Vereinbarkeit von Familie und Beruf : Ergebnisse einer Wöchnerinnenbefragung aus den alten und neuen Bundesländern 1998-2000
Titelübersetzung:Compatibility between a family and an occupation : results of a survey of new mothers from the Old and New Federal States between 1998 and 2000
Autor/in:
Müller, Annekatrin
Quelle: Berlin, 2007. 86 S.
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Inhalt: "Auch heute noch fallen die Ansichten bezüglich Familie und Beruf in beiden Teilen Deutschlands sehr unterschiedlich aus. Frauen aus den neuen Bundesländern haben sowohl allgemein als auch persönlich eine positivere Einstellung zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie finden es leichter möglich beides zu vereinbaren als Frauen aus den alten Bundesländern, da sie die Vereinbarkeit durch ihre höhere Erwerbsbeteiligung auch häufiger praktizieren. Frauen aus den neuen Bundesländern verfügen jedoch auch über ein gut ausgebautes Netz von Kinderbetreuungseinrichtungen. In den alten Bundesländern hingegen stellt die Kinderbetreuung weiterhin ein großes Problem dar. Für Kinder unter 3 und über 6 Jahren gibt es kaum Angebote, so dass eine Berufstätigkeit der Mutter nur durch aufwendig organisierte private Betreuung oder gar nicht möglich ist. Für Kinder von 3 bis 6 Jahren gibt es zwar überwiegend flächendeckende Betreuungsmöglichkeiten, doch bei einem Anteil von Ganztagsplätzen von unter 25% ist selbst die Ausübung einer Teilzeitberufstätigkeit deutlich erschwert und Vollzeitarbeit kaum möglich. In den neuen Bundesländern stehen in allen Altersgruppen genügend Ganztagsplätze zur Verfügung, so dass die Kinderbetreuung hier zur Vereinbarung von Beruf und Familie beiträgt. Ostdeutsche Mütter arbeiten daher häufiger Vollzeit als westdeutsche und scheiden nach Geburt eines Kindes nur für kurze Zeit aus dem Beruf aus. Frauen aus den neuen Bundesländern sind ebenfalls wesentlich seltener zur Aufgabe ihres Berufes bereit, auch bei ausreichend hohem Einkommen des Mannes. Des Weiteren teilen sich Mütter und Väter aus den neuen Bundesländern die Kindererziehung partnerschaftlicher als in den alten Bundesländern. Hier hingegen ist die Mutter häufiger allein für die Erziehung der Kinder verantwortlich. Dagegen verfügen Familien aus den alten Bundesländern weiterhin über ein höheres Haushaltseinkommen und haben einen besseren Lebensstandard. Die vorliegende Arbeit konnte somit zeigen, dass die Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern auch über ein Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung weiter bestehen, auch bei Frauen, die sich gerade für ein Kind entschieden haben. Diese Unterschiede bleiben auch bei Berücksichtigung des Schulabschlusses der Wöchnerinnen, dem Nettoeinkommen, der Zahl der Kinder, dem Lebensstandard und der beruflichen Stellung der Wöchnerinnen sowie ihrer Partner größtenteils bestehen. Lediglich bei Untergruppen mit kleinen Fallzahlen sind die Unterschiede nicht immer signifikant." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Geschlechterpolitik; Geschlechtsrolle; Mutter; Mutterschaft; Mütterlichkeit; Erwerbsarbeit; berufstätige Frau; Berufstätigkeit; Kind; Kindeswohl
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Hochschulschrift
Reader Feministische Politik und Wissenschaft : Positionen, Perspektiven, Anregungen aus Geschichte und Gegenwart
Titelübersetzung:Reader on feminist politics and science : viewpoints, perspectives, suggestions from the past and present
Herausgeber/in:
Kurz-Scherf, Ingrid; Dzewas, Imke; Lieb, Anja; Reusch, Marie
Quelle: Königstein: Helmer (Geschlecht zwischen Vergangenheit und Zukunft, Bd. 1), 2006. 259 S.
