Aufstieg mit Hindernissen : Bericht über eine empirische Untersuchung zum Karriereverlauf von Hochschullehrerinnen in der Bundesrepublik Deutschland
Titelübersetzung:Promotion with obstacles : report regarding an empirical study on the career progress of female university lecturers in the Federal Republic of Germany
Quelle: Frauenforschung : Informationsdienst des Forschungsinstituts Frau und Gesellschaft, Jg. 9 (1991) H. 1/2, S. 67-76
Inhalt: Der Frauenanteil am Lehrpersonal der Hochschulen und speziell der Anteil der Professorinnen ist trotz der im Hochschulrahmengesetz festgeschriebenen Forderung nach einer Erhöhung des Frauenanteils unter den Hochschullehrern erstaunlich konstant und niedrig geblieben. Seit 1977 erhöhte er sich von 4,9 auf 5 Prozent. Wie in anderen Berufen nimmt der Frauenanteil mit der Höhe der Position in der Universitätshierarchie ab. Dieser Sachverhalt war Ausgangspunkt einer empirischen Untersuchung, deren Ziel es war, aus der Sicht von Professorinnen retrospektiv die Faktoren und Prozesse zu erfassen, die ihrer Ansicht nach zur Karriere geführt bzw. diese beeinflußt haben. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, daß bei Frauen weder eine von Männern verschiedene Einstellung zu Studium und Beruf feststellbar sei, noch daß Frauen größere Geldprobleme hätten. Allerdings würden sie weit seltener von Professoren gefördert bzw. durch Stipendien unterstüzt. Das Studieninteresse sei in der Regel breiter als bei Männern und der Karriereverlauf weniger gesichert. (pka)
Schlagwörter:Frauenerwerbstätigkeit; Hochschullehrer; Führungsposition; Karriere; Familie; Führungskraft; Studium
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Zeitschriftenaufsatz
Hochschulsozialisation und akademischer Habitus : eine Untersuchung am Beispiel der Disziplinen Biologie und Psychologie
Titelübersetzung:University socialization and academic behavior : a study using the disciplines of biology and psychology as examples
Inhalt: Gegenstand der Arbeit sind Prozesse der fachwissenschaftlichen Sozialisation in der Hochschule, die exemplarisch in den Disziplinen Biologie und Psychologie untersucht werden. Ausgangspunkt ist die These, daß Sozialisationsprozesse in der Universität als Einübungen in habituelle fachspezifische Unterscheidungen beschreibbar sind. Zunächst wird die Wahl der Kategorie Differenz als konzeptioneller und theoretischer Ausgangspunkt zur Beschreibung von sozialen Prozessen im Rückgriff auf die Theorie des Konstruktivismus begründet. Nach einigen methodischen und konzeptionellen Bemerkungen werden dann aus biographischen Erzählungen individuelle Wissenschaftsbilder (re-)konstruiert und vorgestellt. Es wird gefragt, welche Vorstellungen Hochschullehrer über die Wissenschaftsbilder "ihrer" Studienanfänger haben. Anhand von zwei beobachteten Situationen in Einführungsveranstaltungen der Fächer Biologie und Psychologie werden die sozialisationstheoretischen Annahmen fachspezifisch konkretisiert. Abschließend werden zum einen die theoretische und die methodische Konzeption reflektiert und weiterführende Perspektiven aufgezeigt und zum anderen die empirischen Befunde in hochschuldidaktischer und hochschulpolitischer Hinsicht diskutiert. Indem die einleitende These bestätigt wird, macht die Untersuchung insgesamt deutlich, daß sich die in der Universität Tätigen, bei allen Interessengegensätzen und Unzufriedenheiten, mit der Situation der Massenuniversität eingerichtet haben. (ICA)
Schlagwörter:Sozialisation; Biologie; Psychologie; Student; Hochschullehrer; Studium; Bildungspolitik; Verhalten; Akademiker; Rolle
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Monographie
Frauenkarrieren in der Wissenschaft?
Titelübersetzung:Careers for women in science?
