Frauen der Intelligenz : Akademikerinnen in der DDR 1945 bis 1975
Titelübersetzung:Women as members of the intelligentsia : female academics in the GDR between 1945 and 1975
Herausgeber/in:
Budde, Gunilla-Friederike
Quelle: Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, 162), 2003. 446 S.
Inhalt: Jenseits des nur quantitativen Blickes auf den Akademikerinnen-Anteil will die Autorin anhand von Qualifikations-, Berufs- und Karrierewegen empirisch untersuchen, 'wie weit (in der DDR) Emanzipationsrhetorik und Emanzipationsrealität auseinander klafften' (14). Budde verortet ihre Arbeit 'im Schnittfeld von Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte' (22); besonders in letzterer Hinsicht sucht sie stets auch den Kontrast zwischen den Akademikerinnen und ihren männlichen Kollegen. Gleiches gilt aber auch für die Gegensätze zwischen der DDR und der Bundesrepublik. Als Quellen wurden v. a. ministerielle Akten, Akten des ZK der SED, des FDGB, des DFD und der FDJ herangezogen, aber auch private Eingaben und Leserbriefe, die als 'Ersatzöffentlichkeit' (24) mitunter ebenso aufschlussreich seien. Zwei auflagenstarke Frauenzeitschriften als Beispiel für die staatlich gelenkten Medien werden ebenso analysiert wie belletristische Zeugnisse, Romane oder Spielfilme, insofern sie zur Zeichnung weiblicher Selbstbilder in der DDR geeignet erscheinen. Umfangreiches biografisches Material sowie zwanzig lebensgeschichtliche Interviews der Autorin sollen Lücken in den staatlichen Quellen schließen und zugleich als Korrektiv dienen. Aus dem Inhaltsverzeichnis: Vorstellungen und Vorkehrungen. Politik mit den 'Frauen der Intelligenz' Hofierte Außenseiter: Die 'Intelligenz' im 'Arbeiter- und Bauern-Staat' Zwischen Stolz und Vorurteil: Zum zwiespältigen Etikett 'Frauen der Intelligenz' Ein Fanal und die Folgen: Das 'Frauenkommunique' von 1961 Vorstufen und Variationen. Studium und neue Ausbildungswege Vorgeschichten: Studentinnen vor 1945 Die äStunde der Studentinnen'? Zur Zäsur 1945 Klasse und Geschlecht: Grenzen des Elitenwechsels Bedarf und Bedürfnis: Studienfachwahl und Studienfachlenkung Andere Wege: Neue Aufstiegsschleusen Verwirklichungen und Veränderungen. Frauen in akademischen Berufen Wissenschaftlerinnen Richterinnen Ärztinnen Lehrerinnen Profession und Geschlecht: Feminisierung und Deprofessionalisierung Vereinbarungen und Verweigerungen. Akademikerinnen zwischen Familie und Karriere Das Ideal der Vereinbarkeit: Familienpolitische Vorstellungen Option oder Mythos? Familie und Karriere Karriereverweigerinnen: Fremd- und selbstgebremster Ehrgeiz (ZPol, VS)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
"Stillschweigend mit anderem Maßstab gemessen..." : zur historischen Verortung von Frauenkarrieren in der Wissenschaft am Beispiel Österreichs
im 20. Jahrhundert
Autor/in:
Lichtenberger-Fenz, Brigitte
Quelle: Frauen in der einen Welt, Jg. 14 (2003) Nr. 1, S. 39-49
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Wissenschaft als Beruf oder Karriere?
Titelübersetzung:Science as an occupation or career?