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Inhalt: "Im Zentrum stehen Texte der alten und neuen Frauenbewegung, die für feministische (Politik)Wissenschaft traditionsbildend waren. Außerdem werden akademische Klassikerinnentexte dokumentiert, die bis heute von Relevanz sind, indem sie sich auf Schwerpunktthemen wie Differenz und Gleichheit, Gleichstellung und Gleichberechtigung, Macht, Herrschaft und Gewalt sowie auf die Dichotomie von Öffentlichkeit und Privatheit beziehen. Die Auswahl spannt einen Bogen von Vordenkerinnen der Frauenbewegung wie Olympe de Gouges oder Flora Tristan, über Anita Augspurg, Elisabeth Selbert, Simone de Beauvoir u.a. bis hin zu aktuellen politikwissenschaftlichen Beiträgen." (Textauszug). Inhaltsverzeichnis: I. Frühe Frauenbewegungen: 'Die Freiheit ist unteilbar' (Louise Otto) mit Texten von Olympe de Gouges, Louise Otto, John Stuart Mill/ Harriet Taylor Mill/ Helen Taylor (27-36); 'Gleiches Recht für alle' (Minna Cauer) mit Texten von Hedwig Dohm, Anita Augspurg, Minna Cauer, Gertrud Bäumer, Helene Lange (37-45); 'Das Recht der Existenz' (Hedwig Dohm) mit Texten von Hedwig Dohm, Clara Zetkin, Lily Braun, Adelheid Popp (46-57); 'Ein Weg dem geflügelten Eros' (Alexandra Kollontai) mit Texten von Adelheid Popp, Camilla Jellinek, Helene Stöcker, Helene Lange, Alexandra Kollontai (58-71); 'Die Waffen nieder' (Bertha von Suttner) (72.76); 'Die Frauenbewegung ist zu groszlig für eine Partei!' (Elisabeth Mieszligner) mit Texten von Flora Tristan, Elisabeth Mieszligner, Lida G. Heymann (77-86). II. Autonome Frauenbewegung: 'Die Tyrannei des Mannes in unserer Gesellschaft' (Kate Millet) mit Texten von Simone de Beauvoir, Betty Friedan, Helke Sander, Kate Millet, Karin Schrader-Klebert (94-109); 'Männer und Frauen sind gleichberechtigt' (Elisabeth Selbert) mit Texten von Elisabeth Selbert, Ute Gerhard (110-116); 'Die Art der gesellschaftlichen Arbeitsteilung bestimmt die Stellung der Geschlechter' (Jutta Menschik) mit Texten von Jutta Menschik, Mariarosa Dalla Costa, Elisabeth Beck-Gernsheim, Christel Eckart (117-127); 'Der kleine Unterschied und seine groszligen Folgen' (Alice Schwarzer) mit Texten von Jill Hohnston, Alice Schwarzer, Helke Sander, Ursula Scheu (128-137); 'Wie männlich ist die Wissenschaft?' (Karin Hausen/ Helga Nowotny) mit Texten von Gisela Bock, Maria Mies, Carol Hagemann-White/ Ingrid Schmidt-Harzbach (138-147); 'Zur Gleichberechtigung der Frau gehören Frieden und Abrüstung' (Florence Herve/ Marianne Konze) mit Texten von Alice Schwarzer, Sibylle Plogstedt (148-153); 'Es hat seinen Grund, dass es eine Frauenbewegung gibt und keine Männerbewegung' (Susan Sonntag) mit Texten von Susan Sonntag, Rossana Rossande, Frigga Haug, Anja Meulenbelt (154-168). III. Feministsiche Politikwissenschaft: Politik unter Ausschluss von Frauen? mit Texten von Seyla Benhabib, Linda Nicholson, Carole Pateman, Iris Young, Anne Philipps, Eva Kreisky, Uta Ruppert, Beate Hocker (175-197); Politik auf Kosten der Frauen? mit Texten von Ute Gerhard, Ulrike C. Wasmuht, Susanne Schunter-Kleemann, Birgit Sauer, Claudia von Braunmühl, Brigitte Young (198-221); Feministische Alternativen und Perspektiven mit Texten von Judith Butler, Martha Nussbaum, Nancy Fraser, Silvia Kontos, Cornelia Klinger, Barbara Holland-Cunz (222-242); Lernziel Gender Kompetenz (Ingrid Kurz-Scherf) (243-247).
