Arbeit und Geschlecht in der Informatik : Expertise im Auftrag des vom BMBF geförderten Projektes GendA - Netzwerk feministische Arbeitsforschung
Titelübersetzung:Work and gender in computer science : expert report on behalf of the GendA Project - Feminist Work Research Network - promoted by the Federal Ministry of Education and Research
Autor/in:
Ruiz Ben, Esther
Quelle: Institut für Politikwissenschaft GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, FB 03 Gesellschaftswissenschaften und Philosophie, Universität Marburg; Marburg (Discussion Papers / GendA - Netzwerk Feministische Arbeitsforschung, 9/2004), 2003. 79 S.
Inhalt: Der Beitrag widmet sich aus einer feministischen und gender-orientierten Perspektive der Aufarbeitung des Themenfeldes 'Arbeit und Geschlecht in der Informatik'. In einer kurzen Einleitung werden zunächst die Begriffe 'IT-Branche' sowie die amtlichen Klassifikationen in diesem Bereich grundlegend erklärt. Im ersten Kapitel folgt dann ein chronologischer Überblick über die Forschungsperspektiven im Bereich Arbeit und Geschlecht in der Informatik in Deutschland. Das zweite Kapitel konzentriert sich auf das Thema der Professionalisierung der Softwareentwicklung in Bezug auf die Konstruktion von Geschlecht, um sodann die Entgrenzung von Arbeit und Leben in der Informatik aus einer gender-orientierten Perspektive heraus zu thematisieren. Im vierten Kapitel werden die wichtigsten AkteurInnen auf der akademischen und der beruflichen Ebene der Informatik aufgeführt. Dabei ist es auch wichtig, die verschiedenen Initiativen und Netzwerke, die sich mit der Beteiligung von Frauen in der Informatik beschäftigen, zu betrachten. Gegenstand des fünften Kapitels ist das Selbstverständnis der Informatik als Disziplin und ihre Entwicklung in Bezug auf die berufliche Praxis. Angesichts der Ergebnisse der kommentierten Studien über Arbeit und Geschlecht in der Informatik lassen sich die optimistischen Erfolgsaussichten bezüglich der Beteiligung von Frauen in der Informatik nicht bestätigen. Die scheinbare Offenheit der IT-Branche, die mit Begriffen wie 'Flexibilität', 'Autonomie' oder 'Mobilität' Konnotationen von Jugendlichkeit und Emanzipation in sich birgt, verschleiert eher die Transformation bzw. Anpassung von Ausgrenzungsmechanismen, die sich insbesondere für Frauen bzw. für die Konstruktion von Geschlechterbedeutungen ergeben. Abschließend werden offene Fragen formuliert, die dazu dienen sollen, dieses Gebiet aus der Perspektive der feministischen und geschlechtssensiblen Forschung genauer und weiterführend zu analysieren. (ICG2)
Überblick zur Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Fauen nach Berufen
Titelübersetzung:Overview of the employment and unemployment of women according to occupations
Autor/in:
Biersack, Wolfgang
Quelle: Arbeitsmarktchancen für Frauen. Gerhard Engelbrech (Hrsg.). Nürnberg (Beiträge zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (BeitrAB)), 2002, S. 127-144
Inhalt: "Obwohl es heute selbstverständlich ist, dass Frauen berufstätig sind, ist die Wahl des Berufs nach wie vor sehr stark vom Geschlecht geprägt. Der Beitrag soll daher einen Überblick vermitteln, in welchen Berufen Frauen beschäftigt sind bzw. eine Beschäftigung anstreben. Zu diesem Zweck wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, die registrierte Arbeitslosigkeit sowie die duale Ausbildung von Frauen im Jahr 2000 näher betrachtet. Daneben werden sowohl die Entwicklung seit 1993 als auch Unterschiede zwischen Ost und West untersucht. Zusammenfassend zeigt sich: Wie bei den Erwerbstätigen insgesamt (Kap. 1a) waren auch bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weniger Frauen von der Beschäftigungskrise der 90er Jahre betroffen als Männer. Ursache dafür ist die unterschiedliche Beschäftigungsentwicklung nach Berufen, insbesondere zwischen männerdominierten und frauendominierten Berufen. Dennoch gibt es auch gegenläufige Beschäftigungsentwicklungen bei Frauen zwischen Ost und West wie auch in einzelnen Berufen zwischen Männern und Frauen. Teilzeit-Anteile unterscheiden sich stark zwischen den Berufen. So ist Teilzeit nur in den frauendominierten Berufen in größerem Umfang anzutreffen. Die männerdominierten Berufe, insbesondere die produktionsorientierten Berufe weisen höhere Arbeitslosenquoten aus. In der dualen Ausbildung münden nach wie vor viele junge Frauen in typische 'Frauenberufe' ein. Dies bedeutet aber auch, dass für sie neue IT-Berufe eine geringe Rolle spielen als für junge Männer." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Sozialversicherungspflicht; Arbeitnehmer; Arbeitslosigkeit; Frauenerwerbstätigkeit; Beschäftigtenstruktur; Teilzeitarbeit; Betrieb; Berufsbildung; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen - neue Chancen zwischen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft : Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung zur beruflichen Integration von Frauen aus technischen und naturwissenschaftlichen Studiengängen