Autor/in:
Neusel, Ayla
Quelle: Weibliche Identität im Wandel: Vorträge im Wintersemester 1989/90. Heidelberg: Heidelberger Verl.-Anst., 1990, S. 149-159
Inhalt: In dem Beitrag werden die Karrierechancen von Frauen an der Hochschule und in der Wissenschaft diskutiert. Dazu wird zunächst die Erfolgsgeschichte der Frauen in den 20 Jahren der Bildungsreform und Bildungsexpansion dargestellt. Es wird festgestellt, daß es noch nie so viele hochqualifizierte Frauen gab wie heute. Allerdings steht den Erfolgszahlen die Resistenz der Hochschultradition gegenüber, die sich in den achtziger Jahren wieder rekonstruierte. Für den Hochschulbereich wird diese Aussage unter vier Aspekten dargestellt und mit Zahlen belegt: (1) Übergang vom Gymnasium zur Universität; (2) Verschlechterung der sozialen Lage der Studentenschaft; (3) geschlechtsspezifische Segregation im Studium und im Beruf; (4) vertikale Segregation. Es werden einige Gründe für die marginale Lage der Frauen an den Hochschulen aufgezeigt. Es wird diskutiert, wie die Gleichstellungsrichtlinien, die im Hochschulrahmengesetz verankert sind, an der Hochschule verwirklicht bzw. mißachtet werden. All dies verdeutlicht, daß Frauen sich einmischen müssen, um Hochschule und Wissenschaft zu verändern. Ein selbstbewußter Ansatz in der Frauenpolitik wird entwickelt. (ICA)
CEWS Kategorie:Berufsbiographie und Karriere, Wissenschaft als Beruf, Hochschulen
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Die heutige Situation der Akademikerin
Titelübersetzung:The current situation of the female academic
Autor/in:
Süssmuth, Rita
Quelle: Frauen in Wissenschaft und Politik. Ursula Huffmann (Hrsg.), Dorothea Frandsen (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.), Sigrid Bias-Engels (Red.). Düsseldorf: Schwann-Bagel, 1987, S. 253-262
Inhalt: Zunächst wird eine Bestandsaufnahme der bisherigen und der heutigen Situation der Frau an der Hochschule und als Akademikerin gegeben. Es wird festgestellt, daß Frauen nach wie vor benachteiligt sind hinsichtlich der Stellenpläne und in der beruflichen Weiterbildung. Im zweiten Teil wird nach Wegen zur Veränderung gefragt. Gefordert werden neben Frauenförderplänen auch Arbeitszeitstrukturen, die den Frauen entgegenkommen, und die Berücksichtigung der Belange der Frauen in den Tarifverhandlungen der verschiedensten Branchen. (SH)
Schlagwörter:Akademikerin; Studium; berufliche Weiterbildung; Beruf; Familie
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Berufsbiographie und Karriere
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Warum Männer Frauen zur Wissenschaft nicht zulassen wollten
Titelübersetzung:Why men didn't want to admit women to science
Autor/in:
Hausen, Karin
Quelle: Wie männlich ist die Wissenschaft?. Karin Hausen (Hrsg.), Helga Nowotny (Hrsg.). Frankfurt am Main: Suhrkamp (Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft), 1986, S. 31-40
Inhalt: Die weitestmögliche Konzentration aller Zeit und Energie auf die Wissenschaftsproduktion und -verwaltung war und ist heute noch charakteristisch für den von Männern dominierten modernen Wissenschaftsbetrieb. Die Voraussetzung für die wissenschaftliche Konzentration auf das "Wesentliche" bildet die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung. Am reibungslosesten funktioniert diese Arbeitsteilung durch den Einsatz der Ehefrau. Die Verfasserin vermutet, daß diese Art der Freistellung für die Wissenschaft in der modernen Wissenschaftsentwicklung keineswegs nur die Quantität der wissenschaftlichen Produktion gefördert hat, sondern auch deren Qualität nachhaltig mitprägte. Ihre Ausführungen sind ein Versuch, sich diesem vermuteten Zusammenhang anzunähern. Die Verfasserin stellt u. a. fest, daß Männer sich dem Joch der Wissenschaft unterwerfen und sich an dem Stolz aufrichten, daß nur sie als Männer imstande sind, dieses Joch auszuhalten, zu tragen und darunter zu arbeiten. Ihre außerhalb der Wissenschaft auch noch vorhandenen Bedürfnisse können sie nicht aus eigener Kraft erfüllen. Dazu bedarf es der Frauen und der von den Frauen gestalteten Lebenswelt. Die Zulassung der Frauen zur Wissenschaft aber bedroht sowohl den Wissenschaftsstolz der Männer als auch die sichere Erwartung, sich außerhalb der Wissenschaft im Leben aufgehoben zu finden. (TR)
