Reproducing and resisting the exploitative structures of global migration, gender, and labour regimes: migrant domestic workers in Lebanon
Titelübersetzung:Reproduktion und Widerstand in den ausbeuterischen Strukturen globaler Migrations-, Geschlechter- und Arbeitsregime: Migrantinnen als Hausangestellte im Libanon
Autor/in:
Maaroufi, Mouna
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 52-65
Inhalt: "In einer internationalen reproduktiven Arbeitsteilung werden Verantwortungen über Haushalts- und Pflegearbeit in vielen Ländern mit hohem und mittlerem Einkommen zunehmend zu einer ausbeutbaren eingewanderten Arbeitskraft verlagert. Restriktive Migrationsregime, Geschlechterdiskriminierungen und flexible Arbeitsmärkte ermöglichen extreme Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen, durch die sich Arbeitsbedingungen teils Formen der Zwangsarbeit annähern. Im Libanon, erleben Hausangestellte aus verschiedenen asiatischen und afrikanischen Ländern mit zeitlich befristeten Arbeitsverträgen, die Konsequenzen dieser globalen Trends, während Versuche ihre Situation zu verbessern Hindernissen begegnen, die durch die komplexen und weitreichenden Strukturen der Ausbeutung gestellt werden. Jedoch hat das Engagement von Migrant_innen und der Zivilgesellschaft in letzter Zeit zu einer Zunahme von Initiativen geführt, die die Mobilisierung und das Empowerment von Arbeiter_innen zum Ziel haben, insbesondere die Gründung einer Gewerkschaft für Hausangestellte im Januar 2015. Im Hinblick auf diese Entwicklungen wird der Artikel die strukturellen Herausforderungen mit denen Hausangestellte auf nationalen und globalen Ebenen konfrontiert sind, sowie interne Spaltungen, die kollektive Organisation und Widerstand erschweren, darstellen. Besondere Aufmerksamkeit wird den Ungleichheiten in der internationalen reproduktiven Arbeitsteilung und den sozialen Beziehungen und Interessen zukommen, die die kontinuierliche Ausbeutung von mobilen Arbeiter_innen aufrechterhalten und weitreichende Veränderungen der Bedingungen ohne beträchtliche kollektive und transnationale Mobilisierung unwahrscheinlich machen." (Autorenreferat)
Inhalt: "In an international division of reproductive labour, responsibilities over domestic and care work in many high and middle income countries have increasingly been shifted towards an exploitable migrant work force. Restrictive migration regimes, gender discriminations, and flexible labour markets allow for extreme exploitation and human rights abuses rendering working conditions at times akin to forms of unfree labour. In Lebanon, domestic workers from diverse Asian and African countries experience the consequences of these global trends, while attempts to improve their situation face obstacles constituted by the complex and far-reaching structures of exploitation. However, the agency of migrants and the civil society has recently led to an increase of initiatives aimed at mobilizing and empowering workers, most notably a union for domestic workers established in January 2015. In view of these developments, the article will present the structural challenges migrant domestic workers face on global and national levels and the internal divisions that constrain collective organisation and resistance. Particular attention will be paid to inequalities in the international division of reproductive labour and to the social relations and interests which perpetuate the continuous exploitation of migrant workers making a profound change of conditions without substantial collective and transnational mobilisation unlikely." (author's abstract)
Schlagwörter:Hausarbeit; housework; Pflege; caregiving; Migrant; migrant; Arbeitskraft; capacity to work; Ausbeutung; exploitation; Arbeitsbedingungen; working conditions; Diskriminierung; discrimination; gender-specific factors; Prekariat; precariat; Interessenvertretung; representation of interests; Empowerment; empowerment; Ungleichheit; inequality; Arbeitsteilung; division of labor; Libanon; Lebanon; arabische Länder; Arab countries; Nahost; Middle East
SSOAR Kategorie:Migration, Frauen- und Geschlechterforschung, Recht, Industrie- und Betriebssoziologie, Arbeitssoziologie, industrielle Beziehungen
The trafficking of men in Cambodia: how masculinities challenge notions of victimhood
Autor/in:
Eastmond, Oonagh
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 66-78