Autor/in:
Mayer, Karl Ulrich
Quelle: Sozialer Wandel und gesellschaftliche Dauerbeobachtung. Wolfgang Glatzer (Hrsg.), Roland Habich (Hrsg.), Karl Ulrich Mayer (Hrsg.), Wolfgang Zapf (Adressat). Opladen: Leske u. Budrich, 2002, S. 421-438
Inhalt: In Max Webers epochalem Vortrag von 1919 über "Wissenschaft als Beruf" wird der Doppelfrage nach dem Beruf zur Wissenschaft und nach dem Beruf der Wissenschaft nachgegangen. Der Autor nimmt diese Arbeit zum Anlass, sich der Frage zu vergewissern, ob denn die Entwicklung zum Wissenschaftler nunmehr nur noch zur Karriere werde und nicht mehr Beruf oder Berufung. Um diese Frage zu beantworten, werden die Karrieren in der Wissenschaft mit dem Ziel Hochschullehrer untersucht. Die langen Karrierezeiten und Karriereleitern in der Wissenschaft werden dadurch erklärt, dass eine hohe Unsicherheit über die Messung der Qualität der Leistungen der auf Lebenszeit Einzustellenden besteht. Denn beurteilt wird nicht in erster Linie die aktuelle Forschungs- und Lehrqualität, sondern das zukünftige Forschungspotenzial. Hier sieht der Autor defizitäre Rekrutierungsmechanismen, da die institutionelle Gestaltung von Karrieren wohl die entscheidende Voraussetzung für die Wissenschaft als Beruf ist. (ICA)
Schlagwörter:Hochschullehrer; Karriere; Wissenschaftler; Beruf; Professionalisierung; Motivation; Rekrutierung; Personalpolitik; Weber, Max
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der riskante Weg zur Professorin : ein Kommentar zu Hannelore Weck-Hannemanns Frauen in der Ökonomie und Frauenökonomik
Titelübersetzung:The risky road of women to a professorship : comments on Hannelore Weck-Hannemann's Women in the economy and women's economics
Autor/in:
Frank, Björn
Quelle: Perspektiven der Wirtschaftspolitik : eine Zeitschrift des Vereins für Socialpolitik, Bd. 2 (2001) H. 1, S. 75-80
Inhalt: Der Autor geht auf den Teil im Beitrag von Weck-Hannemann ein, der sich auf Karrieren und Karrieremöglichkeiten von Frauen in der Wissenschaft bezieht. Er bezweifelt die ökonomisch begründete These, dass Frauen eher solche Berufe meiden, in denen eine Erwerbsunterbrechung zu einem höheren Verlust an Humankapital führt und weist nach, dass es deutliche Anzeichen dafür gibt, dass Frauen mit dem Risiko, dass eine akademische Karriere nicht zur Professur führt, anders umgehen als Männer, wofür ihre ökonomische Absicherung und ihre intrinsische Forschungsmotivation plausible Gründe sind. (IAB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
"Die Knäbin mit dem Doktortitel" : Akademikerinnen in der Weimarer Republik
Titelübersetzung:"The girl with the doctorate" : female academics in the Weimar Republic
Autor/in:
Lohschelder, Britta
Quelle: Pfaffenweiler: Centaurus-Verl.-Ges. (Forum Frauengeschichte, Bd. 14), 1994. 236 S.
Inhalt: "Man wußte Wunderdinge zu berichten über diese ersten Akademikerinnen mit kurzen Haaren, Sandalen und blauer Brille! Und die Mütter schworen schon an der Wiege ihrer kleinen Töchter, daß sie sie vor solchem 'Mannweibertum' bewahren würden. Diese zeitgenössische Einschätzung illustriert, daß die ersten deutschen Frauen, die in der Weimarer Republik nach dem Studium auch in den akademischen Berufen tätig wurden, keineswegs eine gesellschaftlich anerkannten Normalität darstellten. Diese kleine Zahl von Pionierinnen sah sich mit handfesten Widerständen und zahlreichen Vorurteilen, der 'chinesischen Mauer eines jahrtausendealten Weiblichkeitsideals', wie eine von ihnen es ausdrückte, konfrontiert, sobald sie versuchte, in den höheren Berufen Fuß zu fassen. Hier bewege sie sich im 'Lebensraum des Mannes' wurde ihr entgegengehalten, sie werde zur 'Knäbin mit dem Doktortitel', und schließlich 'hängt die Frau den Doktorhut an den Nagel, wenn es gilt, die Wiege zu schaukeln'. Speziell für die Gruppe der wissenschaftlich gebildeten Frauen wird in dieser Studie die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Emzanipation in der Weimarer Republik beantwortet. Die Analyse der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Akademikerinnen wird in die Darstellung der rechtlichen, politischen, ökonomischen und sozialen Stellung der Frau eingebunden. Diese interessant und unterhaltsam zu lesende Studie dokumentiert durch das Aufzeigen der von den ersten Akademikerinnen erreichten Erfolge ein wichtiges Kapitel deutscher Bildungsgeschichte." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Monographie
Frauenkarrieren in der Wissenschaft?