Schlagwörter:Frauenbewegung; historische Entwicklung; Feminismus; Geschlechterverhältnis; Frauenforschung; Gleichberechtigung; Frauenpolitik; Gleichbehandlung; Frauenorganisation; Frauenbild; Geschlechtsrolle; sozialer Wandel; Menschenrechte; Arbeitsteilung; Gewerkschaftspolitik; Friedensbewegung; Politikwissenschaft; Herrschaft; Kulturwandel; Gender Mainstreaming; Emanzipation; Gesellschaftspolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Teilzeitarbeit; berufstätige Frau; Gewalt; Demokratisierung; Sexualität; sexuelle Belästigung; Bildungschance; 18. Jahrhundert; 19. Jahrhundert; 20. Jahrhundert; Ideengeschichte
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Sexuelle Belästigung und Gewalt
Dokumenttyp:Sammelwerk
Führung im Sport : eine Frage des Geschlechts?
Titelübersetzung:Leadership in sport : a question of gender?
Autor/in:
Combrink, Claudia; Dahmen, Britt; Hartmann-Tews, Ilse
Quelle: Handbuch Sport und Geschlecht. Ilse Hartmann-Tews (Hrsg.), Bettina Rulofs (Hrsg.). Schorndorf: Hofmann (Beiträge zur Lehre und Forschung im Sport), 2006, S. 288-297
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Inhalt: Der Beitrag zur Sportentwicklung unter gleichstellungspolitischen Aspekten befasst sich mit der Repräsentanz von Frauen und Männern in Führungspositionen des Sports. Die Führung im Sport ist gekennzeichnet durch geschlechtsdifferente Segregationslinien, d.h. durch eine Unterrepräsentanz von Frauen und durch eine Zuordnung der Geschlechter zu bestimmten Aufgabenbereichen. Nationale wie internationale Studien zeigen verschiedene Ursachenkomplexe für diesen Tatbestand auf. Biografische Daten und Rekonstruktionen des Werdegangs von Frauen und Männern in Führungspositionen lassen Differenzierungsprozesse aus der subjektbezogenen Perspektive erkennen. Die Entschlüsselung von formellen und informellen Rekrutierungsstrukturen und von Erwartungshaltungen an Führungskräfte verdeutlicht die Funktion und Relevanz von Strukturen für die Herstellung von Geschlechterdifferenz und -hierarchie im Sport. (ICG2)
Schlagwörter:Führungsposition; Sport; Sportverband; Sportverein; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; soziale Differenzierung; Chancengleichheit; Gender Mainstreaming; Führungskraft; Rekrutierung; Sozialstruktur; Hierarchie; Mann; Frauenerwerbstätigkeit; Breitensport; Leistungssport
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Familienorientierung und Arbeitsmarktbindung : Stabilität und Wandel von Geschlechterrollen zu Beginn des neuen Jahrhunderts
Titelübersetzung:Family orientation and labor market ties : stability and change in gender roles at the start of the new century
Autor/in:
Spellerberg, Annette
Quelle: Die Hälfte des Hörsaals: Frauen in Hochschule, Wissenschaft und Technik. Annette Spellerberg (Hrsg.). Berlin: Ed. Sigma, 2005, S. 21-47
Details
Inhalt: "Annette Spellerberg lenkt in ihrem soziologischen Beitrag den Blick auf den Wandel von Geschlechterbildern in der Bevölkerung. Die tiefgehenden Vorstellungen über Geschlechterdifferenzen sind ein wesentlicher Faktor für die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern in den Wissenschaften. Vermehrte Gleichheitsorientierungen in der Gesellschaft kommen Frauen auch im Wissenschaftsbereich zugute, eine Festschreibung traditioneller Rollenarrangements wirkt sich negativ aus. Ausgehend von institutionellen Rahmenbedingungen, die kulturelle Leitbilder maßgeblich beeinflussen, arbeitet sie die unterschiedlichen Vereinbarkeitsmodelle von Beruf und Familie in West- und Ostdeutschland heraus. Vor dem Hintergrund hoher Qualifikationen von Frauen, einer unsichereren Arbeitsmarktlage und der Ausbreitung der Dienstleistungstätigkeiten zeigt sich auf empirischer Basis, dass sich vor allem in Westdeutschland ein bemerkenswerter Wandel vollzogen hat. Ein deutlich höherer Anteil der Frauen mit kleinen Kindern als noch vor zehn Jahren ist erwerbstätig und auch bei der Frage nach gewünschten Arbeitszeiten geht der Trend weg