Quelle: Evaluation und Qualitätssicherung von Forschung und Lehre im Bologna-Prozess. Georg Rudinger (Hrsg.), Britta Krahn (Hrsg.), Christian Rietz (Hrsg.). Göttingen: V&R unipress (Applied research in psychology and evaluation), 2008, S. 59-76
Inhalt: Der Verfasser beschäftigt sich mit dem dritten Zyklus des Bologna-Programms, der sich der Promotion widmet. Strittig ist, ob das Promotionsstudium als dritte Phase des Studiums oder als ersten Stufe einer Forscherlaufbahn, also quasi als Berufseinstieg betrachtet werden soll. Die europäische Praxis der "doctoral education" sieht gegenwärtig ausgesprochen bunt aus. Reformerwartungen orientieren sich häufig am Vorbild der USA. Der wesentliche Unterschied im Vergleich zu Deutschland liegt in der kollektiven Betreuung und Prüfung und der Integration von Lehrveranstaltungen, beides Elemente, die dem deutschen "Zauberlehrling-Modell" fremd sind. Die Beschwörung von Qualität korrespondiert mit einer enormen Unklarheit darüber, welche Art von Qualifikation eine Promotion eigentlich bescheinigt - das Bologna-Modell formuliert hier Anforderungsstrukturen, die für Studienabschlussprüfungen typisch sind. Eine tatsächliche Prüfung von Dissertationen hinsichtlich ihres Beitrags zur Forschung liegt gegenwärtig nicht vor. Wie es um die Qualität der Promotion bestellt ist und auf welche Weise sie künftig gesichert werden soll, ist unklar. (ICE)
CEWS Kategorie:Wissenschaftspolitik, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
DoktorandInnen in den USA : eine Analyse vor dem Hintergrund des Bologna-Prozesses
Titelübersetzung:Holders of a doctorate in the United States of America : an analysis against the background of the Bologna Process
Autor/in:
Kupfer, Antonia
Quelle: Wiesbaden: Dt. Univ.-Verl., 2007. 139 S.
Inhalt: "Der Bologna-Prozess verändert die europäischen Hochschulen. Damit steht auch die Promotionspolitik auf dem Prüfstand: An die Stelle des traditionellen Doktorats 'in Einsamkeit und Freiheit' soll eine systematische DoktorandInnenausbildung mit Blick auf den Arbeitsmarkt treten. Besonderen Stellenwert haben die stärkere Strukturierung und die Einführung forschungsbegleitender Ausbildungselemente. In der Debatte werden immer wieder die USA als Referenz angeführt. Die Autorin gibt einen Einblick in die US-amerikanische DoktorandInnenausbildung. Sie zeigt, dass hier bereits einiges von dem, was in Deutschland eingeführt werden soll, realisiert wurde, und regt zur Reflexion über Bedingungen sowie Vorund Nachteile des US-amerikanischen Weges an." (Autorenreferat)
Quelle: Innsbruck: Studien-Verl. (Festschrift für Rolf Schulmeister), 2007. 244 S.