Titelübersetzung:Female engineers and natural scientists - new opportunities between the industrial society and service society : results of a longitudinal study on the occupational integration of women from technical and natural science channels of academic studies
Autor/in:
Minks, Karl-Heinz
Quelle: HIS Hochschul-Informations-System GmbH; Hannover (Hochschulplanung, Nr. 153), 2002. 150 S.
Inhalt: Die Studie "versteht sich als Fortführung und Aktualisierung einschlägiger Untersuchungen über die beruflichen Werdegänge von Frauen aus technischen und naturwissenschaftlichen und anderen Studiengängen, die HIS in der Vergangenheit durchgeführt hat. Gegenstände dieser vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Untersuchung sind der Übergang in das Berufsleben sowie die Etablierung im Beruf in einem Zeitfenster von gut fünf Jahren seit dem Examen. Es handelt sich im wesentlichen um Ergebnisse der zweiten Befragung einer Längsschnittuntersuchung von Absolventinnen und Absolventen technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge des Prüfungsjahrgangs 1993. Es geht u.a. darum zu überprüfen, in welchem Maße die Ergebnisse der beruflichen Einmündung von Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen von den spezifischen Arbeitsmarktbedingungen während der damaligen Beschäftigungskrise für große Teilbereiche der Ingenieur- und Naturwissenschaften geprägt, inwieweit sie von Lebensplänen, Einstellungs- und Aspirationsvoraussetzungen auf der 'subjektiven' Seite bestimmt sind und welche geschlechtsspezifischen Chancenzuweisungen allgemein die beruflichen Werdegänge der Frauen aus diesen Fachrichtungen mitbestimmen." Der Autor hebt in seinem Resumee hervor, dass "der wohl einschneidendste und folgenreichste Faktor im beruflichen Karriereverlauf der Hochschulabsolventinnen in der Realisierung des Kinderwunsches liegt. Berufliche Nachteile, die Frauen bereits davor erfahren, nehmen sich relativ milde aus gegen die für viele Mütter von nun an einsetzenden beruflichen Desintegrationstendenzen. Wesentliche Faktoren der beruflichen Nachteile von Müttern liegen in der mit dem Erziehungsurlaub einhergehenden zeitweiligen Abkoppelung von den betrieblichen Prozessen und von beruflichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten mit dem Risiko einer stagnierenden bzw. degressiven beruflichen Entwicklung. Im Anschluss an den Erziehungsurlaub häufig folgende, meist wiederum Müttern zugewiesene und unter den gegebenen Rahmenbedingungen von ihnen nicht selten auch 'bevorzugte' Arbeitszeitreduzierungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, in weniger verantwortliche Funktionen und in Routinetätigkeiten gedrängt zu werden, die die Chance auf eine den Männern gleichkommende berufliche Entwicklung weiter verringern." Im Vergleich mit den Verbleibsdaten von Frauen anderer Fachrichtungen "wird in der Gesamtschau deutlich, dass die Wahl technischer und naturwissenschaftlicher Studiengänge mindestens ebenso gute, in vielen Aspekten bessere berufliche Erfolge verheißt, als im Durchschnitt aller Hochschulabsolventinnen. Für diese jungen Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen bedeutet dies zugleich; dass ihre beruflichen Nachteile in Relation zu den männlichen Fachkollegen nicht größer, sondern eher geringer sind als dies in anderen Fachrichtungen der Fall ist." (IAB2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Industrielle Forschung, Naturwissenschaft und Technik
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
The changing life cycle pattern
Titelübersetzung:Die sich verändernden Lebenszyklusmuster
Autor/in:
Fitzenberger, Bernd; Wunderlich, Gaby
Quelle: Mannheim (Discussion Paper / Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH, No. 02-70), 2002. 29 S.