Titelübersetzung:Careers for women in science?
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Weibliche Identität im Wandel: Vorträge im Wintersemester 1989/90. Heidelberg: Heidelberger Verl.-Anst., 1990, S. 149-159
Inhalt: In dem Beitrag werden die Karrierechancen von Frauen an der Hochschule und in der Wissenschaft diskutiert. Dazu wird zunächst die Erfolgsgeschichte der Frauen in den 20 Jahren der Bildungsreform und Bildungsexpansion dargestellt. Es wird festgestellt, daß es noch nie so viele hochqualifizierte Frauen gab wie heute. Allerdings steht den Erfolgszahlen die Resistenz der Hochschultradition gegenüber, die sich in den achtziger Jahren wieder rekonstruierte. Für den Hochschulbereich wird diese Aussage unter vier Aspekten dargestellt und mit Zahlen belegt: (1) Übergang vom Gymnasium zur Universität; (2) Verschlechterung der sozialen Lage der Studentenschaft; (3) geschlechtsspezifische Segregation im Studium und im Beruf; (4) vertikale Segregation. Es werden einige Gründe für die marginale Lage der Frauen an den Hochschulen aufgezeigt. Es wird diskutiert, wie die Gleichstellungsrichtlinien, die im Hochschulrahmengesetz verankert sind, an der Hochschule verwirklicht bzw. mißachtet werden. All dies verdeutlicht, daß Frauen sich einmischen müssen, um Hochschule und Wissenschaft zu verändern. Ein selbstbewußter Ansatz in der Frauenpolitik wird entwickelt. (ICA)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die Perspektiven für eine Professoren-Karriere : zu einem Bericht des Wissenschaftsrates
Titelübersetzung:Prospects for a career as a professor : report by the science council
Autor/in:
Harnier, Louis von
Quelle: Beiträge zur Hochschulforschung, (1988) H. 1, S. 1-5
Inhalt: Der Beitrag enthält Anmerkungen zu dem vom Wissenschaftsrat herausgegebenen Grunddaten zum Personalbestand der Hochschulen und zur Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses, Köln, 14.3.1988 (Frs. 8000/88). Zusammenfassend stellt der Autor fest, daß es sich gerade für die Besten der jungen Generation wieder lohnen wird, die Professoren-"Karriere" anzustreben. (IAB)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Die heutige Situation der Akademikerin
Titelübersetzung:The current situation of the female academic
Autor/in:
Süssmuth, Rita
Quelle: Frauen in Wissenschaft und Politik. Ursula Huffmann (Hrsg.), Dorothea Frandsen (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.), Sigrid Bias-Engels (Red.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1987, S. 253-262
Inhalt: Zunächst wird eine Bestandsaufnahme der bisherigen und der heutigen Situation der Frau an der Hochschule und als Akademikerin gegeben. Es wird festgestellt, daß Frauen nach wie vor benachteiligt sind hinsichtlich der Stellenpläne und in der beruflichen Weiterbildung. Im zweiten Teil wird nach Wegen zur Veränderung gefragt. Gefordert werden neben Frauenförderplänen auch Arbeitszeitstrukturen, die den Frauen entgegenkommen, und die Berücksichtigung der Belange der Frauen in den Tarifverhandlungen der verschiedensten Branchen. (SH)
Schlagwörter:Akademikerin; Studium; berufliche Weiterbildung; Beruf; Familie
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Eine geplante Karriere war das nicht." : wie Wissenschaftlerinnen ihren Berufsweg darstellen
Titelübersetzung:"That was not a planned career" : how female scientists describe their professional career
