Die geteilte Arbeit? Möglichkeiten einer sozialpolitischen Steuerung des Careverhaltens von Männern
Titelübersetzung:Division of work? The impact of social policy on men doing care
Autor/in:
Beckmann, Sabine
Quelle: Zeitschrift für Familienforschung, 19 (2007) 3, S 371-392
Inhalt: 'Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage nach den sozialpolitischen Steuerungsmöglichkeiten einer geschlechtergerechten Verteilung von Arbeit zwischen Männern und Frauen. Der besondere Fokus der Untersuchung liegt auf der unbezahlten Arbeit und Männern. Es wird also die Frage behandelt, ob und wie verschiedene Wohlfahrtsstaatssysteme die Verteilung der unbezahlten Arbeit beeinflussen und welche Rolle hierbei Männer spielen. Es wird zunächst ein Modell dargestellt, welches den Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsregime, Arbeitsteilung und Geschlechterbeziehungen theoretisch umschreibt. Anhand dieses Modells wird die Entwicklung der auf Geschlechterleitbildern basierenden Wohlfahrtsstaatspolitik in Schweden, Frankreich und Deutschland analysiert und in Zusammenhang mit dem Wirken der Politik anhand der Verteilung von Care zwischen Männern und Frauen gebracht. Besondere Beachtung findet hierbei, inwieweit sich das Verhalten und die Interessen von Männern, beispielsweise hinsichtlich ihrer Bereitschaft Erziehungszeit zu übernehmen, verändert haben, und wie der entsprechende geschlechterkulturelle Wandel sozialpolitisch aufgegriffen und unterstützt wurde. Darüber hinaus zeigt der Beitrag. dass die Erweiterung von Länderanalysen um den Faktor der unbezahlten Arbeit eine genauere Analyse der länderspezifischen Geschlechterordnung ermöglichen kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'This paper examines the impact of political regulations on the gendered division of work between men and women. In particular it focuses on unpaid care and men and highlights, from a cross-national perspective, to what extent different policy frameworks constrain or facilitate the gendered division of unpaid care and men's contribution and aspirations in relation to care. To address these concerns, I firstly propose a model which describes the connection between welfare regimes, division of care, and gender relations on a theoretical basis. Secondly I analyse the development of welfare policies and policy-outcomes in Sweden, France and Germany. I will particularly focus on the division of unpaid care between men and women and how men's behaviour and attitudes have altered over recent decades (e.g. by taking parental leave). Another aspect which will be considered examines how the modifications in gender culture have been supported by social policy in the three countries. Finally I conclude that analysing the gendered division of unpaid care provides a further understanding of the gender order in Sweden, France and Germany.' (author's abstract)
Schlagwörter:family work; gender relations; Arbeitsteilung; Sweden; Familienarbeit; father; Hausarbeit; housework; Federal Republic of Germany; example; man; Wohlfahrtsstaat; social policy; Schweden; welfare state; France; division of labor; woman; Frankreich; Mann; Leitbild; Geschlechterverhältnis; gender-specific factors; Vater; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung
Restrukturierung der Altenbetreuung: formelle, informelle Versorgung und die Frage der Gleichheit
Titelübersetzung:Restructuring of care for the aged: formal, informal care and the question of equality
Autor/in:
Theobald, Hildegard
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Rehberg, Karl-Siegbert; Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Soziale Ungleichheit - kulturelle Unterschiede"; Frankfurt am Main, 2006. S 3700-3709
Inhalt: "Die 1990er Jahre erbrachten grundlegende Veränderungen in den wohlfahrtsstaatlichen Ansätzen zur Versorgung älterer Menschen in verschiedenen europäischen Ländern. Charakteristisch dafür waren der Ausbau formeller, bezahlter Versorgungsangebote, die Erweiterung der Finanzierungsmöglichkeiten sowie gleichzeitig die Anerkennung und Integration informeller, im familiären Rahmen ausgeführter Pflege. Vor dem Hintergrund der Entwicklung geht der Vortrag der Frage nach, wie sich das Zusammenspiel von formeller und informeller Pflege verändert hat, welche Bedeutung dies für die alltägliche Betreuungsarbeit gewinnt und wie Fragen der Gleichheit damit verwoben sind. Den theoretisch-analytischen Ausgangspunkt liefert das Konzept 'social care', das in der Literatur entlang von drei Dimensionen bestimmt wird; Pflege und Versorgung als Arbeit, eingebettet in ein Geflecht von Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen sowie verbunden mit (emotionalen) und ökonomischen Kosten. Die drei Dimensionen finden ihre Entsprechung auf der Makroebene der politischen Ansätze und der Mikroebene der alltäglichen Versorgung, wobei beide Ebenen