Inhalt: "Besondere Aktualität hat die Frage nach der Qualität akademischer Lehre vor dem Hintergrund umfassender Verschiebungen und Umbrüche in der Hochschullandschaft. Der vorliegende Band vereint den Blick auf die Hochschullehre aus unterschiedlichen Perspektiven. Aktuelle Kernfragen wie die Organisation der Qualitätssicherung, Bologna-Studienstrukturreformen inklusive der Einführung von IT-Systemen, die Frage der hochschuldidaktischen Personalentwicklung oder Erfahrungen und Entwicklungen aus der Lehrpraxis werden aus dem Blickwinkel von Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulleitung, von Hochschuldidaktikerinnen und -didaktikern, von Hochschullehrenden sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Drittmittelprojekten thematisiert. Trotz der Unterschiedlichkeit der Autorinnen und Autoren, die für verschiedene Perspektiven und Generationen stehen, zieht sich als roter Faden in den Beiträgen die Erkenntnis durch, dass das Zusammenwirken von wissenschaftlicher Arbeit, von durch Drittmittel finanzierter Projektarbeit und von hochschulpolitischem Engagement eine besonders erfolgreiche Strategie ist, die die Interdependenz von Hochschuldidaktik und Hochschulentwicklung programmatisch aufzeigt. Rolf Schulmeister hat mit seiner vierzigjährigen erfolgreichen Arbeit an der Hochschule im Dienste der Qualität akademischer Lehre diesen Zusammenhang eindrucksvoll nachgewiesen. Ihm ist dieser Band als Festschrift gewidmet." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jürgen Lüthje: Von der Hochschuldidaktik zur Qualitätsentwicklung (15-24); Holger Fischer: Wie viel Reform darf oder muss es sein? Zur Reform von Studium und Lehre an der Universität Hamburg 2003-2007 (25-46); Ada Pellert: Hochschuldidaktik: Personalentwicklung im Dienste der Lehre (47-58); Johannes Wildt: Praxisbezug revisited - Zur hochschuldidaktischen Rekonstruktion von Theorie-Praxis-Verhältnissen in Studium und Lehre (59-72); Ludwig Huber: Prüfungen - ein Problem, zu dem die Hochschuldidaktik manches sagen, aber wenig tun kann? (73-88); Volker Schurig: Wissenschaftsdidaktik: forschendes Lernen in Aktion (89-114); Friedemann Schulz von Thun: Wie gestalte ich meine Vorlesung - und halte die Hörerschaft und mich selbst bei Laune? (115-132); Alexander Redlich, Jens J. Rogmann: Soziale Kompetenzen durch computer- und tutoriell gestütztes Lernen fördern (133-156); Margret Bülow-Schramm: Von Bergen nach London - Ungeschützte Anmerkungen zur Rolle der Hochschuldidaktik im aktuellen Bologna-Prozess (157-170); Klaus Nuyken, Burkhard Vollmers, Robert Gücker: Von der Statistik-Angst zum Methodenlehre-Baukasten (171-188); Kerstin Mayrberger: Hochschuldidaktik und eLearning - eine förderliche Allianz für die Veränderung von akademischer Lehr- und Lernkultur (189-216); Marianne Merkt: Fragen zur Professionalisierung der Hochschullehre im Kontext des Studiengangs "Master of Higher Education" (217-242).
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerk
Bologna-Prozess und Gender Mainstreaming als Chance für die Umsetzung einer genderreflektierten Lehre?
Titelübersetzung:The Bologna Process and gender mainstreaming as an opportunity for the implementation of gender-reflected teaching?
Autor/in:
Andresen, Sünne
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung und Geschlechterstudien, Jg. 25 (2007) H. 2, S. 3-16
Inhalt: Die Verfasserin setzt sich mit der Frage auseinander, in wie weit mit dem Bologna-Prozess stärkere Anreize für die Hochschulen verbunden sind, ihre bisherige Lehrpraxis zu überprüfen und zu verändern. Sie konstatiert eher widersprüchliche Konstellationen als bessere Bedingungen für das Aufgreifen hochschuldidaktischer Vorschläge. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um eine genderreflektierte Didaktik werden im Folgenden Stand und Entwicklung der empirischen Forschung zur Bedeutung von Gender in Lehr- und Lernprozessen sowie Vorschläge für eine geschlechtergerechtere Lehre diskutiert. Es wird gezeigt, dass die auf umfassende Persönlichkeitsentwicklung orientierten bildungstheoretischen Lehransätze und die aus der Frauen- und Geschlechterforschung kommenden Vorschläge weitgehend übereinstimmen. (ICE2)
CEWS Kategorie:Gleichstellungspolitik, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Promovieren in Europa : Strukturen, Status und Perspektiven im Bologna-Prozess
Titelübersetzung:Studying for a doctorate in Europe : structures, status and prospects in the Bologna Process
Herausgeber/in:
Fiedler, Werner; Hebecker, Eike
Quelle: Opladen: B. Budrich, 2006. 95 S.
