"Meine Kinder brauchten 'ne Mutter ..., aber trotzdem, die Arbeit und der ganze Trubel haben mir gefehlt.": empirische Anmerkungen zum Problem der Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie
Autor/in:
Dausien, Bettina
Quelle: Abschied von der Lohnarbeit? Diskussionsbeiträge zu einem erweiterten Arbeitsbegriff. Bremen (Forschungsreihe des Forschungsschwerpunkts "Arbeit und Bildung"), 1990, S 121-146
Inhalt: Der folgende Beitrag hat den Charakter eines Werkstattberichts. Er stellt ein Stück empirischen Materials aus einem biographischen Forschungsprojekt vor, in der Absicht, daran einige theoretische Probleme und Begrifflichkeiten zum Thema Frauenarbeit zu diskutieren. Dabei erfolgt die Annäherung an das Thema auf ungewöhnliche, vielleicht sogar riskante Weise: Anhand einer einzigen Lebensgeschichte wird untersucht, was Arbeit im Leben von Frauen bedeutet. Daß dieser Zugang nicht einfach ein journalistischer "Trick" ist, sondern auf dezidierten methodologischen
und methodischen Voraussetzungen beruht, kann an dieser Stelle nicht näher begründet werden. Um Mißverständnisse zu vermeiden, möchte ich jedoch zwei Bemerkungen vorausschicken: Es geht im folgenden vorrangig um die subjektive Seite des Problems Frauenarbeit, nicht um eine umfassende systematisch-theoretische Betrachtung. Dennoch sind meine Überlegungen nicht untheoretisch, "rein empirisch". Zweitens: Die Interpretationen und Ergebnisse der folgenden Fallanalyse beanspruchen keine Repräsentativität im herkömmlichen (statistischen) Sinn und sind auch nicht mit diesem Maßstab zu messen. Dennoch sind sie nicht beliebig. Der Einzelfall ist nicht zufällig, sondern repräsentativ in einem qualitativen Sinn.
Schlagwörter:Familie-Beruf; family work; women's employment; work-family balance; Erwerbsarbeit; gainful work; Biographie; Familienarbeit; gender-specific factors; biography; Frauenerwerbstätigkeit; Frauenarbeit; Vereinbarkeit von Familie und Beruf
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Quelle: Frauen in technischen Berufen: Dokumentation einer Fachtagung. Fachtagung "Ausbildung und Karriere von Frauen in technikorientierten Berufen"; Bad Honnef (Studien zu Bildung und Wissenschaft), 1989, S 9-14
Schlagwörter:women's employment; gewerblich-technischer Beruf; pilot project; vocational/technical occupation; Berufswahl; junger Erwachsener; Männerberuf; young adult; working woman; Federal Republic of Germany; occupational choice; woman; Modellversuch; male profession; berufstätige Frau; Frauenerwerbstätigkeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung
Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingte Gesundheitsrisiken
Autor/in:
Oppen, Maria
Quelle: Medizin, Moral und Markt. Berlin (Jahrbuch für kritische Medizin), 1987, S 92-108
Inhalt: Zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ausländerdiskriminierung und arbeitsbedingten Gesundheitsrisiken wird zunächst allgemein die Entwicklung der gesundheitlichen Lage der Ausländer dargestellt. Dabei wird ein globaler Trend zur eklatanten Verschlechterung der gesundheitlichen Lage der ausländischen Arbeitnehmer in unserem Land gegenüber den Anfangsjahren der Migration festgestellt. In Abgrenzung zu stigmatisierenden Deutungsmustern wird dann der Einfluß der strukturellen Ungleichheit der Arbeitsmigranten hinsichtlich Belastungen und Zumutungen in der Arbeitswelt auf ihre Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken untersucht. Aus der Ungleichverteilung in den Beschäftigungschancen werden erste plausible Erklärungen für die überdurchschnittlichen Erkrankungsrisiken der Ausländer entwickelt. Dabei stellt sich heraus, daß nicht alle Ausländer gleich betroffen sind: Besonders benachteiligt in bezug auf Gesundheitschancen und Erkrankungsrisiken sind einerseits die Türken und andererseits die ausländischen Frauen. Aufgrund der herausgearbeiteten Ursachen ausländerspezifischer Gesundheitsrisiken werden dann Maßnahmen diskutiert, die über die üblicherweise als Ergebnis der Ausländergesundheitsforschung im Vordergrund stehenenden Forderungen nach einer Verbesserung der sozialen und medizinischen Versorgung und einer systematischen Berücksichtigung kultureller und sozialer Besonderheiten des ausländischen Patientenkollektivs hinausreichen. (RW)
Schlagwörter:ausländischer Arbeitnehmer; foreign worker; Federal Republic of Germany; woman; Ausländerfeindlichkeit; xenophobia; Gesundheit; health; Arbeitsbedingungen; working conditions; Beschäftigung; employment; arbeitsbedingte Krankheit; work-related illness; Krankheit; illness; Gesundheitsvorsorge; health care; medizinische Versorgung; medical care; Risiko; risk; Arbeitsmarkt; labor market; Diskriminierung; discrimination; Krankenstand; sickness rate; Frauenerwerbstätigkeit; women's employment
Historische Ausgangssituation und Veränderungen im Ausbildungs- und Erwerbsverhalten junger Frauen in der Nachkriegszeit
Titelübersetzung:Historical initial situation and changes in the training and employment behavior of young women in the postwar period
Autor/in:
Tölke, Angelika
Quelle: Methoden der Biographie- und Lebenslaufforschung. Opladen (Biographie und Gesellschaft), 1987, S 389-411
