Politikwissenschaft als Universitätslaufbahn : eine Kollektivbiographie politikwissenschaftlicher Hochschullehrer/-innen in Deutschland 1949-1999
Titelübersetzung:Political science as a university career : a collectiv biographie of professors of political science in Germany between 1949 and 1999
Autor/in:
Arendes, Cord; Buchstein, Hubertus
Quelle: Politische Vierteljahresschrift : Zeitschrift der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft, Jg. 45 (2004) H. 1, S. 9-31
Inhalt: "Die Politikwissenschaft hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten fest im universitären Fächerkanon der Bundesrepublik etabliert. Der folgende Beitrag präsentiert die Ergebnisse einer kollektivbiographischen Studie zur Entwicklung der Disziplin für die Jahre 1949-1999. Untersucht wurden folgende Fragekomplexe: Die regionale Herkunft der Professorenschaft; ihr Abschlussalter bei Beendigung von Schule, Studium, Promotion und Habilitation; das Erstberufungsalter; die regionale Verteilung der Promotionen, Habilitationen und Erstberufungen; die Kopfstärke des Faches im Zeitverlauf und die Altersstruktur der Professorenschaft. Vor allem die Befunde zur aktuellen Altersstruktur der Professorenschaft lassen es angesichts der gegenwärtigen hochschulpolitischen Situation fraglich erscheinen, ob das Fach seine bisherige universitäre Erfolgsgeschichte auch zukünftig weiter fortschreiben kann." (Autorenreferat)
Inhalt: "Over the last fifty years, Political Science is firmly established in the German university system. The article presents the findings of a collective biography of the discipline's professors for the period between 1949 and 1999. The empirical study puts particular emphasis on the gender distribution among tenured Political Scientists, the age at certain stages in their academic career, and aspects of regional distribution. In addition, the paper presents quantitative data for different periods between 1949 and 1999 about the regional distribution of universities at which doctoral degrees, the 'Habilitation', and the chairs for Political Science were achieved. The research indicates that the vast majority of active professors of Political Science in Germany in the year 1999 will have become pensioners in 2009. The paper concludes with some speculative thoughts about the situation of the German university system in general and the question, whether the discipline will survive the ongoing university reforms as a coherent academic discipline." (author's abstract)
Quelle: Centrum für Hochschulentwicklung gGmbH -CHE-; Gütersloh, 2004. 40 S.
Inhalt: Mit der Einführung einer neuen Personalkategorie, der Juniorprofessur, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der 5. Novelle des Hochschulrahmengesetzes von 2002 versucht, erhebliche Defizite der bisherigen Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses abzustellen. Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie von 2004 die Lage der Juniorprofessur aus der Sicht der aktuellen Stelleninhaber. Die Ergebnisse basieren auf einer E-mail-Befragung von 149 Personen. Thematisiert werden die folgenden Aspekte: (1) quantitative Entwicklung der Ausschreibungen von Juniorprofessuren, (2) Situation der Stelleninhaber, (3) Frauenanteil unter den Juniorprofessoren, (4) Familienverträglichkeit der Juniorprofessur und Einrichtung von Teilzeitjuniorprofessuren sowie (5) Karriereplanung und Karrierevorbereitung. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die befragten JuniorprofessorInnen die neue Stellenkategorie als einen wesentlichen Fortschritt für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland betrachten. Besonders erfreulich ist, dass eine Mehrheit der Befragten ihre Situation als gut und sehr gut einschätzen. Weiterhin ist bemerkenswert, dass ein Drittel auch mit insgesamt guten Karrierechancen rechnet. Gleichwohl gilt es vieles zu verbessern. In wichtigen Fragen wie der Ausstattung mit Personal- und Sachmitteln sind einerseits fächer- und länderspezifisch erhebliche Differenzen zu erkennen, andererseits und insgesamt aber auch beklagenswerte Defizite. Ebenfalls wünschenswert scheint aus Gründen der Familienverträglichkeit und der Gleichstellung von Frauen die Einführung einer Teilzeitjuniorprofessur. (ICG2)
Quelle: Wien: Kommissionsverl. d. Österreich. Staatsdruckerei (Materialien zur Förderung von Frauen in der Wissenschaft, Bd. 12), 2002. 174 S.