Autor/in:
Poppenhusen, Margot
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 287-298
Inhalt: Die Verfasserin bezieht sich auf das Forschungsprojekt "Situation und Selbstverständnis von Wissenschaftlerinnen" (Sommer 1983, Universität Freiburg) und berichtet detailliert über die Äußerungen der knapp 70 interviewten Wissenschaftlerinnen zum Thema "Berufsentwicklung". Themenschwerpunkte bilden: (1) "Da bin ich so reingerutscht"; (2) "Ohne Eigeninitiative kommt man hier überhaupt nicht weiter"; (3) "Karrierefrau - schrecklicher Gedanke!"; (4) der Balanceakt zwischen Familie und Karriere. Es wird festgestellt, daß die meisten Wissenschaftlerinnen in ihre Position "so reingerutscht" sind, die Karriere jedoch nicht ohne Einbezug von Eigeninitiative geschafft hätten. Die Vorstellung, eine Karrierefrau zu sein, weisen allerdings die meisten der Befragten weit von sich. Familie und Berufskarriere bilden für alle Wissenschaftlerinnen ein Spannungsfeld, das vom Kampf und subjektiver Entscheidung gekennzeichnet wird. (TR)
Schlagwörter:Wissenschaftler; Beruf; Karriere; Berufsverlauf; Berufseinmündung; Frauenerwerbstätigkeit; Familie; Doppelrolle; Entwicklung
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Diskriminierung, ich erlebe sie nicht - ich interessiere mich auch nur für meine Bakterien" : Untersuchung zum Selbstverständnis der Wissenschaftlerin
Titelübersetzung:"Discriminiation, I don't experience it - I'm only interested in my bacteria" : investigations on the self-concept of female scientists
Autor/in:
Schuchardt, Marion
Quelle: Töchter der Alma Mater: Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung. Bärbel Clemens (Hrsg.), Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.), Ayla Neusel (Hrsg.), Barbara Port (Hrsg.). Symposium "Angleichungs- und Differenzierungsprozesse durch Hochschulausbildung - Frauen in der Berufs- und Hochschulforschung"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung), 1986, S. 125-134
Inhalt: Die Verfasserin stellt, bezugnehmend auf eine Befragung von 69 Wissenschaftlerinnen aller Fachrichtungen der Universität Freiburg zum Thema "Das Selbstverständnis der Wissenschaftlerinnen unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie" (Sommer 1983), unterschiedliche Ausprägungen von Selbstverständnisformen der Wissenschaftlerinnen dar. Thematisiert werden (1) "Lüste" und "Früste" im Wissenschaftsbetrieb bzw. die (Not-)Lösungen in den formellen und informellen Strukturen des Uniapparates, (2) Formen des Umgangs mit der Doppelarbeit, (3) Anpassung versus Widerstand. Es wird festgestellt, daß sich anhand der subjektiven Begründungen der Wissenschaftlerinnen nicht nur verschiedene Formationen des Selbstverständnisses darstellen lassen, sondern auch der Übergang von der konventionellen Rollenidentität zur postkonventionellen Ich-Identität. Gerade Frauen, die sich in die männlich dominierte Institution Universität begeben, begegnen von Herrschaft bestimmten Interaktionssituationen. Es besteht nur ein geringer Raum für die Formulierung eigener Bedürfnisse; die Frauen müssen genau beachten, ob sie diesen Raum zu weit überschreiten, da dieses immer auch eine Identitätskrise für sie bedeuten kann. Anpassung erscheint in diesem Zusammenhang als eine Strategie, den in der Umgebung herrschenden Kräfteverhältnissen und den eigenen Energien eine angemessene Bedeutung zuzugestehen. (TR)