Schlagwörter:Frauenfrage; Arbeitsteilung; Männerberuf; Studium; Hausfrau; Mutter; Ehefrau; Frauenberuf; System
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
"Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe" : Diskriminierungen von Frauen in der Wissenschaft
Titelübersetzung:"If two people do the same the result will by no means be the same" : discrimination of women in science
Autor/in:
Schlüter, Anne
Quelle: Lila Schwarzbuch: zur Diskriminierung von Frauen in der Wissenschaft. Anne Schlüter (Hrsg.), Annette Kuhn (Hrsg.). Düsseldorf: Schwann-Bagel (Geschichtsdidaktik), 1986, S. 10-33
Inhalt: Die Mechanismen und Methoden der Benachteiligung von Frauen an deutschen Hochschulen werden beschrieben. Die Arbeit bezieht sich auf das Kaiserreich, die Weimarer Republik, den Nationalsozialismus und die Bundesrepublik. Auf der Basis einer Operationalisierung der soziologischen Kategorien Habitus, Geschlecht und soziale Distanz wird eine Erklärung für die Beharrlichkeit patriarchalischer Strukturen vorgelegt. Als hochschulspezifische Diskriminierungen werden ideologische Argumente herausgearbeitet, die ein Frauenstudium ablehnen bzw. der Verhinderung des Studiums von Frauen durch die Bürokratien dienten. Antifeminismus und Antiintellektualismus werden als kontinuierliche Aspekte der deutschen Geschichte betrachtet, in deren Kontext auch biologische und chauvinistische Thesen eine wesentliche Rolle gespielt haben und weiterhin spielen. (HA)
CEWS Kategorie:Geschlechterverhältnis, Hochschulen, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Sammelwerksbeitrag
Frauen im Wissenschaftsbetrieb : Dokumentation und Untersuchung der Situation von Studentinnen und Dozentinnen unter besonderer Berücksichtigung der Hochschulen von Nordrhein-Westfalen
Titelübersetzung:Women in scientific research routine : documentation of and investigation on the situation of women students and women university lecturers with special consideration to the universities of North Rhine-Westphalia
Quelle: Weinheim: Beltz (Beltz-Forschungsberichte), 1983. 388 S.
Inhalt: "Die in dieser Schrift zusammengefassten Referate stellen den Ausschnitt der Frauenforschung vor, der sich gegenwärtig mit besonderen Problemen von Frauen an Hochschulen befaßt. Wissenschaftlerinnen trugen im Rahmen eines größeren Projektes zur "Situation von Frauen im Wissenschaftsbetrieb" einen Überblick über ihre Forschungsergebnisse zu besonders dringlichen Fragen zusammen. Sie befassen sich einerseits mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Studentinnen; andererseits wird auf Möglichkeiten und Grenzen weiblicher Karrieren in Hochschulen hingewiesen. Schließlich wird auch die Frauenbildungsbewegung dargestellt." (Autorenreferat)
Schlagwörter:Lehrer; Hochschullehrer; Student; Frauenforschung; Studium; Motivation; Beruf; Nordrhein-Westfalen; alte Bundesländer
CEWS Kategorie:Hochschulen, Studium und Studierende, Wissenschaft als Beruf
Dokumenttyp:Graue Literatur, Bericht
Wissenschaft als Arbeitsplatz der Frau : Begründungen und Forderungen für ein Wissenschaftsförderungsprogramm für Frauen
Autor/in:
Metz-Göckel, Sigrid
Quelle: Frauenstudium: zur alternativen Wissenschaftsaneignung von Frauen. Sigrid Metz-Göckel (Hrsg.). Hamburg (Blickpunkt Hochschuldidaktik), 1979, S. 199-205
Inhalt: Ziel des Beitrags ist es, Anforderungen an und Kriterien für ein Programm zur Förderung des weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchses vorzulegen. Ausgangspunkt der Überlegungen ist die Feststellung der Diskrepanz, daß das Studium als Zwischenstadium im weiblichen Lebenszusammenhang den Frauen offensichtlich weniger Probleme bereitet als die Aneignung der Wissenschaft als Arbeitsplatz. Es geht darum, diese Diskrepanz zu erklären und daraus dann Schlußfolgerungen zu ziehen. Angesprochen werden folgende Probleme: Statuskonsistenz erfolgreicher Frauen, die Doppelstruktur der Qualifikation von Frauen und die geschlechtliche Arbeitsteilung, Privilegien und Diskriminierung. Abschließend werden Folgen und Forderungen an eine Wissenschaft als Beruf für Frauen diskutiert. (RW)
Schlagwörter:Studium; Arbeitsplatz; Beruf; Förderungsprogramm; Qualifikation; sozialer Status
CEWS Kategorie:Wissenschaft als Beruf, Fördermaßnahmen