Quelle: Journal of women and minorities in science and engineering, Vol. 8 (2002) No. 3-4, S. 363-375
Inhalt: "The current situation of women in scientific education and employment in European Union and applicant countries shows patterns of vertical and horizontal segregation. Yet the data that underpin these analyses are patchy, and despite some efforts to reuse available data, there is a clear need for new data, an effort that is gathering momentum in the European Commission (EC) and other pan-European bodies. However, new data collection requires major resourcing and for this to happen, various actors need to be convinced that the 'women and science problem' matters. Various arguments can be found in the literature about why the issue is seen to matter, and here, the author focuses particularly on a recent rationale in the EC, the 'science and society' perspective. However, if women, as agents, persist in retreating from science, the reasons behind the phenomena shown up in the available data need to be much more closely examined, in terms of the structures and institutions of scientific education and employment." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Arbeitswelt und Arbeitsmarkt, Naturwissenschaft und Technik, Statistik und statistische Daten
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Institutionalisierung von Gleichberechtigungsnormen im supranationalen Kontext : die EU-Geschlechterpolitik
Titelübersetzung:Institutionalizing gender equality norms within a supranational context : the gender policy of the European Union
Autor/in:
Wobbe, Theresa
Quelle: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Sonderheft, (2001) H. 41, S. 332-355
Inhalt: "Die Dynamik des Geschlechterverhältnisses kann heute ohne die Einbeziehung supranationaler Faktoren nicht mehr hinreichend erklärt werden. Der Beitrag diskutiert diesen Zusammenhang am Beispiel des europäischen Gemeinschaftsrechts im Bereich der Geschlechterpolitik. Zunächst werden institutionalistische Ansätze vorgestellt, die die Konstruktion und Institutionalisierung von Normen auf verschiedenen Systemebenen und mit Bezug auf die Europäisierung erforschen. Am Beispiel der Genese und des Wandels von Art. 119 des EWG-Vertrages wird dann die supranationale Geschlechterpolitik und das Instrumentarium ihrer Anwendung rekonstruiert. Der Prozess dieser Institutionalisierung wird abschließend als Strukturierung eines organisationalen Feldes formuliert. Die These des Beitrags ist, dass der Grad und die Verbindlichkeit von EU-Gleichberechtigungsnormen eine Komponente der Europäisierung darstellen und Hinweise auf eine regionale Differenzierung des weltpolitischen Systems enthalten." (Autorenreferat)
Inhalt: "Today, the dynamics of gender relations hardly can be explained without reconsidering supranational factors. In this contribution, the case of the European Community law in the field of gender policy will exemplify this. In the first step, institutionalist approaches will be presented, which examine the construction and institutionalization of norms with reference to different system levels as well as in relation to the EU (I). Against this background the formation and change of the art. 119 of the Rome Treaty (1957) will serve as a case to reconstruct the supranational gender policy and the tools of its application (II). Following the institutional perspective, this process of institutionalization will be conceptualized as the structuration of an organizational field (III). It will be argued that legal obligations of EU-gender equality norms reflect the emergent level of europeanization with respect to the regional differentiation of the world polity." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Gender mainstreaming als neoliberales Projekt?
Titelübersetzung:Gender mainstreaming as a neo-liberal project?
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Utopie kreativ : Diskussion sozialistischer Alternativen, (1999) H. 108, S. 41-45
Inhalt: Der Beitrag stellt das "gender mainstreaming" vor, eine neue gleichstellungspolitische Strategie, die in den letzten Jahren von den EU-Gremien entwickelt wurde. Der Grundsatz des gender mainstreaming soll zum Ausdruck bringen, daß Geschlechterfragen (gender=Geschlecht) nicht mehr nur ein Randthema für unerschütterliche Feministinnen, sondern als "Hauptströmung", als elementarer Bestandteil des Projekts europäische Integration anzusehen ist. Die Autorin geht der Frage nach, welche politischen Hintergründe es gibt, daß diese Strategie propagiert wird. Das zentrale Problem dieses Ansatzes liegt für die Autorin darin, daß unter dem Stichwort "Partnerschaft mit lokalen Akteuren" Machtungleichgewichte und Hierarchien ausgeblendet und soziale Verteilungskonflikte in den Hintergrund gedrängt werden. (pre)
"Mainstreaming" - die Geschlechterfrage und die Reform der europäischen Strukturpolitik
Titelübersetzung:"Mainstreaming" - the gender question and reform of European structural policy
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Zeitschrift für Frauenforschung, Jg. 16 (1998) H. 3, S. 22-33