Inhalt: "In diesem Beitrag geht es um die Ausbeutung von cambodianischen Männern auf thailändischen Fischerbooten. Die Ausbeutung wird ermöglicht durch Rollenstereotype der cambodianischen Männer, die es ihnen verbieten, sich selbst als Opfer von Ausbeutung zu identifizieren. Auch die Institutionen, die mit der Hilfe und rechtlichen Stellung von Opfern moderner Sklaverei verbunden sind, basieren auf Geschlechterrollenstereotypen. So sind vor allem sexuelle Ausbeutung und weibliche Opfer im Fokus von Hilfsorganisationen und staatlichen Institutionen. Für die Ahndung von Arbeitsausbeutung von Männern wie Frauen sowie des damit verbundenen Menschenhandels und die Unterstützung von Opfern ist somit gar kein rechtlicher Raum vorgesehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper addresses the exploitation of Cambodian men on Thai fisher boats. Exploitation is enabled through gender stereotypes that prohibit Cambodian men to identify themselves as victims. In addition, institutions dealing with legal support of victims are based on gender stereotypes. Thus, mainly sexual exploitation and female victims are focused by organizations of support and the state. There are no legal regulations to persecute exploited men and trafficking of men." (author's abstract)
The trafficking of men in Cambodia: how masculinities challenge notions of victimhood
Autor/in:
Eastmond, Oonagh
Quelle: Femina Politica - Zeitschrift für feministische Politikwissenschaft, 25 (2016) 1, S 66-78
Inhalt: "In diesem Beitrag geht es um die Ausbeutung von cambodianischen Männern auf thailändischen Fischerbooten. Die Ausbeutung wird ermöglicht durch Rollenstereotype der cambodianischen Männer, die es ihnen verbieten, sich selbst als Opfer von Ausbeutung zu identifizieren. Auch die Institutionen, die mit der Hilfe und rechtlichen Stellung von Opfern moderner Sklaverei verbunden sind, basieren auf Geschlechterrollenstereotypen. So sind vor allem sexuelle Ausbeutung und weibliche Opfer im Fokus von Hilfsorganisationen und staatlichen Institutionen. Für die Ahndung von Arbeitsausbeutung von Männern wie Frauen sowie des damit verbundenen Menschenhandels und die Unterstützung von Opfern ist somit gar kein rechtlicher Raum vorgesehen." (Autorenreferat)
Inhalt: "This paper addresses the exploitation of Cambodian men on Thai fisher boats. Exploitation is enabled through gender stereotypes that prohibit Cambodian men to identify themselves as victims. In addition, institutions dealing with legal support of victims are based on gender stereotypes. Thus, mainly sexual exploitation and female victims are focused by organizations of support and the state. There are no legal regulations to persecute exploited men and trafficking of men." (author's abstract)
Internationale Frauenrechte zwischen Scheitern und kleinen Fortschritten: das Thema "Gewalt gegen Frauen" in globalen Verhandlungen
Titelübersetzung:International Womens Rights between Failure and Hesitant Progress: the Issue of "Violence Against Women" in Global Negotiations
Autor/in:
Eigelsreiter-Jashari, Gertrude
Quelle: SWS-Rundschau, 54 (2014) 1, S 5-31
Inhalt: Der Beitrag behandelt das Thema 'Gewalt gegen Frauen und Mädchen' in den Politiken der Vereinten Nationen und deren Frauenrechtsinstrumenten aktuell und in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Aus einer empirischen Perspektive der aktiven Prozessbeobachtung und -partizipation wird mittels Dokumentenanalyse schwerpunktmäßig das als 'historisch' bezeichnete Abschlussdokument der 57. Sitzung der Frauenstatuskommission der Vereinten Nationen 2013 besprochen. Dessen Inhalte umfassen sowohl die Ursachen und Hintergründe von Gewalt gegen Frauen und Mädchen als auch Empfehlungen für Nationalstaaten, Institutionen, die Zivilgesellschaft und private Akteure, die sie sich zur Umsetzung vorgenommen haben. Das Abschlussdokument wird in seiner Bedeutung als Menschenrechtsinstrument und im Zusammenhang mit der Frauenrechtskonvention untersucht. Im Ausblick wird auf die Verankerung der Frauenrechte im zukünftigen Rahmen der Post-2015-Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen eingegangen. (Autorenreferat)