Inhalt: Der vorliegende Beitrag analysiert empirisch makroökonomische Tendenzen und Lebenszyklusprofile bei in Voll- und Teilzeit beschäftigten Frauen mit unterschiedlicher Qualifikation in Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland. Es wird häufig festgestellt, dass die Beschäftigungsquoten von Frauen während der letzten Dekaden angestiegen sind. Im Gegensatz zu Männern jedoch sind Frauen häufig teilzeitbeschäftigt und die Verteilung der Arbeitszeit auf den Lebenszyklus wird mit der Familiengründung verbunden. Zusätzlich können Beschäftigungsquoten Unterschiede aufweisen, die mit der beruflichen Qualifikation und Arbeitsmarktanreizen in verschiedenen Ländern zusammen hängen. Die Analyse basiert auf großen Querschnittdatensätzen über einen Zeitabschnitt von 20 Jahren. Die Autoren zeigen, dass die Muster der Teilzeit- und Vollzeitbeschäftigen bezogen auf unterschiedliche Qualifikationen und Länder differieren. Insbesondere sind die Lebenszyklusmuster in beiden Ländern so, dass die Vollzeitbeschäftigung mit zunehmendem Alter abnimmt, während die Teilzeitbeschäftigung zunimmt. Zeittrends ändern sich bezogen auf die Qualifikation nicht in monotoner Weise, sie unterscheiden sich aber in verschiedenen Ländern. Es gibt fast keinen Beweis für einen positiven Zeittrend bei der Teilzeitbeschäftigung, so dass die starke Zunahme der Teilzeitrate in beiden Ländern hauptsächlich auf zusammengesetzte Effekte zurückzuführen ist. Die Ergebnisse beruhen auf einem empirischen Modell, das die Effekte von Zeit, Alter und die Zugehörigkeit zu einer Geburtenkohorte gleichzeitig in Betracht zieht. (ICDÜbers)
Inhalt: "It is often noted that employment rates of females have been rising during the last decades. However, in contrast to men, women are often part-time employed and the allocation of working time over the life-cycle is linked to family formation. In addition, employment rates may differ across skill groups and countries due to differences in incentives to work and in labor market attachment. This paper analyzes empirically macroeconomic trends and life-cycle profiles in full-time and part-time employment of different skill groups of women in the UK and West Germany. The analysis is based on large cross-sectional data sets for a time period of 20 years. We find that patterns of part-time and full-time employment are surprisingly different across skill groups and countries. In particular, the life-cycle patterns are such that full-time employment declines and part-time employment increases with age in both countries. Time trends do not change in a monotonous way across skill groups and they differ by country. There is almost no evidence for a positive time trend in part-time employment thus the strong increase in part-time rates in both countries can mainly be attributed to composition effects. Our findings are based on an empirical model taking the effects of time, age, and birth cohort membership simultaneously into account." (author's abstract)
