Quelle: HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE); InterVal GmbH; Hannover; Berlin, 2022.
Inhalt: Die Arbeitsverhältnisse für wissenschaftlich Beschäftigte an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen haben sich in den vergangenen Jahren leicht verbessert. Große Veränderungen hat der 2016 geschlossene „Vertrag für gute Beschäftigungsbedingungen“ zwischen Land und Hochschulen allerdings nicht hervorgebracht. Das geht aus einer aktuellen Evaluation der Regelung durch das HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) und der InterVal GmbH hervor.
Demnach stieg an Universitäten der Anteil der wissenschaftlichen Beschäftigten auf Dauerstellen zwischen 2015 und 2020 von elf Prozent auf 13 Prozent. An den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) liegt der Anteil der Dauerbeschäftigten dagegen unverändert bei 38 Prozent.
Bei den befristet Angestellten habe die durchschnittliche Vertragslaufzeit von wissenschaftlich Beschäftigten an HAWs zuletzt zwischen 18 bis 18,5 Monaten gelegen und sich über die Jahre kaum verändert. An Universitäten sei die mittlere Laufzeit hingegen von fast 17 Monaten auf nahezu 22 Monate stetig gestiegen. Der Anteil der einjährigen Verträge sei zwar rückläufig. Mit rund fünf Prozent seien aber Verträge mit einer Laufzeit von über drei Jahren nach wie vor eine Seltenheit. Jeder fünfte befristete Vertrag laufe kürzer als ein Jahr.
(Quelle: DHV)
Zugänge, Barrieren und Potentiale für die internationale Mobilität von Wissenschaftlerinnen : Eine Untersuchung im Auftrag der Alexander von Humboldt-Stiftung
Autor/in:
Löther, Andrea; Freund, Frederike; Lipinsky, Anke
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (cews.publik, 26), 2022.
Inhalt: Die Studie untersucht die Gründe für die geringe Frauenbeteiligung in Programmen der Alexander von Humboldt-Stiftung (ein Drittel im Jahr 2018) und gibt Handlungsimpulse, wie die Stiftung mehr exzellente Wissenschaftlerinnen für das Humboldt-Netzwerk gewinnen kann. Für die Potenzialanalyse untersuchten internationale Expert*innen für 14 Schlüsselländer die Repräsentanz von Wissenschaftlerinnen und geschlechtsspezifische Qualifikations- und Karrierestrukturen, insbesondere in Hinblick auf internationale Mobilität. In den untersuchten Ländern zeigen sich bei der Beteiligung von Frauen im Wissenschaftssystem ähnliche Muster der horizontalen und vertikalen Segregation, jedoch mit spezifischen Ausprägungen in einzelnen Ländern. Die Defizitanalyse für drei Programme fokussiert auf die Themen Zugang zu den Programmen und Durchführung des Forschungsaufenthaltes. Verschiedene Referenzdaten zeigen, dass das Potenzial an internationalen Wissenschaftlerinnen, die für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland gewonnen werden könnten, nicht ausgeschöpft wird. Für den Zugang zu den Programmen analysiert die Studie Zugänge zu Netzwerken und Kontakten vor der Bewerbung und homosoziale Muster der Zusammenarbeit zwischen Gastgebenden und internationalen Wissenschaftler*innen. Beim Forschungsaufenthalt stehen die Nutzung familienpolitischer Leistungen und Dual-Career im Vordergrund. Als Kontextfaktoren werden die Gleichstellungspolitik der Stiftung und der Exzellenzbegriff untersucht. Abschließend werden Ansatzpunkte aufgezeigt, um mehr internationale Wissenschaftlerinnen für einen Forschungsaufenthalt in Deutschland zu gewinnen.... weniger
Schlagwörter:Antragserfolg; dual career couple; Exzellenz; Forschungsförderung; Geschlechtergerechtigkeit; Gleichstellungspolitik; internationale akademische Mobilität; Mobilität; Wissenschaftler*in
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung : 26. Fortschreibung des Datenmaterials (2020/2021) zu Frauen in Hochschulen und außerhochschulischen Forschungseinrichtungen
Autor/in:
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)
Quelle: Bonn (Materialien der GWK, 65), 2022.
Schlagwörter:Berufung; Frauenanteil; Führungsposition; Habilitation; Hochschulleitung; Hochschulrat; Juniorprofessur; Post-doc; Promotion; Statistik
CEWS Kategorie:Außerhochschulische Forschung, Statistik und statistische Daten, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf, Geschlechterverhältnis
Inhalt: Die durchschnittliche Vertragslaufzeit der an Hochschulen und Forschungseinrichtungen beschäftigten Promovierenden beträgt 27 Monate. 26 Prozent haben einen Arbeitsvertrag mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten. Auch wenn sich somit gegenüber älteren Studien eine Entwicklung zu längeren Vertragslaufzeiten abzeichnet, bleibt dennoch eine Lücke zwischen den Vertragslaufzeiten von Promovierenden und den tatsächlichen Promotionsdauern.
