Geschlechterungleichheiten in der Universitätsmedizin : Zum Einfluss der Organisationskultur auf den Ausstieg von Habilitandinnen
Autor/in:
Ginal, Marina
Quelle: Springer VS, 2019, 1. 393 S
Inhalt: Überdurchschnittlich viele Frauen verlassen die Wissenschaft in der Habilitationsphase. Das untersucht Marina Ginal am Beispiel des Ausstiegs von Hochschulmedizinerinnen aus dem Wissenschaftsbetrieb. Die Studie zeigt im qualitativen Längsschnitt die charakteristischen Hürden einer Habilitation. Sie verknüpft soziologische und psychologische Einflüsse auf dem Weg zur Professur und erläutert, warum „Gläsernen Decken“ heute vor allem als individuelles Scheitern erscheinen. Hierfür werden die untersuchten Prozesse u.a. mit Theorien über hegemonial männliche Organisationskulturen, unternehmerische Arbeitsweisen sowie mit Salutogenese, Disstress und Selbstwirksamkeit verbunden. Die Studie verknüpft damit individualpsychologische Prozesse mit deren gesellschaftlicher Bedeutung für zeitgenössische Ungleichheiten und plädiert für dringend erforderliche Änderungen der Organisationskultur.
Schlagwörter:gatekeeping; Gender Studies; Geschlechterforschung; Geschlechterverhältnisse; Gleichstellung; Habilitation; lack of fit; medicine; Medizin; Mutterschutz; Organisationskultur; organizational culture; social sciences; Sozialwissenschaft
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Hochschulen, Frauen- und Geschlechterforschung, Vereinbarkeit Familie-Beruf
Quelle: Trends in Ecology & Evolution, 34 (2019) 5, S 395–399
Inhalt: Why do inequalities persist betweenmale and female scientists, when the causes are well-researched and widely condemned? In part, because equality has many dimensions. Presenting eightdefinitions of gender equality, we show each is important but incomplete. Rigid application of any single equality indicator can therefore have perverse outcomes.
Autor/in:
McKinzie, Ashleigh E.; Richards, Patricia L.
Quelle: sociology compass, 13 (2019) 4, 14 S
Inhalt: The concept of intersectionality has fundamentally changed
feminist theorizing and the study of women and gender.
However, intersectional research, theorizing, and practice
also have been subject to important critiques. This article
provides a brief genealogy of intersectionality and summarizes
major critiques. We recognize value in these critiques
as well as the ongoing power of an intersectional lens. We
therefore advocate what we call “context‐driven
intersectionality,” arguing that attention to the historical,
political, economic, and social factors that shape power relationships
and social structures is critical to conducting
robust intersectional analyses that avoid reification of social
categories and inequalities.
Die Versprechen von Big Data im Spiegel feministischer Rationalitätskritik
Autor/in:
Prietl, Bianca
Quelle: GENDER (GENDER – Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft), 11 (2019) 3, S 11–25
Inhalt: Im Kontext von Digitalisierung und Datafizierung werden seit einigen Jahren die Potenziale und Risiken eines mit dem Aufstieg von Big Data verbundenen, neuen Wahrheitsregimes diskutiert. Dabei steht die Diskussion, wie Big Data aus feministischer Perspektive einzuschätzen ist, noch am Anfang. Der Aufsatz leistet einen Beitrag zu dieser Diskussion, indem er die Versprechen von Big Data, genauer die sich hierin artikulierende erkenntnistheoretische Trias aus Datenfundamentalismus, post-explanativem Antizipationspragmatismus und anti-politischem Solutionismus einer diskurstheoretisch informierten und feministisch inspirierten Rationalitätskritik zuführt. Analytisch rekonstruiert werden so die Verflechtungen der kulturellen (Wissens-)Grundlagen von Big Data mit vergeschlechtlichten und vergeschlechtlichenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen.
Quelle: Wiesbaden: Springer VS (Geschlecht und Gesellschaft, 73), 2019. 1841 S
Inhalt: Die gegenwärtige widersprüchliche Dynamik in der Veränderung von Geschlechterverhältnissen ist in ihrer Komplexität nur schwer zu greifen: Anzeichen für einen Bruch mit überkommenen Geschlechterkonzeptionen stehen neben Hinweisen auf (Re)Traditionalisierungstendenzen. Die Beiträge des vorliegenden Bandes diskutieren diese Entwicklungen aus unterschiedlichen Perspektiven und entlang unterschiedlicher gesellschaftlicher Bereiche. Sie sind das Resultat eines längeren Arbeitsprozesses der beteiligten Autorinnen, dessen Ergebnisse sie hier zur Diskussion stellen.