miteinander verknüpft sind. Empirisch lässt sich exemplarisch für den Bereich der häuslichen Pflege die - durchaus konflikthafte - Entstehung einer neuen Arbeitsteilung zwischen formeller, verberuftlichter und informeller Pflege zeigen. Die Pflegearrangements werden in einem Aushandlungsprozess auf der Mikroebene etabliert, in denen die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von bezahlten Dienstleistungen sowie die Definition von familiärer Verpflichtung eine zentrale Position einnehmen. Aspekte wie Zeit, Anstrengung, Expertenkenntnisse, Vorstellungen von Qualität und Vertrauen werden vor dem Hintergrund unterschiedlich definiert und bestimmen die Entscheidungen im Aushandlungsprozess. Die (sozial)strukturelle Position der (potentiellen) pflegenden Angehörigen beeinflusst den Aushandlungsprozess und kann zu differenten Pflegearrangements führen, die mit Ungleichheiten auf der Basis von Geschlecht und sozialer Position einhergehen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Versorgung; Betreuung; Pflegeversicherung; Arbeitsteilung; alter Mensch; social integration; social position; Altenpolitik; Europa; supply; social inequality; nursing care for the elderly; domestic assistance; Pflegedienst; Wohlfahrtsstaat; policy on the elderly; nursing services; gender; Europe; care; welfare state; Sozialstruktur; division of labor; soziale Integration; Altenpflege; long-term care insurance; social structure; elderly; soziale Position; soziale Ungleichheit; Familienpflege
SSOAR Kategorie:Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat, Familienpolitik und die Geschlechterfrage - deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen
Titelübersetzung:Labor market, welfare state, family policy and the gender question - Franco-German convergences and divergences
Herausgeber/in:
Achcar, Gilbert; Simon, Dagmar; Veil, Mechthild; Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH
Quelle: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH; Berlin (Discussion Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, 2005-007), 2005. 106 S
Inhalt: "Das Geschlechterverhältnis ist in den letzten drei Jahrzehnten in Bewegung geraten, ausgelöst durch erhebliche Bildungsinvestitionen von Frauen und ihre weit reichende Integration in den Arbeitsmarkt. Sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen, findet zunehmend weniger Akzeptanz. Diese gesellschaftlichen Differenzierungsprozesse spiegeln sich auch in veränderten Anforderungen an Institutionen wider, in wohlfahrtsstaatlichen Systemen sind veränderte Handlungsorientierungen und Regelungen erforderlich geworden. Tradierte Vorstellungen über geschlechtliche Arbeitsteilung und Zuständigkeiten für Betreuungsleistungen haben sich gewandelt. In einer deutsch-französisch vergleichenden Perspektive werden wohlfahrtsstaatliche Konzeptionen, arbeitsmarkt- und familienpolitische Regulierungen, ihre Konstruktionsprinzipien und Prämissen unter der Geschlechterperspektive untersucht. Im Hinblick auf Konvergenzen und Divergenzen kann im Vergleich gezeigt werden, dass das deutsche Sozialstaatsmodell nach wie vor auf einem tradierten Eheleitbild - verbunden mit einem 'starken' männlichen Ernährerregime - ausgerichtet ist und sich vom französischen Modell in wesentlichen Punkten unterscheidet. Andererseits nehmen gegenüber Dritten die Divergenzen ab - im europäischen Vergleich werden in der Wohlfahrtsstaatsforschung Deutschland und Frankreich demselben Typus von Sozialversicherungsstaat zugeordnet. Divergenzen sind darüber hinaus insbesondere in den politischen Strategien zur Arbeitsmarktintegration festzustellen. Dagegen unterstützen die arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Strategien der EU zunehmend konvergente Entwicklungen und gewinnen als Einflussfaktoren auf die Ausprägung von der nationalstaatlichen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik an Bedeutung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Gilbert Achcar, Dagmar Simon, Mechthild Veil: Arbeitsmarkt, Wohlfahrtsstaat, Familienpolitik und die Geschlechterfrage - deutsch-französische Konvergenzen und Divergenzen (5-10); Anne Salles: Familienpolitische Hilfen zur Arbeitsmarktintegration von Müttern - ein deutsch-französischer Vergleich (11-26); Danièle Kergoat: Debatten zur geschlechtlichen Arbeitsteilung in Frankreich (27-36); Helena Hirata: Überlegungen zur "Vereinbarkeit" von Familie und Beruf - ein Versuch, das Terrain zu sondieren (37-46); Nicky Le Feuvre: Zur Feminisierung von Berufen in vergleichender Perspektive (47-62); Petra Beckmann: EU-Beschäftigungsziele und Geschlechtergerechtigkeit - passt das zusammen? (63-76); Danielle Chabaud-Rychter: Beziehungen zwischen Technik und Geschlecht (77-88); Mechthild Veil: Geschlechterbeziehungen im deutsch-französischen Vergleich - ein Blick auf Familien- und Arbeitsmarktpolitik (89-100).