Die subjektive Einschätzung der Finanzierungs- und Beschäftigungssituation fällt überwiegend positiv aus: Etwa drei Viertel der Promovierenden sind damit zufrieden.
Im Durchschnitt wenden Promovierende mit einem Arbeitsvertrag an einer Hochschule oder Forschungseinrichtung 23 Stunden pro Woche für ihre Promotion auf.
Regelungen zur Promotionszeit werden im Arbeitsvertrag oder der Promotionsvereinbarung selten getroffen. Sie garantieren aber meist einen recht hohen Zeitanteil der Arbeitszeit für die Promotion bzw. gehen mit einer höheren Zahl an aufgewendeten Wochenstunden für die Promotion einher.
Im Vergleich mit Hochschulabsolvent*innen, die in anderen Bereichen erwerbstä16tig sind, zeigen Promovierende mit einer Stelle in der Wissenschaft in vielen Teilaspekten der Beschäftigung eine höhere (berufliche) Zufriedenheit. Deutlich unzufriedener sind sie jedoch mit der Arbeitsplatzsicherheit.
Gleichstellungspolitische Aspekte von Personalstrukturen auf dem Weg zur Professur sowie befristeter Beschäftigung in der Wissenschaft
Autor/in:
Löther, Andrea
Quelle: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften; Köln (cews.publik, 26), 2022. S 1–30
Inhalt: Politische Diskussionen zu Karriere und Beschäftigungsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses fokussieren in den zurückliegenden Jahren insbesondere die Weiterentwicklung der Personalstrukturen und Maßnahmen der Personalgewinnung und -entwicklung und den hohen Anteil befristeter Beschäftigungsverhältnisse. Die Studie untersucht geschlechterpolitischne Implikationen von veränderten Personalstrukturen auf dem Weg zur Professur und befristeten Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Im Ergebnis werden jeweils kleinere Geschlechterdifferenzen deutlich, wobei eine Vielzahl an kleineren Benachteiligungen in unterschiedlichen Bereichen zur strukturellen Diskriminierung von Wissenschaftlerinnen kumulieren können. Frauen sind fast paritätisch an den Juniorprofessuren beteiligt, haben allerdings etwas seltener eine Tenure-Track-Professur inne. Beim Übergang in die Lebenszeitprofessur zeigen sich Geschlechterunterschiede vor allem bei Status und Verdienst (Zugang zu W3-Professuren). Geschlechterunterschiede bei Befristungen bestehen sowohl sowohl an Hochschulen als auch an Forschungseinrichtungen nach der Promotion und in Führungspositionen
Quelle: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG); Bonn (DFG infobrief, 1), 2021.
Inhalt: Seit gut einem Jahr bestimmt das SARS-COV-2 Virus das gesellschaftliche Leben und den beruflichen Alltag. Von den damit verbundenen Einschnitten bleibt auch die akademische Welt nicht unberührt. Befürchtet wird insbesondere, dass durch die Pandemie Wissenschaftlerinnen im Vergleich zu Wissenschaftlern stärker beansprucht werden und weniger Zeit für die Forschung bleibt. Auf lange Sicht besteht die Sorge, dass sich dadurch Karrierehemmnisse für Frauen im Wissenschaftssystem ergeben. Gleichzeitig hat die Pandemie für einen beispiellosen Forschungsschub gesorgt, vor allem für Projekte im Zusammenhang mit Corona. Anlässlich dieser Diskussion werden im vorliegenden Infobrief deskriptive Statistiken aus der DFG-Antragsbearbeitung vorgestellt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit sich im Zeitraum der Coronavirus-Pandemie geschlechtsspezifische Unterschiede im Antrags- und Begutachtungsverhalten bei der DFG erkennen lassen.
Inhalt: Die Universität Jena legt eine erste Bestandsaufnahme zur Tenure-Track-Professur in Buchform vor. Der Band zieht ein Zwischenfazit zum aktuellen Stand der Tenure-Track-Professur in Deutschland und dient als Diskussionsgrundlage für die weitere Entwicklung dieses Karriereweges.