Inter* und Trans* an der Hochschule : Informationen zum kompetenten Umgang mit Inter*- und Trans*studierenden für Entscheidungsträger*innen an Hochschulen
Inhalt: vor zwei Jahren hat die Antidiskriminierungsstel
le des Bundes die groß angelegte Untersuchung
„Diskriminierungserfahrungen in Deutschland“
vorgelegt. Mehr als 18 000 Menschen haben uns
darin von erlebten Ungleichbehandlungen und
Ausgrenzungen berichtet.
Dabei hat sich im Lebensbereich Bildung gezeigt:
Mobbing ist längst nicht nur ein Schulhofphäno
men. Knapp 40 Prozent der geschilderten Diskri
minierungserfahrungen im Kontext Bildung
wurden uns aus Hochschulen gemeldet. Und
häufig waren es Trans*Personen, die von Mob
bing betroffen waren. 27,3% der geschlechtsbe
zogenen Mobbingfälle, die uns im Lebensbereich
Bildung geschildert wurden, bezogen sich auf die
Trans*Identität von Menschen.
Diese Zahlen unterstreichen etwas, das viele
Menschen, die diese Broschüre lesen, aus eigener
Erfahrung nur zu genau wissen werden: Diskri
minierung und Mobbing von Trans* und
Inter*Personen ist an deutschen Hochschulen lei
der keine Ausnahme, sondern täglich erlebte
Realität. Es ist darum für alle an Hochschulen tä
tigen und studierenden Menschen wichtig, sich
dieses Problems bewusst zu werden, Betroffene
zu stärken und ihnen effektive Unterstützung an
zubieten.
Quelle: International Association of Maritime Universities, 2019. 321 S
Inhalt: This paper aims to determine the effectiveness and impact of current gender equality policies, regulations and programmes in the maritime educational sector. To this end, the specific policies and programmes applied at Universitat Politècnica de Catalunya·BarcelonaTech (UPC) have been considered. More specifically, a pilot project implemented at the UPC that tries to incorporate the gender perspective in engineering university degrees, has been studied. The outcomes of such a plan on maritime studies have been analysed in order to determine the impact of its implementation. The preliminary results confirm the gender gap in maritime education, which is then transferred to the professional sector, and the need to foster more inclusive gender policiesin MET institutions. Finally, some conclusions have been drawn up to provide some recommendations based on the evidence gathered with the final aim of assisting maritime institutions in making informed decisions on future gender equality actions.
Quelle: New York: Routledge (Routledge guides to linguistics), 2019.
Inhalt: Language, Gender, and Sexuality offers a panoramic and accessible introduction to the ways in which linguistic patterns are sensitive to social categories of gender and sexuality, as well as an overview of how speakers use language to create and display gender and sexuality. this book includes discussions of trans/non-binary/gender-queer identities, embodiment, new media, and the role of language and interaction in sexual harassment, assault, and rape. Drawing on an international range of examples to illustrate key points, this book addresses the questions of:
-how language categorizes the gender/sexuality world in both grammar and interaction
-how speakers display, create, and orient to gender, sexu-ality, and desire in interaction
-how and why people display different ways of speaking based on their gender/sexual identities.
Aimed at students with no background in linguistics or gender studies, this book is essential reading for anyone studying language, gender, and sexuality for the first time.
Schlagwörter:communication; embodiment; Gender; language; Linguistik; non-binary; queer; sexual harassment; sexuality
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung
Dokumenttyp:Monographie
Geschlechterwissen : Zur Vielfalt epistemischer Perspektiven auf Geschlechterdifferenz und -hierarchie in der sozialen Praxis
Inhalt: In der sozialen Praxis können vielfältige Typisierungen des Wissens über die vermeintlich natürliche und soziale Geschlechterdifferenz und die hierarchisierenden Geschlechterklassifikationen unterschieden werden. Im Beitrag werden einige sozialkonstruktivistische und wissenssoziologische Vorläufer sowie die zentralen theoretisch-konzeptionellen Ansätze dieses Geschlechterwissens erörtert.
Inhalt: Mit der Theoriefigur des „Doing Gender“ wird die Bedeutung der Interaktion für die Erzeugung und Reproduktion der Geschlechterunterscheidung herausgearbeitet. Grundlage dafür waren ethnomethodologische Studien zur Transsexualität. Die Figur wird zunehmend ergänzt durch das Theorem des „Undoing Gender“, mit dem Veränderungen auf der Interaktionsebene systematisch aufgenommen und in einen Bezug zu sozialem Wandel gestellt werden können.