Schlagwörter:women's employment; gender relations; Betreuung; Familienpolitik; Sozialstaat; gender role; social welfare state; Familie-Beruf; Federal Republic of Germany; work-family balance; Geschlechtsrolle; Handlungsorientierung; Kind; berufliche Integration; occupational integration; soziale Gerechtigkeit; labor market policy; European social policy; family policy; berufstätige Frau; Wohlfahrtsstaat; labor market; Arbeitsmarkt; gender; social policy; care; welfare state; France; Arbeitsmarktpolitik; social justice; Technik; working woman; Frankreich; Geschlechterverhältnis; child; engineering; action orientation; europäische Sozialpolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Sozialpolitik
SSOAR Kategorie:Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie, Arbeitsmarktpolitik
Family policies in Western Europe: fertility policies at the intersection of gender, employment and care policies
Titelübersetzung:Familienpolitik in Westeuropa: Geburtenpolitik im Schnittfeld von Geschlechterpolitik, Beschäftigungspolitik und Betreuungspolitik
Autor/in:
Neyer, Gerda
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 34 (2005) 1, S 91-102
Inhalt: 'Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen Familienpolitik, Fertilität, Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung. Er demonstriert, dass ähnliche familienpolitische Maßnahmen unterschiedliche Wirkungen entfalten können und familienpolitische Maßnahmen nur im Kontext des Geschlechterverhältnisses, der jeweiligen Konfiguration des Wohlfahrtsstaates und der Beschäftigungsentwicklung analysiert werden können.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'The article explores the relationship between family policies, fertility, employment and care. It shows that similar family policies may exert different effects and argues that an assessment of family policies needs to take gender relations, welfare-state configurations, and labor-market development into account.' (author's abstract)
Geschlechtsspezifische Erwerbsverläufe im internationalen Vergleich: der Einfluss der Geburt des ersten Kindes auf weibliche Erwerbsverläufe in Deutschland und Großbritannien
Titelübersetzung:International comparison of gender-specific employment histories: the influence of the birth of the first child on women's employment histories in Germany and Great Britain
Autor/in:
Weigand, Judith
Quelle: Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung; Potsdam (Potsdamer Beiträge zur Sozialforschung, 22), 2004. 48 S
Inhalt: "Ziel der hier durchgeführten Analyse war es herauszufinden, ob und inwieweit sich unterschiedliche Wohlfahrtsstaaten auf das Erwerbsverhalten von Frauen nach der Geburt des ersten Kindes auswirken. Dazu wurde ein deutsch-britischer Ländervergleich angestellt. Die beiden Länder dienten exemplarisch für den konservativ-korporatistischen (Deutschland) und den liberalen (Großbritannien) Wohlfahrtsstaatstypus. Inhalt: Teil I Theoretischer Hintergrund: 1 Zum Begriff des 'Wohlfahrtsstaates': 1.1 Wohlfahrtsstaatstypologien nach Esping-Andersen; 2 Wohlfahrtsstaat und Geschlechterverhältnisse: 2.1 Kulturelle Rahmenbedingungen zur Erklärung unterschiedlichen Erwerbsverhaltens; 3 Der deutsche und der britische Wohlfahrtsstaat: 3.1 Wohlfahrtsstaatliche Rahmenbedingungen, 3.1.1 Möglichkeiten der Kinderbetreuung, 3.1.2 Systeme der Ehegattenbesteuerung, 3.1.3 Familienpolitische Regulierungen, 3.2 Kulturelle Unterschiede - Entwicklungen der Geschlechterverhältnisse in Deutschland und Großbritannien, 3.2.1 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Ost- und Westdeutschland, 3.2.2 Die Entwicklung der Geschlechterverhältnisse in Großbritannien; 4 Die Bedeutung von Teilzeitbeschäftigung für Frauen; 5 Der Einfluss von Bildung und Bildungssystemen auf die Erwerbstätigkeit von Frauen. Teil II Empirische Analyse: 6 Hypothesenbildung; 7 Der Datensatz; 8 Ergebnisse: 8.1 Deutschland und Großbritannien im Vergleich, 8.2 Deutschland - Großbritannien nach Bildungsgruppen; Fazit." (Autorenreferat)
Schlagwörter:woman; Teilzeitarbeit; part-time work; Erwerbsverlauf; employment history; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment; Mutterschaft; motherhood; Geburt; birth; Elternurlaub; parental leave; Familie-Beruf; work-family balance; sozioökonomische Faktoren; socioeconomic factors; Geschlechterverhältnis; gender relations; Familienpolitik; family policy; Wohlfahrtsstaat; welfare state; Federal Republic of Germany; alte Bundesländer; old federal states; DDR; German Democratic Republic (GDR); neue Bundesländer; New Federal States; Großbritannien; Great Britain