Inhalt: Im März 1998 hat die Europäische Union ihre überarbeiteten Vorschläge zur Strukturpolitik in der Agenda 2000 für den Zeitraum 2000 bis 2006 vorgelegt. In diesem Planungszeitraum soll bei der Verteilung der europäischen Finanzmittel das Prinzip des mainstreaming als innovative Handlungsmaxime beachtet werden. Es geht um die geschlechter-egalitäre Verteilung der Fördermittel. Der Begriff des mainstreaming als neuer Schlüsselbegriff der EU-Chancengleichheitspolitik erfährt in den verschiedenen Dokumenten der Kommission eine sehr unterschiedliche Ausdeutung. Das gender mainstreaming ist die systematische Einbeziehung der jeweiligen Situation der Prioritäten und Bedürfnisse von Frauen und Männern in alle Politikfelder. Mit dem mainstreaming-Ansatz verpflichtet sich die Kommission, der Strukturpolitik nach 1999 eine grundlegend neue Ausrichtung und Konturierung zu geben. Die frauenspezifischen Maßnahmen sind jedoch weithin unausgewogen und unterfinanziert bestimmten engen Aktionslinien zugewiesen worden. Im Gegenteil ist nach Prüfung der Berichte als paradoxe Nebenwirkung des mainstreaming-Programms zu konstatieren, daß das mainstreaming als Vorwand für die Streichung der für die Frauenförderung vorgesehenen Rücklagen benutzt wurde. Es hat in den letzten Jahren, mit Hinweis auf das "gender mainstreaming", Streichungen von Finanzmitteln für frauenpolitische Projekte und Frauenfördermaßnahmen unter dem Aspekt der Geschlechtergleichbehandlung gegeben. Dennoch verschafft der mainstreaming-Ansatz Handlungsmöglichkeiten. Mit Hinweis auf die Ratsbeschlüsse können zur Umsetzung des gender-mainstreaming Maßnahmen auf regionaler Ebene eingefordert werden, die es erlauben, den organisatorischen und methodischen Rahmen der zukünftigen Struktur-, Regional-, und Personalpolitik zu verbessern, und dazu führen, daß unter anderem sich die Bewertung von geschlechterspezifischen Auswirkungen von Maßnahmen zu einem administrativen Routineverfahren entwickelt. (prk)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Frauenförderung an den Hochschulen Westeuropas? : empirische Ergebnisse zur aktuellen Rechtslage ; zur Umsetzung des EG-Rechts zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern in seiner Anwendung auf die Hochschulen
Titelübersetzung:Promotion of women at universities in Western Europe? : empirical results on the current legal position; implementation of EC law on equality of treatment of men and women in its application to universities
Autor/in:
Grimm, Susanne
Quelle: Soziologie : Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, (1995) H. 1/2, S. 56-70
Inhalt: Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es zu ermitteln, ob, in welcher Weise und in welchem Umfang die EG-Länder die Gleichbehandlungsrichtlinien von 1976 für Männer und Frauen an den Hochschulen in ihren nationalen Regelungen verwirklicht haben. Der "interkulturelle Querschnittsvergleich" untersucht die Rechtslage von Frauen, wie sie sich in den Gesetzestexten zur Frauenförderung darstellt. Die Interpretation der Ergebnisse zeigt folgendes: (1) Die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen der Hochschulen ist europaweit ein soziales Problem. (2) Die schriftliche Befragung zentraler Institutionen zeigt, daß es in den neun EG-Ländern keine äquivalenten Regelungen zum bundesdeutschen Hochschulrahmengesetz gibt. Die Richtlinie der EG zur Gleichbehandlung von Frauen und Männern von 1976 dient daher als Bezugsgröße für den vorliegenden Rechtsvergleich. (pmb)
CEWS Kategorie:Fördermaßnahmen, Hochschulen, Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Ausgereizt? : eine kurze Geschichte der EG-Frauenpolitik
Titelübersetzung:Played out? : a short history of the European community's policy on women
Autor/in:
Ostner, Ilona
Quelle: Berliner Journal für Soziologie, Bd. 5 (1995) H. 2, S. 173-189
Inhalt: "An der Frauenpolitik der EG lassen sich die dynamischen Effekte des Überganges von der nationalen zur supranationalen Souveränität studieren. Supranationale Institutionen, der Europäische Gerichtshof und die Kommission der Europäischen Gemeinschaft, interpretierten Lohngleichheit und Gleichbehandlung von Frauen am Arbeitsmarkt immer großzügiger, oft gegen nationale Auslegung und Sitte. Für Frauen relevante Themen müssen dennoch zwei Hürden nehmen: Kommission und EuGH müssen sie als unmittelbar erwerbsrelevant anerkennen; und sie müssen den Filter nationaler Geschlechterregimes auf dem Weg vom Mitgliedsland zur EU und zurück auf dem der Implementierung durch den nationalen Souverän passieren. Hier kommen die nationalen Geschlechterordnungen ins Spiel. Der Beitrag konzentriert sich auf die Beschreibung dieser Filterprozesse." (Autorenreferat)
Inhalt: "The dynamic effects associated with the transition from national to supranational sovereignty can be studied in therms of the European Community's policies on women. Supranational institutions, the European Court of Justice and the Commission of the European Communities have always tended to give equal pay and equal treatment of women in the workplace a broad interpretation, sometimes even in opposition to national interpretations and customs. There are still two hurdles that must be cleared in terms of topics relevant to women: the Commission and the Court of Justice must recognize them as having immediate relevance in terms of gainful employment, and these topics have to pass through the filter of national gender constellations as they travel back and forth between the EU and its member states, because they are implemented within the framework of each country's sovereignty. This article concentrates on a description of this filtering process." (author's abstract)
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Gleichstellungspolitik
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Geschlechterdifferenz in der politischen Debatte zur europäischen Union?