Inhalt: Die Verfasserin verdeutlicht, daß die Kohortenanalyse von Verlaufsdaten nicht nur ein überaus nützliches Verfahren zur Exploration ist, sondern auch den Ausgangspunkt zur Entwicklung eines differenzierten zeitbezogenen multivariaten Modells zur Untersuchung von Lebensläufen bilden kann. Ausgehend von der individuellen Beteiligung junger Frauen am Erwerbsleben wird vor dem Hintergrund der unterschiedlichen historischen Bedingungen das Ausmaß des Wandels in den Berufsverläufen von drei Geburtskohorten aufgezeigt. Zur Erklärung der Unterbrechungen im Erwerbsleben der untersuchten Kohorten wird das verlaufsanalytische Modell proportionaler Risiken zugrundegelegt. Mit dem Modell werden die Effekte unabhängiger Variablen und die Stärke ihrer jeweiligen Einflüsse auf diese Zäsuren untersucht. Zusammenfassend wird festgestellt, daß familiäre Ereignisse eindeutig die dominanten, durchschlagenden Faktoren sind, die den Übergang von Erwerbsarbeit zu Erwerbsunterbrechung bei jungen Frauen bestimmen, wobei sich deutlich die Entwicklung abzeichnet, daß der Einfluß der Heirat durch den der Schwangerschaft zurückgedrängt wird. Entscheidungssituationen, die bei familiären Ereignissen im Hinblick auf eine Erwerbsbeteiligung anstehen, werden hinausgezögert bzw. gemieden. Denn wenn sich eine Frau zur Heirat oder Geburt eines Kindes entschließt, so besteht die individuelle Lösung, den familiären Verpflichtungen und Aufgaben nachzukommen, für junge Frauen noch weitgehend in einer Unterbrechung der Erwerbsarbeit und damit notgedrungenermaßen im traditionellen Rollenmuster. (TR)
Schlagwörter:women's employment; cohort analysis; Berufsunterbrechung; behavior; Kohortenanalyse; employment behavior; Forschungsergebnis; Prozessanalyse; training; Ausbildung; Federal Republic of Germany; woman; multivariate Analyse; post-war period; multivariate analysis; research results; Nachkriegszeit; Frauenerwerbstätigkeit; process analysis; Erwerbsverhalten; Verhalten; career break; Biographieforschung; Erwerbsleben
SSOAR Kategorie:Forschungsarten der Sozialforschung, Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Erhebungstechniken und Analysetechniken der Sozialwissenschaften
Quelle: Berufsbiographien im Wandel. Opladen, 1986, S 105-145
Inhalt: Zwei Falldarstellungen sollen ein Beispiel dafür bieten, wie auf der Grundlage sozialer Veränderungsprozesse sich individualisierte weibliche Lebensweisen herausbilden, und wie die Bereiche Beruf und Familie von den Frauen in einer veränderten Weise begriffen werden. Am Beispiel sozialer Mobilität in der Herkunftsfamilie (Fall I) oder am Beispiel einer radikalen Individualisierung innerhalb eines untypischerweise noch intakten Arbeitermilieus (Fall II) soll dies verdeutlicht werden. Spezifisches Kennzeichen beider Fälle ist, daß die Frage nach dem Arrangement des Verhältnisses von Familie und Beruf in den vorgestellten Frauenbiographien in einer Weise beantwortet wird, die sich mit den Formeln wie 'going between' und 'Ambivalenz' nicht mehr angemessen umschreiben läßt. In beiden Fällen geht es nicht darum, die Widersprüche aus ihrer Beziehung zueinander zu lösen, bzw. die Widersprüche stillzustellen. Es wird vermutet, daß solche jeweils durchaus unterschiedlichen Formen der Neudefinition dieses Lebenszusammenhangs (Entdifferenzierungsmodell/ Diversifikationsmodell) sich häufiger finden lassen, und daß sie keineswegs nur in Randbereichen oder Alternativkulturen zu finden sind. "Man kann - ohne ein abschließendes Urteil zu fällen - wohl nicht sagen, daß die beiden hier analysierten Fälle besonders gelungene Formen weiblicher Individualisierung sind. (...) Es sind behelfsförmige Konstruktionen, deren innere Logik jedoch sehr ernst genommen zu werden verdient. Verweist sie doch nur zu deutlich auf sozialstrukturelle Bedingungen, die von allgemeiner Gültigkeit sind und deshalb die Vermutung nahegelegen, daß derartige Hilfskonstruktionen für Frauen in der gegenwärtigen Zeit immer häufiger notwendig werden können." (TR)
Schlagwörter:women's employment; way of life; role; Arbeit; individualization; training; autonomy; Mutter; housewife; Freizeit; social environment; Biographie; Lebenssituation; labor; Hausfrau; Arbeitsverhältnis; Bewertung; leisure time; Individualisierung; Lebensweise; evaluation; Weiblichkeit; Ausbildung; mother; job; Familie; life situation; femininity; social isolation; soziale Umwelt; woman; Beruf; Lebensbedingungen; employment relationship; family; Rolle; living conditions; soziale Isolation; occupation; Selbständigkeit; biography; Arbeitsplatz; Frauenerwerbstätigkeit; Biographieforschung; Frauenarbeit
SSOAR Kategorie:Berufsforschung, Berufssoziologie, Frauen- und Geschlechterforschung, Familiensoziologie, Sexualsoziologie
Zur historischen Entwicklung von Haushaltsstruktur und Frauenarbeit
Titelübersetzung:Historical development of the household structure and women's work
Autor/in:
Willms, Angelika
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS); Schulte, Werner; Deutscher Soziologentag der Deutschen Gesellschaft für Soziologie -DGS-; Bremen, 1981. S 508-513