SSOAR Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
The Swedish welfare state: neo-liberal challenge and welfare state resilience
Titelübersetzung:Der schwedische Wohlfahrtsstaat: die neoliberale Herausforderung und die Elastizität des Wohlfahrtsstaats
Autor/in:
Bergqvist, Christina; Lindbom, Anders
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 4, S 389-401
Inhalt: 'Angesichts neo-liberaler Strömungen und schwerer wirtschaftlicher Probleme während der frühen 1990er Jahre befürchteten viele Beobachter, der schwedische Wohlfahrtsstaat würde sein umfassendes und geschlechter-gerechtes Profil verlieren. Dieser Beitrag argumentiert, dass die Veränderungen des schwedischen Wohlfahrtsstaates in den 1990er Jahren inkrementell, aber nicht fundamental waren. Tatsächlich wurden Kürzungen und Änderungen vorgenommen, diese resultieren allerdings nicht in einer radikalen Restrukturierung des Wohlfahrtsstaates. Die zentralen Sozialleistungen wurden universalistischer, nicht zuletzt dank des steigenden Anteils von Frauen am Arbeitsmarkt. Auch die öffentliche Kinderbetreuung wurde eher ausgedehnt denn eingeschränkt. Dies belegt, dass es nach wie vor Spielraum für Politikdivergenz gibt. Selbst einer kleinen offenen Wirtschaft mit dem höchsten Budgetdefizit innerhalb der OECD in den 1990er Jahren war es möglich, das nationale Budget wieder unter Kontrolle zu bringen, ohne den Wohlfahrtsstaat abzubauen.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'In the light of neo-liberalism and severe economic problems during the early 1990s many observers have feared that the Swedish welfare state would loose its universal and gender-equal profile. In this article the authors argue that changes of the Swedish welfare state during the 1990s were incremental, rather than fundamental. Cuts and changes have indeed been made, but they do not sum up to a radical restructuring of the welfare state. The core social insurance programs have become more universal, not least thanks to the growing number of women's labour market participation. Also public childcare services have expanded rather than decreased. This shows that there is still room for public policy divergence. Even for a small open economy with the highest budget deficit in the OECD in the early 1990s it has been possible to regain control over the national budget without dismantling the welfare state.' (author's abstract)
Schlagwörter:provision for old age; social security; Sweden; Schweden; welfare state; neoliberalism; Sozialversicherung; public expenditures; Tagesbetreuung; soziale Sicherung; privatization; social insurance; öffentliche Ausgaben; Rentenversicherung; Kind; child; Privatisierung; Neoliberalismus; pension insurance; Altersversorgung; Wohlfahrtsstaat; day care (for children)
SSOAR Kategorie:soziale Sicherung, Allgemeines, spezielle Theorien und Schulen, Methoden, Entwicklung und Geschichte der Sozialpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, Altenpolitik
Politikfeldübergreifende Koordination als neue Steuerungsform im aktivierenden Sozialstaat? Eine Analyse der Employability Politik in Dänemark, Deutschland und Großbritannien am Beispiel der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern
Titelübersetzung:Cross policy filed coordination as new form of governance in the activating welfare state? An analysis of employability policies for mothers in Denmark, Germany and Great Britain
Autor/in:
Dingeldey, Irene
Quelle: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, 32 (2003) 1, S 97-107
Inhalt: 'Das Ziel der employability im Rahmen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik wird als exemplarisch für einen Wandel des Wohlfahrtsstaates zum aktivierenden Sozialstaat verstanden. Ziel des Beitrages ist es, eine empirische Überprüfung der mit dem aktivierenden Sozialstaat verbundenen Thesen der Universalisierung der Arbeitsmarktteilhabe sowie der mit der staatlichen Gewährleistungsverantwortung von Chancengleichheit verbundenen Einführung neuer Steuerungsformen zu leisten. Dazu wird exemplarisch die Umsetzung des Ziels der Beschäftigungsfähigkeit von Müttern mit betreuungsbedürftigen Kindern in Deutschland, Dänemark und Großbritannien untersucht. Im Vordergrund steht die Frage, ob im Sinne eines Holistic Government eine politikfeldübergreifende Koordination zwischen Arbeitsmarkt- und Familienpolitik in den verschiedenen Ländern umgesetzt wird. Ergebnis der Untersuchung ist, dass sowohl das Ausmaß der Arbeitsmarktaktivierung von Müttern als auch der Grad erfolgreicher Koordination von Arbeitmarkt- und Familienpolitik durch die unterschiedliche Konstituierung wohlfahrtsstaatlicher Institutionen und Normen beeinflusst wird.