Titelübersetzung:Gender difference in the political debate on European unity
Autor/in:
Schunter-Kleemann, Susanne
Quelle: Prokla : Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft, Jg. 23 (1993) Nr. 3, S. 451-472
Inhalt: Jüngste Umfragen in Dänemark, Schweden, der Schweiz und Österreich belegen, daß vor allem Frauen gegen einen EG-Beitritt ihres Landes sind. Im vorliegenden Beitrag geht die Autorin den Gründen für diese ablehnende Haltung nach. Insbesondere geht es darum, welche Vorbehalte und Einwände sich in den höheren Nein-Voten der Frauen ausdrücken. Als wesentliche Kritikpunkte der Frauen werden die erhebliche Beschränkung fiskalpolitischer Handlungsmöglichkeiten der Nationalstaaten, erhebliche Beschäftigungsrisiken für den öffentlichen Sektor, die Aufgabe systematischer Umweltpolitik sowie ein Verlust der demokratischen Öffentlichkeit genannt. Die Autorin beleuchtet einige frauenpolitische Debatten zum Maastrichter Vertrag für Dänemark, die Schweiz, Österreich und Deutschland. Abschließend wird die neue Kommunikations- und Informationspolitik der EG-Behörden kritisiert, welche Frauen zu einer "prioritären Zielgruppe" avanciert, um Vorbehalte aus dem Weg zu räumen. (psz)
Inhalt: "Recent referenda and surveys in Denmark, Sweden, Switzerland and Austria show that women are the most determined opponents against the project of an European Political Union. This article deals with the political debate among women in some European countries and identifies the main topics which stand in the center of women's reservations against the Maastricht Treaty. The new EC Information Policy (Le Clercq Report 1993) is presented, which claims to win back the confidence of the European Citiziens. This new communication strategy adresses to women in a special way." (author's abstract)
Schlagwörter:Diskussion; Dänemark; Österreich; Schweiz; politische Meinung; Frauenpolitik; Kritik; EG; EU; Maastrichter Vertrag
CEWS Kategorie:Europa und Internationales, Geschlechterverhältnis
Strukturen von Gleichstellungsorganen in den Mitgliedstaaten der EG
Titelübersetzung:Structures of emancipation organs in the member states of the EC
Autor/in:
Cornelißen, Waltraud
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 7 (1989) H. 1/2, S. 143-154
Inhalt: Seit Ende der 70er Jahre ist in allen EG-Ländern ein Prozeß der Institutionalisierung der Frauenpolitik im Gange. Es wurden Organe gesetzlich verankert, die die gesellschaftliche Stellung von Frauen prüfen, und solche, deren Aufgabe es ist, auf die Abschaffung der Diskriminierung von Frauen hinzuwirken. Die EG-Richtlinien, die zur Gleichstellung erlassen wurden, sind für viele nationale Gleichstellungsorgane eine wichtige Grundlage ihrer Politik, da sie geeignet sind, auf die nach wie vor bestehenden Diskrepanzen zwischen dem rechtlichen Anspruch auf Gleichstellung und dem wirklichen Zustand hinzuweisen. Bereits in den Römischen Verträgen von 1957 war das Prinzip des gleichen Lohns für gleiche Arbeit festgelegt worden. Später entstanden zahlreiche Organisationen und Komissionen zur Durchsetzung der Gleichstellung von Mann und Frau. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Besonderheiten der "GO's" (governmental organisations), der "NGO's" (non-governmental organisations) und der "Quangos" (quasi-non-governmental organisations), über das Netz der formalen und informellen Zusammenarbeit sowie über Kompetenzen und Arbeitsschwerpunkte der Gleichstellungsorgane. (KA)