Inhalt: "Angesichts von Arbeitsmarktkrise und Wohlfahrtsstaatsumbau steht die Frage der Zukunft der Arbeit in westlichen Gesellschaften nach wie vor auf der Tagesordnung. Zugleich stellen eine steigende Frauenerwerbsbeteiligung und eine Pluralisierung von Familienformen traditionelle nationalspezifisch geprägte Entwicklungspfade von Arbeit und Geschlechterordnung in Frage. Wissenschaftliche Diskurse wie politische Reformvorschläge tragen diesem gesellschaftlichen Wandel oft nur unzureichend Rechnung. Die Autoren und Autorinnen dieses Bandes analysieren öffentliche Debatten zum Strukturwandel von Arbeit, präsentieren in Länderstudien empirische Ergebnisse zu Veränderungen im Bereich bezahlter und unbezahlter Arbeit und diskutieren Reformmaßnahmen und -perspektiven für unterschiedliche Wohlfahrtsregimes." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Karin Gottschall, Birgit Pfau-Effinger: Einleitung: Zur Dynamik von Arbeit und Geschlechterordnung (7-26). Teil I, Analyse von Entwicklungstendenzen im Bereich formeller und informeller Erwerbsarbeit: Heidi Gottfried, Jacqueline O'Reilly: Der Geschlechtervertrag in Deutschland und Japan: Die Schwäche eines starken Ernährermodells (29-57); Mechthild Veil: Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und Arbeitsmarktpolitik in Frankreich (59-86); Silke Reuter: Das Beschäftigungsprogramm 'Mehr Dienstleistung - Arbeitsplätze für junge Menschen' - Eine Chance für Französinnen? (87-105); Gerhard Bosch: Auf dem Weg zu einem neuen Normalarbeitsverhältnis? - Veränderung von Erwerbsverläufen und ihre sozialstaatliche Absicherung (107-134). Teil II, Veränderungstendenzen im Verhältnis von Erwerbsarbeit und anderen Formen gesellschaftlicher Arbeit: Rosemary Crompton: Erwerbsarbeit und Sorgearbeit, Rekonfiguration von Geschlechterverhältnissen in England, Frankreich und Norwegen (137-160); Helma Lutz: In fremden Diensten: Die neue Dienstmädchenfrage in Europa als Herausforderung für die Migrations- und Genderforschung (161-182); Birgit Geissler: Die (Un-)Abhängigkeit in der Ehe und das Bürgerrecht auf Care. Überlegungen zur Gendergerechtigkeit im Wohlfahrtsstaat (183-206); Dorit Sing: Die Bedeutung des (sozialen) Ehrenamtes für die Arbeitsmarktintegration von Frauen - Chance oder Risiko? (207-228). Teil III, Reformperspektiven - Lehren aus dem Ländervergleich: Traute Meyer: Mehr einfache Dienstleistungen durch Senkung der Arbeitskosten? Warum der Zusammenhang im Wohlfahrtssektor nicht gilt. Eine Analyse am Beispiel Großbritanniens (231-247); Alexandra Scheele: Von 'Yetties' und 'flinken Servicekräften': Zur geschlechtlichen Ausgestaltung des Dienstleistungssektors (249-266); Per Jensen: Die dänischen Freistellungsmodelle und ihre Gleichstellungsdimensionen (267-280); Günther Schmid: Förderung der Gleichstellung der Geschlechter durch Übergangsarbeitsmärkte (281-307); Joan Acker: Jenseits von Geschlecht? Diskurse zur Zukunft der Arbeit in den USA (309-318).
