Quelle: Dokumentation einer Tagung an der Humboldt-Universität Berlin am 23./24. Oktober 1992.; Berlin: Ed. Sigma, 1993. 228 S.
Inhalt: Harte Tatsache in den neuen Bundesländern ist, daß der Anteil der Frauen, die von Kündigungen, Stellenstreichungen und vorgezogenen Ruhestand betroffen sind, im Vergleich mit ihren männlichen Kollegen überproportional hoch ist. Die Beiträge des vorliegenden Sammelbands thematisieren die Entwicklung der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungssituation von Akademikerinnen im Transformationsprozeß der neuen Bundesländer. Die Referate (Tagung der Berliner Humboldt-Universität im Oktober 1992) und Diskussionen lassen sich unter drei Gesichtspunkten zusammenfassen: (1) Wie wirken die offenen aber auch subtilen Verdrängungsmechanismen gegenüber Frauen im Wissenschafts- bzw. Hochschulbereich? (2) Wie werden die gravierenden Veränderungen der Lebens- und Berufssituation von den Wissenschaftlerinnen verarbeitet? (3) Kann die gegenwärtige Umstrukturierungsphase auch als Chance für Frauen begriffen werden? (pmb)
Schlagwörter:Arbeitsmarkt; neue Bundesländer; Transformation; Diskriminierung
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Dubiose Qualifikationsverfahren
Titelübersetzung:Dubious qualification procedures
Autor/in:
Niggli, Ursula
Quelle: Forum Wissenschaft, Jg. 9 (1992) H. 4, S. 22-27
Inhalt: Ursula Niggli ist Philosophin und kämpft seit Jahren um die Anerkennung ihrer Habilitation an der Universität Zürich. Sie führte eine Untersuchung über Ungerechtigkeiten im Habilitationsverfahren durch und veröffentlichte zu dieser Thematik mehrere Artikel und Bücher. Auch parlamentarisch versuchte sie sich Gehör zu verschaffen. Im Oktober 1992 veranstaltete sie die internationale Konferenz "Frauen und Wissenschaftspolitik" in Zürich, in deren Folge sich das Netzwerk UWIN - University Women's International Network - gründete. Im vorliegenden Interview berichtet Niggli über die sich über mehrere Jahre hinziehende Ablehnung ihrer eigenen Habilitation, über ihre universitätspolitischen Schriften, in denen sie sich mit Verfahrensfragen, Mangel an Sachkompetenz und Zivilcourage an der Züricher Universität, fehlender Gewaltentrennung und Willkür in den hochschulinternen Qualifikationsverfahren auseinandersetzt. Weiter berichtet Niggli über Auseinandersetzungen um die Frauenförderungskommission an der Universität Zürich, über das 1987 von ihr gegründete Philosophische Institut "Parakletunser" und über das Netzwerk UWIN. (pka)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Wissenschaftspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die berufliche Situation in der DDR
Titelübersetzung:The occupational situation in the GDR
Autor/in:
Hildebrandt, Karin
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 215-230
Inhalt: In ihrem Bericht über eine flächendeckende Erhebung über die Situation von DDR-Wissenschaftlerinnen zeigt die Autorin, daß der Grundatz der Gleichheit von Mann und Frau, der in der DDR offiziell galt, in den unteren und mitteren Statusgruppen erreicht wurde. Man findet hier paritätische Anteile von Frauen, wenn auch eine verdeckte geschlechtsspezifische Verteilung auf bestimmte Fächer nicht zu verkennen ist. Der offizielle Grundsatz der Gleichheit in der ehemaligen DDR wird jedoch zu einem Mythos, wenn es um die höheren Statuspositionen geht. Bei Nachwuchswissenschaftlern zeigt die Studie einen deutlichen Unterschied in Bezug auf Inhalt und Orginalität der bearbeiteten Themengebiete. Frauen bearbeiten häufiger Themen nur zum Zweck der Qualifizierung, sie sind damit seltener an Aufgaben mit innovativem Charakter beteiligt. Grundlage der Darstellung bildet eine 1987 vom Zentralinstitut für Hochschulbildung durchgeführte empirische Erhebung von 3500 Wissenschaftlerinnen des Universitätsbereichs. (pka)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Wissenschaftlerinnen in der Bundesrepublik
Titelübersetzung:Female scientists in the Federal Republic
Autor/in:
Macha, Hildegard
Quelle: Frauenalltag: weibliche Lebenskultur in beiden Teilen Deutschlands. Barbara Geiling-Maul (Hrsg.), Hildegard Macha (Hrsg.), Heidi Schrutka-Rechtenstamm (Hrsg.), Anne Vechtel (Hrsg.), Brigitte Bröring. Köln: Bund-Verl., 1992, S. 189-214