vom Hausfrauenmodell. Negative Auswirkungen einer Erwerbstätigkeit von Frauen auf Familie und Kindern werden seltener wahrgenommen. Zugleich hat sich der Abstand in den Einstellungen von Frauen und Männern vergrößert, Frauen befürworten weibliche Erwerbsarbeit häufiger als Männer. Auf die häusliche Arbeitsteilung haben die veränderten Einstellungen zudem noch keinen Effekt. In ungebrochener Weise sind Frauen zuständig für Hausarbeit, vor allem für die Beseitigung von Schmutz (putzen, Wäsche waschen) und die Zubereitung von Mahlzeiten. Die Kombination von Mutterschaft und Erwerbsarbeit, Arbeitsorientierung und Familienorientierung scheint in Westdeutschland im Zuge einer 'nachholenden Modernisierung' vor allem in der jüngeren und besser gebildeten Bevölkerung allgemein anerkannt zu werden. Für den beruflichen Einstieg und Aufstieg von Frauen ist diese Entwicklung sehr zu begrüßen und bietet einen Ansatz für institutionelle Veränderungen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Familie; Beruf; Arbeitsmarkt; Erwerbsbeteiligung; Entwicklung; Hausarbeit; Arbeitsteilung; Geschlechtsrolle; Unvereinbarkeit; neue Bundesländer; alte Bundesländer; Gleichberechtigung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Was ist weiblich - was ist männlich? : Aktuelles zur Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften
Titelübersetzung:What is feminine - what is masculine? : latest information on gender studies in the social sciences
Herausgeber/in:
Vogel, Ulrike
Quelle: Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 157), 2005. 199 S.
Details
Inhalt: "Trotz aller Erkenntnisse der Frauen- und Geschlechterforschung halten sich im Alltagsbewusstsein - bis in die Wissenschaft hinein - hartnäckig Eigenschaftszuschreibungen für Frauen und Männer, die letztlich gängige Geschlechterklischees bestätigen. Um Studierenden, aber auch allen übrigen Interessierten den aktuellen Stand sozialwissenschaftlicher Erkenntnis zur Unterscheidung 'was ist weiblich, was ist männlich' zu vermitteln, kommen in den Beiträgen dieses Bandes acht Repräsentantinnen der deutschsprachigen Frauen- und Geschlechterforschung in den Sozialwissenschaften zu Wort. Carol Hagemann-White, Angelika Wetterer und Regine Gildemeister beziehen sich vor allem auf die Entstehung von Geschlechter-Unterschieden in Interaktionen, Regina Becker-Schmidt und Gudrun-Axeli Knapp auf die Auswirkungen gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse auf Geschlechter-Ungleichheiten und Beate Krais sowie Margareta Steinrucke auf die Konzeptionen Bourdieus zu Ungleichheiten auch unter den Geschlechtern. Sigrid Metz-Göckel beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Rekrutierung weiblicher Eliten. Das Buch bietet einen Zugang zu Erkenntnissen über Gleichheiten und Ungleichheiten unter den Geschlechtern und durch die zahlreichen Literaturhinweise Möglichkeiten zur weiteren Vertiefung." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Ulrike Vogel: Einleitung (9-31); Carol Hagemann-White: Geschlecht als kulturelle und soziale Praxis - aktuelle Fragen zwischen Sozialisation und Biologie (32-47); Angelika Wetterer: Gleichstellungspolitik und Geschlechterwissen - Facetten schwieriger Vermittlungen (48-70); Regine Gildemeister: Gleichheitssemantik und die Praxis der Differenzierung: Wann und wie aus Unterscheidungen Unterschiede werden (71-88); Regina Becker-Schmidt: Von soziologischen Geschlechtsrollentheorien zur gesellschafts-theoretischen Erforschung des Geschlechterverhältnisses (89-112); Gudrun-Axeli Knapp: Achsen der Differenz: Was verbindet Frauen, was trennt sie? (113-134); Beate Krais und Sandra Beaufays: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: Verborgene Mechanismen der Macht (135-151); Margareta Steinrücke: Was ist weiblich, was ist männlich? In jeder Klasse etwas anderes! (152-173); Sigrid Metz-Göckel: Zur Konstruktion von Exzellenz und Elite im amerikanischen Hochschulsystem, am Beispiel eines Women's College (174-195).