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis, Europa und Internationales
Dokumenttyp:Sammelwerk
Erwerbsverhalten von Frauen : trotz Annäherung immer noch deutliche Unterschiede zwischen Ost und West
Titelübersetzung:Employment behavior of women : in spite of convergence, still substantial differences between east and west Germany
Autor/in:
Holst, Elke; Schupp, Jürgen
Quelle: Wochenbericht / DIW Berlin : Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Jg. 68 (2001) Nr. 42, S. 648-658
Inhalt: In dem Beitrag wird die Frauenerwerbsarbeit mit Hilfe der Ergebnisse des Sozio-oekonomischen Panels der Jahre 1991 bis 2000 für Ost- und Westdeutschland analysiert. "Trotz anhaltend schwieriger Arbeitsmarktlage bleibt die Erwerbsorientierung von Frauen in Ostdeutschland hoch; in Westdeutschland hat sie merklich zugenommen. In Ostdeutschland allerdings sind die Frauen häufiger unfreiwillig teilzeitbeschäftigt. Beim Arbeitszeitumfang zeichnet sich in ganz Deutschland ein Trend zu mehr Teilzeitarbeit ab. Der Wunsch nach Vollzeitbeschäftigung nimmt wieder zu. Dies steht im Zusammenhang mit der Pluralisierung der Lebensformen, die eine eigenständige Existenzsicherung insbesondere der Frauen immer wichtiger werden lässt." (IAB2)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Arbeitszeit; Erwerbsverhalten; Teilzeitarbeit; Erwerbstätigkeit; Quote; Arbeitszeitwunsch; Mutter; Elternurlaub; regionaler Vergleich; neue Bundesländer; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 368-385
Inhalt: Im Mittelpunkt der gegenwärtigen Diskussionen zur Ausweitung der Teilzeitarbeit stehen zwei Annahmen: Wenn sie die Form einer geringfügigen Beschäftigung annimmt - mit im Vergleich zur Vollzeitarbeit schlechteren Arbeitsbedingungen -, kann die Teilzeitarbeit die Geschlechterungleichheit nur verstärken. Falls sie sich dagegen zu einer qualitativ hochwertigen Alternative zur Vollzeitbeschäftigung entwickelt, kann sie dazu beitragen, die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern abzubauen. Um zu untersuchen, wie andere Beschäftigungssysteme mit diesen Fragen umgehen, werfen die Autorinnen einen Blick auf die Entwicklungen der Teilzeitarbeit in den Niederlanden, in Großbritannien und in Deutschland. Dabei wird vor allem die Rolle betrachtet, die die Teilzeitarbeit für Mütter spielt. Im weiteren soll eine Bewertung der negativen Konsequenzen von Teilzeitarbeit sowie ihrer Wirkung auf die Integration bzw. Ausgrenzung von Teilzeitarbeitskräften im Kontext der Segregationsmuster und Beschäftigungsformen in den drei Ländern vorgenommen werden. Zum Schluss soll gezeigt werden, welchen Einfluss die jeweiligen Regelungssysteme sowie die Arbeitszeitdiskussionen und die damit verbundenen politischen Maßnahmen auf die Qualität der Teilzeitarbeit haben. (ICI2)
Die Dynamik der Flexibilität und das Geschlechterverhältnis
Titelübersetzung:The dynamics of flexibility and the relationship between the genders
Autor/in:
Walby, Sylvia
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 352-367