Inhalt: Auch im Wissenschaftsbetrieb ist der geschlechtsspezifische Arbeitsmarkt zu finden. Als ein Merkmal gilt, daß die Quote von fünf Prozent Professorinnen seit vielen Jahren nicht gesteigert werden konnte. Wandlungen im Geschlechterverhältnis in Richtung auf größere Chancen von Frauen werden im System der Universität noch nicht sichtbar. Für die Unterrepräsentation von Professorinnen in der Bundesrepublik ist nach Aussagen der Autorin ein dreifaches Bedingungsgefüge ausschlaggebend: Die "äußere Realität" des Wissenschaftsbetriebs, die "innere Realität" der einzelnen Wissenschaftlerin und die individuelle Verarbeitung dieser beiden Bedingungen. Die Autorin stellt auch ein Projekt vor, das darauf abzielt, die Wissenschaftlerin in ihrer beruflichen Identität zu stärken, ihre spezifischen Fähigkeiten zu nutzen und andererseits konkrete Hilfen anzubieten, wo sie sich gegen männliche Kollegen zu behaupten hat. (pka)
Inhalt: Die Untersuchung basiert im wesentlichen auf Intensivinterviews anhand eines strukturierten Leitfadens. Ausgewertet wurde eine Gesamtheit von 43 Interviews mit 22 männlichen und 21 weiblichen Professoren. Hinsichtlich einer qualitativen Auswertung wurden für mehrere Themenkomplexe bipolare, monolineare und assoziative Kategorien gebildet, Kurzbiographien erstellt und "weibliche" und "männliche" Modalitäten (im Anschluß an Hagemann-White) entwickelt und operationalisiert. Im Einzelnen werden Forschungsergebnisse über folgende Themen vorgelegt und diskutiert: die Geschlechtsunterschiede im Werdegang und im beruflichen Selbstverständnis, der Einfluß der Familie und der sozialen Herkunft, der Stellenwert persönlicher Förderung im Karriereverlauf, Machtstreben und Männlichkeit als extrafunktionale Qualifikationen im Hochschullehrerberuf, Frauendiskriminierung, die Bedeutung von Beruf und Familie für die Karriere, Familie und Hausarbeit im Leben weiblicher und männlicher Professoren. Während sich bei Männern die Entwicklung vom Studenten zum Professor als ein Prozeß normaler beruflicher Sozialisation darstellt, wird aus den Äußerungen der Frauen deutlich, daß sie einen Akkulturationsprozeß durchmachen. "Sie müssen fast immer außerordentliche Leistungen erbringen, um überhaupt Zugang zu der Laufbahn zu erhalten, und häufig ist ihre Einstellung zu dem Beruf von überhöhten Ansprüchen an sich selbst gekennzeichnet." (ICD)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Wissenschaftskultur - Möglichkeiten ganzheitlichen Wachsens für Frauen
Titelübersetzung:Culture of science - possibilities of uniform growth for women
Autor/in:
Tanew-Iliitschew, Gerhild
Quelle: Wenn zwei das gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe: Frauen, Männer und Wirtschaft. Regine Bendl (Hrsg.), Renate Buber (Hrsg.), Andrea Grisold (Hrsg.). Wien: Service-Fachverl. (Frauen, Forschung und Wirtschaft), 1991, S. 15-25
Inhalt: Die Strukturen der modernen Universität haben ihre Wurzeln in Militär und Klerus und bilden daher eine reine Männerdomäne. Auch heute ist Frauen der Zugang zu den oberen Hierarchieebenen sehr erschwert. Die Definitionsmacht von Wissenschaft und Forschungserfordernissen liegt in männlicher Hand. Die Einbeziehung weiblicher Eigenschaften wie Emotionalität und Kommunikativität würde zu einer anderen Wissenschaft führen. Dies erfordert kontinuierliche Persönlichkeitsentwicklung und Organisationslernen nicht nur auf der Seite der Frauen. Dieser Prozeß sollte durch Supervisions- und Coaching-Maßnahmen begleitet werden, wie es bereits in Wirtschaftsunternehmen praktiziert wird. (ICEÜbers)
Inhalt: "The structures of modern day's universities are rooted in those of the military and the clergy, therefore being purely a men's domain. Even in our time women's access to top places of the hierarchy is heavily obstructed. Men tell women what science is and in what ways research needs to be 'done'. The incorporation of female ways of being, meaning a higher degree of emotionality and communication, would eventually lead to a different way of science. Such steps mean continuing personal growth and organizational learning, not only by women. This process should be accompanied by councelling (supervision and coaching), as it is already being practised in companies." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
The outer circle : women in the scientific community
Herausgeber/in:
Zuckerman, Harriet; Cole, Jonathan R.; Bruer, John T.