Schlagwörter:Forschungsstand; Frauenforschung; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenförderung; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnis; Geschlechtsrolle; Biologie; Wissenschaftsbetrieb; soziale Ungleichheit; sozialer Raum; soziale Beziehungen; soziale Anerkennung; Arbeitsmarkt; Arbeitswelt; Familie
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Nationalsozialistische Aktivistinnen (1933-1945) : Hausfrauen, Mütter, Berufstätige, Akademikerinnen ; so sahen sie sich und ihre Rolle im 'tausendjährigen Reich'
Titelübersetzung:Female Nazi activists (1933-1945) : housewives, mothers, gainfully employed women, female academics; how they saw themselves and their role in the 'Thousand Year Reich'
Autor/in:
Fontaine, Karin
Quelle: Würzburg: Königshausen & Neumann, 2003. 134 S.
Details
Inhalt: "Die Autorin untersucht, was Frauen dazu bewegte, sich aktiv für den Nationalsozialismus einzusetzen. Dabei stellt sie drei voneinander abweichende ideologische Positionen fest. Unterschiede werden vor allem deutlich hinsichtlich der Einstellung zu Bildung und weiblicher Berufstätigkeit. Auch eine bisher kaum bekannte Minderheitenposition akademisch gebildeter Nationalsozialistinnen wird thematisiert. Deutlich wird, dass Frauen, wenn auch meist im Hintergrund wirkend, den Nationalsozialismus aktiv gefördert haben. Die Arbeit basiert wesentlich auf der Auswertung von zahlreichen NS-Quellen." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Deutsches Reich; Drittes Reich; Nationalsozialismus; Frauenbild; Geschlechtsrolle; Ideologie; Bildung; Frauenerwerbstätigkeit; Akademikerin; Hausfrau; Mutter
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Neoliberal-populistische Geschlechterkonstruktionen
Titelübersetzung:Neo-liberal populist gender constructions
Autor/in:
Rosenberger, Sieglinde Katharina
Quelle: Entstaatlichung und soziale Sicherheit: Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig ; Teil 1. Jutta Allmendinger (Hrsg.). Kongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Entstaatlichung und soziale Sicherheit"; Opladen: Leske u. Budrich, 2003
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Inhalt: "Den europäischen Rechtsruck hinsichtlich Geschlechterkonstruktionen analysieren, heißt Ambivalenzen und Ungleichzeitigkeiten einfangen. Auf einen ersten Blick fällt neoliberal-populistische Geschlechterpolitik in rechts-konservative Geschlechterhierarchien zurück, lässt sie sich im Horizont komplementär vergeschlechtlichter Positionen zu Familie und Erwerbsarbeit formulieren. Gleichzeitig aber ist diese Politik nicht mehr glatt gestrickt, sie ist vielmehr sowohl modernistisch als auch traditionell, sowohl erwerbsorientiert als auch familialistisch. Die vermeintlichen Widersprüche lassen sich jedoch dahingehend auflösen: Konservative Politik idealisiert Geschlechterverhältnisse, die eine neoliberale Gesellschaftskonzeption erst zum Funktionieren bringen; sie ideologisiert die 'Mutter' und die 'Dazuverdienerin' - Frauenbilder also, die als gemeinschaftlicher Kitt benötigt werden; Frauenbilder, die eine arbeitsweltliche Flexibilisierung erst ermöglichen (Ernährer/ Dazuverdienerin-Familienmodelle tragen zur Flexibilisierung und Atypisierung der Arbeitswelt wesentlich bei). Geschlechterpolitik, von neoliberal-rechtspopulistischen Kräften forciert, zeigt folgende Tendenzen: a) Sie findet (trotz Gender Mainstreaming) ausschließlich im Feld 'Familienpolitik' statt; b) Diskriminierung und Ungleichheit werden als gesellschaftliche Befunde marginalisiert und schlagen sich im Desinteresse gegenüber Verteilungspolitik und beschäftigungsorientierter Gleichstellungspolitik nieder; c) Vereinbarkeit von Beruf und Familie werden über eine Politik der staatlich-subventionierten Möglichkeit der Nicht-Berufstätigkeit bzw. der sozial-entsicherten Berufstätigkeit von Frauen forciert; d) Frauenerwerbsarbeit wird (wieder) zum Dazuverdienen deklassiert und im Kontext von Familie/ Kind vereinseitigt; gläserne Decken werden zu feministischen Hirngespinsten erklärt, beruflicher Erfolg gilt als Ausdruck individueller Leistung; e)Gleichstellungsbedarf wird beim de facto privilegierten Geschlecht verortet und führt zu institutionellem Umbau (Frauenministerin versus Männerabteilung) und zu Reformdebatten im Horizont der Gleichstellung von Männern. 