Inhalt: "Die vorliegende Studie versteht sich als sozialanthropologischer Beitrag zu wissenschaftlich und hochschulpolitisch relevanten Diskussionen um die Umsetzung von Geschlechterdemokratie im wissenschaftlichen Feld in Österreich. Insbesondere geht es um die Sichtbarmachung und Analyse der Mechanismen und sozialen Praktiken im akademischen Feld, die Frauen, aber auch frauenspezifische/feministische Inhalte ein- bzw. ausschließen. Dazu wurden eine statistische Erhebung unter Absolventinnen von zwei zu vergleichenden Studienrichtungen der Universität Wien durchgeführt, weiters Interviews mit Wissenschafterinnen sowie Feldstudien (teilnehmende Beobachtung) auf den Instituten dieser Studienrichtungen. Eine Intention des Forschungsunternehmens ist es, den Grenzmarkierungen zwischen 'innen' und 'außen' sowie von spezifischen Konstruktionen von sozialen Differenzen zwischen Frauen nachzugehen. Gezeigt wird, wie Brüche und Kontinuitäten im akademischen Werdegang von Wissenschafterinnen durch race, class, gender, generation und obligations in ihren Überschneidungen und Durchkreuzungen geprägt sind, und welche Beziehung zwischen staatlich verordneten Maßnahmen und den tatsächlichen sozialen Praktiken besteht. Exemplarisch für das universitäre Feld in Österreich stehen zwei Studienrichtungen der Universität Wien, die sich in ihrer geschlechtsspezifischen Strukturierung stark voneinander unterscheiden. Dies sind für die naturwissenschaftliche Fakultät die Physik und für die Kultur und sozialwissenschaftliche Richtung die Völkerkunde. Diese beiden Studienrichtungen werden in Hinblick auf unterschiedliche Karriereverläufe von Wissenschafterinnen untersucht. Dabei konzentrieren wir unsere Erforschung der Ein- und Ausschlussmechanismen von Frauen und frauenspezifischen Inhalten in die bzw. aus der Universität auf die Fragestellung der Zusammenhänge zwischen der Einführung der Sonderfinanzierung für frauenspezifische und feministische Lehrveranstaltungen seit dem Jahre 1982 (der so genannte 'Frauentopf') und den Ein- und Ausschlüssen von forschenden und lehrenden Frauen. Grundsätzlich verdeutlicht die durchgeführte Analyse, dass trotz frauenfördernden Maßnahmen in beiden Studienrichtungen - bei allen Unterschieden in der Bedeutung von Maßnahmen zur Herstellung der Geschlechterdemokratie sowie von Maßnahmen zur Förderung frauenspezifischer/feministischer Inhalte - in den beiden Studienrichtungen von institutioneller Integration von Frauen sowie von frauenspezifischen/feministischen Inhalten nur als 'Randphänomen' gesprochen werden kann. Frauenforschung/feministische Forschung wird nahezu ausschließlich von 'freien' Wissenschafterinnen betrieben, deren soziale und ökonomische Absicherung größtenteils nicht gegeben ist. Dem gegenwärtigen, nahezu alles beherrschenden 'Zwang zur Ökonomisierung' stehen die äußerst unsicheren ökonomischen und sozialen Bedingungen, unter denen hochqualifizierte Wissenschafterinnen arbeiten und leben müssen, gegenüber. Die Prekarität der Arbeits- und Lebensbedingungen von Wissenschafterinnen zeigt sich in der Form der Dienstverhältnisse - es gibt kaum Wissenschafterinnen in unbefristeten Dienstverhältnissen - wie auch im Einkommen. Aufgrund der an der Universität vorherrschenden paternalistischen Strukturen führen derzeit aber selbst frauenfördernde Maßnahmen nur mit Unterstützung durch eine 'mächtige' Person in einem Mentorinnenverhältnis zu einer 'realen' Integration von Frauen in die institutionalisierte Wissenschaft und damit zu einem ausgeglichenerem Geschlechterverhältnis im österreichischen akademischen Feld. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird abschließend eine Reihe politikrelevanter Vorschläge zur Förderung der Geschlechterdemokratie, aber auch zur Integration von feministischen Inhalten in der bzw. in die Wissenschaft präsentiert." (Autorenreferat)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
"Fasse wacker meinen Zipfel! Hier ist so ein Mittelgipfel..."
Titelübersetzung:"Take a good hold of my point! Here's such a middle point..."