Inhalt: "Mit dem Bologna-Prozess ist Bewegung in die deutsche und europäische Hochschullandschaft gekommen. Die Modularisierungsprozesse und Zertifizierungsverfahren sind angelaufen und haben sich - ebenso wie die interessierte Öffentlichkeit - vor allem auf die Fragen der Bachelor- und Masterabschlüsse konzentriert. Relativ wenig Beachtung hat bisher die Promotionsphase und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gefunden, obwohl die Gestaltung der Doktorandenausbildung eine zentrale Aufgabe der Universitäten ist und ihnen hierbei ein Alleinstellungsmerkmal zukommt. Die Promotionsphase stellt die wesentliche Verbindung zur Forschungslandschaft dar. Bei aller Verschiedenheit im europäischen Kontext ist sie der Schlüssel für die Entwicklung einer wissensbasierten Gesellschaft. Dies kommt auch in den Bestrebungen zum Ausdruck, einen gemeinsamen europäischen Forschungs- und Hochschulraum zu schaffen, wie es auf den Regierungskonferenzen der Europäischen Union beschlossen wurde. Die einzelnen Beiträge dieses Bandes geben eine Übersicht zur deutschen und europäischen Situation der Doktorandenausbildung und stellen neben Erfahrungsberichten aus der Praxis der Doktorandenförderung die wichtigsten Positionen der Wissenschaftsorganisationen dar. Sie werden durch wissenschaftliche Analysen aus Sicht der Hochschuldidaktik und der Hochschulforschung ergänzt." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Werner Fiedler/Eike Hebecker: Strukturiertes Promovieren in Europa (11-17); Carsten Dose: Position des Wissenschaftsrats zur Reform der Doktorandenausbildung (19-23); Johannes Moes: Stellungnahme zum Vortrag von C. Dose (25-27); Priya Bondre-Beil: Optionen und europäische Perspektiven des Programms Graduiertenkollegs der DFG (29-34); Sieglinde Gruber: Der Bologna-Prozess und der Weg zu einem gemeinsamen Forschungsraum Europa (35-41); Nicholas Watts: Strukturiert promovieren in Großbritannien (43-50); Johannes Wildt/Birgit Szczyrba: Strukturiert promovieren: Didaktische Konzeptionen und Modelle einer strukturierten Doktoranden-Ausbildung (51-72); Sandra Tiefel: Stellungnahme zum Beitrag von J. Wildt (73-75); Barbara Kehm: Promovieren in Europa - Strukturen und Konzepte im Vergleich (77-90); Gerd Köhler: Dritte Phase des Studiums oder erste Phase wissenschaftlicher Arbeit? - 12 Thesen zur Reform der Promotionsphase (91-95).
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Hochschulen, Studium und Studierende
Dokumenttyp:Sammelwerk
Die Planung frauengerechter Studiengänge: Transfer-Überlegungen aus der Evaluation der Internationalen Frauenuniversität "Technik und Kultur"
Titelübersetzung:Planning of women-friendly programs of study: transfer considerations from the evaluation of the International Women's University "Technology and Culture"
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Mehr als ein Gendermodul: qualitative Aspekte des Qualitätsmerkmals Gender im Bologna-Prozess. Sigrid Michel (Hrsg.), Sylvia Löffler (Hrsg.). Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe), 2006, S. 30-44
Inhalt: Mit dem Anspruch der Bologna-Konferenz, die Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Hochschulraumes zu stärken und zugleich mit der sozialen Dimension zu verbinden, d.h. die soziale Kohäsion zu fördern und soziale wie geschlechtsspezifische Ungleichheit abzubauen, sind Zielsetzungen formuliert, die nicht umfassender und anspruchsvoller, aber auch nicht widersprüchlicher sein können. Es ist eine besondere Herausforderung, für die widersprüchlichen Zielsetzungen eine integrierende Meta-Ebene zu finden. Der Vorschlag der Autorin hierzu lautet: Wenn die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Hochschulsystems mit dem Abbau sozialer und geschlechtlicher Ungleichheit zusammengehen soll, dann müssen die Exzellenzkriterien neu bestimmt werden. Dies wird für das deutsche Hochschulsystem nachfolgend im Rückgriff auf die Erfahrungen mit der Internationalen Frauenuniversität (ifu) während der Weltausstellung in Hannover zu begründen versucht. Zuvor werden einige Überlegungen skizziert, was unter einem frauengerechten Studiengang verstanden werden kann und es wird geprüft, ob dies eine zukunftsweisende Vorstellung ist. (ICA2)
Schlagwörter:Hochschulpolitik; EU; Bologna-Prozess; Studium; Frauenförderung; Frauenpolitik; Gleichstellung; Studiengang; Transfer
CEWS Kategorie:Naturwissenschaft und Technik, Studium und Studierende, Hochschulen