'Rechte' Politik setzt sich aus einem ökonomisch-ausgerichteten, individualistischen Menschenbild, das auf der Ebene der Geschlechter jedoch spezifiziert und hierarchisiert ist, zusammen. Mehrheitsfähig wird diese Politik mittels eines politischen Marketings, das sich am tabubrechenden 'Wir-sind-alle-im-gleichen-Boot' Populismus und am 'Das-Boot-ist-voll' Nationalismus orientiert. Unterschiede und Ungleichheiten werden negiert, gleichzeitig werden Unterschiede und Ungleichwertigkeiten propagiert. Dieses Gemenge führt zu Geschlechterkonstruktionen, die in der Folge der Frauen- und Gleichstellungspolitik die Grundlage entziehen!" (Autorenreferat)
Schlagwörter:Neoliberalismus; Populismus; Geschlechtsrolle; soziale Konstruktion; Geschlechterverhältnis; Konservatismus; Frauenbild; Familienpolitik; Frauenerwerbstätigkeit; Menschenbild; Nationalismus
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Feministische Medienforschung
Titelübersetzung:Feminist media research
Autor/in:
Dorer, Johanna; Klaus, Elisabeth
Quelle: Öffentliche Kommunikation: Handbuch Kommunikations- und Medienwissenschaft. Günter Bentele (Hrsg.), Hans-Bernd Brosius (Hrsg.), Otfried Jarren (Hrsg.). Wiesbaden: Westdt. Verl. (Studienbücher zur Kommunikations- und Medienwissenschaft), 2003, S. 550-564
Details
Inhalt: Feministische Medienforschung umfasst sowohl die kommunikationswissenschaftliche Frauen- als auch Geschlechterforschung und beinhaltet die kritische Analyse der Geschlechterverhältnisse in Bezug auf sämtliche Forschungsfelder der Kommunikationswissenschaft. Der Beginn der feministischen Medienforschung ist im Umfeld der "Neuen Frauenbewegung" angesiedelt, wo in den 1970er Jahren die ersten empirischen Studien zur Darstellung der Frau in den Medien und zur beruflichen Situation von Journalistinnen entstanden. Grundlegend für die feministische Medienforschung sind feministische Theorien, wie sie vor allem in den Sozial- und Geisteswissenschaften diskutiert werden. Den verschiedenen Ansätzen in der feministischen Medienforschung lassen sich drei Modelle mit unterschiedlichen Erkenntnisinteressen zuordnen. Es handelt sich dabei um strukturelle, diskursive/ konstruktivistische und dekonstruktivistische Modellvorstellungen: zum einen wird die Geschlechterdifferenz bezüglich der Medienproduktion und Medienkonsumtion als das Ergebnis der Medienprozesse untersucht; zum anderen wird versucht, den Prozess des "doing gender" selbst empirisch zu fassen, indem die diskursiven Konstruktionen der Geschlechterdefinition, Geschlechterpositionierung und Geschlechteridentitäten in ihrer Vielfältigkeit untersucht werden und drittens wird vor allem in Bezug auf die neuen Medientechnologien die Kategorie Geschlecht selbst dekonstruiert. In dem Beitrag wird auf Mesotheorien aus den Sozialisationstheorien und psychologischen Modellen zurückgegriffen. Makrotheorien spielen in Bezug auf feministisch aber auch auf sprachtheoretische und linguistische Ansätze eine Rolle. (RG)
Schlagwörter:Kommunikation; Kommunikationsforschung; Forschungsgegenstand; Frauenforschung; Feminismus; Geschlechterforschung; Geschlechtsrolle; Massenmedien; Inhalt; Gestaltung; Frauenbild; Frauenerwerbstätigkeit; Journalismus; Produktion; Rezipientenforschung; neue Medien; Medientechnik; Filmforschung
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"What are little girls made of?" : Frauenbilder und Geschlechterrollen zwischen Klischee und Utopie ...