Autor/in:
Dobner, Petra
Quelle: Leviathan : Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft, (2001) H. 20, S. 179-193
Inhalt: Die Autorin gibt einen räsonierenden, kritischen Erfahrungsbericht über die prekäre Lage des wissenschaftlichen Nachwuchses an den deutschen Hochschulen, z.B. im Hinblick auf den beruflichen Status, die Karrierechancen, die Einkommensverhältnisse und die soziale Sicherung. Sie beschreibt die "universitären Produktionsverhältnisse" und die Konkurrenzbeziehungen zwischen den akademischen Statusgruppen und weist auf den nach wie vor verschwindend geringen Anteil von Frauen an der Professorenschaft und den C-4 Lehrstühlen hin. In ihrer Problemzuspitzung der besonderen Arbeits- und Forschungssituation im wissenschaftlichen Mittelbau fragt sie danach, ob nur derjenige/diejenige die Mittellage aushalten kann, "wer das Sehenlernen blind betreibt. Muss die eigene Lage verkannt werden , sobald sie bedacht wird, um weiterzumachen?" Zum Verkennen lädt ein, dass der Preis für das wissenschaftliche Tun mitunter hoch ist: "Sicherlich in unveränderlich nur zu akzeptierender Weise hoch, wenn es um die Auseinandersetzung mit den für diesen Beruf eigenen Schwierigkeiten geht, wenn die Unfertigkeit auch des fertigen Textes akzeptiert werden muss wie die Niederlagen bei dem Versuch, sich am Schreibtisch selbst zu bezwingen. Unnötig hoch aber dort, wo ökonomische Zwänge, institutionelle Fehlentwicklungen, destruktive akademische Umgangsweisen und fehlende wechselseitige Unterstützung das Leben schwer machen." (ICI)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Akademische Karrieren von Frauen an wissenschaftlichen Hochschulen
Titelübersetzung:Academic careers of women at scientific universities
Autor/in:
Geenen, Elke M.
Quelle: Wissenschaftskultur und Geschlechterordnung: über die verborgenen Mechanismen männlicher Dominanz in der akademischen Welt. Beate Krais (Hrsg.). Frankfurt am Main: Campus Verl., 2000, S. 83-105
Inhalt: Anhand einer empirisch-qualitativen Studie thematisiert der Beitrag einige strukturelle Besonderheiten und grundlegenden Probleme der Biographieverläufe von Wissenschaftlerinnen und erörtert solche Faktoren, die das Fortkommen von Frauen in der Wissenschaft hemmen oder fördern. Die Untersuchung, bei der 52 qualitative, leitfadengestützte Interviews durchgeführt wurden, war auf strukturelle Karrierehemmnisse von Frauen zentriert und bezog Studentinnen, Doktorandinnen, Mittelbauangehörige und Professorinnen an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen Schleswig-Holsteins ein. Um fachspezifisch variierende biographische Muster zu berücksichtigen, wurden Frauen unterschiedlicher Fachbereiche und in diesen möglichst Angehörige aller Statusgruppen befragt. Folgende Faktoren, die den Zugang zu und Verlauf von weiblichen Karrieren an Hochschulen prägen, werden abschließend beleuchtet: biographische Elemente wie Herkunftsfamilie und Förderung durch akademische Lehrer; Einfluss institutioneller Gegebenheiten und letztlich Prozesse des "doing gender". (ICH)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Der Hochschullehrerbedarf im internationalen Vergleich : Ergebnisse einer Befragung über die wissenschaftliche Profession in 13 Ländern
Titelübersetzung:An international comparison of the demand for university teachers : results of a survey of female scientific professors in 13 countries
Autor/in:
Enders, Jürgen; Teichler, Ulrich
Quelle: Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie; Bonn, 1995. 80 S.
Inhalt: "Diese Studie gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse des 1992 durchgeführten 'International Survey on the Academic Profession' zur Einschätzung der Situation des Hochschullehrerberufs in der Bundesrepublik Deutschland aus international vergleichender Perspektive. Mit Hilfe einer schriftlichen Befragung waren im Rahmen dieser Studie die Beschäftigungs- und Arbeitsbedingungen, die beruflichen Aktivitäten sowie die Einstellungen dieser Berufsgruppe zu ihren Aufgaben, Handlungsbedingungen und zum Verhältnis von Hochschule und Gesellschaft untersucht worden... Die 2.801 beantworteten deutschen Fragebögen können, obwohl die Rücklaufquote mit 28 Prozent im internationalen Vergleich ausgesprochen niedrig lag, als weitgehend repräsentativ für die an Hochschulen der alten Bundesländer tätigen Wissenschaftler(innen) angesehen werden." (Autorenreferat, IAB-Doku)
CEWS Kategorie:Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Wissenschaftliche Werdegänge von Frauen an der Freien Universität Berlin : Erfolgsfaktoren und -hemmnisse für Wissenschaftlerinnen im Sonderprogramm des Berliner
Abegeordnetenhauses zur Frauenförderung
Autor/in:
Böhmer, Elisabeth
Quelle: Ausgegrenzt und mittendrin : Frauen in der Wissenschaft. Tagung "Ausgegrenzt und mittendrin"; Edition Sigma, 1993, S. 147-162