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Employability as a new goal of labour market policy is understood to be paradigmatic for the change towards an activating welfare state. In this context the universalisation of labour market participation as well as the introduction of new forms of governance in order to guarantee equality of opportunity in respect to labour market access are predicted. The present article wants to check these assumptions by empirical analysis of policies concerning the employability of mothers (with children that have to be looked after) in Germany, Denmark and Great Britain. The main question is, if in the different countries cross policy field coordination between labour market and family policy is introduced following the approach of Holistic Government. The result of the analysis is that as well the extend of mothers' activation as of successful coordination of labour market and family policy is influenced by the different welfare state institutions and norms of the gender contract.' (author's abstract)
Schlagwörter:Familienpolitik; Denmark; Federal Republic of Germany; Mutter; infant; Kleinkind; equal opportunity; labor market policy; control process; family policy; Dänemark; Wohlfahrtsstaat; employability; labor market; Steuerungsprozess; Arbeitsmarkt; Beschäftigungsfähigkeit; Chancengleichheit; Koordination; welfare state; coordination; Arbeitsmarktpolitik; mother; Großbritannien; Beschäftigungsbedingungen; employment conditions; Great Britain
Work-home balance in Austria, the Netherlands and Sweden: is it possible to identify models?
Titelübersetzung:Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Österreich, den Niederlanden und Schweden: zeichnen sich unterschiedliche Modelle ab?
Autor/in:
Haas, Barbara
Quelle: Institut für Höhere Studien (IHS), Wien; Wien (Reihe Soziologie / Institut für Höhere Studien, Abt. Soziologie, 59), 2003. 21 S
Inhalt: 'Der Beitrag behandelt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in jeweils unterschiedlichen sozialen Kontexten. Zur Diskussion stehen hier die Unterschiede zwischen Österreich, den Niederlanden und Schweden. Argumentiert wird, dass im Wesentlichen fünf verschiedene Vereinbarkeitsmodelle einen Ländervergleich erleichtern. Es sind dies das traditionelle oder modifizierte Versorgermodell, das egalitäre Erwerbsmodell, das universelle Betreuermodell sowie die Rollenumkehr. Ausgehend von diesem theoretischen Gerüst wird die Vereinbarkeitspraxis anhand von empirischen Studien zu den Erwerbsbeteiligungen und Erwerbsmustern von Eltern in den drei Ländern nachgezeichnet. Daran anknüpfend gelten Elternkarenz und Kinderbetreuungsplätze als wesentlichster politischer Einflussfaktor (Vereinbarkeitspolitik). Analysiert wird zudem, inwieweit diese Fakten mit den sozialen Werten und Normen der Frauenerwerbstätigkeit und Kinderbetreuung übereinstimmen (Vereinbarkeitskultur). Als Ergebnis zeigen sich Widersprüche und Ungleichzeitigkeiten in und zwischen den Ländern, so dass ein Land nicht länger einem Vereinbarkeits- oder Wohlfahrtsstaatstypus zugeordnet werden kann.' (Autorenreferat)
Inhalt: 'Balancing home and work has become an increasingly important theme in western European countries as more women have entered the labour market. The main focus here is on the differences between Austria, the Netherlands, and Sweden. A critical comparison of welfare states shows that the different approaches in these countries can essentially be narrowed down to five models: the traditional or modified carer model, the egalitarian employment model, the universal carer model, as well as one with reversed roles. As opposed to previous comparisons, it is argued here that no one country can clearly be classified as one of these five types. On the contrary, depending on the research perspective, one will see an extremely complex pattern emerge of how job and family are combined, what kind of political regulations exist, and whether these are in agreement with social values and norms. That is why we need to analyse three different dimensions: firstly, employment participation and employment patterns of parents give insight into the practical compatibility. Secondly, maternity/ paternity leave and childcare facilities are examined as an important factor of political compatibility. And finally, it will be shown how and to what extent these facts conform to social values and norms (cultural compatibility).' (author's abstract)|