Titelübersetzung:"What are little girls made of?" : images of women and gender roles between a cliche and utopia ...
Autor/in:
Rogotzki, Nina; Brandt, Helga; Pasero, Ursula
Quelle: Faszinierend!: Star Trek und die Wissenschaften. Bd. 1. Nina Rogotzki (Hrsg.), Thomas Richter (Hrsg.), Helga Brandt (Hrsg.), Petra Friedrich (Hrsg.), Mathias Schönhoff (Hrsg.), Paul M. Hahlbohm (Hrsg.). Kiel: Ludwig, 2003, S. 268-311
Details
Inhalt: Die Autorinnen zeigen im vorliegenden Artikel auf, dass die Fernsehserie 'Star Trek' seit ihrem Ausstrahlungsbeginn 1966 in ihrem Erprobungscharakter, ihrer Heterogenität und Widersprüchlichkeit als Seismograph für gesellschaftliche Diskurse, an denen die feministischen Debatten ablesbar werden, betrachtet werden kann. Als feministische Science-Fiction-Serie kann sie nicht bewertet werden. Im Einzelnen spüren die Verfasserinnen die filmische und dialogische Vermittlung von Geschlechterrollen, Geschlechterstereotypen und Geschlechterdifferenzen auf. Sie konstatieren neben Veränderungen in der Kostümierung einen wachsenden Bildungsstand der weiblichen Rollen, eine Veränderung des beruflichen Status hin zu Vollerwerbsleben und Besetzung von höheren Berufspositionen sowie die Pluralisierung von Lebensformen durch zunehmende Infragestellung von Ehe und Familie. (ICC)
Schlagwörter:Feminismus; Frauenberuf; Geschlechtsrolle; Geschlechterverhältnis; Gleichberechtigung; Mode; Stellung im Beruf; Frauenerwerbstätigkeit; Führungsposition; Science Fiction; Fernsehserie; Spielfilm
CEWS Kategorie:Bildung und Erziehung, Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Latente Differenzkonstruktionen : eine exemplarische Fallanalyse zu Geschlechterkonzeptionen in der professionellen Praxis
Titelübersetzung:Latent difference constructions : an exemplary case analysis of gender conceptions in professional practice
Autor/in:
Scheid, Claudia; Gildemeister, Regine; Maiwald, Kai-Olaf; Seyfarth-Konau, Elisabeth
Quelle: Feministische Studien, Jg. 19 (2001) Nr. 2, S. 23-38
Details
Inhalt: Der folgende Beitrag geht den aktuell diskutierten Fragen nach, ob neuere gesellschaftliche Entwicklungen dazu führen, dass die Kategorie "Geschlecht" an Wirkmächtigkeit in der Strukturierung sozialer Realität verliert, und inwieweit die neue Rede von der "Geschlechtervielfalt" einem Bedeutungsverlust binärer Kategorisierung entspricht. In Anlehnung an das soziologisch-interaktionstheoretische Konzept des "doing gender" wird die Praxis der professionellen Berufe als Beispiel für die Bedeutung latenter Differenzkonstruktionen von Geschlecht untersucht. Die Analyse bezieht sich auf die konkreten Entscheidungen einer Familienrichterin in einem Sorgerechtsfall, um zu verdeutlichen, welche Familien- und Geschlechterkonzeptionen dem professionellen richterlichen Handeln zugrundeliegen. Die Datengrundlage bildet eine Transkriptsequenz aus einem offenen Interview, das mit der Richterin zu ihrer beruflichen Entwicklung, ihrer Berufspraxis sowie zum Verhältnis von Karriere und privater Lebenspraxis geführt wurde. Im Anschluss an die empirische Analyse wird nochmals auf die verwendete Methodik eingegangen und ihr Potenzial für die Rekonstruktion geschlechtsdifferenzierender Muster aufgezeigt. (ICI)
Schlagwörter:Geschlechtsrolle; Kategorie; soziale Differenzierung; Professionalisierung; Handlung; Interaktion; Entscheidung; Berufspraxis; Richter; Frauenerwerbstätigkeit; Forschungsansatz
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Frauen- und Geschlechterforschung, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz