Bourdieus Theorie der Praxis : Erklärungskraft - Anwendung - Perspektiven
Titelübersetzung:Bourdieu's theory of practice : explanatory power - application - perspectives
Herausgeber/in:
Ebrecht, Jörg; Hillebrandt, Frank
Quelle: Wiesbaden: Westdt. Verl., 2002. 246 S.
Inhalt: "Bourdieus Theorie der Praxis gehört zweifellos zu den interessantesten und am weitesten ausgearbeiteten soziologischen Theorieangeboten der Gegenwart. Obwohl von Bourdieu als allgemeine Sozialtheorie mit universellem Erklärungsanspruch konzipiert, beschränkt sich die bisherige Wirkungsmacht seines Ansatzes weitgehend auf die Thematik strukturierter sozialer Ungleichheit. Der Sammelband versucht diese thematische Engführung zu überwinden, indem er die Anschlussmöglichkeiten für einige spezielle Soziologien testet, die eine besondere Relevanz und Aktualität für die moderne Gesellschaft besitzen: die Techniksoziologie, die Organisationssoziologie und die Soziologie der Geschlechterverhältnisse. Darüber hinaus wird im letzten Teil des Bandes das sozialtheoretische Potenzial der bourdieuschen 'Praxeologie' einer kritischen Überprüfung unterzogen. Die unterschiedlichen Beiträge zeigen, dass sich im Anschluss an Bourdieu zwar durchaus praxistheoretische Erklärungsmodelle zentraler Ausschnitte des Sozialen entwickeln lassen, sein Theorievokabular im Zuge dieser experimentellen Einordnung in neue Kontexte aber modifiziert und erweitert werden muss." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Jörg Ebrecht, Frank Hillebrandt: Einleitung. Konturen einer soziologischen Theorie der Praxis (7-16); Kapitel Techniksoziologie: Frank Hillebrandt: Die verborgenen Mechanismen der Materialität. Überlegungen zu einer Praxistheorie der Technik (19-45); Ingo Schulz-Schaeffer: Technik als altes Haus und geschichtsloses Appartement. Vom Nutzen und Nachteil der Praxistheorie Bourdieus für die Techniksoziologie (47-65); Kapitel Organisationssoziologie: Andrea Maria Dederichs und Michael Florian: Felder, Organisationen und Akteure - eine organisationssoziologische Skizze (69-96); Frank Janning: Habitus und Organisation. Ertrag der Bourdieuschen Problemformulierungen und alternative Konzeptualisierungsvorschläge (97-123); Kapitel Soziologie der Geschlechterverhältnisse: Claudia Rademacher: Jenseits männlicher Herrschaft. Pierre Bourdieus Konzept einer Geschlechterpolitik (127-138); Karin Zimmermann: Berufungsspiele des wissenschaftlichen Feldes im Lichte des Konzepts symbolische Gewalt (139-151); Steffani Engler: Von klugen Köpfen und Genies. Zum Selbstverständnis von Professoren (153-169); Kapitel Sozialtheoretische Perspektiven: Jörg Potthast: Soziologie und Kritik. Ein Theorievergleich zum Problem der Politisierung sozialer Ungleichheit (173-198); Steffen Albrecht: Netzwerke als Kapital. Zur unterschätzten Bedeutung des sozialen Kapitals für die gesellschaftliche Reproduktion (199-224); Jörg Ebrecht: Die Kreativität der Praxis. Überlegungen zum Wandel von Habitusformationen (225-241).
CEWS Kategorie:Frauen- und Geschlechterforschung, Geschlechterverhältnis
Dokumenttyp:Sammelwerk
Vielfältige Verschiedenheiten : Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf
Titelübersetzung:Diverse differences : gender relationships in academic studies, at university and in occupations
Herausgeber/in:
Neusel, Ayla; Wetterer, Angelika
Quelle: Tagung "Frauen in Hochschule und Beruf"; Frankfurt am Main: Campus Verl. (Campus Forschung, Bd. 798), 1999. 348 S.