Ein Modell für die wissenschaftliche Laufbahn erfährt in den vergangenen Jahren besondere Aufmerksamkeit: die Tenure-Track-Professur. Universitäten und Hochschulen berufen vielversprechende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler nach der Promotion auf eine sechs Jahre befristete Juniorprofessur und vereinbaren mit ihnen gleichzeitig klar definierte Leistungskriterien. Werden diese erfüllt, erhalten sie am Ende des Zeitraums eine unbefristete Professur – ein Verfahren, das international bereits seit längerem bekannt und etabliert ist, sich an deutschen Universitäten aber noch bewähren muss.
Nun ist eine erste Bestandsaufnahme zum Thema in Buchform erschienen: Der Band „Die Tenure-Track-Professur – Impulsgeberin für das deutsche Wissenschaftssystem“ zieht eine Zwischenbilanz zum aktuellen Stand der Tenure-Track-Professur in Deutschland und bietet eine wichtige Diskussionsgrundlage für die weitere Ausgestaltung dieses Karriereweges. Das Buch fasst eine Tagung aus dem Herbst 2020 zusammen, während der die Universitäten Jena, Freiburg, Mainz, Frankfurt/Main und Hannover gemeinsam mit dem Universitätsverbund German U15 zu einem Erfahrungsaustausch über diesen neuen Karriereweg eingeladen hatten.
Junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind für jede Universität von herausragender Bedeutung. Sie erbringen einen bedeutsamen Teil der wissenschaftlichen Leistung und sind unerlässlich für die Innovations- und Erneuerungsfähigkeit der Wissenschaft. Deutsche Universitäten richten daher bereits seit geraumer Zeit ihren Fokus auf die Identifizierung, Förderung und Entwicklung talentierter junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie wollen attraktive Bedingungen für die individuelle Karriereentwicklung schaffen und aussichtsreiche Perspektiven bieten.
Eine solche Perspektive stellt die Tenure-Track-Professur dar. Sie bildet einen klar strukturierteren und an verbindlichen Qualitätskriterien ausgerichteten Karriereweg, der transparenten Verfahrensschritten folgt und das Berufungsalter deutlich vorzieht. Die Tenure-Track-Professur schafft verlässliche Karriereaussichten für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und steigert auf diese Weise die internationale Attraktivität des deutschen Wissenschaftssystems. Das Ziel ist es, sie in der Breite zu etablieren und sie fest im wissenschaftlichen Karrierewegsystem zu verankern.
Family Ties, Geographic Mobility and the Gender Gap in Academic Aspirations
Autor/in:
Farré, Lídia; Ortega, Francesc
Quelle: (IZA Discussion Paper), 2021.
Inhalt: "This paper provides new evidence supporting that gender differences in post-graduate educational choices contribute to the glass ceiling in the labor market. We study the decision to pursue an advanced degree form an internationally renowned institution, which greatly facilitates access to top jobs. Relying on a unique dataset on applications to a highly selective program that provides merit-based graduate fellowships to Spanish students, we show that women apply for the fellowships at lower rates than observationally equivalent male graduates. We also implemented a large-scale survey on current college students and show that female college graduates have stronger family ties than males, which restricts their geographical mobility and has a negative effect on their educational aspirations. Importantly, the previous pattern is reversed in STEM fields: female graduates in STEM participate in the fellowship program at equal or higher rates than comparable males. In fact, we show that female STEM students originate from more educated families, have higher academic ability, and higher educational and earnings aspirations than women in other fields."
Quelle: Nordic Institute for Studies in Innovation, Research and Education (NIFU); Oslo, 2021.
Inhalt: NIFU’s analysis of the coronavirus pandemic’s effects on the university and university college sector:
The analysis is based on surveys of 22 000 students and nearly 4 000 employees, in addition to interviews with 36 informants at three selected institutions.
The surveys were conducted in autumn 2020 and focused mainly on the 2020 spring semester. The interviews took place in early 2021.
The switch to digital instruction has been highly time-consuming for research staff, with less priority given to research.
Despite the extra effort on teaching, two out of three students have received less instruction.
Mid-career researchers with responsibilities for young children and lacking a suitable workplace have felt the most pressure to deprioritize research activities.
Seven in 10 research fellows expect their doctoral projects to be delayed. Among PhD candidates and post-docs, 40 per cent believe the pandemic will affect their future careers negatively.
Most interviewees said they believe the pandemic will lead to more digital instruction and less travel in future.
The survey was commissioned by the Ministry of Education and Research.
Norwegian Association of Researchers
The survey was distributed to about 10 000 members at universities and university colleges – 37 institutions in all. The survey was sent out in October 2020 in both Norwegian and English.
There were 4 883 respondents, or 49 per cent of those asked to participate.