Schlagwörter:Netherlands; Elternurlaub; politische Kultur; Austria; Sweden; Schweden; welfare state; Österreich; Familie; Tagesbetreuung; parental leave; Beruf; political culture; Kind; family; child; occupation; Wohlfahrtsstaat; day care (for children); Niederlande
Frankreichs Wohlfahrtsstaatsregime im Wandel? Erwerbsintegration von Französinnen und familienpolitische Reformen der 90er Jahre
Titelübersetzung:Change in the welfare state regime in France? Employment integration of French women and family policy reforms during the 1990s
Autor/in:
Reuter, Silke
Quelle: Universität Bremen, Zentrum für Sozialpolitik; Bremen (ZeS-Arbeitspapier, 13/2002), 2002. 29 S
Inhalt: "In der vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung wird Frankreich in der Regel als konservativ-korporatistischer Regimetypus eingeordnet. Dagegen lässt sich jedoch einwenden, dass Frankreich für eine hohe Erwerbsbeteiligung von Müttern und ein institutionelles Nebeneinander von sozialer Grundsicherung und Pflichtbeitragssystemen steht. Basierend auf der Normalitätsannahme eines Zwei-Einkommen-Haushalts fördert die französische Familienpolitik zum einen durch eine neutrale Haltung gegenüber der Erwerbstätigkeit von Müttern und zum anderen durch ein ausgebautes öffentliches Kinderbetreuungsnetz die vollzeitige und kontinuierliche Erwerbsintegration von Frauen. Diese Mischung verschiedener sozialpolitischer Ansätze lässt die Zuordnung des französischen Sozialmodells in den konservativen Wohlfahrtsstaatstypus problematisch erscheinen. Nach Reformen in der französischen Familienpolitik in den 90er Jahren lässt sich auf dem Arbeitsmarkt eine Zunahme neuer ungesicherter Erwerbsformen vor allem bei weiblichen Beschäftigten beobachten. Eine soziale Polarisierung zwischen Frauen ist die Folge. Auf der einen Seite stehen Frauen, die aufgrund ihres steigenden Bildungserfolgs einer beruflichen Karriere nachgehen und auf der anderen Seite geringqualifizierte Frauen, die sich zunehmend in prekären Arbeitsverhältnissen wiederfinden. Aus geschlechtersensibler arbeitsmarkpolitischer Perspektive stellt sich daher die Frage, ob sich nach den Veränderungen der französischen Familienpolitik in den 90er Jahren eine größere Eindeutigkeit bei der Zuordnung des französischen Sozialmodells ergibt oder ob eine differenziertere Wohlfahrtsstaatstypologie angebracht wäre." (Autorenreferat)
Inhalt: "In comparative welfare state research, France is often qualified as conservative-corporate regime type. Against this position it can be argued that France has a high degree of participation of women in professional employment. There is an institutional mix of universal social benefits and corporate compulsory social insurance systems. French family policies are based on the idea of a dual-earner-model. A broad formal child-care coverage encouraged continuous and fulltime integration of women into the labour market. Because of this mixture of social policy approaches a classification of France as a conservative welfare regime seems to be inappropriate. However, after reforms in French family policies in the 1990s, a remarkable shift from public child care services towards market based and individualised private ones can be identified. At the same time, there are new forms and a growing number of precarious jobs especially for women. As a consequence, there is increasing social polarisation among women in the labour market. There are better career chances for a few highly qualified women, but at the same time more and more women find themselves in badly paid and precarious jobs. This working paper analyses some outcomes of the French family reforms carried out during the 1990s from a gender sensible labour market perspective. It asks whether these reforms have brought the French welfare state closer to the conservative-corporate regime type, or whether a more differentiated classification is needed." (author's abstract)