Inhalt: "Die Geschlechterverhältnisse in Studium, Hochschule und Beruf sind in den letzten zwei Jahrzehnten vielschichtiger und widersprüchlicher geworden. Neuere Untersuchungen und theoretische Erklärungsansätze konzentrieren sich deshalb nicht mehr allein darauf, nach Unterschieden zwischen den Geschlechtern in einzelnen Studienfächern, in Hochschule und hochqualifizierten Berufen zu fragen. Sie richten ihr Augenmerk vielmehr auf 'vielfältige Verschiedenheiten' und komplexe Strukturbedingungen beruflichen Handels." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Angelika Wetterer: Theoretische Entwicklungen der Frauen- und Geschlechterforschung über Studium, Hochschule und Beruf - ein einleitender Rückblick (15-34); Helga Krüger: Geschlecht - eine schwierige Kategorie. Methodisch-methodologische Fragen der "gender"-Sensibilität in der Forschung (35-60); Christine Roloff: Geschlechterverhältnis und Studium in Naturwissenschaft und Technik - vom "Problem der Frauen" zum Modernisierungsdefizit der Hochschule (63-85); Christel Walter: Geschlecht und Technik - jenseits von Stereotypisierungen (87-106); Steffani Engler: Hochschullehrer und die Herstellung von Geschlechtergrenzen: Der Empfang von Studentinnen und Studenten in Elektrotechnik und Erziehungswissenschaft (107-132); Ursula Müller: Asymmetrische Geschlechterkonstruktionen in der Hochschule (135-159); Sigrid Metz-Göckel: Hochschulreform als Personalentwicklung. Zur Produktivität von Wissenschaftlerinnen (161-191); Jutta Allmendinger, Hannah Brückner, Stefan Fuchs, Janina von Stebut: Eine Liga für sich? Berufliche Werdegänge von WissenschaftlerInnen in der Max-Planck-Gesellschaft (193-220); Angelika Wetterer: Ausschließende Einschließung - marginalisierende Integration. Geschlechterkonstruktionen in Professionalisierungsprozessen (223-253); Stefanie Ernst: Von der "weiblichen Sonderart" zum "weiblichen Führungsstil". Kontinuität und Wandel geschlechterstereotyper Konstruktionen in hochqualifizierten Professionen (255-284); Ellen Kuhlmann: Geschlechterdifferenz und Geschlechterhierarchie - (k)ein symbiotisches Verhältnis. Ergebnisse einer historischen und empirischen Untersuchung zur Bedeutung von Geschlechterdifferenzierungen in der zahnmedizinischen Profession (285-304); Sandra Beaufays: Mit freiem Kopf arbeiten: Familie und Beruf aus der Sicht von Medizinerinnen in Führungspositionen (305-3226); Gisela Notz: Transformationen der Arbeit. Auswirkungen auf Frauen in akademischen Berufen (327-343).
Quelle: Frauenkongreß "Frauen - Wissenschaft - Natur"; Bielefeld: Kleine (Wissenschaftliche Reihe, Bd. 102), 1997. 208 S.
Inhalt: "Vom Zwischenruf zum Kontrapunkt - vom kritischen Mahnen an eine vergessene Stimme zur unabhängigen Stimmführung in einem mehrstimmigen Stück. Der Frauenkongreß 'Frauen Wissenschaft Natur' gab den Auftakt für die Stimmen von Frauen zu Naturverhältnissen und Geschlechterverhältnissen in verschiedenen Wissenschaften. Sie sprachen über die Produktionsbedingungen feministischer Wissenschaftlerinnen, über einige zentrale Begriffe wie 'Rationalität', 'Objektivität/ Subjektivität' mitsamt ihrer geschlechtshierarchischen Verfaßtheit bis hin zur männlichen Utopie von der Erstzbarkeit der Natur. Der Ausklang weist zugleich über dieses Buch hinaus auf die Notwendigkeit anderer Kompositionen in der Wissenschaft - von der Homophonie zur Polyphonie." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Uta v. Winterfeld: Jenseits von Natur und Geschlecht? Zu blinden Flecken in der Politikwissenschaft (24-30); Sabine Doye: Zwischen Idealisierung und Diffamierung? Naturphilosophie und Geschlechterverhältnis (31-38); Barbara Duden: Keine Natur ohne Geschichte - keine Geschichte ohne Natur? Zum Naturverhältnis in historischer Perspektive (39-42); Adelheid Biesecker: Das Andere als das Eigentliche - über Natur- und Sozialvergessenheit in der Ökonomik (43-52); Meike Spitzner: Distanz zu Leben, Arbeit und Gemeinschaft? Über den "göttlichen Ingenieur" und die Verkehrswissenschaft im konstruierten Raum (53-84); Ingrid Breckner: Produktionsbedingungen feministischer Wissenschaft (85-102); Chiristine Kulke: Rationalitätsdiskurse und Geschlechterpolitik (103-118); Elvira Scheich: Wahrheit, Natur, Wirklichkeit. Eine historische Skizze zur Moralisierung und Mechanisierung von Objektivität (119-140); Barbara Holland-Cunz: Politische Anthropologie und Naturverhältnis (141-159); Claudia v. Werlhof: Die konkrete Utopie von der Ersetzung der Natur. Am Ende eines Wahns? (160-197); Ausblick (198-203).
Quelle: Dortmund (Memorandum des Arbeitskreises der Wissenschaftlerinnen an den Hochschulen/ Universitäten in Nordrhein-Westfalen, 2), 1984, 3., völlig überarb. Aufl.. 55 S.
Inhalt: Der Beitrag befaßt sich mit der Situation von Akademikerinnen im Hochschulbereich. Nach einem kurzen historischen Überblick über die Entwicklung des Frauenanteils an den Hochschulen und über die von Frauen erreichten Berufspositionen widmen sich die Autorinnen frauenfeindlichen Strukturen und Tendenzen in Hochschule und Gesellschaft. Dabei wird gezeigt, daß die Gleichstellung von Wissenschaftlerinnen gefährdet ist und daß im Zuge neuerer gesellschafts- und hochschulpolitischer Entwicklungen Frauen aus der Hochschule verdrängt werden. Weitere Ausführungen gelten in diesem Zusammenhang den gegen diese Tendenzen gerichteten Aktivitäten des Arbeitskreises der Wissenschaftlerinnen von Nordrhein-Westfalen. Der Beitrag ist mit vielfältigem Datenmaterial, ibs. aus Nordrhein-Westfalen, ausgestattet. In drei mitveröffentlichten Beiträgen werden folgende Themen behandelt: Frauenforschung und Frauenstudien an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen; die Situation erwerbsloser Hochschul- und Fachhochschulabsolventinnen und die psychosoziale Situation von Frauen an den Hochschulen. (NG)