Inhalt: This article discusses the issue of 'violence against women and girls' within the context of policies of the United Nations and their women's rights instruments, concerning the current situation and in a historical framing. From an empirical perspective, the active process of observation and of participation is being referred to with means of document analysis, the so-called 'historic' final document of the 57th Session of the UN Commission of the Status of Women in 2013 is reviewed. Its content includes both the background and causes of violence against women and girls as well as recommendations for nation-states, institutions, civil society, and private actors that focus on realization and implementation. The final outcome document is assessed as an instrument for human rights in relation to the Convention of the Elimination of All Forms of Discrimination Against Women. In an outlook on future deliberations, the anchoring of women's rights in the framework of the United Nations post-2015 agenda is also discussed. (author's abstract)
Schlagwörter:discrimination; historische Entwicklung; Menschenrechte; women's policy; human rights violation; Diskriminierung; Misshandlung; mysogyny; Menschenrechtsverletzung; internationales Abkommen; UNO; historical development; Frauenpolitik; Frauenfeindlichkeit; Konvention; girl; violence; Mädchen; human rights; Gewalt; woman; international agreement; maltreatment; convention; UNO
SSOAR Kategorie:Recht, Frauen- und Geschlechterforschung, soziale Probleme
Feministische Kritik und Menschenrechte: Tagung vom 14. bis 15. Februar 2014 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Titelübersetzung:Feminist Critique and Human Rights: Conference, 14/15 February 2014, University of Erlangen-Nuremburg
Autor/in:
Harbeuther, Carina; Obermeyer, Sophia; Winkler, Lisa
Quelle: GENDER - Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, 6 (2014) 2, S 146–152
Inhalt: "Unter der programmatischen Gegenüberstellung 'Feministische Kritik und Menschenrechte' wurde auf der Tagung teils theoretisch, teils anhand empirischer Forschungsergebnisse die Frage gestellt, inwiefern sich der feministische Diskurs mit den Menschenrechten vereinbaren lässt, wie ein Zugang zu den Menschenrechten basierend auf feministischer Kritik aussehen kann – oder ob beide Ansätze gar ineinander aufgehen können. Die Tagung, die am 14. und 15. Februar 2014 in Erlangen stattfand, wurde vom Arbeitskreis 'Politik und Geschlecht' der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg initiiert und organisiert. Die Vorträge der Referent_innen aus unterschiedlichen Disziplinen bewegten sich im Spannungsfeld zwischen partikularistischen und universalistischen Interpretationen der Menschenrechte." (Autorenreferat)
Inhalt: "Confronting the terms 'Feminist Critique and Human Rights', this conference looked both theoretically and empirically at how the feminist discourse can be squared with human rights, what genuine feminist access to the field of human rights could look like – or whether both concepts can even be merged. The conference took place on 14/15 February 2014 at the University in Erlangen and was organized by the Arbeitskreis Politik und Geschlecht of the Deutsche Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) in cooperation with the Chair of Human Rights and Human Rights Politics at the University of Erlangen-Nuremberg. The speakers came from various disciplines and all the lectures were caught up in rivaling interpretations of human rights as either particularistic or universal." (author's abstract)
Schlagwörter:universalism; Universalismus; gender; Feminismus; Kulturrelativismus; cultural relativism; Menschenrechte; feminism; human rights; LGBTIQ; Dekonstruktion
SSOAR Kategorie:Recht, Frauen- und Geschlechterforschung
Inhalt: "Ein homosexueller Aktivist aus Kairo macht nach der Revolution 2011 deutlich, dass die 'soziale und politische Revolution noch bevor steht'. Er verweist auf die andauernden Repressionen gegenüber Homosexuellen in Ägypten. FrauenrechtsaktivistInnen forderten Gleichheit zwischen den Geschlechtern und bezogen sich auf die Bewegung 'Frauenrecht ist Menschenrecht'. Auf einer theoretischen Ebene nähert sich der Autor in diesem Text der Frage der Exklusion von Homosexuellen in der Bewegung und thematisiere die Ausschlüsse, die eine Politik, die sich gegen Ausschlüsse wendet, selbst (re)produziert. Aus einer hegemonietheoretischen Perspektive wird er den Theorieansatz von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe mit dem von Judith Butler verbinden und versuchen eine Antwort auf die Frage zu geben, wie regulative Geschlechternormen in Emanzipationsbemühungen reproduziert werden (können) und was dies für Konsequenzen für die Emanzipation haben kann." (Autorenreferat)