Quelle: New York: Norton, 1991. 351 S.
Inhalt: "Science, historically, has been a man's field. With few exceptions, well-educated, eminently capable women scientists have traditionally been relegated to less influential positions, working as laboratory assistants or assistant professors while their male counterparts receive tenure, recognition, and salary increases. What are the reasons for this continuing exclusion of women from science's 'inner circle'? 'The Outer Circle: Women in the Scientific Community' is a groundbreaking sociological study of the place of women in the largely male-dominated world of modern-day science. It explores the subtle alienation of women scientists - and its profound effect on their work. Though the number of women in science has virtually tripled in recent years, women scientists remain an unrewarded minority, and their contributions still lag far behind." (author's abstract). Contents: The outer circle: women's position in the scientific community: 1. The careers of men and women scientists: a review of current research (27-56); Harriet Zuckerman. 2. Citation Classics: Women's and men's perceptions of their contributions to science (57-70); Helen S. Astin: 3. Interview with Salome Waelsch (71-93); 4. Interview with Andrea Dupree (94-126); 5. Interview with Sandra Panem (127-154); II Are women less procuctive scientists? Jonathan R. Cole, Harriet Zuckerman: 6. Marriage, motherhood, and research performance in science (157-170); Wiliam T. Bielby: 7. Sex differences in careers: is science a special case? (169-187); Mary Frank Fox: 8. Gender, environmental milieu, and productivity in science (188-204); Stephen Cole, Robert Fiorentine: 9. Discrimination against women in science: the confusion of outcome with process (205-226); Evelyn Fox Keller: 10. The wo/man scientist: issues of sex and gender in the pursuit of science (227-236); II Women's careers: The Obstacle Course: Cynthia Fuchs Epstein: 11. Constraints on excellence: structural and cultural barriers to the recognition and demonstration of achievement (239-258); 12. Owen M. Fiss: An uncertain inheritance (259-273); IV A theoretical explanation: Jonathan R. Cole, Burton Singer: 13. A theory of limited differences: explaining the productivity puzzle in science (277-310).
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerk
The origins of sex differences in science
Autor/in:
Long, J. Scott
Quelle: Social forces : an international journal of social research associated with the Southern Sociological Society, Vol. 68 (1990) No. 4, S. 1297-1315
Inhalt: "The sociology of science has clearly established the presence of sex differences in scientific productivity and position. This article examines the processes leading to the lower productivity of female scientists at the completion of their doctoral training. Collaboration with the mentor is found to be the most important factor affecting productivity. For females, opportunities for collaboration are significantly decreased by having young children. As a consequence, the presence of young children has an adverse, indirect effect on the productivity of female scientists during graduate study. This effect does not exist for males. In addition to differences in the process of collaboration, many small differences that disadvantage women and advantage men are found in the levels of resources affecting productivity and in the mechanisms by which resources are translated into productivity. The concentration of small disadvantages provides a further explanation of sex differences in productivity at the start of the career. Since early advantages and disadvantages have been found to accumulate, this article provides an essential first step in understanding sex differences in scientific productivity and position that emerge during the career." (author's abstract)