Inhalt: Das Geschlechterverhältnis ist nicht nur dann eine entscheidende Größe, wenn man die Zuweisung der neuen flexiblen Beschäftigungsverhältnisse verstehen will, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass die vergeschlechtlichten Formen der Flexibilität spezifische Rückwirkungen auf die Klassenstrukturen haben. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die komplexen Interaktionen der Variable Geschlecht mit den gegenwärtigen Formen der Flexibilität. Die Autorin geht z.B. der Frage nach, warum Frauen stärker von der Flexibilisierung betroffen sind als Männer, was zu einer klassischen Frage der Theorie der Frauenbeschäftigung führt: Wird die Stellung der Frauen primär durch ihre Stellung in der Familie oder durch den Arbeitsmarkt bestimmt? Die Autorin diskutiert zunächst einige theoretische Ansätze zur Frauenerwerbstätigkeit und zur sozialen Ungleichheit des Arbeitsmarkts. Anschließend zeigt sie anhand von empirischen Daten, dass die Teilzeitarbeit das Kernstück der Flexibilisierung bildet, wozu sie auch Lohnunterschiede zwischen Frauen betrachtet. In ihren abschließenden Überlegungen diskutiert sie die Vergeschlechtlichung der europäischen Wirtschaftspolitik. (ICI2)
CEWS Kategorie:Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Einführung: Stieftöchter des Beschäftigungssystems
Titelübersetzung:Introduction: step-daughters of the employment system
Autor/in:
Rogerat, Chantal
Quelle: Frauenarbeit - Männerarbeit: neue Muster der Ungleichheit auf dem europäischen Arbeitsmarkt. Beate Krais (Hrsg.), Margaret Maruani (Hrsg.), Hella Beister (Übersetzer), Joachim Wilke (Übersetzer). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2001, S. 277-285
Inhalt: Die Autorin skizziert in ihren einleitenden Bemerkungen die Thematik des dritten Kapitels des vorliegenden Sammelbandes, in dem die (Nicht-) Erwerbstätigkeit, die ungesicherten Beschäftigungsverhältnisse und die Arbeitslosigkeit von Frauen in verschiedenen europäischen Ländern untersucht werden. Frauen sind insofern "Stieftöchter" des Beschäftigungssystems, als sich die gesellschaftliche Legitimität der Erwerbsarbeit von Frauen immer noch als ein Problem darstellt, obwohl im allgemeinen anerkannt wird, dass Erwerbsarbeit die Grundlage ihrer ökonomischen Unabhängigkeit ist. Die Autorin zeigt, wie sich dieses Paradox durch das vergangene Jahrhundert zieht und dass Arbeit und Arbeitslosigkeit soziale Konstrukte bilden. (ICI)
Quelle: Berlin: Ed. Sigma (Forschung aus der Hans-Böckler-Stiftung, 26), 2000. 431 S.
Inhalt: Das Werk schließt eine Lücke bei den verfügbaren statistischen Daten: Die Autorinnen haben die wichtigsten statistischen Quellen (Statistiken des Statistischen Bundesamtes, der Bundesanstalt für Arbeit, des Mikrozensus usw.) sowie die Ergebnisse weiterer themenspezifischer Erhebungen nach geschlechtsspezifischen Kriterien aufbereitet und ermöglichen dadurch den raschen Zugriff auf Daten und Fakten über die Lage der Frauen vorwiegend in Deutschland sowie (teilweise) in Europa. Die sieben Einzelbeiträge geben einen Überblick über die Entwicklung und die aktuelle Situation in den verschiedenen Bereichen; sie enthalten zahlreiche Schaubilder und Grafiken. Ergänzt wird das Buch durch eine gut strukturierte CD-ROM, die die zugrunde liegenden Daten in Tabellenform präsentiert. Im Anhang finden sich zudem ein Glossar wichtiger Fachbegriffe, methodische Erläuterungen, Tabellenverzeichnisse und vor allem mehrere sehr umfangreiche Schlagwortregister, die zum einen die Schaubilder und Tabellen im Buch sowie auf der CD-ROM und zum anderen den Text selbst erschließen. Das Buch ist ein unverzichtbares, arbeitserleichterndes Hilfsmittel für alle, die sich mit der Thematik beschäftigen. Inhaltsverzeichnis: Astrid Ziegler: Demographie (11-42); Christiane Ochs: Erwerbstätigkeit (43-109); Christiane Ochs: Arbeitslosigkeit (111-150); Christina Klenner: Arbeitszeiten - Lebenszeiten (151-192); Petra Radke: Bildung und Ausbildung (193-229); Astrid Ziegler: Erwerbseinkommen (231-265); Ute Klammer: Soziale Sicherung (267-345). (ZPol, NOMOS)