziologie der fünfziger Jahre eher nicht im gesamtgesellschaftlichen Kontext, sondern eher arbeitsteilig bearbeitet worden. So hat die Familiensoziologie vorrangig Ehe und Familie untersucht, die Berufs- und Industriesoziologie hat sich der Erwerbsarbeit gewidmet. Die Autorin untersucht in ihrem Beitrag, wie sich innerhalb der Teildisziplinen und auch über deren Grenzen hinweg bestimmte inhaltliche und zeitgeschichtlich unterschiedliche Sichtweisen auf die Thematik Erwerbstätigkeit und Elternschaft identifizieren lassen. Dabei orientiert sie sich an einschlägigen quantitativ und qualitativ ausgerichteten empirischen Untersuchungen und arbeitet zeittypische Sichtweisen seit den fünfziger Jahren, die in unterschiedlicher Weise bis heute fortwirken, heraus. Folgende von der westdeutschen soziologischen Forschung gekennzeichnete Arten der Thematisierung des Zusammenhangs von Erwerbstätigkeit und Elternschaft werden näher betrachtet: (1) Müttererwerbstätigkeit als soziales Problem; (2) Frauenerwerbstätigkeit als Ausdruck geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung und (3) Erwerbstätigkeit und Familienbezug als soziale Realität von Frauen und Männern. (prh)
Schlagwörter:Erwerbstätigkeit; Elternschaft; Soziologie; Forschungsgegenstand; historische Entwicklung; soziale Wirklichkeit; Mann; Familie; Arbeitsteilung; Mutter; berufstätige Frau; soziales Problem; Zeitgeist; Geschlechterverhältnis
CEWS Kategorie:Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz